Kapitel Siebenundzwanzig

fsk 16

Pov Oikawa:

Als wir am nächsten Abend auf der Party ankommen, ist das erste, was wir sehen ein sehr schwankender Thiago, der uns bereits jedem ein Shotglas in die Hand drückt. Ich lehne dankend ab, wenn ich an das letzte Mal denke, wird mir immer noch schlecht, doch Iwaizumi nimmt dafür meinen Becher und trinkt diesen gleich mit.
"So ist's gut, immer rein damit", schwafelt Thiago und grinst meinen Freund träge an.
"Wow, du hast ja schon richtig einen sitzen", meine ich belustigt.
"Und wie", höre ich plötzlich eine Stimme hinter mir und gleich darauf legt sich eine Hand auf meine Schulter.
Ich drehe mich um und nehme die dazugehörige Person in den Arm. "Hey, Tina, schön dich zu sehen!"
Die Managerin erwidert die Umarmung, löst sich aber schnell wieder. "Na, Tōru, was geht? Und hey, Hajime, cool, dich wiederzutreffen."
"Hallo, Valentina", Iwaizumi hält ihr die Hand hin. Doch statt nach dieser zu greifen, zieht sie ihn ebenfalls in eine Umarmung.
"Kannst auch Tina sagen, machen alle. Außer Santiago, der nennt mich Val."
"Ähm, okay... Tina."
Sie lacht. "Warum so steif? Ich beiße nicht. Tōrus Freund ist auch mein Freund."
"Das will ich in diesem Falle nicht hoffen", mische ich mich ein, und hake mich dabei bei Iwa unter.
Valentina braucht einen Moment, um zu verstehen, dann weiten sich ihre Augen. "Oh, also so war das natürlich nicht gemeint, aber dann herzlichen Glückwunsch euch beiden. Soll ich euch vielleicht rumführen? Auf Thiago würde ich mich da nicht verlassen."

Iwaizumi und ich lassen und von meiner Managerin durch das kleine Strandhaus führen, und enden schließlich draußen im Garten, wo eine Bierpong-Platte aufgebaut ist. Da ich heute Abend nicht trinken will, ist Iwa derjenige, der gegen Santiago und Matías antritt. An seine Seite hat sich Valentina gestellt, die erstaunlich treffsicher und dazu anscheinend auch noch ziemlich trinkfest ist. Immerhin scheint sie am nüchternsten von allen zu sein, wenn man von mir und meinem Freund einmal absieht.

Nach zwei Runden, wird sie von Thiago abgelöst und wir gehen rein, um etwas alkoholfreies zu trinken und anschließend etwas im Wohnzimmer zu tanzen, wo Musik läuft.

Pov Iwaizumi:

Irgendwann während der dritten Runde, sehe ich Oikawa, wie er mit dieser blonden Managerin tanzt. Sie ist ja wirklich nett, aber sie bringt ihr Hinterteil beim Tanzen ein paar Zentimeter zu dicht an meinen Freund. Ich glaube, sie meint es nicht böse, sie hat einfach nur eine sehr offene Art. Sie ähnelt meinem Freund da sehr.
Aber jetzt gerade möchte ich nicht, dass sie bei ihm ist. Ich möchte gerade überhaupt nicht, dass irgendwer außer mir bei ihm ist.

Ohne es wirklich zu bemerken, entschuldige ich mich bei Thiago und gehe dann geradewegs zu ihnen ins Wohnzimmer. Verdammter Alkohol, gib mir doch Zeit zum Nachdenken!
Doch stattdessen lege ich meine Hände an Oikawas Hüfte und bewege mich kurz ebenfalls im Takt, während ich ein paar Worte mit Valentina wechsele. "Ich klau ihn dir kurz, ja?"
"Kein Problem, habt Spaß. Aber bitte macht danach sauber, ich kann das nur schwer meinem großen Bruder erklären, wenn er wiederkommt. Diese Situation würde ich also gerne vermeiden."
Auf Oikawas Wangen legt sich ein Rotschimmer, während ich nur nicke und ihn anschließend aus dem Zimmer ziehe.

Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber bevor die Worte von seinen Lippen kommen, drücke ich meine auf diese. Für einen kurzen Moment scheint er zu überrascht, um zu erwidern, doch nach wenigen Sekunden bewegt er seinen Mund auf meinem.
Meine Zunge lasse ich in einem passenden Moment zwischen die Lippen meines Gegenübers gleiten und meine Finger rutschen von seiner Hüfte weiter nach hinten.
Schwer atmend löst er sich. "Du schmeckst nach Alkohol."
"Sorry... sollen wir aufhören?"
"Nee, alles gut, nur vielleicht woanders hingehen..."
Er greift nach meinem Handgelenk und zerrt mich die Treppe hinauf ins Badezimmer, wo er hinter uns die Tür abschließt. "Okay, du kannst weitermachen."

Seinen Worten folgen Taten und erneut beginnt unser Zungenspiel. Langsam ziehe ich ihm sein Shirt über den Kopf und verteile Küsse auf seinem Oberkörper. Seine Nippel umspiele ich kurz mit meiner Zunge, bevor ich mich noch weiter runterwage, bis ich schließlich vor ihm knie und mich an seinem Hosenbund zu schaffen mache.
"Willst du dich nicht auch ausziehen?"
Ich schüttele nur den Kopf und entferne ihm dann auch seine Boxershorts. Seine Härte springt mir entgegen und ohne darüber nachzudenken, drücke ich einen sanften Kuss auf seine Spitze.
Anschließend lasse ich meine Zunge über seine gesamte Länge fahren, kreisen, bevor ich ihn ganz in meinen Mund nehme.
"Was tust du da, Iwa?", keucht er.
Kurz setze ich ab, um ihm zu antworten. "Die letzten Male hast du mir aus der Patsche geholfen. Das ist meine Revanche."
Er will etwas erwidern, doch meine Zunge verwandelt seine Worte in ein unverständliches Keuchen, dass sich kurz darauf in ein unterdrücktes Stöhnen verwandelt. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, bei dem Gedanken, dass nur ich solche Geräusche bei ihm hervorrufen kann.
Als ich auch noch anfange, mit meinen Händen, seine Hoden zu massieren, dauert es nicht mehr lange, und ich spüre, wie er über mir erzittert und in meinem Mund kommt.

Ich mache ihn sauber, ziehe ihn an und erhebe mich wieder, um ihm einen kleinen Kuss auf die Nase zu drücken. "Und jetzt geh wieder raus und feier mit deinem neuen Team."
Verdutzt sieht er erst in mein Gesicht und danach an mir herunter. "Und was ist mit dir?"
"Ich kümmere mich da allein drum. Du bist hier, um zu feiern. Ich wollte nur kurz zeigen, dass was auch immer du da mit Valentina gemacht hast, nichts zu bedeuten hat."
Ein zuckersüßes Grinsen legt sich auf sein Gesicht. "Damit hätte Thiago wohl ein genauso großes Problem wie du, also mach dir mal keine Sorgen wegen Tina. Ich sollte dich allerdings öfter eifersüchtig machen, wenn das daraus resultiert."
Spielerisch will ich ihm gegen die Schulter boxen, doch er fängt meine Hand ab und drückt stattdessen seine Finger darauf. "Viel Spaß mit dir selbst."
Dann verschwindet er aus dem Badezimmer zurück Richtung Party.

Pov Oikawa:

Die letzten Tage in Argentinien sind viel zu schnell vergangen und wir wurden zurück in den Alltag katapultiert. Während ich die letzten zwei Monate in der Bar gearbeitet und dazu auch noch in einem Café, in dem Iwas Kumpel Sota jobbt, ausgeholfen habe, hat mein Freund netterweise bereits Wohnungen im Internet rausgesucht. Die Abende haben wir meistens bei ihm verbracht und uns gemeinsam welche angeschaut. Eine richtige Besichtigung ist ja leider nicht möglich, allerdings haben zwei der Vermieter einen Videocall angeboten, in dem sie uns die Appartements gezeigt haben. Letztlich haben wir davon die billigere genommen, damit ich sie mir leisten kann.

Ich stecke den Schlüssel in die Haustür und gehe durch den Flur in mein Zimmer, betrachte die leeren Wände. Den Großteil meiner Möbel lasse ich hier, das es nicht viel mehr kostet, es dort neu zu kaufen, anstatt es einmal um die Welt zu schicken, damit es, wer weiß wann ankommt. Aber ohne die Lichterketten, Fotos und Volleyballplakate sieht es doch sehr trostlos aus. Ab morgen werde ich hier nicht mehr wohnen. Bei dem Gedanken schleicht sich ein trauriges Lächeln auf mein Gesicht. Klar, wird das ein unglaubliches Abenteuer, aber ich werde alles hier schrecklich vermissen. Vor allem meine Mutter, die sich jedes Jammern von mir angehört hat und danach mit mir über ihre eigenen Arbeitskollegen gelästert hat, oder
Takeru, der jedes Mal ganz hibbelig wird, wenn er weiß, dass ich zum Volleyball spielen vorbei komme.

Die Türklingel reißt mich aus meinen Gedanken. Das muss Iwa sein. Wir haben beschlossen, dass ich heute bei ihm schlafen werde, da er mich ohnehin zum Flughafen bringen möchte und wir schon mitten in der Nacht losfahren müssen, um pünktlich anzukommen.
Ich begrüße ihn mit einem Kuss, bevor wir gemeinsam mein Gepäck in sein kleines Auto packen. Selbst das werde ich vermissen...

Den ganzen Abend reden wir nicht viel. Es ist keine unangenehme Stille, aber es ist, als wenn wir beide versuchen, so viel von dem anderen in uns aufzusaugen, wie möglich und Worte würden uns nur daran hindern.

Früh liegen wir im Bett, doch ich vermute, dass er genauso wenig einschlafen kann wie ich. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach, bis ich irgendwann meinen Kopf auf Iwas Brust lege und seinem Herzschlag lausche, der mich schließlich in den Schlaf begleitet.

Nach dem Aufstehen brauchen wir nicht lang, da das Gepäck bereits im Auto verstaut und alles was wir tun müssen andere Klamotten anzuziehen ist.
Doch die Türklingel ertönt, noch bevor einer von uns die Klinke berührt hat. Ich werfe Iwa einen verdutzten Blick zu, den er nur mit einem Schulterzucken quittiert.
Wir gehen runter, und als ich sehe, wer die Klingel betätigt hat, klappt mir die Kinnlade herunter. "Himari?"
Meine Mitarbeiterin steht mit zerzausten Haaren, einer Pyjamahose und mit Schlaffalten auf dem Gesicht vor mir. So ungestyled habe ich sie noch nie gesehen. "Tōru! Wolltest du etwa fahren, ohne mir richtig Auf Widersehen zu sagen?"
"Ich... nein."
"Besser ist das!"
Für einen kurzen Augenblick, legen sich ihre Arme um meinen Hals und sie drückt mich an sich, aber das kann ich mir auch eingebildet haben. "Sieh zu, dass du gut ankommst. Und versuch doch, deine neuen Kollegen nicht ganz so sehr zu nerven."
"Danke", sage ich in ironischem Ton.
"Da du mir ja sowieso mit deinen Nachrichten auf den Keks gehen wirst, ist es wohl unnötig dir zu sagen, dass du dich mal melden kannst."
"Gib einfach zu, dass du mich vermissen wirst, Hima-Chan", erwidere ich mit einem Lächeln.
"Pfft, nicht in diesem Leben."
Lachend boxe ich ihr gegen die Schulter und nehme sie doch noch einmal in den Arm. "Wirst mir auch fehlen."
Eine einzelne Träne tropft auf ihre Haare, bevor wir uns voneinander lösen.
Himari winkt uns noch, als wir ins Auto steigen, dann fährt Iwa los und weg von ihr. Weg von meinem alten Leben.

Den Großteil der Fahrt verbringe ich schlafend, bis Iwa mich schließlich sanft weckt. "Ich hab dich noch zwanzig Minuten schlafen lassen, aber so langsam sollten wir wirklich los."
Verschlafen nicke ich. "Danke."
Er nickt nur.
Bei der Gepäckabgabe hilft er mir noch und begleitet mich auch bis zum Sicherheitscheck. Den müsste ich nur diesmal ohne ihn durchlaufen.
Ich drehe mich zu meinem Freund um, der mir ein bittetsüßes Lächeln schenkt. Seine Augen glänzen verräterisch, während aus meinen bereits vereinzelt Tränen kullern. "Hey, schon gut, das ist kein Abschied für immer", murmelt Iwaizumi und nimmt mich in den Arm. Beruhigend streicht er mir über den Rücken und hebt dann leicht mein Kinn, um mir einen tiefen Kuss zu geben. Er schmeckt salzig, ebenso wie meine Tränen.
Nach einer viel zu kurzen Zeit löst er sich. "Du musst jetzt los."
Ich nicke nur.
"Schreib mir, wenn du da bist okay? Oder ruf mich an."
Abermals ein Nicken.
"Bis dann, Shittykawa."

Er dreht sich um und ich sehe ihm dabei zu, wie er sich langsam von mir entfernt. Bei jedem Schritt bekomme ich weniger Luft, bis ich schließlich meine Tasche achtlos auf den Boden werfe und erneut auf ihn zu stürme. Überrumpelt fängt er mich auf, als ich mich in seine Arme schmeiße und meine Lippen auf seine knallen. Ich lege alles in diesen Kuss. Alles, was ich die letzten Stunden nicht sagen konnte. Alles, von dem ich hoffe, dass er es auch fühlt.

Als ich mich nach einer kleinen Ewigkeit von ihm löse, sehe ich, dass nun auch auf seinen Wangen nasse Spuren zu erkennen sind. "Ich liebe dich, Iwa-chan."
Ihm entfährt ein Schluchzen. Es ist das erste Mal, dass ich die drei Worte ausspreche und ich bin mir sicher, er wusste es auch vorher schon, aber ich wollte es ihm unbedingt noch einmal sagen, bevor ich gehe.
Seine Hand legt sich auf meine Wange und er versucht vergeblich die Tränen wegzuwischen, die unentwegt über meine Haut fließen.
"Ich liebe dich auch, Shittykawa."

Schluchzend gebe ich ihm noch einen letzten Kuss und gehe dann wie in Trance durch den Sicherheitscheck, zum Gate, ins Flugzeug. In mein neues Leben.
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Hallihallohallöchen, meine Kuschelkissen,
na, sind Iwa und Kawa die einzigen geblieben, die geweint haben?

Sry, für das bisschen Herzschmerz, aberrrr dafür kommt das Kapitel mit dem Eilexpress und ist auch noch relativ lang geworden hehe.

Es sind übrigens nur noch eine Vorstellung von der lieben Valentina und der Epilog geplant, bevor ich mit der neuen Story starten möchte. Wer von euch ist denn wieder dabei? xD

Wenn ihr das lest, sind wir übrigens schon bei 900 Reads, also danke danke danke!
Ly, byeeeeee

~Sunny

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