Felix Felicis


"Und?Habt ihr es getan?" Hörten wir beide, als wir den Raum verließen, plötzlich Ron hinter uns fragen und mit roten Wangen blieben wir stehen. "Habt ihr das Buch entsorgt?" Fragte er noch einmal und dieses Mal atmeten Hermine und ich beruhigt aus und nickten. "Achso, ja haben wir."

"Okay gut." Lief er mit uns und Harry weiter, als Professor Slughorn uns über den Weg lief, aber als er Harry sah, lächelte er nur etwas unbeholfen und schlug einen anderen Weg ein."Immer noch kein Glück mit Slughorn, wie ich sehe." Sagte der rothaarige etwas bitter und Harry konnte nur seinen Kopf schütteln. Doch dann ging mir ein Licht auf. "Glück- das ist es! Alles was du brauchst ist Glück!"

Damit ging ich mit den anderen im Schlepptau zurück in unserem Gemeinschaftsraum, wo ich den anderen von meinem Plan erzählte. Mit der Phiole von Felix Felicis würde Harry mit mir noch einmal probieren etwas aus Slughorn herauszubekommen. Wir zogen die Korken aus den kleinen Flaschen und tranken die durchsichteigen Gebräue mit einem Zug leer.

Die anderen drei saßen erwartungsvoll vor uns aus auf den Teppich, während wir beide auf dem Sofa saßen und zu lächeln begannen. "Und? Wie fühlt ihr euch?"Wollte Hermine sofort von Harry und mir, wissen doch wir schlossen nur wieder die Phiolen, bevor wir zu ihr sahen. "Klasse! So richtig Klasse!" "Super! Wirklich Super!" Standen Harry und ich mit strahlenden Gesichtern auf, also standen die anderen auch schnell auf.

"Merkt euch: Slughorn ist immer zeitlich, dann geht er aus und kommt zurück in sein Büro."Erinnerte Emma uns und immer noch so überglücklich, nickten wir."Okay! Wir besuchen jetzt Hagrid!""Wie bitte, was?"Fragte Emma fassungslos und auch die anderen beiden sahen uns Jungs hinterher, die sich eine Jacke anzogen.

"Nein! Harry, Regulus geht und spricht mit Slughorn!" Rief uns Hermine ebenfalls hinterher und wir drehten uns kurz zu ihnen um. "Wir haben einenPlan!" "Das wissen wir, aber wir haben da ein wirklich gutes Gefühl!- ""-Wir müssen zu Hagrid, ich spüre es! Es ist heute für uns der perfekte Ort!" Bedauerten wir, aber die drei konnten das nicht wirklich nachvollziehen und sahen uns nur schräg an. "Wisst ihr was wir meinen?" "Nein."Sagten sie gleichzeitig.

"Vertraut uns, wir wissen, was wir tun-oder Felix weiß es!" Verbesserte Harry sich mit diesem strahlenden Lächeln und wollte mit mir nun den Gemeinschaftsraumverlassen, den gerade ein anderer Schüler betrat. "Hi!"Begrüßten wir ihn und verschwanden, während die anderen uns wohl besorgt hinterher sahen.

Wir gingen über die Gewächshäuser zu Hagrid, wo wir Slughorn zunächst sahen, der durch ein Fenster an Tetakelblättern schnippelte. Harry und ich schlichen uns auf leise Solen zu ihm, der uns noch nicht bemerkt hatte. "Guten Abend,Professor." "Beim Barte des Merlin!" Sagte Slughorn,der abrupt in seiner Bewegung stehen blieb und argwöhnisch dreinschaute.

"Entschuldigung, Sir. Wir hätten Sie vorwarnen müssen. Durch räuspern oder husten. Sie haben wohl geglaubt wir wären Professor Sprout.." Sagte ich mit einem amüsierten grinsen. "Ja, allerdings. Wie kommen Sie denn auf den Gedanken?"Fragte er und versuchte  etwas von dem Saft der Pflanze zu entnehmen.

"Naja,also Sie sind hier durchgeschlichen und hatten sich erschreckt, als Sie uns beide sahen." Erklärte Harry neben mir, der nun große Augen machte, als er die Pflanze erkannte. "Sir, sind das Tenktakelblätter? Sie sind wertvoll oder?" "Zehn Galleonen. Das bleibt beim richtigen Abnehmer." Begann er uns zu erklären, doch er fügte schnell was hinzu, als er meinen geschockten Gesichtsausdruck bemerkte. "Nicht,dass ich mit solchen krummen Geschäften vertraut bin, aber man hört Gerüchte "

Nun sah er sich um, als ob er Angst hätte, jemand wurde uns beobachten und unserem Gespräch zuhören. "Mein eigenes Interesse ist natürlich rein akademisch." "Mich persönlich machen diese Pflanzen immer irgendwie verrückt." "Mmmh."Nickte ich zustimmend und wir beide wollten weiter gehen, doch wurden von unserem Professor aufgehalten, der sich nun zu uns drehte."Wie genau sind Sie aus dem Schloss herausgekommen, Harry und Regulus?"

"Durch die Vordertür." Antwortete ich demProfessor auf seine Frage. "Wir gehen gerade zu Hagrid. Er ist ein guter Freund von uns und wir haben Lust ihn wieder zu besuchen."Lächelte ich den Mann fröhlich an,der es mit einem kleinen Lächelnkurz erwiderte. "Wir machen uns dann Mal auf den Weg, wenn es Ihnen nicht stört." Drehten wir uns wieder um, um weiter zulaufen.

"Harry! Regulus!" Hielt uns Slughorn jedoch wieder auf und fragend drehten wir uns zu ihm. "Sir?" "Es wird jeden Augenblick dunkel." Erklärte er uns und sah uns nun eindringlich und streng an. "Ihnen ist klar, dass Sie nicht ohne jede Begleitung über das Gelände spazieren dürfen." "Dann kommen Sie mit, wenn es nicht anders geht." Erwiderte ich mit einem grinsen im Gesicht und damit sah sich der Mann fragend um, bevor er nickte.

Nun gingen wir mit dem Mann Richtung Hagrid."Ich muss darauf bestehen, dass Sie mich augenblicklich zurück zu Schloss begleiten." Meinte Slughorn, der hinter uns über die Wiese herging. "Das wäre kontraproduktiv, Sir!" "Wie kommen Sie denn auf so etwas, Harry?" "Keine Ahnung!"

Und als wir bei Hagrid ankamen, mussten wir feststellen, dass ein toter Aragorg bei dem Wildhüter lag. "Horace." "Bei Merlins Bart! Ist das eine echte Agromantola?" Deutete Slughorn auf die riesen Spinne, die uns im 2.Schuljahr beinahe umgebracht hatte. "Eine Tote würde ich eher sagen." Verbesserte Harry neben mir den Professor. "Großer Gott, lieber Freund, wie haben Sie es geschafft die zu töten?" "Zu töten? Er war mein ältester Freund und-" "Das wusste ich nicht."

"Dar sind Sie nicht der einstige." Winkte Hagrid seine Entschuldigun gab ,während wir alle weiterhin die tote Spinne vor  uns ansahen."Spinnen sind missverstandene Geschöpfe. Liegt an den Augen,glaube ich. Manche kriegen eine Krise davon." "Ganz zuschweigen von den Beißzähnen!" Ahmte ich ich mit den Händen die Zangen der Spinne nach und gab dabei ein Klicken von mir. "Ja,das wahrscheinlich auch." Sah Harry mich amüsiert an, bevor er wieder zu Aragorg sah.

"Hagrid, ich will wahrhaftig nicht sein,aber das Gift von den Spinnen ist selten." Begann unser Professor den Riesen zu erzählen, der sich zu ihm runter beugte."Darf ich zwei Phiolen entnehmen? Für akademische Zwecke,natürlich, wenn du verstehst." "Nun, ich nehme an, dass es ihm viel nützen wird, oder?" "Das ist genau mein Gedanke." Damit näherte er sich dem Kopf der Spinne, wo acht milchige Augen leer in den Himmel starrten und zwei riesige krumme Greifer reglos im Mondlicht glänzten.

"Ich habe immer ein paar Ersatzampullen für solche Fälle dabei. Alte Zaubertrankmeister-Gewohnheit, weißt du.." Murmelte der Professor und kramte in seinen Taschen, holte ein paar kleine Ampullen heraus- alle leer, bis aus eine, die einen Haarigen wurme enthielt.

Slughorn beugte sich über die Greifer und untersuchte den gewaltigen haarigen Kopf. "Ich wünschte, du hättest ihn in seiner Glanzzeit gesehen. Prächtig war er. Einfach großartig.."Blinzelte Hagrid neben uns wild und schniefte Traurig.

Slughorn sah auf, studierte Hagrids traurigen Gesichtsausdruck mit Mitgefühl undkam wieder zu uns anderen drei. "Warum sage ich nicht ein paar Worte?" "Ja." Schluchzte Hagrid, worauf er sich ein Taschentuch aus seiner Jackentasche holte, in das er rein schniefte. "Ich nehme an, er hatte Familie?" "Oh ja." "Leb wohl-" Räusperte sich der Zaubertranklehrer und runzelte die Stirn, da ihm wohl einfiel, dass er nicht wusste, wie die Spinne hieß."Aragog."

Daraufhin nickte er Hagrid zu und sah traurig zur Spinne, wie wir anderen. "Lebe wohl, Aragog,König der Spinnentiere. Auch wenn dein Körper verwesen wird, lebt dein Geist in den stillen, netzgesponnenen Orten deiner Waldheimat weiter." Sagte er mit langsamer, eindrucksvoller Stimme, doch er war wohl nicht das Ende seine Rede.

Hagrids Hund fing neben mir traurig zu jaulen, den ich nun kurz streichelte. "Mögen deine vieläugigen Nachkommen immer blühen und deine menschlichen Freunde Trost für den Verlust finden, den sie erlitten haben" "Das war... das war... wunderschön." Wischte sich Hagrid über die Augen und erhob sich dann.

Er ging zu Aragog, betrachtete ihn liebevoll, dann stieß er den Körper des großen Tieres mit der Schulter... und ließ ihn mit einem sickenden Donner das frisch ausgehobene Grab neben an stürzen. "Kommt, wir gehen rein und trinken was." Ging ich mit den beiden Professoren und Harry in Hagrids Hütte.

Dort saßen Harry und ich auf der Fenster Bank,während die anderen beiden am Tisch vor uns saßen. Außerdem hatte jeder von uns ein Weinglas vor sich oder neben sich stehen. Die beiden Männer betrunken sich so sehr, dass beide nach eine Weile ein trauriges Lied sangen. "Und war es vorbei. Er sang ins Grab und sein Stab brach in zwei. " Beendeten sie das Lied und Harry und ich klatschten mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Ich hatte ihn aus einem Ei, wissen Sie? " Stellte Hagrid seinen Bechernachdem er einen Schluck nahm wieder auf dem Tisch vor ihm ab. "Ein winzig kleines Ding war er, als er schlüpfte. Nicht größer als ein Pekinese. Ein Pekinese, wohlgemerkt! " "Wie süß! "Sagte Slughorn und umfasste seinen Becher mit seiner Hand nun fester.

 "Ich hatte mal einen Fisch... Francis. " Begann er nun uns von seinem Haustier zu erzählen, den ich nun gespannt ansah, während ich so tat, als würde ich einen Schluck von meinem Getränk nehmen. "Er war sehr lieb zu mir. Eines Nachmittags kam ich die Treppe runter und... er war verschwunden. Puff. "

"Das ist sehr merkwürdig, nicht wahr? " "Ja, nicht wahr? Aber so ist das Leben! Ich nehme an, man - man macht mit und plötzlich... puff." "Puff. " Wiederholten wir anderen drei nacheinander. Sprich: Erst Hagrid, dann Harry und als letztes ich,der nun den Professor mitleidig ansah.

Der Wildhüter lehnte sich nach paar Sekunden gegen die Wand hinter ihm, schlief ein und das polterndes Schnarchen erfüllte nun die Hütte. Slughorn neben ihm sah zu ihm hinauf, bevor er sich mit einem Lächeln zu uns umdrehte.Keiner von uns dreien wusste was er jetzt sagen sollte. Als die Spannung langsam unerträglich wurde räusperte sich der Professor.

"Es war ein Student, der mir Francis schenkte. " Begann er nun wieder von seinem toten Fisch zu erzählen. "An einem Frühlingsnachmittag entdeckte ich eine Schale auf meinem Schreibtisch, in der sich nur wenige Zentimeter klares Wasser befand. Auf der Oberfläche schwamm ein Blütenblatt. Als ich es wusch, sank es. Gerade als es den Boden erreichte, verwandelte es sich in einen kleinen Fisch. "

Ein kleines Lächeln stahl sich auf meinen Lippen, nachdem ich meinen Becher auf den kleinen Tisch neben Harry und mir abstellte und ich wieder zu dem alten Mann sah. "Es war ein wundervoller Zauber, ein Wunder für den Betrachter.Das Blütenblatt stammte von einer Lilie, Ihrer Mutter, Harry. " Seine Mine wurde nun kurz traurig, als er weiter redete. "Der Tag, an dem ich die Treppe herunterkam, der Tag, an dem die Schüssel leer war, war der Tag, an dem Ihre Mutter umkam,Harry. "

Slughorn wurde blasser als je zuvor, als er wohl nun wusste, warum Harry mit mir eigentlich hier war. "Ich weiß wieso Sie beide hier sind,aber ich kann Ihnen nicht helfen. Es würde meinen Ruin bedeuten. " "Wissen Sie, wie ich überlebt habe, Professor, in der Nacht,als ich das hier bekam " Fragte Harry nun den Mann vor uns und deutete auf seine Stirn, wo die Blitznarbe prangte, doch bekam keine Antwort darauf. "Bloß ihret wegen, weil sie sich um mich zu retten geopfert hat. Weil sie sich geweigert hat beiseite zu treten und weil ihre Liebe mächtiger war als Voldemort- "

"Sagen Sie nicht den Namen. " Unterbrach Slughorn den Jungen neben mir,er schauderte heftig und sah uns geschockt an. "Wir haben keine Angst vor dem Namen, Professor. " Stand ich nun von der Fensterbank auf und lief zu dem Mann.

 "Ich werden Ihnen jetzt etwas erzählen, etwas worüber andere nur rätseln. " Begann ich nun ihm zu erzählen und sah ihn nun eindringlich an. "Es ist war, Harry ist der Auserwählte. Nur er kann ihn vernichten, aber dafür muss er von Ihnen wissen was Tom Riddle, Sie vor all den Jahren in Ihrem Büro gefragt hat und er muss wissen, was Sie ihm gesagt haben- "

Der Professor jedoch schüttelte hektisch seinen Kopf, bevor Harry nun weiter redete. "Seien Sie mutig wie meine Mutter, Professor. Ansonsten verraten Sie sie. Ansonsten ist sie umsonst gestorben und das Glas bleibt auf Ihrem Schreibtisch leer.Für Immer. "

"Bitte denken Sie nicht schlecht von mir,wenn Sie das sehen. Sie haben keine Ahnung, wie er schon damals war." Dann, ganz langsam, steckte Slughorn die Hand in seine Tasche und zog seinen Zauberstab hervor. Mit der anderen Hand langte er in seinen Umhang und holte eine kleine leere Flasche heraus.

Ohne den Blick von Harrys und meine Augen zu wenden, berührte Slughorn mit der Spitze des Zauberstabs seine Schläfe und nahm ihn wieder weg, wobei auch ein langer, silberner Erinnerungsfaden weggezogen wurde, der an der Zauberstabspitze haftete.

Die Erinnerung wurde immer länger und länger, bis sie abriss und silbrig hell am Zauberstab baumelte.Slughorn ließ sie in die Flasche hinuntergleiten, wo sie sich zusammenrollte und dann wirbelnd wie Gas ausbreitete. Mit zittriger Hand verkorkte er die Flasche und reichte sie dann  Harry über den Tisch.

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