12 | z w ö l f

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Vorab möchte ich mich entschuldigen, dass ich so lange nicht geuptdatet habe.
Ich hab so viel für die Schule zu tun, es ist wirklich schlimm.
Aber naja, hier ist es endlich, das neue Kapitel.

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Ich widme es Louable , da sie sehnsüchtig auf ein Kapitel wartet. Danke für deinen Support. :)
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[ Breaking me - topic, A7S]

DIE SCHULGLOCKE LÄUTET bereits, als ich mir endlich die Nachricht gesendet wird, auf die ich die ganze Woche gewartet habe.

Grinsend lasse ich mich auf meinen Stuhl fallen, nicht ohne neugierige Blicke einzufangen, wie jeden Tag. Auf Schritt und Tritt verfolgen mich die heißhungrigen Augen der Schüler, immer auf der Suche nach neuem Gossip und Details. So wie ich es früher immer bei den bekannten Kids der Schule getan habe. Aber jetzt gehöre ich dem Brennpunkt, dem Mittelpunkt, der Neugierde selber an.

»Was gibt's so spannendes zu sehen?« Clary taucht in meinem Sichtfeld auf und klettert zu meinem Verblüffen ziemlich umständlich über den Tisch, anstatt drumherum zu laufen.

Auf der Tischplatte bleibt sie hocken und lässt die Beine fast in mein Gesicht baumeln. Ich weiche schmunzelnd aus und lehne mich auf ihre Oberschenkel, den Blick jetzt wieder auf mein Handy gerichtet.

Neugierig beugt sie sich zu mir und späht angestrengt auf das Display, das für sie falsch herum ist. »Also?«, will sie schließlich wissen und gibt auf, die umgedrehten Buchstaben zu entschlüsseln.

»Die Modelfotos sind online auf der Website. Mir wurde gerade ein Link geschickt.« Ich drehe mein Handy so, dass sie auch endlich die Nachricht richtigherum lesen kann. Erst fällt ihr Lächeln etwas in sich zusammen, eine Reaktion, die ich erwartet habe, aber dann taucht es wieder auf und ihr Finger schwebt über dem Link. »Dann los.« Sie drückt bestimmt drauf.

Sofort öffnet sich mein Webbrowser und die entsprechende Seite wird aufgerufen. Als erstes springt mir der Banner für die Damenjeanskollektion ins Auge, er ist riesig und zieht sich über den ganze obere Hälfte des Bildschirms.

Abgedruckt ist darauf eines der Fotos, die wir zu zweit geshootet haben. Talia und ich hocken beide auf dem Sofa, unter uns der Teppich, hinter uns die graue Fotowand, neben uns die Zimmerplanze und an unseren Körpern zwei der Hosen dieser Marke.

Sofort scrolle ich weiter nach unten, wo die einzelnen Katogorien aufgezeigt werden, von Skinny-Jeans bis zu Wide-Leg-Jeans. Der Banner dafür zieren entweder Talia oder ich.

Clary tippt auf eine der Katogorien, auf der ich zu sehen bin, und späht interessiert auf das Display. Bei jedem einzelnen Hosenprodukt ist ein Foto von mir oben drüber, meist aber ohne das Gesicht, ganz auf die Hose fokussiert.

»Wow, das ist ja Wahnsinn«, spricht Clary das aus, was ich denke. Allerdings ist dabei ihre Stirn nachdenklich gerunzelt. Ich beschließe nicht näher darauf einzugehen, ich weiß schließlich ihre Meinung zu diesem ganzen Thema.

»Wer ist sie?«, will Clary dann wissen und deutet auf Talia. Sofort stielt sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich an das gemeinsame Shooting denken muss.

»Das ist Talia. Ich glaube du würdest sie mögen.« Ich schaue auf und blicke in das so gar nicht erfreute Gesicht meiner besten Freundin. Mein Lächeln verschwindet.

»Ich weiß ja nicht, Syd«, meint sie prompt und schürzt nahdenklich die Lippen. Doch weiter kommt sie nicht, denn unser Lehrer betritt das Klassenzimmer. Seufzend lässt sie sich vom Tisch gleiten, auf den Stuhl neben mir.

Als der Lehrer alle begrüßt hat und anfängt über das Thema der letzten Stunde zu reden, beuge ich mich ein wenig zu Clary herüber. »Was meinst du damit?«

Sie lässt ihre Schultern kreisen, packt dann ihre Bücher und Hefte aus und dreht sich schließlich zu mir. »Ich weiß nicht, ob sie der beste Umgang für dich ist«, spricht sie da aus, das meine schlimmste Befürchtung war.

»Was meinst du damit?« Mein Atem stockt kurz, doch ich versuche sachlich zu bleiben.

Sie seufzt. »Ich will keien Vorurteile treffen - wirklich nicht. Du weißt, ich bin die letzte, die Vorurteile Menschen gegenüber hat, die ich nicht mal kenne. Aber... Sie gehört voll zu dieser Welt, in die du mir entgleitest, Syd. Diese schöne, reiche, perfekte Welt. Ich will nicht, dass du ganz dort verschwindest. Und... genau so hört sich das aber gerade an. Als würde sie dir eine dieser Türen öffnen. Ich will dich nur nicht an diese Leute verlieren...«

Ich schweige, weil mir partout nicht einfällt, was ich sagen soll. Nachdenklich drehe ich meinen Stift in meiner Hand hin und her. »Du verlierst mich nicht an sie. Bitte gib Talia eine Chance, sie ist nicht so wie du-«

»Würden Sie bitte aufhören zu reden, Ms Johnson!«, unterbricht mich unser Lehrer barsch und ich murmle eine schnelle Entschuldigung.

Als er sich wieder zu Tafel dreht, reiße ich eine Blatt aus meinem Collegebock und kritzle schnell eine Nachricht darauf. Dann werfe ich ihn zu Clary auf den Tisch.

Ich würde sie dir gerne einmal vorstellen. Glaub mir, sie ist toll und nicht so, wie du vielleicht denkst.

Clary nickt daraufhin entschlossen und wir beide richten uns nach vorne. Doch kaum will ich mich auf den Unterricht konzentrieren, vibriert mein Handy in meiner Tasche. Vorsichtig hole ich es hervor, schiele zum Lehrer, ob er auch wirklich nichts bemerkt.

Die Nachricht kommt von Cade.

Morgen Abend, Party im Bella Donna. Kommst du? Würde mich freuen. :)

***

Der Vorhang gleitet langsam zur Seite, als ich zusammen mit Clary hindurch trete.

Die VIP-Lounge ist in eine zwielichtige Dunkelheit getaucht, nur leuchtendes, farbwechselndes Licht ist an die Decke projiziert. Gerade ist es rot und lässt die tanzenden Menschen ganz anders wirken als sonst, so, als wäre das hier eine ganz neue Welt, abgeschottet vom Rest, geheimnisvoll und unabhängig.

Sofort fällt mein Blick auf Zara. In einem engen, schwarzen Kleid dreht sie sich verführerisch auf der Tanzfläche, hat zahlreiche männliche Zuschauer, die in ihrer Tat innehalten, um sie zu beobachten. Sogar, wenn sie mit Begleitung hier sind.

Doch jetzt ist das vorbei, meine Herren. Denn jetzt bin ich da. Und ich bin viel heißer.
Mein Gesichtsausdruck wird entschlossen, als ich auf sie zugehe, ich raffe die Schultern und ziehe Clary hinter mir her, die das kommentarlos über sich ergehen lässt.

»Hey Zara«, rufe ich gegen die Musik hinweg und lege ein künstliches, aber durchaus verführerisches, Lächeln auf die Lippen.

Als ihre Augen mich finden, fällt ihr ausgelassener Gesichtsausdruck in sich zusammen und sie hält in der Bewegung inne.

»Sydney?«, fragt sie ungläubig, ihre Augen verengen sich. Wie eine Röntgenmaschine scannt sie mich von oben bis unten, ohne ein winziges Detail auszulassen.

»Du hast mich also erkannt?«, gebe ich zurück, ohne auf ihre geschockte Miene zu achten.

Sie ringt nach Luft und versucht dann ihre Emotionen hinter einer Maske zu verbergen, doch es gelingt ihr nicht sonderlich gut. »Natürlich hab ich dich erkannt. So viel anders siehst du nicht aus.« Der altbekannte fiese Spott ist in ihrer Stimme zurück gekehrt und sie blickt mich abschätzig an.

»Das glaub ich dir sowieso nicht. Geb dir also keine Mühe.« Ich werfe ihr ein wunderschönes Lächeln zu, bei dem sie bestimmt neidisch wird, und drehe mich zum Rest der VIP-Kids, wie Cade sie genannt hat.

Alle mustern mich mit interessierten Blicken, manche Mädchen neidisch, andere argwöhnisch und die Typen allesamt flirtend und ohne Hemmungen.

»Hey«, sage ich kurz, damit die Situation nicht so seltsam ist. Doch vergebends - weiterhin schauen mich alle stumm an.

Clary neben mir räuspert sich unbehaglich und tritt von einen auf den anderen Fuß, unruhig und ungeduldig.

»Syd!«, ruft da auf einmal eine männliche Stimme hinter uns und löst Gott sei dank die Situation auf.

Oder eher gesagt Cade sei dank, denn dieser fällt nun in mein Blickfeld, als ich mich zu der rettenden Person umdrehe.

Er hat einen Drink in der Hand, trägt ein nicht ganz zugeknöpftes Hemd und sieht wahnsinnig gut aus. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen kommt er auf mich zu. Dabei wankt er ein bisschen, aber es scheint ihm nicht aufzufallen oder zu stören.

»Hey, du bist gekommen!«, sagt er laut, kaum steht er vor mir. Ich nicke und er zieht mich ziemlich unerwartet in eine Umarmung, aber ich erwidere sie offen.

Dann löst er sich von mir und mustert mich von oben bis unten. Aber sein Blick ist ganz anders als der von Zara - er brennt sich in meine Haut ein, lässt sie kribbeln und ist beinahe gierig.

»Du siehst gut aus«, entweicht es seinen Lippen, ohne dass sich seine Augen von meinem Körper abwenden, der in einem engen roten Satinkleid steckt, das mir gerade bis knapp über den Hintern reicht.

Schließlich dreht er sich zu Clary und umarmt sie ebenfalls kurz. Sie wirkt sehr perplex und mustert ihn die ganze Zeit mit einem prüfenden Blick. Ich verdrehe daraufhin nur liebevoll die Augen.

»Danke«, sage ich und lächle ihn an. Mit einem großen Schritt schließt er die noch vorhandene Lücke zwischen uns und reicht mir den Drink, den er in der Hand hält. »Hier, der ist für dich. Ich hab ihn dir extra mitgebracht.«

Ich nehme ihm den Becher dankend entgegen und probiere einen kleinen Schluck. Ein unangenhmes Brennen macht sich in meinem Mund breit und der beißende Geschmack nach starkem Alkohol lässt mich kurz zusammenzucken.

»Cherry Wodka«, erklärt Cade lachend, als er mein verzogenes Gesicht mustert.

Ich ziehe die Augenbrauen hoch und reiche den Becher sofort an Clary weiter, die nur mit den Schultern zuckt und in einem Rutsch das Getränk leert. Dabei zeigt sie nicht die kleinste Reaktion und ich starre sie ungläubig an.

»Wie kann man sowas trinken, es ist einfach wiederlich.« Ich rümpfe die Nase und diesmal lachen Cade und Clary beide.

»Okay, lasst uns feiern«, ruft Zara plötzlich von hinten und schiebt sich zwischen Cade und mich. »Komm, tanz mit mir.« Sie legt die Hände um seinen Körper und zieht ihn auf die Tanzfläche, wo die anderen nun nicht mehr mich mustern, sondern ausgelassen tanzen und trinken.

Cade blickt über die Schulter und winkt uns zu sich.

»Wie findest du ihn?«, frage ich Clary und gehe erstmal rüber zur Bar, um etwas anderes als Cherry Wodka zu finden.

»Ich weiß nicht«, sagt sie, während sie hinter mir her läuft und sich schließlich gegen den Tresen lehnt, »auf den ersten Blick wirkt er ein bisschen langweilig. Aber er sieht gut aus.«

Der Barkeeper schiebt mir irgedein MIschgetränk rüber und Clary einen Shot, den sie wieder runter ext, als wäre es Wasser. Ich verdrehe die Augen. Sie war schon immer die jenige von uns, die mehr getrunken hat, aber trotzdem immer auf ihr Limit achtet.

Mein Blick wandert zur Tanzfläche, auf Cade. Zara steht vor ihm, ihre Hände liegen um seinen Hals, seine an ihrer Taille. Er schaut sie mit diesem Blick an, mit dem er vorher mich gemustert hat und mir wird ganz kalt.

Ich will das nicht mehr. Ich will nicht mehr länger in Zaras Schatten stehen und ich wärde es nicht länger. Ich bin viel besser als sie.

Entschlossen kippe ich die ganze Mische herunter, lasse mir vom Barkeeper noch zwei Shots rüberreichen und trinke sie aus, ohne nur zusammen zu zucken.

Ich spüre Clarys prüfenden Blick auf mir, aber ich ignoriere ihn einfach, genauso wie ich das schummrige Gefühl in mir ignoriere. Ich vertrage wirklich gar nichts.

Schließlich atme ich tief durch, setzte ein verfürerisches Lächeln auf die Lippen und bewege mich zur Tanzfläche hin. Mit geschickten Schritten schlängle ich mich durch die Menschenmasse, mein Blick ist klar auf Zara und Cade fokussiert.

Kaum stehe ich vor ihnen, schwenkt Cades Blick zu mir und er grinst mich zufrieden an, seine Augen streifen erneut meinen Körper entlang und ich genieße es diesmal noch mehr, genieße auch Zaras zornigen Blick, der mich von der Seite durchbohrt.

Ich strecke Cade meine Hand hin und sofort ergreift er sie und lässt von Zara ab. Diese lässt er einfach stehen, auf ihrem Gesicht ein geschockter Ausdruck. Ich grinse sie nur an und folge dann Cade ein paar Meter weiter, wo er stehen bleibt und siech zu mir dreht.

Er legt die Hände auf meine Hüfte und läst wieder seinen Blick schweifen, diesmal verharrt er ein bisschen länger an meinem Dekolté, aber es macht mir nichts aus. Im Gegenteil - meine Haut prickelt unter seinem Blick.

Ein neues Lied beginnt und diesmal weiß ich genau, wie ich tanzen muss, wie ich mich bewege muss, dass ich seine Aufmerksamkeit bekomme, dass sein Blick - und der von vielen anderen Tpen - nur auf mir liegt.

Verfüherischs, elegant und anzüglich tanze ich zu dem Lied, halte dabei die ganze Zeit Blickkontakt mit Cade, der mich einfach nur anstarrt, die Hände aber noch immer an meiner Taille.

»Du hast ja gar keine Ahnung, was du mit mir anstellst«, flüstert er in meine Haare und kommt noch ein Stück näher.

Ich lächle ihn nur mit großen Augen an. »Oh doch, das weiß ich ganz genau«, hauche ich und er atmet stockend aus.

Plötzlich steht er so nah, dass nichts mehr zwischen uns passt, seine Beine berühren die meine und seine Hände streichen meinen Rücken hinab, immer tiefer.

Seine Augen leuchten und ich lege den Kopf schief, um ihn besser sehen zu können. In diesem schummrigen Licht sieht er unglaublich gut aus und ich kann es gar nicht fassen, was hier gerade passiert. Das er mit mir hier ist, mit mir und nicht mit Zara oder einer anderen.

Schließlich beugt er sich zu mir herunter, bis sein Gesicht knapp über meinem schwebt, seine Augen liegen auf meinen Lippen und sein Atem geht schnell und unkontrolliert.

Ich bewege mich nicht, schaue ihn einfach nur an, während seine Hände weiter wandern, tiefer, und sein Gesicht immer näher kommt.

Dann küsst er mich.

Erst liegen seine Lippen ganz sanft auf meinen, ohne mich zu drängen oder unagenehm zu werden. Doch dann reagiere ich und erwiedere den Kuss.

Mit der Zunge teilt er die obere von der unteren Lippe und drigt vorsichtig mit seiner Zunge in meinen Mund ein. Noch immer ist der Kuss sanft, aber schon nach wenigen Sekunden wird er gierig und leidenschaftlich, heißer.

Unsere Zungen tanzen miteinander, während in meinem inneren ein Feuerwerk explodiert und ich meine Arme stürmisch um seinen Hals legen, ihn noch enger an mich ziehe. Seine Hände befinden sich nun auf meinem Hintern, fast schon dort, wo das Kleid aufhört, und ich spüre seine warme Haut durch den dünnen Stoff.

Nach weiteren Sekunden halten wir inne und ich atme hektisch ein und aus, versuche mich zu beruhigen und mir nichts anmerken zu lassen.

Doch ich hoffe wirklich, dass er nicht bemerkt hat, dass es mein erster Kuss war.

Allerdings scheint es nicht so, denn augenblicklich legen sich seine Lippen wieder auf mich und der leidenschaftliche Tanz zwischen unseren Zungen beginnt sofort von neuem. Er streicht mit seiner Zunge über meine Unterlippe und ich stöhne leise auf.

Dann wandern seine Lippen fort von meinem Mund, verfolgen eine unsichtbare Spur auf meiner Haut, bedeckt sie mit heißen Küssen. Als er an einer besonders empfindlichen Stelle hinter meinem Ohr angelangt ist, atme ich erneut hektisch ein uns aus und kralle mich an seinem Hemd fest.

Sein Mund wandert weiter, verharrt auf meinem Hals und verteilt federleichte Küsse darauf, dann werden sie länger und intensiver.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken, sodass er noch besseren Zugang zu dieser empfindlichen Stelle hat, während ich vergebends versuche, meinen verdammten Atem unter Kontrolle zu bekommen.

Schließlich lässt er ab von mir und schaut mir in die Augen, seine Lippen sind gerötet und leicht angeschwollen und er sieht nich viel besser aus als vorher.

Er nimmt seine Hände von mir und schiebt damit sanft meine Arme von seinem Hals. Dann beugt er sich zu mir vor und flüstert: »Ich hole uns etwas zu trinken.« Dabei streift sein kühler Atem meinen Mund, lässt meine heißen Lippen kribbeln.

Mit diesen Worten dreht er sich um und läuft zu Bar nach vorne.

Kaum ist er weg schließe ich die Augen, um mich zu beruhigen, ein breites Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen, macht sich darauf breit, ohne zu weichen.

Clary kommt auf mich zu, neben ihr steht ein großer, südländischer Typ, der den Arm um sie gelegt hat. Ich kenne ihn nicht, also ist er wahrscheinlich irgendein Typ, der Clary aufgerissen hat.

»Oh mein Gott«, sagt sie, kaum hat sie mich erreicht. Sie hat große Augen. »Wie war's Syd?« Sie schlägt mich freundschaftlich auf die Schulter, bereit, jedes Deatil aus mir heraus zu quetschen.

Ich grinse. »Gut.«

Sie lacht. »Gut? Das sah mehr als gut aus.« Ein neues Lied geht an und der Typ neben Clary zieht sie zu einer anderen Stelle der Tanzfläche. Sie winkt mir zu und formt mit ihren Lippen das Wort Später.

Ich grinse in mich hinein und will gerade nach Cade Ausschau halten, da kommt Zara auf mich zu, in Gefolgschaft von ein paar ihrer Freundinen, die ihr wie immer auf Schritt und Tritt folgen.

»Sydney«, sagt sie, als sie vor mir stehen bleibt. Sie kreuzt die Hände vor der Brust und lächelt mich an. Es ist künstlich, dass sieht man auf zehn Meter Entfernung.

Aber ich spiele mit und schaue ihr halb spöttisch, halb gut gelaunt entgegen.

»Wir müssen mal reden.« Sie deutet auf die Sofalandschaft und ich folge ihr, lasse mich auf die rote Couch fallen.

Sie setzt sich neben mich. »Wir finden, du solltest öfter kommen«, fängt sie an mit reden, aber ihre Stimme hört sich nicht zu an, als würde sie das wirklich finden.

Ich ziehe die Brauen hoch. »Willst du das, oder die anderen?«

Sie verdreht die Augen. »Wir haben uns alle besprochen und das ist nunmal dabei rausgekommen.«

»Ihr wollt also quasi, dass ich zu euch gehöre?« Ich will, dass sie es ausspricht, ich brauche das für mein Ego.

Sie scheint das zu merken und unterdückt mühsam ihre Wut. »Ja«, knirscht sie mit zusammen gebissenen Zähnen.

»Gerne«, sage ich und werfe ein strahlendes Lächeln in die Runde. Die andern lächeln zurück und scheinen sich wirklich zu freuen, Zara hat wieder das künstliche Lächeln aufgesetzt.

In diesem Moment kommt Cade zu uns gewankt, in der Hand hält er zwei Shots. Er lässt sich neben mir auf die Couch sinken und grinst mich an.

»Auf diesen perfekten Abend«, flüstert er und ich lasse zufrieden lächelnd mein Glas sanft gegen seines klirren, stoße mit ihm an.

Dann exen wir beide den Inhalt und stellen den Behälter vor uns auf den kleinen Tisch.

Die anderen in dieser kleinen Sofarunde fangen an sich zu unterhalten und niemand achtet mehr auf uns beide.

Cade beugt sich zu mir vor, auf seinen Lippen liegt ein gewinnendes Grinsen. Seine Augen wandern erneut über meinen Körper und er legt die Hand an meinen Arm um mich näher zu sich zu ziehen.

Ich lasse ihn gewähren. Schließlich bin ich die jenige, die sich vorbeugt und meinen Mund auf seinen presse. Wieder beginnt das leidenschaftliche Feuer zwischen uns zu knistern und er zieht mich so nah zu sich, dass ich mich rittlings auf seinen Schoß setzte und er die Hände wieder auf meinem Hitern platziert.

Kurz öffne ich die Augen und begegne Zaras Blick. Sie sieht mich hasserfüllt an und ich grinse sie an, weiß jetzt, dass ich sie mit einem Blick zertsören könnte. Endlich habe ich die Macht, die ich immer wollte.

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