Kapitel 11

Nico

Erleichtert durchbrach ich die Wasseroberfläche. Ich schnappte nach Luft, obwohl ich dank Jason auch unter Wasser atmen konnte, dennoch hatte ich mich gefühlt, als würde mir jeden Moment die Luft ausgehen.

Schnell schwamm ich zum Steg hinüber und entzog mich der nassen Kälte.

"Das machen wir nie wieder!", sagte ich und ein vor Kälte leicht zitternder Jason stimmte mir zu.

"Ach kommt schon. So schlimm war es doch gar nicht.", versuchte es Will.

"Nein.", sagte ich sarkastisch. "Du bist ja nur fast draufgegangen!"

Mein Freund beließ es dabei und zog mich vom Steg zu ihm hoch. Er lächelte mich an. Allein diese kleine Geste sorgte dafür, dass mir warm wurde und ich selbst auch leicht zu lächeln anfing.

"Herzlichen Glückwunsch an alle Teams. Die Wertungen wurde bereits vorgenommen und werden sogleich verkündet. Doch zuerst bitte ich um einen kräftigen Applaus für alle Teilnehmer.", verkündete McGonagall.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass wir das letzte Team waren, welches aus dem Wasser kam. Als der schallende Applaus abebte, sprach die Schulleiter von Hogwarts weiter.

"Auf dem vierten Platz haben wir das Team der Durmstrang, das leider nicht alle Teile gefunden hat. Auf Platz drei ist das Team der Olympic, auf dem zweiten Hogwarts und den Sieg der ersten Prüfung holt sich das Team der Beauxbatons."

Das Klatschen der Zuschauer wurde laut. Besonders die Schülerinnen der Beauxbatons schrien aus Leibeskräften ihre Glückwünsche und auch Hogwarts hielt sich nicht zurück.

"Jason!", schrie eine erleichterte Piper.

Wir drehten uns in die Richtung der Stimme und sahen unsere Freunde auf uns zukommen. Die Tochter der Aphrodite sprang gleich in Jasons Arme.

"Ihr wart gut.", meinte Frank.

"Das nennst du gut? Für euch Halbblute war das eher eine Schande! Im Ernst. Platz drei?", warf eine aufgebrachte Tochter des Ares ein.

"Ruhig Blut, Clarisse." Der Sohn des Poseidon kam nun auch aus dem Wasser. Natürlich war er komplett trocken. "Dafür, dass sie noch gegen den Kraken kämpfen mussten, waren sie echt nicht schlecht. Ich muss sagen, dass ich mehr beeindruckt bin, dass Nico doch tatsächlich ins Wasser gegangen ist."

"Nicht freiwillig!", warf ich ein, doch das Grinsen auf Percys Gesicht wurde deshalb nicht kleiner, im Gegenteil.

"Wo ist eigentlich Leo?", fragte Jason. Jetzt erst fiel mir auf, dass der Sohn des Hephaistos nicht bei der Gruppe war, doch Kalypso erklärte es kurz und knapp.

"Er wollte kurz zu Festus gehen, um etwas zu überprüfen. Er sollte gleich wieder da sein."

Da mir nun doch wieder etwas kalt war und ich kein Interesse hatte an der kommenden Diskussion hatte, sagte ich meinen Freunden, dass ich mich zurück in unseren Turm begeben würde.

Ich machte mich allein auf den Weg, während die Gedanken in meinem Kopf nur so umherwirbelten. Als Will von dem Kraken herumgeschleudert wurde, war ich so wütend, dass ich mich fast aufgelöst hätte, doch das war nicht, dass worüber ich nachdachte. Ich fühlte mich in diesem Moment so stark als könnte ich die ganze Welt in einen einzigen dunklen Schatten hüllen, als ob meine Kräfte kein Limit hätten.

In Gedanken versunken schlenderte ich weiter in Richtung Schloss, ohne meine Umgebung richtig wahrzunehmen.

"-ico!"

Wie durch Watte drang eine Stimme zu mir durch, doch sie war leise.

"Nico!"

Bei dem panischen Unterton schnellte mein Kopf in die Höhe. Ich sah zum Verbotenen Wald, über den ich einen dunklen Schatten ausmachen konnte.

"Nico! Hilf mir!"

Sofort wurde mir die Situation klar. Es war kein gewöhnlicher Schatten, sondern ein Phönix, ein Kind Skotàdis'. In den Krallen des Schattenphönix' konnte ich ein Wesen ausmachen, was versuchte sich aus den Krallen des Ungeheuers zu befreien, jedoch vergebens.

"Nico, bitte, hilf mir!", schrie das Wesen. Nein. Ich wusste es besser. Es war kein einfaches Wesen. Es war Leo, der um Hilfe flehte.

Augenblicklich setzte ich mich in Bewegung und versuchte den Schattenphönix irgendwie einzuholen, doch er war zu schnell.

"Leo!" Ich versuchte ihn wenigstens mit meiner Stimme zu erreichen, doch die Entfernung war schon zu groß.

"Leo..." Ich versuchte zu realisieren, was gerade passiert war. Schuldgefühle überkamen mich, als mir klar wurde, dass ich ihm seine Bitte, ihm zu helfen, nicht erfüllen konnte, doch eins wusste ich sicher.

Leo... Wir werden dich retten!

Schnell wie der Wind rannte ich zurück zu den Anderen, die sich noch immer am See befanden.

"Nico? Ich dachte du wolltest dich aufwärmen.", rief mir Hazel schon von weitem zu.

Als sie meinen Gesichtsausdruck sahen, hatte ich gleich die voller Aufmerksamkeit. Schlitternd kam ich vor meinen Freunden zum Stehen, doch ich nahm mir keine Verschnaufpause.

"Leo... Er... Er..." Durch den Luftmangel bekam ich keinen vernünftigen Satz zu stande.

"Hol' erstmal Luft und erzähl dann", sagte Kalypso beruhigend, doch ich schüttelte nur hektisch den Kopf.

"Leo, er wurde entführt!"

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Ich hoffe euch hat dieses langersehnte Kapitel gefallen. 😘

Das nächste Kapitel kommt wieder Sonntag. Wenn ich es schaffen sollte noch ein weiteres Kapitel zu schreiben, kommt es auch schon früher. 🤗

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