Rozdział czterdziesty
Es sind nun schon fünf Monate vergangen seit diesem Tag. Drei verfickte Monate musste ich ums Überleben kämpfen.
Wären Antoni, Idris und Daris nicht gewesen, hätten sie schon längst den Stecker gezogen. Zum Glück hatte Idris die gleiche Blutgruppe wie ich, sodass er für mich spenden konnte.
Allein dass er für mich, eine für ihn fremde Frau, so etwas tut, zeigt, wie groß sein Herz ist. Was meinen Mann angeht, er hatte es geschafft, aus dem Auto zu springen, bevor es gegen die Leitplanke geknallt hatte. Er ist zum Glück nur mit einem Schlüsselbeinbruch davongekommen.
Antoni hatte es geschafft, das Auto zu kriegen, und seine Theorie hatte gestimmt. Die Autoreifen wurden tatsächlich durchlöchert. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das Gerät neben mir anfing, immer lauter zu piepsen, als ich davon gehört hatte.
Und natürlich steckte meine Schwester hinter all dem. Aber Sorgen muss ich mir keine mehr machen.
Sie ist nämlich in irgendeinem Keller eingesperrt seit vier Monaten. Antoni hatte mir versichert, dass sie nur das Nötigste vom Nötigsten bekommt. Alle sieben Tage etwas zu essen und alle drei Tage etwas zu trinken.
Die Hurentochter hat noch weniger verdient, aber ich möchte sie noch lange leiden sehen. Sie redet davon, wie schlimm ich doch ihr gegenüber gewesen bin, doch sie weiß gar nicht, wie gut sie es hatte. Sie alle reden etwas davon, dass ich die Familie verraten habe, doch sie wissen gar nicht, was ich meiner eigenen Familie antun würde.
Ich scheiß darauf, dass wir dasselbe Blut haben. Sie alle haben einen schmerzhaften Tod verdient. Keiner wird verschont! Alle Piotrowskis reden davon, wie sehr ich die Familie verraten habe, doch dass sie es waren, die mich umbringen wollten, ignorieren sie alle.
Die einzigen, die ich als meine Familie sehe, sind Antoni und Daris.
Pozostali mogą smażyć się w piekle.
In Gedanken verloren, sehe ich nach oben auf meine Decke. Irgendwie ist es für mich immer noch so surreal, dass ich es überlebt habe. Seit zwei Monaten bin ich wieder wach und trotzdem fühle ich mich tot.
Langsam greife ich mir an mein Dekolleté, wo noch vor kurzem ein Verband gewesen war, und fahre mir über meine Narben. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich geweint, als ich diese Narben sah. Mein komplettes Selbstbewusstsein ist in diesem Moment gestorben.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie Daris an meiner Badezimmertür geklopft hatte und mich gefragt hatte, ob alles in Ordnung war. Noch nie hatte ich so fest meine Hand gegen meinen Mund gehalten. Meine größte Angst in diesem Moment war, dass Daris mich so sieht.
Das Schlimmste ist, dass ich so viele Komplimente bekommen könnte, bis sie mir aus den Ohren fließen, es würde nichts daran ändern. Es würde nichts daran ändern, dass ich in den Spiegel sehe und mich ekel.
Solange meine Augen mir bloß die schlimmen Sachen an mir zeigen, solange werde ich immer glauben, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Während ich wieder versuche, meine Tränen zurückzuhalten, höre ich, wie Daris vor meiner Zimmertür steht. Auf der anderen Seite meiner Tür lehnt er sich gegen sie und fängt an zu reden.
„'Ana la 'aerif ma ladiha. 'awadu 'an 'as'alha, lakiniy 'akhshaa 'anaha la turiduni fi aljawari. 'Adrak 'anah min al'ananiat eadam ziaratiha li'anani 'akhshaa 'anaha lan targhab fi ruyati. Lakin-",plötzlich wurde es still. Wahrscheinlich belehrt ihn gerade die Person am Telefon.
„Amal 'an tanjah khutti. Lam 'astatie altafkir fi 'ayi shay' akhara. 'Ant taelam 'anani mueaziy faqir fi mithl hadhih almawaqifi.",auch wenn ich es liebe ihn arabisch sprechen zu hören,nervt es mich trotzdem unglaublich die Unfähigkeit zu belauschen. „Hsnan, yajib 'an 'uqfil alkhata, sanaraa baedana albaed qryban ealaa 'ayi hali."
Ein leises Klopfen ist zu hören, weswegen ich ihn mit einem „Herein" herein bitte. Mit einem Strauß rosa Rosen und einer Tüte von Dunkin' Donuts kommt er in mein Zimmer. Etwas Warmes breitet sich in meiner Brust aus.
In letzter Zeit bin ich so emotional, dass ich am liebsten wieder anfangen möchte zu weinen. Es ist so schön zu sehen, wie er wirklich versucht, mich glücklich zu machen.
„Hallo, meine Hübsche. Ich habe dir von diesem Donut-Laden Donuts mitgebracht, weil du mir erzählt hast, wie sehr du gerne wieder welche essen würdest." Oh Gott! Wenn er weiter redet, werde ich wirklich anfangen zu weinen. Es kann sein, dass ich übertreibe. Aber dadurch, dass mir immer so jemand gefehlt hat wie Daris, fühlt sich jede Aufmerksamkeit von ihm so schön an.
Wie gerne würde ich ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe für all das, was er für mich tut. Aber ich habe Angst. Ich habe Angst vor einer Zurückweisung. Vor einem „Ich liebe dich, aber nicht". Eigentlich habe ich vor jeglicher Reaktion Angst, die nicht „Ja" deutet.
„Ich danke dir, Daris. Es ist schön, dass du dir diese Kleinigkeit gemerkt hast."
„Jeder Wunsch, den du äußerst, ist mehr als nur eine Kleinigkeit für mich. Du könntest dir alles wünschen, was du möchtest, und ich würde es dir besorgen, mein Licht. Also äußere mir einen Wunsch und ich erfülle ihn dir." So wie ich Daris kenne, wird er kein Nein akzeptieren, also muss ich mir etwas Gutes überlegen.
Direkt fällt mein Blick auf die Rosen, was mich auf eine Idee bringt. Würde er mir diesen Kindheitstraum erfüllen, dürfte er alles von mir kriegen, was er möchte.
„Ich wünsche mir 999 rosa Rosen. Das ist mein Wunsch. Seit meiner Kindheit wünschte ich mir einen Strauß, der meine Größe übertrifft." Ich sehe, wie er langsam anfängt zu nicken, während ich mir einen rosa Donut mit Himbeerfüllung herausnehme.
Wie sehr ich Himbeeren liebe! Genüsslich beiße ich in den Donut, während ich Daris ansehe. Heute sieht er wieder einmal perfekt aus. Ich liebe es, ihn gekleidet in einem schwarzen Anzug zu sehen. Aber nackt gefällt er mir noch mehr.
Oh Gott, seit wann denke ich bitte so?
„Ich werde dir diesen und jeden Wunsch in der Zukunft erfüllen. Gib mir nur ein wenig Zeit, und du wirst die schönsten rosa Rosen sehen. Aber bis dahin hoffe ich, dass dir mein Geschenk gefallen hat."
„Die Rosen und die Donuts sind großartig. Ich danke dir wirklich für beides." Dankend sehe ich in seine Augen, er sieht mich aber bloß lächelnd an. Er sieht mich an, als ob ich das schönste Lebewesen der Welt wäre, aber auch als ob er etwas von mir verbergen würde. Was mich wieder zu seinem Telefonat von vorhin zurückbringt. „Wer war das am Telefon vorhin?"
„Das war bloß meine Cousine, die in Libanon lebt. Ich hatte sie um ihre Hilfe gebeten, deswegen hatten wir telefoniert." Bei was könnte er wohl ihre Hilfe gebrauchen? „Ich hatte ihr schon von dir erzählt, sobald wir in naher Zukunft in Libanon sind, möchte sie dich kennenlernen."
Es fühlt sich so unbeschreiblich gut an, ihn zu haben. Caspar hatte mich damals vor jedem verheimlicht, der auch nur ansatzweise wichtiger war als ein Hauptschüler. Vor denen hatte er mich natürlich präsentiert, damit sie mich fertig machen konnten. Scheiße, ich muss echt aufhören, ihn mit Daris zu vergleichen. Wohl braucht es erst seinen Tod, bevor meine Gedanken endlich befreit sind von ihm.
„Und was die Geschenke angeht... ich meinte nicht nur die Rosen und die Donuts damit." Langsam zieht er sich sein Jackett aus und fängt an, sein Hemd aufzuknöpfen.
Gerade als ich ihn fragen wollte, was er damit meint, dreht er seinen Rücken zu mir. Kleine Motive, deren Bilder allein reichen, um zu wissen, sie haben etwas mit mir zu tun: Rosen, Sterne, braunfarbige Augen, die Eibe, die auch als Baum der Wiedergeburt bekannt ist, und eine Vase. Die Vase meiner Mutter.
Bei unserem Flug zurück nach Polen wollte er ein paar Sachen über mich erfahren, die er noch nicht kannte. So erzählte ich ihm also, dass ich die heißgeliebte Vase meiner Mutter zu Boden schmiss, da sie mich aus dem Haus ausgesperrt hatte.
Mein Onkel hätte mir wohl lieber nicht erzählen sollen, wie man in Häuser einbricht.
All diese Motive umrahmen einen Spiegel, aus dem ein Lichtstrahl kommt. Oberhalb des Spiegels steht der Kosename, den er für mich hat: Nuri.
„Die kleinen Tattoos sind für jede Träne, die du vergossen hast. Jede Träne, die ich nicht verhindern konnte. Und das große Tattoo in der Mitte soll jedes Mal darstellen, wenn ich vor dem Spiegel stand und mich durch all den Hass nicht mehr erkennen konnte. Für jedes Mal, wenn ich nur an dich denken musste und mich dadurch weniger erbärmlich gefühlt habe. Du bist das Licht in meiner Dunkelheit, Nuri. Du bist die Person, die meinen Tag jedes Mal schöner und erträglicher macht. Als die Sterne in der Nacht, als ich dich das erste Mal beobachtet habe, so hell strahlten wie die Sonne der Nacht selbst, wusste ich, dass diese Sterne nur für dich gestrahlt haben. Immer wenn ich nicht mehr weiter wusste, sprach ich immer nach oben zu den Sternen. So fühlte es sich an, als ob du hier gewesen wärst."
Ich bin sprachlos. Die Worte, die er sagt, berühren mich tief in meinem Herzen. In diesem Moment fühle ich mich geliebt und verstanden wie nie zuvor. Die kleinen Tattoos, die er für mich gemacht hat, und die Tatsache, dass er mir so viel bedeutet, lassen meine Augen feucht werden.
„Daris, das ist... das ist unglaublich. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel dir das bedeutet. Ich habe nie gedacht, dass jemand so viel für mich empfinden könnte."
Er lächelt sanft und legt seine Hand auf meine. „Du bist es wert, Nuri. Du musst nur lernen, es auch zu sehen."
Ich nicke, überwältigt von Emotionen. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um ihm zu zeigen, wie viel er mir bedeutet. Doch tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich ihn nie verlieren möchte.
„Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde, mich selbst mehr zu akzeptieren. Du hast mir gezeigt, dass ich nicht allein bin und dass es Menschen gibt, die mich lieben, trotz all der Narben und der dunklen Zeiten."
„Darüber hinaus werde ich immer für dich da sein, egal was passiert. Du bist nicht allein, Nuri. Wir werden das gemeinsam durchstehen."
In diesem Moment fühle ich mich sicher. Die Angst, die mich so lange begleitet hat, beginnt zu schwinden, und ich erkenne, dass ich mit Daris an meiner Seite stark genug bin, um die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Unser Weg mag steinig sein, aber gemeinsam können wir alles überwinden.
A ty jesteś moim mężczyzną, który topi wszystkie moje problemy w swoich błękitnych jak ocean oczach.
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🩷Wie findet ihr das Kapitel?🩷
🩷Wie findet ihr das Buch bis jetzt?🩷
🩷Wie findet ihr die Idee hinter seinem großen Tattoo?🩷
🩷Denkt ihr,dass Daris sein Versprechen mit den Rosen ernst nimmt?🩷
🩷TikTok:SmiarotnajeSviatlo🩷
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