Kapitel 17 | ✔
Am nächsten Tag erwachte Draco und stand auf. An der Tür des Raumes der Wünsche drehte er sich um und sah auf eine tief schlafende Hermione herab und musste unwillkürlich schmunzelte.
Wenn ihm jemand vor einem Jahr erzählt hätte, dass er Sex mit Hermione Granger haben würde, hätte er den Ärmsten sofort ins St. Mungos einweisen lassen.
Kurze Zeit später ließ er sich schon ein heißes Bad einlaufen. Müde war er nicht wirklich, er ist immerhin erst aufgestanden, aber ihm war kalt. Gerade, als er seine Kleidung abgestreift hatte und seinen dünnen, aber gut gebauten Körper in dem großen Spiegel betrachtete, ging unerwartet die Tür auf.
Mit einem Satz hatte Draco sich ein Handtuch vom Regal gerissen und bedeckte damit seine Leibesmitte. Er sah erschrocken zu dem Eindringling.
„Huch, sorry ... wollte aufs Klo ... tut mir leid ...", stammelte Hermione mit einem roten Gesicht, musste dann aber dann kichern und schloss peinlich berührt die Tür. Wie albern, sie hatten sich doch bereits einmal nackt gesehen.
Nun kicherte Draco ebenfalls. Draco blieb schmunzelnd zurück und betrachtete dann gedankenverloren die große Badewanne, die mittlerweile randvoll war. In ihm kam der Wunsch auf, Hermione wieder hereinzuholen und sie zu überreden, mit ihm in die Wanne zu steigen. Lächerlich, denn das würde sie mit Sicherheit nicht tun.
Nach einer Weile setzte sich Draco auf den warmen Boden in der Wanne und tauchte seine Füße in das heiße Wasser. Wie gut das doch tat. Er schloss gedankenverloren seine Augen und versuchte, sich zu entspannen.
Ihre Augen. Ihre wunderschönen rehbraunen Augen! Draco musste die ganze Zeit daran denken.
Andauernd musste er sie anschauen, wäre am liebsten in ihnen versunken. Und erst ihr Haar! Kastanienbraun und völlig lockig. Es glänzte in der Sonne, als bestände es aus tausenden Edelsteinen. Aber ihr Lächeln ließ ihn fast in Ohnmacht fallen. Sie hatte ein wirklich entzückendes Lächeln.
Draco seufzte. Hermione Granger hatte es ihm echt angetan.
Wie konnte sie nur? Wie konnte sie nur so verdammt hinreißend sein? Das gehörte verboten. Er hatte sich Hals über Kopf in sie verliebt. Er liebte alles an ihr. Selbst ihre Haarwurzeln und jeden einzelnen ihrer strahlend weißen Zähne.
Warum war sie ihm vorher nie aufgefallen? War er wirklich so blind gewesen? All die Jahre hatte er sie nie beachtet. Wie konnte das auf einmal passieren? Lag es daran, dass Hermione über die Sommerferien noch viel weiblicher und erwachsener geworden zu sein schien?
Er konnte die Fragen nicht beantworten. Er wusste nur eins: Er hatte nie stärkere Gefühle für ein Mädchen gehabt, als für Hermione Jean Granger.
Er wird sie nur leider niemals haben können. Sein Vater hasste sie. Und er war ein reinblütiger Slytherin, ein Malfoy. Missmutig versuchte Draco, diesen Gedanken zu vertreiben.
Was für ein schlimmer Gedanke! Das Mädchen, das er liebte, niemals haben zu können! Daran wollte er auf keinen Fall denken. Er würde schon einen Weg finden. Koste es, was es wolle. Er musste um sie kämpfen.
Aber was war mit seinem guten Ruf? Wenn das mit ihnen beiden herauskam ... Er - Draco Lucius Malfoy - verliebt in eine Gryffindor!
War vielleicht jetzt schon der richtige Zeitpunkt gekommen, endlich die Wahrheit zu sagen? Die Beziehung öffentlich zu machen? Er wusste es nicht. Dann konnten sie auch endlich ganz offen mit ihrer neuen Beziehung umgehen. Eigentlich würde es Draco ja freuen, wenn sie sich nicht mehr verbergen müssten - wäre da nur nicht sein Vater ...
Entschlossen mit seiner Freundin darüber zu sprechen, stieg der Slytherin aus der Badewanne, machte sich zügig fertig und wollte gerade zur Tür herausmarschieren, als er Schreie hörte. Aber nicht nur irgendwelche: Es waren die von Hermione Granger...
***
Es war schrecklich dunkel um sie herum und sie hatte längst keine Ahnung mehr, wo sie eigentlich war. Das Einzige, an das sie sich noch erinnern konnte, ist, dass sie gewaltvoll an der Schulter gepackt wurde und disapparierte. Aber, wie war das nur möglich? Sie waren doch in Hogwarts gewesen!
Doch das war in diesem Augenblick nicht wichtig. Das Einzige, was sie sah, war der tiefschwarze Himmel über ihr und diese sechs Gestalten. Sie waren unterschiedlich groß und breit. Doch sonst waren sie sich ähnlich. Ihre Stimmen waren voller Hass, Abschaum und vielleicht sogar Belustigung. Ihre Augen leuchteten bedrohlich durch die Löcher in den schwarzen Masken hervor. Die Gestalten hatten sich rund um sie herum gestellt und schauten auf sie herab.
Hermione schwebte auf dem Rücken liegend in ihrer Mitte, während die Männer durch die Nacht gingen.
Schon vor einiger Zeit waren ihr Tränen in die Augen gestiegen, sie hatte furchtbare Angst. Doch sie hatte sie wieder weg geblinzelt. Sie durfte keine Schwäche vor diesen Kreaturen zeigen, die selbst keinen eigenen Willen, keine Gefühle mehr hatte. Die 15-Jährige konnte diese Gestalten nicht verstehen. Wie konnte man seine Seele verkaufen und dann auch noch an einen Mann, der schlimmer als der Teufel selbst ist? Wie konnte man ihm nur ewige Treue schwören? Wie konnten früher einmal angesehene Männer nur alles verraten, sich dem bösesten Zauberer ihrer Zeit anschließen und sich damit freiwillig zu seinen Sklaven machen lassen?!
Sie konnte sich selbst nur eine Antwort darauf geben: Diese äußerlich so starken Männer hatten genau wie sie Angst. Angst davor, alles zu verlieren; Angst, zu sterben; Angst, ihre Familie zu entehren, zu verlieren. Aber war der Weg, den diese Leute gewählt hatten, denn wirklich besser?
Eines war klar, die Schülerin hasste diese Männer, alle samt, denn sie waren Todesser! Und Todesser waren in ihren Augen so ziemlich die unehrenhaftesten Personen auf der ganzen Welt, außerdem waren sie nur noch Wracks ihrer selbst und durch und durch böse. Sie hätte noch mehr Gründe aufzählen können, um sich davon abzulenken, was gerade passierte. Doch sie ließ es, da sie von einer gefühllosen und grausamen Stimme unterbrochen wurde:
„Hallo, Tochter ... "
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