Kapitel 16 | ✔
„Also doch keine Gryffindor ..."
Hermione wurde wütend, zog ihn an seinem Hemd und legte kurz ihre Lippen auf seine.
„Siehst du?"
Doch Draco lachte nur auf.
„Das war nichts. Kindergarten. Ich denke, wir sollten das üben." Draco nahm ihr Gesicht in seine Hände und strich mit seinen Fingern über ihre Wangen. „Es muss doch eigentlich die reinste Versuchung sein ..."
Hermione konnte nicht mehr reden, geschweige denn denken. Er kam näher, aber es passierte alles ganz langsam. Sie spürte seine Lippen auf ihren ... aber sie strichen nur darüber, ganz sacht und zart. Sie versuchte, seine Lippen einzufangen, aber sie war immer einen Schritt zu langsam. Also machte sie die Augen auf und schaute ihn vorwurfsvoll an. Dann – endlich – legten sich seine Lippen auf die ihre und zogen sich dennoch zu schnell zurück. Hermione hatte immer noch ihren Mund gespitzt und machte die Augen auf.
„Ich mag diesen Schmollmund", meinte Draco dann nur grinsend und strich mit den Fingern über ihren Mund. Sie war wie Butter und ihm gefiel diese Kontrolle.
„Was willst du wissen?", fragte er sie dann, während er ihr gefühlte tausendmal immer wieder über die Lippen strich.
„Hmm ...", machte Hermione nur und legte den Kopf schief. „Wie geht das nun mit uns weiter?", fragte sie und spielte unauffällig mit ihren Haaren.
„Wir küssen uns jetzt und dann stell' ich mit dir Sachen an", meinte er und strich wieder mit seinem Finger über ihr Gesicht.
„Und ... was fühlst du für mich?", fragte sie ihn. Immerhin ging es seit Tagen hin und her.
„Hermione, wir wollten uns kennenlernen. Nicht die Gefühlssülze machen."
„Und du wolltest mit mir Sachen anstellen. Das hört sich auch nicht nach Kennenlernen an." „Wir erkunden unsere Körper."
„Und wir sprechen unsere Gefühle aus?", fragte Hermine ihn und klopfte gegen seine Stirn. Sie würde Draco in den nächsten Tagen verrückt machen. Sie würde alles machen, um ihn bettelnd an ihrem Saum klammernd und flehend zu sehen. Ja ... sie würde ihn in der Hölle schmoren lassen.
„Du kannst jetzt nicht erwarten, dass ich so über meine Gefühle spreche", erwiderte er und verschränkte die Arme vor der Brust, aber immer noch so nah, dass Hermione nicht entfliehen konnte.
„Dann gehe ich nun", sagte Hermione, aber er ließ es nicht zu.
„Mein Gott, du weißt doch, dass ich dich brauche", flüsterte er dann, „was glaubst du, warum ich jetzt mit dir hier stehe? Weil ... bei Salazar, das hört sich doch alles so unecht an", meinte Draco und ein wenig Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit.
„Wieso seid ihr alle so begriffsstutzig? Also ich finde es schön. Also ... weil?", fragte Hermione neugierig weiter.
„ ... Also. Verdammt, weil ich dich mag ... so, das reicht auch für heute.", meinte Draco schnell, bevor ihm Gegenüber noch etwas antworten konnte und zog sie an sich.
***
„Das kann unmöglich dein Ernst sein ... " Minerva McGonagall richtete sich kerzengerade in ihrem Sessel auf und sah den entspannt hinter seinem Schreibtisch sitzenden Schulleiter forschend an. Der Ausdruck ihrer Augen verwandelte sich von ungläubigem Staunen zur vorwurfsvollen Anklage und der Umstand, dass Dumbledore nur mit einem milden Lächeln auf die Frage reagierte, ließ ihren Wunsch, aufzuspringen und ihn zu schütteln, bis ihm die Halbmond-Brille von der Nase fiel, nahezu übermächtig werden.
„Albus!", zischte sie, „du kannst Ms Granger doch nicht einfach ohne jeglichem Schutz herumlaufen lassen und darauf hoffen, dass Voldemort nicht davon erfährt - falls er es nicht schon weiß!"
„Also, worum machst du dir nun Sorgen?", fragte Dumbledore, während er mit seinen langen, knochigen Fingern seinen Bart entwirrte, indem einige Haarsträhnen sich zu einem unvorteilhaften Knoten verschlungen hatten, „um das Wohl des Mädchens, oder darum, dass Voldemort das mit ihr schon wissen könnte?"
„Um beides!", gab Minerva scharf zurück.
„Nun gut. Hermione Granger wird keinen Schaden nehmen. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich auf sie acht geben werde."
Minerva sah ihn empört an, doch bevor sie etwas erwidern konnte, meldete sich der Zaubertränkemeister von Hogwarts zu Wort: „Wenn ich Ihre Diskussion unterbrechen dürfte: Wie Ihnen - Albus - schon bekannt ist, arbeite ich derzeit als Spion für Sie und, da wir gerade bei dem Thema sind: Ich wäre dazu bereit, ein Auge auf die Handlungen des Dunklen Lords zu werfen, um die reizende Ms Granger vor Gefahren wie dieser zu schützen, wenn Sie damit einverstanden sind."
„Ja, das ist eine gute Idee." Dumbledore strich sich durch den Bart und seufzte. „Ich tue das nicht nur, um ihr zu helfen", sagte er dann ernst, „sondern ... uns allen. Es ist wichtig, dass sie auf unserer Seite ist - und auch bleibt - und, dass sie hier ist ... in Hogwarts."
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