Kapitel 11 | ✔


Hermione wachte am nächsten Morgen früh auf. Irgendwie war sie ... total gut gelaunt. Sie grinste. Sie grinste, als sie sich duschte, sich die Haare machte, als Harry sie abholten. Ron musste noch eine schriftliche Strafarbeit nachholen, weswegen er aus Zeitmangel nicht zu seinem geliebten Frühstück mitkommen konnte.

Sie saß gerade mit Harry in der Großen Halle und machte sich ein Toastbrot mit Marmelade und Erdnussbutter. Dazu trank sie eine Tasse Kürbissaft. Währenddessen suchten ihre Augen den Slytherin-Tisch, wurden aber enttäuscht.

Sie hatten gestern ausgemacht, dass sie ihre Beziehung erstmals noch nicht veröffentlichen wollten. Einfach aus dem Grund, weil sie sich noch nicht bereit dazu gefühlt haben, es jedem zu erzählen. Besonders für Draco müsste es sehr schwer sein, es allen seinen Freunden, seiner Familie zu erklären.

„Hm, was?", fragte Hermione Harry dann, als sie sich den zweiten Toast rein' schob. „Mione, ich habe mich gerade melodramatisch darüber aufgeregt, dass es für einen Samstagmorgen viel zu früh ist. Ich hätte ja geschlafen, aber du musstest mich ja wecken", sagte er und versuchte sie vorwurfsvoll anzusehen.

„Ich wusste gar nicht, dass du mit solchen Wörtern umgehen kannst, Harry", erwiderte die Brünette, woraufhin der Schwarzhaarige nur die Augen verdrehte und genervt aufseufzte, ehe Hermione wieder in Gedanken versinken konnte.

Was er wohl dazusagen würde, wenn er wüsste, dass ihr Bauch sich mit Schmetterlingen, ach was, mit riesigen Vögeln füllte, wenn sie nur Draco sah, ihn berührte. Es war einfach wie eine Explosion, wenn sie ihn küsste ... Die Gefühle, welche auf sie hereinbrachen, die waren einfach überwältigend. Ob er auch so fühlte? War sie nur kindisch? Immerhin hatte er nichts gesagt, als sie sich küssten. Na ja, viel mehr, nachdem sie sich geküsst hatten. Die junge Gryffindor wollte in Moment nicht darüber nachdenken. Sie wollte unbeschwert sein und locker. So, wie sie früher war. Hermione grinste und trank Kürbissaft.

„Hermione?", fragte Harry und fuchtelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht herum. „Ich ... ach ... ähm", stammelte sie herum und fuhr sich nervös durchs Haar und wollte wieder zum Slytherin-Tisch schauen. Doch zu ihrem Missfallen waren da nur die blöden Gorillas, von denen sie nichts wollte. Sie spielte mit ihrer Locke und kicherte ein wenig. „Hermione, hast du etwas getrunken?", fragte Harry sie und runzelte die Stirn.

Hermione war so glücklich in der Zeit, als sie kurz mit Ron zusammen war. Allerdings war Ron ein emotionaler Vollidiot, das wusste selbst Harry. Hermione litt damals seit Tagen unter der Trennung. Auch, wenn sie es partout nicht zugeben wollte. Er war eben nicht umsonst seit mehreren Jahren ihr bester Freund.

„Mione?", fragte Harry dann noch einmal und stupste sie an. Sie erwachte aus einer Art Trance und nickte: „Ja?"

Der Schwarzhaarige schob sich derweil noch mal einen Löffel Joghurt rein und meinte dann: „Irgendwie bleiben immer wir zwei hinterher alleine."

Hermione runzelte die Stirn.

„Nun ja, vor ein paar Monaten hatten Ron und du Streit wegen Viktor Krum. Da waren wir zu zweit. Als ich dann auch mit Ron zerstritten war, haben wir auch nur zu zweit rumgehangen. Kurz daraufhin hattest du Streit mit Ron wegen Lavender. Da hab ich auch zu dir gehalten. Abschließend habt ihr euch dann noch getrennt, woraufhin wir eine Weile lang auch nur zu zweit die Zeit verbracht haben! Und heute? Heute sitzen wir hier auch wieder zu zweit", meinte er und grinste triumphierend.

„Und worauf willst du hinaus?", fragte Hermione zögernd.

"Das wir beide echte Freunde sind und du mir alles, wirklich alles erzählen kannst", sagte Harry so beiläufig wie möglich. Hermione lachte nur. „Ja und? Ich weiß, dass wir Freunde sind und danke für die Veranschaulichung unserer Freundschaft. Und ich weiß auch, dass ich dir alles erzählen kann. Außerdem weißt das mit meinem Dad doch schon", antwortete die Braunhaarige dann und schaute schnell zum Slytherin-Tisch.

„Das stimmt, aber um das geht es nicht. Wir beide sind eben wie zwei Puzzleteile. Perfekt füreinander. Und ich meine, da erzählt man sich wirklich alles", sagte Harry mit Nachdruck. Sie runzelte die Stirn. Wusste er von Draco und ihr?

Gut, sie war mit ihren Gedanken woanders und ihre Augen lachten nicht immer mit ... aber sie wusste schon immer, wie sie ihre Gefühle einfach herunterschlucken konnte. Hinter einer Wand verstecken oder in eine Kiste stecken, war ja auch egal. Gott, Hermione sollte echt besser zuhören. Sie nickte nur.

„Ich gehe in die Bibliothek, willst du vielleicht mit?", fragte sie ihn, aber er schüttelte nur lachend ab. „Ich muss heute echt nicht lernen", meinte Harry und stand auf, „ich geh zum Feld. Wenn du REDEN willst, dann sag' Bescheid, okay? Bis dann."

Hermione saß immer noch am Tisch und musste unwillkürlich grinsen. „Heute war echt ein schöner Tag", dachte sie nur und erhob sich, um ihr Gesprochenes in die Tat um zu setzen. Einfach mal wieder ihre Nase in die Bücher stecken und die Welt um einen herum vergessen. Das Mädchen wusste nicht, warum sie sich so aufführte, in Bezug auf Draco. Immerhin hatte er sie ja nur ein paar Mal geküsst, sie hatten Gespräche geführt ... eigentlich nichts Besonderes. Sie kannte ihn zwar schon lange, aber wirklich gut auch nicht.

Sie musste ihn unbedingt besser kennenlernen. Er war ihr mindestens eine Erklärung schuldig, alleine wie er sich aufführte. Eine unaufgeklärte Situation sollte man doch klären, oder? 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top