Kapitel 15

Yuis POV:

Von dem ganzen Nachdenken wurden wir müde und wollten ein wenig dösen. Aber hätte ich gewusst was dann geschah wäre ich wahrscheinlich schon geflohen.

Jetzt überlegte ich aber wieder. Ich war mir unsicher ob ich ihnen noch trauen konnte. Waren meine Freunde wirklich so, dass sie ihr Leben auf das Spiel setzen? Ich wusste es nicht. Aber die Entscheidung musste jetzt getroffen werden. Ich hasste solche Situationen. Blair hatte schon zugestimmt, aber meine Denkweise unterschied sich ein wenig von den anderen. Ich seufzte und plumpste auf den Boden. "Ja, ich vertraue euch...", flüsterte ich leise. Alle schienen erleichtert zu sein. Aber innerlich wollte ich doch eher aufpassen. Ich blickte zu Kuro, der inzwischen wieder zu einer Katze geworden war. "Und wozu war der ganze Aufwand? Mann ist das nervig...", brummte er gelangweilt. "Aber wie wollt ihr der Regierung das erklären?", fragte ich meine Freunde. Ratlose Blicke wurden ausgetauscht. "Naja um ehrlich zu sein haben wir noch keinen genauen Plan. Aber vorerst brauchten wir ein gutes Versteck, welches geschützt sein sollte. Wir wollten als Team darüber diskutieren", erklärte Yuki. "Aber was machen Ken und Hiroto denn bitteschön hier?", fragte Blair nun und warf fragende zu Naomi. Hyde saß inzwischen in Menschengestalt auf der Couch und beobachtete Kuro mit verengten Augen. "Diese netten Spanner haben uns zum Treffen verfolgt... Erklärung genug?", zischte Yuki nun. HIroto lachte verlegen und Ken knurrte nur. Darauf bekam er von Sui einen Tritt ans Schienbein. "Sui...", kam es erstaunt aus mir. Meine Zwillingsschwester blickte fragend zu mir rüber und schenkte mir ein schiefes Lächeln.

Nach ein paar Minuten saßen alle am Tisch vor der Couch. Sakura hatte eine Karte mitgebracht und hatte ein paar Punkte markiert. "Wie wäre es hier in der kleinen Gasse? Dort ist es unauffällig", schlug Kayano vor. "Nein, von dort aus gibt es zu wenig Fluchtpunkte", entgegnete Naomi und schüttelte den Kopf. Dabei deutete sie auf einen anderen Punkt. "Die alte Burg im Westen... die eignet sich doch gut für uns oder? Von dort aus kommt man ganz schnell ganz weit weg, für den Notfall. Ein kleiner Hafen grenzt an der Nähe, ein Kilometer weiter weg ist ein kleiner Flughafen, sowie eine Bahnhofstation", meinte Yuki. Naoki nickte. "Genau deswegen ist er doch der ideale Punkt für uns", sprach Naomi. "Ich finde das ist auch eine gute Idee. Aber... die Burg ist doch alt und... es ist sicher gruselig dadrin", entgegnete Sakura besorgt. Sui legte einen Arm um sie. "Mach dir da mal keine Sorgen Sakura. Wir peppen die Burg schon etwas auf, das wird kein Problem sein", antwortete sie lächelnd. "Also, ist es okay für alle dass wir die Burg als erstes Versteck benutzen?", fragte Yuki nun. Alle schienen einverstanden. "Aber.. wann und wie sollen wir dahin kommen?", meinte Noah. "Ganz einfach. Von hier aus führt ein kleiner Pfad dorthin. Er ist nicht kompliziert und gar nicht weit", antwortete ich diesmal. "Dann passt das ja perfekt. Also los!", rief Blair motiviert und richtete sich auf. Ich holte einen Rucksack aus dem Regal und packte ein paar Sachen ein. Kuro sprang sogleich auf meine Schulter und wir machten uns auf den Weg dorthin. Es war tatsächlich nicht weit, schon bald konnte man die Türme der alten Burg sehen. Ich wunderte mich, was die anderen mit "klein" meinten. Von außen jedenfalls sah die Burg riesig aus. Vier hohe Türme ragten an den Ecken heraus und auch wenn hier angeblich niemand mehr seit Jahren lebte sah der Vorgarten ziemlich lebendig aus. Rote Rosen ragten aus dem weißen Schnee. Das große hölzerne Tor war so riesig, dass sogar ein fünf Meter großer Mensch durchpassen würde. "Sag mal Naomi, kennst du dich mit der Burg etwa aus?", fragte Kayano neugierig. "Nun ja... ich war als Kind total gerne hier. Die Burg hat mal meinen Großeltern gehört", erklärte sie leise und öffnete die Tür. Anders als draußen sah es hier drinnen total veraltet aus. Spinnenweben hingen von der Decke und veraltete Bilder hingen an der Wand. "Das alles müssen wir aufpeppen?", fragte Ken verwundert und strich vorsichtig über eine alte Kommode, auf der sich eine dicke Schicht Staub angesammelt hatte. "Nein, natürlich nicht. Diese Ebene werden wir nur als Tarnung benutzten. Folgt mir", sprach Naomi entschlossen und öffnete eine verstaubte Klappe auf den Boden. "Eine... Falltür?", murmelte ich neugierig. "Ich hab ein schlechtes Gefühl dabei", flüsterte Kuro neben mir. "Da sollen wir runter?", fragte Blair. Naomi nickte. "Rutscht einfach und entspannt hinunter. Wir treffen uns dann unten!", rief meine Freundin auf einmal und sprang in die dunkle Tiefe. Schockiert starrten wir hinunter. Sollten wir wirklich hinter her springen? Und was genau erwartete uns da unten?

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