A special present [Namjin]
A special present [Namjin] by Kookie for Hoseok
"Müssen wir unbedingt zu deinen Eltern? Wir könnten uns doch stattdessen einfach gemeinsam ein paar schöne, ruhige Tage machen." frage ich. "Das haben wir schon letztes Jahr. Ich habe ihnen versprochen das wir über die Feiertage zu ihnen fahren." erklärt mir Jin erneut. "Außerdem sind wir schon unterwegs, es lohnt sich nicht jetzt noch um zu drehen. Ich würde unsere freie Zeit auch lieber alleine mit dir verbringen, anstatt mit meinen Geschwistern, aber meine Eltern beschweren sich immer wieder das ich sie zu selten besuche. Außerdem hat Jungkook angekündigt das er seinen Freund mit bringen möchte. Du willst dir doch nicht die Gelegenheit entgehen lassen diesen 'Hoseok' auf Grund und Nieren zu testen." Er lächelt mich wissend an. Darauf freue ich mich tatsächlich schon. Ich kenne Jungkook schon fast so lange wie Jin. Ich habe ihn gleich am ersten Tag ins Herz geschlossen. Er war am Boden als ihn sein damaliger Freund Taehyung für einen anderen verlassen hat. Ich möchte nicht das ihm so etwas nochmal passiert. "Was weißt du schon über 'Hoseok'?" Neugierig schaue ich Jin an. "Nicht viel. Er ist scheinbar älter als Kookie, geht aber mit ihm in eine Klasse. Sein voller Name ist Jung Hoseok. Er arbeit glaube ich als Krankenpfleger oder etwas ähnliches." Ich höre interessiert zu, als Jins Handy zu vibrieren beginnt. " Das sind bestimmt meine Eltern die fragen wollen wo wir bleiben." Ungeschickt versucht er an seine hintere Hosentasche zu kommen, was in dem kleinen Wagen nicht gerade einfach ist. Nur für einen Moment hebt er seinen Unterkörper an und tritt dadurch, um sein Gleichgewicht zu halten, versehentlich mehr auf das Gas Pedal. Nur ein Moment der Unaufmerksamkeit, nur zwei Sekunden in denen er nicht auf die Straße sah, nur ein Wimpern Schlag, der mir vorkommt wie eine halbe Ewigkeit, nur eine übersehene rote Ampel, die unser beider Leben verändern wird.
Wir haben einen unbefahrenen Weg genommen. Nur selten mal in Auto. Jin liebt diesen Weg. Er dauert ein bisschen länger, wie wenn man über die Autobahn fährt, dafür gibt es auf diesem Weg aber keinen Stau. Außerdem ist er gemütlicher. Man fährt viel durchs Grüne.
Eigentlich fahren wir diesen Weg nur, weil Jin es sich so angewöhnt hat. Als er seine Fahrprüfung bestanden hatte war er so nervös. Er hat es gehasst auf der Autobahn zu fahren. Da habe ich diesen Weg für ihn raus gesucht. Keine Autobahn und kaum Verkehr. Wir hielten ihn allgemein für sicherer.
Mit viel Anstrengung versuche ich meine Augen zu öffnen. Sie fühlen sich an als hätte jemand Kleber auf ihnen verteilt. Das erste was ich sehe ist Glas. Zersprungenes Glas. Geschockt sehe ich mich um. Jin sitzt neben mir. An seiner Schläfe hat er eine große Wunde. Sieh sieht alles andere als gut aus. Mit zittrigen und blutigen Händen versuche ich den Sichefheitsgurt zu lösen. Ich möchte Jin helfen. Ich will nach sehen wie es ihm geht. Doch das geht nicht so lange ich hier drin bin. Der Gurt klemmt. Er lässt sich nicht öffnen. Genervt zerre ich daran. Vergeblich. Er lässt sich nicht öffnen. Ich greife nach einer größeren Scherbe. 'Für Jin. Um ihm helfen zu können.' denke ich, während ich mit der schärfsten Kannte des Glases versuche den Gurt zu durchtrennen drückt sich die andere schmerzhaft in meine Hand. Endlich durch schneide ich auch den letzten Teil. Mit meinen Füßen trete ich die Auto Türe auf. Langsam quäle ich mich aus dem Wrack. Es ist weit und breit nichts zu sehen, bis auf die zwei brennenden Autos. Mein linkes Knie schmerzt. Ich glaube ein Splitter steckt darin. Doch es ist jetzt nicht wichtig. Der Himmel ist dunkel geworden. Wir müssen schon mehrere Stunden hier liegen. Niemand hat uns bis jetzt gefunden.
Ich humple auf die andere Seite des kaputten Autos. Der andere Wagen ist zusammen gequetscht. Ich kann darin keinen Menschen mehr erkennen. Ich versuche die Schrott Teile bei Seite zu legen, doch alles klemmt an einander. Ich steige erneut auf meiner Seite des Autos ein. "Jin. Bitte wach auf Jin." Ich lege meinen Zeige- und Mittelfinger an seinen Hals. Er hat noch einen Puls. Er lebt. Eine kleine Freuden Träne rollt meine Wange herunter. Auch sein Sicherheitgurt ist noch in Takt. Mit Gewalt versuche ich ihn auf zu reißen. Der Gurt löst sich und schlägt mit einem Klirren gegen die Reste des Fensters. So vorsichtig wie möglich habe ich Jin hoch. Sein Kopf schlägt gegen den Rahmen der Tür als ich ihn befreie. "Verzeih mir Liebster." flüstere ich mit einem flüchtigen Kuss auf seine Stirn.
So schnell mich mein kaputtes Bein trägt bringe ich uns beide weg von der brennenden Gefahr. Gut fünfzig Meter entfernt davon bleibe ich auf einer Wiese stehen und lege Jin ab. Was soll ich jetzt tun? Wir sind irgendwo im Nirgendwo. Bis wir gefunden werden kann es noch dauern. Ich weiß nicht wie lange Jin ohne ärztliche Hilfe noch überlebt. Wir können nicht warten. Er kann nicht warten. Mein Handy muss noch im Auto liegen. Ich möchte nicht noch einmal riskieren dort hin zurück zu gehen. Ich weiß nicht wie lange es noch dauert bis es explodieren wird. Ich denke nicht das ich hier ein Festnetz Telefon finden werde. Mutlos lasse ich meinen Kopf hängen.
Jin. Er hatte sein Handy bei sich. Tatsächlich finde ich es in seiner Tasche. Das Display ist zersprungen, doch es funktioniert noch. Es lässt sich anschalten. Ich könnte Jin dafür küssen das sein Code mein Geburtsdatum ist. Ich schaue auf den Akkustand. Fünf Prozent. Er wird nicht mehr lange halten. Doch das muss er auch nicht. Mein Gespräch mit dem Notruf ist kurz und verzweifelt. Sie sagen mir ich solle Jin nicht mehr bewegen, um Lähmungen zu vermeiden. Ich solle wach bleiben, dürfte auf keinen Fall einschlafen. Ich beobachte Jin. Ich sehe zu wie er atmet. Es ist ein kurzes, flaches Atmen.
Ich werde immer müder. Es fällt mir schwer dem Schlaf nicht nach zu geben. Doch ich halte es durch bis ich in der Ferne Sirenen höre. Ich sehe das blaue Licht des Krankenwagens. Ich höre und sehe die Ärzte. Ich kriege mit wie sie mich auf eine Trage laden. "Jin, er muss überleben. Retten sie ihn. Ich brauche ihn. Bitte." Immer wieder murmle ich es vor mich hin.
Die Menschen um mich herum sind hektisch. Sie stellen mir Fragen über mein Befinden. Ich antworte nur kurz. Es tut weh zu sprechen.
Die Fahrt zum Krankenhaus ist schnell vorbei.
Wir werden dort von noch mehr Ärzten empfangen. Sie reden über mich. Darüber das es mir nur noch so gut geht, wegen dem Adrenalin in meinem Körper und das ich sofort in einen OP muss.
"Wo ist Jin? Wie geht es ihm? Bitte. Sagen sie mir wie es ihm geht." jammere ich. "Wie stehen sie zu Kim Seokjin?" fragt mich einer der Krankenschwestern. "Wir sind zusammen." Mein Mund ist von meinem eigenen Blut verklebt. "Dann dürfen wir ihnen leider keine Auskunft geben." sagt sie ruhig. Sie bringen mich ein paar Stockwerke nach oben, bereiten mich für die OP vor. Gerade als mir die Schwester die Narkose geben möchte halte ich ihn auf. "Bitte. Sagen sie mir nur ob er noch lebt. Wenn nicht hätte ich keinen Grund mehr um zu kämpfen." Flehend schaue ich sie an. "Er ist am Leben. Aber seine Verletzungen sind sehr schwer. Und jetzt hören sie auf sich zu währen." bittet sie mich. Ich nicke nur müde. Er lebt. 'Jin! Du musst kämpfen, denn ich werde versuchen für dich zu kämpfen, und das geht nicht, wenn ich aufwache und du nicht mehr da bist. Bitte Jin. Kämpfe!" ist das letzte was ich denke, bevor die Narkose wirkt und ich mein Bewusstsein verliere.
Ein Geräusch reißt mich aus meinem Schlaf. Ich glaube es war meine Zimmer tür. Ich versuche meine Augen zu öffnen um nach zusehen wer oder was es tatsächlich war. Doch es geht nicht. Seine Augenlieder bleiben an Ort und Stelle. Er möchte sich durch die Augen reiben, aber auch seine Hände liegen nur regungslos da. Ich spüre wie eine Hand sich auf meine legt. Ich kann etwas spüren, wieso kann ich mich nicht bewegen? "Joon." Eine weinende Stimme, direkt neben meinem Ohr. Die schönste Stimme auf der ganzen Welt. Jins Stimme. "Bitte Namjoon, wach wieder auf. Ich habe keine Ahnung ob du mich überhaupt hören oder meine Berührungen spüren kannst. Aber ich hoffe das dir bewusst ist das ich in der letzten Woche hier sein sollte. Ich hatte es die ganze Zeit vor, aber die Ärzte haben gesagt ich muss mich erst um meine eigene Genesung kümmern. Sie haben mir verboten zu dir zu kommen. Aber jetzt bin ich hier! Und ich werde nicht wieder weg gehen. Ich bleibe bei dir, bis du aufwachst."
Ich würde ihn am Liebsten umarmen, ihn sagen wie sehr ich ihn liebe. Aber es geht nicht. Ich versuche erneut meine Hand zu bewegen. Ich möchte sie um seine legen. Nichts passiert.
"Die Ärzte und Feuerwehrleute haben mir deine Wertsachen gegeben. Ich hab sie mir bis jetzt noch nicht angesehen, aber ich habe sie dabei. Ich hoffe du hast nichts dagegen das ich mal nach sehe. Sie haben gesagt sie haben aus dem Auto Wrack alles geholt was noch ganz war. Vielleicht ist noch irgendetwas wichtiges dabei." Er versucht weniger zu weinen, ruhig zu klingen. Ich höre wie er eine Tüte öffnet. "Dein Handy ist dabei. Es lag im Handschuhfach. Es hat nur ein paar Kratzer. Du hast etwa dreißig verpasste Anrufe." Dreißig. Bestimmt meine Eltern. Sie machen sich sicher Sorgen um mich. "Ich habe deinen Eltern und Freunden bescheid gesagt. Sie waren alle bereits hier, haben dich besucht und Geschenke hinterlassen. Wenn du das hier nur sehen könntest. Über all Geschenke, Karten und Blumen." Ich würde es so gerne sehen. Die Tüte knistert erneut. "Sie haben einen Teil unserer Koffer gerettet. Und wie es scheint auch deine Sonnenbrille." Er lacht kurz. "Die meisten Geschenke sind verbrannt." stellt er traurig fest. "Aber wie es scheint konnten sie eines retten." Er greift in die Tasche. "Ich habe dieses Geschenk noch gar nicht gesehen. Wann hast du das gekauft?" Ich weiß genau was er gerade in der Hand hält. Eine kleine, in rosanes Papier eingepackte Box. "Da steht mein Name drauf. Du hast mir etwas gekauft?" Wieso klingt er so überrascht? Wir schenken einander jedes Jahr etwas. "Wir haben heute zwar schon den achtundzwanzigsten Dezember, aber vielleicht erlaubst du mir ja es zu öffnen." Es klingt wie eine Frage, aber ich weiß das er es sowieso tun wird. Er ist zu neugierig um es zu unterlassen. 'Bitte Jin. Öffne es nicht. Nicht wenn ich nicht richtig anwesend bin. Ich will dabei sein. Ich möchte dich sehen können wenn du es öffnest. Bitte. Warte.' Ich würde das alles am Liebsten zu ihm sagen, aber mein Körper hört nicht auf mich. Er lässt mich im Stich.
Ich höre wie Jin die kleine Schleife löst und da Papier zerreißt. "Joon, ist das?" Ich kann mir sein Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. Er lächelt freudig und ein bisschen nervös. Ich bin mir sicher. Ich habe es mir so oft ausgemalt wie er reagieren würde wenn er die kleine, dunkelblaue Ring Schatulle entblößt. Ich will ihn sehen. Ich möchte mit ihm reden können. Ich kämpfe gegen meinen eigenen Körper. Ich möchte meinen Mund bewegen, um ihm die Frage zu stellen, meine Hände, um die Schatulle zu öffnen und meine Augen um ihm in die Augen zu sehen. Ich höre das kleine Klacken, das die Box immer von sich gibt wenn man sie öffnet. Ich höre wie Jin freudig einatmet. "Namjoon." Ich höre wie er lächelt. Ich spüre eine kleine Freuden Träne die mir auf den Arm tropft. Er sollte es nicht ohne mich öffnen. "Namjoon, bitte, du musst aufwachen. Bitte." Ich bin doch wach. Ich kann es nur nicht zeigen.
Jin hat noch nichts weiter dazu gesagt. Kein Ja, kein Nein.
"Du musst aufwachen, denn ich möchte dir in deine wunderschönen Augen sehen, wenn ich ja sage." Mein Herzschlag beschleunigt sich. Er hat ja gesagt. Er hat meinen Antrag angenommen, ohne das ich ihn wirklich gefragt habe. "Namjoon!" Er klingt geschockt. Er packt meinen Arm mit beiden seiner Hände. "Du-dein-dein Herzschlag. Er ist schneller. Namjoon, k-kannst du mich hören?" 'Ja! Ja verdammt. Das kann ich. Aber ich kann dir nicht antworten.' Jin zittert ein wenig. "Bitte. Wenn du mich hören kannst, dann, dann gib mir ein Zeichen. Bitte. " 'Wie denn? Was kann ich machen?' Mein Herzschlag wird immer schneller.
"Du hörst mich! Du kannst mich hören!" Ich möchte nicken. Es geht nicht. "Ich hole einen Arzt. Ich sagen deinen Eltern bescheid ich..." er steht auf. Seine Hand streift über meine Decke. Ich greife nach seiner Hand. Ohne darüber nach zu denken. Ich tue es einfach. Meine Hand umgreift sein Handgelenk. "Ich liebe dich so sehr." flüstert er als er sich wieder neben mich setzt. Vorsichtig öffne ich meinen Mund. Es geht! Ich kann wieder mit ihm reden. "Ich liebe dich auch." bringe ich leise heraus.
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