Outside Help

***Aus Sakuras Sicht***

Ich muss noch 5 Minuten laufen, dann bin ich wieder beim Hotel. Ich reibe mir über die Arme. Es ist echt kalt. Meine Schritte werden zügiger, je näher ich meinem Ziel komme. Ich habe ein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Sasuke. Er hat ja Recht. Ich sende ihm die falschen Signale und wenn er mir dann näher kommt, stoße ich ihn von mir weg. Vielleicht ist gar nicht er der Idiot, sondern ich. „Sakura? Bist du das?" Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Im Dunkeln angesprochen werden ist nie schön. Ich drehe mich um. „Du hast mich erschreckt." Ich sehe in dunkle Augen. Kiba Inuzuka. „Sorry, das wollte ich nicht. Was machst du um diese Uhrzeit alleine hier draußen?" Ich lächle. „Ich war auf dem Weg nachhause. Und du?" Er sieht mich interessiert an. „Aber die Uchihas wohnen in der anderen Richtung." Ich winke ab. „Ich wohne momentan nicht bei ihnen. Meine Mum ist im City Hotel und ab morgen gehts für mich zu Hinata." Kiba lächelt. „Du ziehst zu Hinata? Interessant. Soll ich dich ein Stück begleiten?" Eigentlich kommt mir das gelegen. „Wenn es dir keine Umstände macht?" Er grinst breit. „Sonst hätte ich es dir nicht angeboten, oder?" Er läuft neben mir her und erzählt davon, dass er gleich noch seinen Hund Akamaru bei seiner Schwester abholen wird. Er war die letzten Tage zu Besuch bei einem Freund in einer anderen Stadt und der hat leider eine Hundeallergie. „Ich hab Akamaru echt vermisst." Ich find es beruhigend ihm zuzuhören. Das lenkt mich von Sasuke ab.

„Sakura. Kiba. Wie nett euch zu treffen. Und dann auch noch zusammen." Ich kann's nicht fassen. Sai taucht vor uns auf. In weniger als einer Minute hätte ich sicher im Hotel sein können. Ist es Zufall, dass er hier ist? Oder verfolgt er mich immer noch? Sai sieht mich nicht an. Er starrt zu Kiba. „Na, mein Freund. Hast du dir mittlerweile überlegt, ob du mir helfen wirst?" Kiba sieht ihn desinteressiert an. „Erstens sind wir zwei keine Freunde! Und zweitens hab ich dir mehrfach gesagt, dass du von mir absolut nichts zu erwarten hast. Lass mich einfach in Ruhe!" Sai lächelt kühl. „Das verletzt mich jetzt aber sehr. Du solltest dir lieber nochmal überlegen, auf wessen Seite du stehen willst." Ich habe keine Ahnung worüber die beiden reden. Aber im Moment bin ich einfach froh, dass Sai mich nicht beachtet. Kiba zischt verächtlich. „Auf jeder Seite, nur nicht auf deiner! Verzieh dich!" Zu früh gefreut. Sai wirft Kiba ein überhebliches Grinsen zu und sieht dann zu mir. Er mustert mich von oben bis unten. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Sein Blick ist unangenehm. „Und Sakura? Dass deine Freunde versucht haben mich anzuzeigen, fand ich gar nicht nett. Aber ich bin bereit das zu vergessen, wenn du einen Abend mit mir verbringst." Ich bin wie erstarrt. Kiba schüttelt entsetzt den Kopf. „Ganz schön armselig die Freundin eines Anderen anzubaggern!" Sai lacht. „Sasuke und Sakura sind kein Paar mehr, Kiba." Kiba sieht mich fragend an. Ich glaube meine Stimme ist nur ein Flüstern. „Doch. Sind wir." Es läuft sicher nicht gut zwischen uns. Aber die Pause bedeutet für mich nicht, dass wir getrennt sind. Und selbst wenn wir getrennt wären, Sai wäre der letzte Mensch auf dieser Erde, mit dem ich mitgehen würde. Kiba zieht eine Augenbraue in die Höhe und sieht Sai genauso arrogant an, wie er ihn. „Da hörst du's. Sie hat einen Freund. Und jetzt sage ich es dir noch ein letztes Mal: verschwinde!" Sai lacht trocken. „Das ist noch nicht vorbei, Sakulein. Und wir sprechen uns auch noch Kiba." Dann dreht er sich um und geht, als wäre nichts gewesen.

Kiba sieht mich besorgt an. „Alles in Ordnung? Was war das gerade eben?" Ich beiße mir auf meine Zunge, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. „Wir haben ein paar Probleme mit Sai. Aber das ist eine verdammt lange Geschichte." Er nickt, obwohl ich sicher bin, dass er es nicht ganz versteht. „Und was meint er damit, dass deine Freunde ihn angezeigt haben?" Ich seufze, weil ich echt frustriert und ausgelaugt bin. „Wie gesagt, es ist eine lange Geschichte. Und was will der Idiot von dir?" Kiba schnaubt. „Ach, dieser Trottel glaubt, dass er mich erpressen kann! Er hat mich im letzten Schuljahr dabei erwischt, wie ich geschummelt habe. Und er glaubt, dass er jetzt was gegen mich in der Hand hat. Ist Kindergarten, wenn du mich fragst." Ich sehe ihn erstaunt an. „Machst du dir keine Sorgen?" Er wirkt cool und abgeklärt. Ich wünschte ich würde mich genauso fühlen. „Wegen Sai!? Ne, wirklich nicht." Dann sieht er mich eindringlich an. „Bei dir sieht's aber anders aus. Der hat dir richtig Angst gemacht, oder?" Ich nicke. Es bringt sowieso nichts, es abzustreiten. Kiba lächelt aufmunternd. „Mach dir keine Sorgen. Sai zieht sowieso diese Woche von hier weg." Was? „Wie meinst du das?" Kiba sieht mich überrascht an. „Wusstest du das noch nicht? Seine Eltern schicken ihn fürs letzte Jahr auf ein Internat. Angeblich haben sie nicht genug Zeit, um sich um ihn zu kümmern. Ich glaube aber, dass seine Eltern in der Stadt selber nicht sehr beliebt sind." Ich fühle plötzlich eine Art Erleichterung, bin aber auch skeptisch. „Aber sie haben einen gewissen Stand auf der Polizeiwache, oder? Sind sie nicht sehr angesehen?" Kiba lächelt. Wahrscheinlich ist er zufrieden, weil er etwas verbreiten kann, was wenige wissen. „Man könnte sagen, jeder hat Respekt vor ihnen. Aber keiner kann die Familie leiden. Ich denke da fühlen sie sich einfach gezwungen zu gehen." Ich wüsste gern, ob Kiba eine sichere Quelle ist. „Woher weißt du das?" Er sieht mich stolz an. „Meine Mutter hat manchmal einige Dinge auf der Polizeidienststelle zu erledigen. Da wird viel geredet." Ich sehe ihn ungläubig an. „Ist deine Mutter nicht Hundetrainerin?" Er nickt amüsiert. „Was glaubst du, wer die Polizeihunde ausbildet?" Da hat er wohl Recht. Ich werde morgen mal mit Itachi darüber reden. Er kann bestimmt etwas mehr herausbekommen. Ich muss wissen, ob Sai wirklich verschwindet.

Kiba begleitet mich die letzten Meter zum Hotel. Ich bedanke mich bei ihm und wir verabschieden uns mit einem kurzen Winken. Wir sind nicht gerade eng miteinander befreundet. Eigentlich hab ich alles was ich über ihn weiß, irgendwann mal von Hinata gehört. Als ich in meinem Hotelzimmer ankomme, fühle ich mich verletzlich und einsam. Ich liege die halbe Nacht wach und denke über alles nach. Darüber, dass Sai hoffentlich bald weg geht und über Sasuke und mich. Ich glaube, ich muss nochmal mit ihm reden. Nur weil er mir weh getan hat, muss ich das nicht auch mit ihm machen. Ich beschließe morgen bei den Uchihas vorbei zu gehen, wenn ich mich von meiner Mutter verabschiedet habe. Dann falle ich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen sitze ich mit meiner Mum am Frühstückstisch. Ich liebe es im Hotel zu frühstücken. Es gibt so viel verschiedene Auswahl, an eigentlich allem. Aber heute habe ich keinen Hunger. Ich trinke immer mal einen kleinen Schluck Cappuccino und rühre ansonsten in einer Schüssel mit Obst und Naturjoghurt. Meine Mum sieht mich besorgt an. „War die Beerdigung gestern zu anstrengend?" Ich seufze. „Ja das auch. Aber ich hab momentan ein wenig Ärger mit Sasuke." Sie greift über den Tisch und drückt leicht meine Hand. „Das hab ich mir schon gedacht, als du meintest, dass du jetzt doch bei Hinata wohnen willst. Aber sorg' dich nicht zu sehr. Ihr bekommt das schon wieder hin." Ich sehe sie verwundert an. „Meinst du wirklich?" Sie nickt. „Natürlich. Egal, was gerade zwischen euch ist, es wird sich klären. Ihr seid doch schon so lange ein Team." Ich lächle sie an. „Danke dass du das sagst." Es wird mir sicher schwer fallen meine Mum wieder gehen zu lassen. Aber ich versuche nicht weiter darüber nachzudenken. Erstmal genieße ich die letzten Stunden mit ihr.

***Sakuras Sicht Ende***

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***Aus Sasukes Sicht***

Was für ein bescheuerter Tag! Ich bin froh, als ich endlich zuhause in meinem Bett liege. Naruto liegt auf meiner Couch und schläft tief und fest. Er hat zwar viel getrunken, aber er hat es nicht komplett übertrieben. Wahrscheinlich lernt sogar er manchmal dazu. Ich bereite mich auf die Alpträume vor, die ich in dieser Nacht sicher haben werde. Ich versuche das Bild abzuschütteln, wie der Sarg meiner Mutter in die Erde heruntergelassen wird. Und ich versuche die Gedanken an Sakura zu verdrängen. Mir gelingt beides nicht.

Als ich am nächsten Morgen erwache, fühle ich mich wie überfahren. Ich hab schon lange nicht mehr so schlecht geschlafen. Ich blicke mich in meinem Zimmer um. Naruto ist weg. Wo ist der denn hin? Ich ziehe mein Handy vom Ladekabel ab und scrolle mich durch die Nachrichten.

Von Naruto:
>>Na du Schlafmütze!
Wollte dich nicht wecken, treffe mich mit Hinata. Werde heute mal zuhause schlafen. Vielleicht komme ich morgen nochmal vorbei, weiß ich aber noch nicht genau. Bis dann<<

An Naruto:
>>Geht klar, grüß Hinata<<

Von Sakura:
>>Hey Sasuke. Ich komme nachher mal bei euch vorbei.
Was gestern war tut mir leid, vielleicht finden wir später kurz etwas Zeit zum reden<<

>>Und du hattest Recht. Ich verhalte mich widersprüchlich... aber nur, weil ich so überfordert bin<<

An Sakura:
>>Lass uns nachher einfach reden. Ich versteh dich Sakura. Das tue ich immer... es tut mir leid, dass ich dein Leben so auf den Kopf stelle<<

Von Sakura:
>>Das sollte dir nicht leid tun... dass du mein Leben auf den Kopf stellst, mag ich<<

Mein Herz klopft hart gegen meine Brust. Oh Sakura... ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen. Ich würde alles besser machen! Nur leider kann ich das nicht.

Ich stehe aus dem Bett auf und humple in Richtung Küche. Itachi sitzt am Tresen und schaut wie so oft die Post durch. „Morgen. Was interessantes dabei?" Mein Bruder seufzt. „Das sind fast alles Beileidsbekundungen. Ist mir gerade zu viel die zu lesen." Verständlich. „Wo ist Vater?" Itachi verdreht die Augen. „Im nächsten Flieger nach... ach keine Ahnung wohin. Macht auch keinen Unterschied, oder?" Ich mache mir eine Tasse Kaffee und setze mich ihm gegenüber. „Bist du wütend auf ihn?" Es interessiert mich wirklich. Itachi ist der ,gute' Sohn. Er tut immer, was unser Vater sagt. „Natürlich! Er hat die Beerdigung gestern genutzt, um ein neues Geschäft mit den Hyugas abzuschließen. Er wird sich niemals ändern." Klingt ganz nach ihm. Er ist ein ziemlich kaltes Wesen. „Vergiss ihn einfach und genieß die letzten freien Tage, bevor die Uni los geht." Itachi lacht verbittert. „Wenn das mal so einfach wäre." In diesem Moment klingelt es an der Tür. Mein Bruder steht auf, um zu öffnen. Ich höre ihn im Flur sprechen. Bevor ich ihre Stimme höre, weiß ich dass es Sakura ist. „Du bist aber früh dran. Ist deine Mum schon auf dem Rückweg?" Ich höre ihre Schritte und dann das Schließen der Haustür. „Sie wollte etwas früher los. Also bin ich gleich hergekommen. Ich würde dann auch gleich noch ein paar Sachen packen, die ich zu Hinata mitnehme." Ich möchte nicht, dass sie weggeht. Und ich möchte nichts davon hören. Sie klingt als wäre es keine große Sache. „Okay, und worüber wolltest du reden?" Sie seufzt. Irgendwas ist nicht in Ordnung. „Ich brauche deine Hilfe!" Wobei? Und wieso braucht sie seine Hilfe? Warum nicht meine? „Klar, aber komm erstmal rein. Möchtest du was trinken?"

Die beiden betreten die Küche und ich treffe ihren Blick. Sie sieht müde aus. „Eh, guten Morgen, Sasuke." Ich sage nichts. Irgendwie stecken die Worte in meinem Hals fest. Itachi geht zum Kühlschrank, während sie sich auf den Platz setzt, auf dem mein Bruder eben noch saß. „Möchtest du jetzt irgendwas?" Sie überlegt kurz. „Habt ihr Orangensaft?" Er nickt und macht ihr ein Glas fertig. Er stellt es vor ihr ab und setzt sich dann neben sie. „Also was gibts?" Sie wird unruhig, ich spüre es. „Mir ist gestern Sai über den Weg gelaufen." wann? Wo? Wieso? Hat er was gemacht? Itachi bleibt ruhig. „Gestern Abend?" Sie nickt, sagt aber nichts. Ich kann an ihrem Gesicht ablesen, dass es eine unangenehme Begegnung war. „Hat er dir was getan?" Ich erschrecke mich über meine eigene Stimme. Sie klingt irgendwie zu schrill. „Nein. Mir ist nichts passiert. Kiba war bei mir." Kiba. Kiba? Kiba! Bei ihr... was bedeutet das? Itachi mustert sie interessiert. „Und was war los?" Sie erzählt mit unruhiger Stimme, wie sie vom Club nachhause gegangen ist, wie sie Kiba getroffen hat und wie die Begegnung mit Sai war. Ich balle meine Hände zu Fäusten, als sie davon berichtet, wie Sai wieder dämliche Bemerkungen gemacht hat. „... Jedenfalls habe ich danach mit Kiba geredet und er hat mir von dem Gerücht erzählt, dass Sai bald auf ein Internat gehen wird." Oh! Das würde ich ihm auch raten! Er soll lieber weglaufen, solange er noch laufen kann! „Und wofür brauchst du mich?" Sie sieht Itachi unsicher an. „Ich würde gerne wissen, ob an der Sache was dran ist. Kiba hat erzählt, dass seine Eltern ebenfalls die Stadt verlassen." Itachi wirkt nachdenklich. „Warte kurz. Ich kann da jemanden anrufen." Bevor er nach seinem Handy greifen kann, klingelt es erneut an der Tür. Itachi steht auf und verschwindet im Flur. Ich sehe Sakura besorgt an. „Ist dir auch wirklich nichts passiert?" Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Mach dir keine Gedanken." Ich soll mir keine Gedanken machen? Wie denn bitte? Ich hätte sie gestern niemals alleine nachhause gehen lassen dürfen.

Itachi kommt in die Küche zurück. Er sieht unsicher zu Sakura. „Sakura. Ich glaube der Besuch ist für dich." Ich drehe mich um und sehe eine Frau hinter Itachi stehen. Sie wirkt genauso unsicher wie mein Bruder. Wer ist das? Sakura mustert die Frau. Sie ist ungefähr in Mebukis Alter, hat kurze schwarze Haare und genauso dunkle Augen wie... das ist eindeutig Sais Mutter! Mein Blick wird kühl. Itachi sieht mich strafend an. „Sasuke! Entweder du bleibst höflich oder du fliegst raus!" Sakura scheint die Ähnlichkeit ebenfalls zu bemerken. „Sind sie Sais Mutter?" Die Frau nickt vorsichtig. „Ja. Und du bist sicher Sakura. Richtig?" Sakura nickt. Ich sehe ihr an, wie unangenehm ihr das hier ist. „Was möchten sie von mir?" Sais Mutter sieht Sakura direkt an. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen." Ich verstehe es nicht ganz. Sakura scheinbar auch nicht. Also lassen wir die Frau weitersprechen. „Ich weiß nicht genau, was alles zwischen euch und Sai vorgefallen ist. Aber ich möchte euch um Vergebung für das Verhalten meines Sohnes bitten." Ich unterbreche sie. „Das ist nicht Ihre Aufgabe, sondern seine. Und wir haben schon bemerkt, dass er keine Reue kennt." Itachi greift ein, bevor ich wütender werden kann. „Setzen sie sich erst einmal." Er geht in die Küche und rückt ihr einen Hocker zurecht. Etwas unbeholfen klettert sie darauf. Dann setzt sich mein Bruder ebenfalls und wirft mir noch einen warnenden Blick zu. „Ich verstehe, dass ihr wütend seid. Ich mache das hier nicht zum ersten Mal. Mein Mann und ich hatten schon mehrfach Probleme mit unserem Sohn. Er stellt anderen nach und jagt ihnen Angst ein. Er war mehrmals in einer psychiatrischen Einrichtung deshalb, aber bisher konnte ihm keiner helfen. Er möchte einfach keine Hilfe annehmen. Ein Mädchen ist nur ein bisschen nett zu ihm und er verliert die Kontrolle und stellt ihr nach. Wir wissen auch nicht, was wir noch tun sollen. Ich hab keine Ahnung, was ich in seiner Erziehung falsch gemacht habe. Aber ich möchte nicht, dass er so ist. Ihr müsst mir glauben. Ich möchte nur, dass er Freunde findet und sich wie ein normaler Mensch verhält. Aber wir müssen seit Jahren immer dasselbe durchleben. Er wird angezeigt und wir müssen wegziehen. Es ist nicht leicht mit ihm." Sakura sieht Sais Mutter mitfühlend an. Sie und ihr weiches Herz! Sie hat in ihrer Kindheit eindeutig zu viel Zeit mit Naruto verbracht. „Wissen Sie, für die Betroffenen Mädchen ist das auch nicht einfach. Ich habe wirklich Angst vor ihrem Sohn. Er war mir gegenüber so übergriffig, dass ich Angst hatte mich selber zu verlieren. Sie können da sicher nichts dafür, aber so kann sein Leben nicht weitergehen. Und ihrs auch nicht." Itachi stimmt Sakura zu. „Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich von ihm ein wenig distanzieren. Seine Fehler sind nicht ihre Fehler. Und bringen sie ihn in eine bessere Einrichtung." Die Frau schluchzt leise. „Wir haben so viel versucht. Ich bin aber eigentlich nur hier hergekommen, um mich zu entschuldigen. Welche Lösung wir jetzt für ihn finden müssen ist nicht eure Aufgabe. Ich wollte euch nur sagen, dass ihr ab morgen wieder ohne Angst vor ihm leben könnt. Wir verlassen diese Stadt noch heute Abend." Sakura sieht sie eindringlich an. „Ich würde sie gerne etwas fragen... sind sie und ihr Mann der Grund dafür, dass unsere Anzeige gegen ihn nicht viel gebracht hat?" Sie sieht Sakura schuldbewusst an. „Ja. Und es tut mir schrecklich leid für euch. Aber als Mutter möchte ich meinen Sohn beschützen. Mein Mann sagt immer, ich wäre zu weich. Aber ich kann nicht raus aus meiner Haut." Sakura lächelt traurig. „Das wurde mir auch schon häufig gesagt. Ich habe auch immer das Bedürfnis jeden zu beschützen und nett zu sein. Aber irgendwann musste ich lernen, dass man nicht jeden Menschen retten kann. Ich glaube nicht, dass sich Sai jemals ändern wird. Aber das geht mich auch nichts mehr an. Ich bin fertig mit ihm." Ich greife über den Tisch nach Sakuras Hand. Ich selbst, habe ihr oft gesagt, dass sie zu lieb ist. Und ich liebe es, dass sie daran gewachsen ist. Sais Mutter beobachtet diese Szene. „Ihr beiden seid ein schönes Paar. Ich bin froh, dass mein Sohn euer Band nicht zerstören konnte." Wenn sie wüsste... Itachi sieht Sais Mutter bewundernd an. „Ich finde es ziemlich groß von Ihnen, dass sie den Weg zu uns gesucht haben. Nicht jeder würde das machen. Also danke." Sie nickt und steht dann auf. „Ich wünsche euch alles gute." Itachi steht ebenfalls auf, um sie zur Tür zu begleiten. Sakura sieht auf unsere Hände und dann in meine Augen. „Ich... Sasuke...ich muss Sais Mutter noch etwas sagen." Ich lächle und lasse ihre Hand los, wenn auch widerwillig. „Du bist zu weich, Sakura." Sie zwinkert mir zu. „Das weiß ich" Dann geht sie an mir vorbei und folgt Itachi und der Frau nach draußen. Ich mag sie genau wie sie ist. Ich würde nichts an ihr verändern, selbst wenn ich könnte.

Die Vorstellung daran, gleich mit Sakura zu sprechen, macht mich nervös. Itachi kommt alleine zurück. Er seufzt und tippt etwas in sein Handy, während er sich wieder setzt. „Den Anruf kann ich mir wohl sparen." Ich nicke. „Sieht ganz danach aus." Sie lässt sich ganz schön Zeit. Mein Bruder merkt, dass ich immer wieder unruhig zur Tür schaue. „Sasuke. Sie weiß was sie tut. Vielleicht ist es nicht nur Sakura, die erst lernen muss, dir wieder zu vertrauen. Vielleicht musst du das auch." Er hat Recht. Aber es fällt mir schwer. Es hat mich schon getroffen, was da alles mit Sai gelaufen ist. Ich konnte sie nicht vor ihm beschützen. Wie soll ich sie da vor dem Rest der Welt beschützen?

***Sasukes Sicht Ende***

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