Drunk
***Aus Sasukes Sicht***
„Ist das euer Ernst!? Hört ihr jetzt endlich mal auf miteinander zu vögeln! Sonst komme ich rein und ziehe euch persönlich hier raus!" Sakura, die gerade auf mir sitzt und mich reitet, drückt ihre Lippen auf meine. Dann kichert sie. Ich ignoriere meinen Bruder, der auf dem Flur auf und ab marschiert. Ich genieße diesen Moment gerade zu sehr. Leider macht mein Bruder keine Witze. „Ich hab euch gewarnt!" Dann öffnet er plötzlich meine Zimmertür. Er lacht laut auf. Ich schwöre, wenn ich mein Bein bewegen könnte, würde ich ihm in den Arsch treten. Er bleibt seelenruhig in der Tür stehen und schaut Lüstern von Sakuras Rücken auf ihren Hintern. Arschloch! Ich greife nach meiner Decke und lege sie über Sakura. „Verschwinde Itachi! Und hör auf meiner Freundin auf den Arsch zu schauen!" Er streckt mir kindisch die Zunge raus. „Hab ich alles vor dir gesehen, Brüderchen." Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Ich warne dich! Raus aus meinem Zimmer!" Er lacht höhnisch. „Sonst? Was willst du tun? Ich denke im Moment bin ich schneller als du." Ich knurre. „Raus!" Er dreht sich um und geht lachend raus. Natürlich lässt er dabei die Türe auf. Sakura ist knallrot. Dieser Anblick lässt mich meine Wut vergessen. Es ist einfach zu süß, wie unangenehm ihr das ist. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. „Du bist süß, wenn du rot wirst." Sie lächelt. „Blödi! Na komm wir stehen auf." Sie steht auf und ich seufze. Dann beobachte ich sie, wie sie zur Tür schleicht und sie zu macht. Als sie meinen Blick bemerkt, streckt sie mir die Zunge raus. „Hey! Schau nicht so!" Ich zwinkere ihr zu. „Sorry, aber der Anblick war zu schön." Sie sammelt meine Kleidung vom Boden auf und reicht sie mir. Ich ziehe sie über und quäle mich ebenfalls aus dem Bett. Ich humple zu meinem Schrank und suche nach einer Jogginghose und einem T-Shirt für sie. Sie reicht mir noch meine Krücken und ich stütze mich auf ihnen ab. „Du solltest langsam das Schloss reparieren lassen." Ich nicke. „Stimmt, ich kümmere mich darum." Sie seufzt. „Schaffst du es alleine nach unten? Ich würde gerne nach oben gehen, duschen und meine eigenen Sachen anziehen." Ich lächle sie an. „Klar, auch wenn du in meinen Sachen viel süßer aussiehst." Sie lacht und verlässt mein Zimmer.
Ich gehe zur Tür, was furchtbar lange dauert. Auf dem Weg nach unten, sammle ich Sakuras Kleidung ein. Endlich am Ende der Treppe angekommen, lege ich die Sachen auf die Garderobe im Flur und betrete die Küche. Itachi steht am Herd und kocht. Ich lehne die Krücken an der Theke ab und setze mich auf einen der Barhocker. Mein Bruder wirkt nachdenklich. „Alles in Ordnung?" Er seufzt. „Mebuki hat vorhin angerufen. Das Gespräch mit unserem Vater ist nicht so gut gelaufen." Das überrascht mich überhaupt nicht. „Und jetzt?" Er sieht mich besorgt an. „Sie kommt zurück. Ihr Flieger geht irgendwann heute Nacht. Und ich hab ihr nicht erzählt, was hier los war." Ich denke nach. Sie wird sicher sauer sein, dass hier so viel Mist passiert ist. „Wirst du ihr erzählen, was passiert ist? Also alles?" Er zuckt die Schultern. „Ich weiß es nicht." Mebuki ist eine tolle Mutter, aber ich schätze sie wird sehr wütend, wenn sie erfährt, dass ihre Tochter einen kompletten Tag auf Drogen war und dass ein Verrückter sie spät abends in eine dunkle Gasse gedrängt hat. Wir werden ihr aber auch nicht alles verschweigen können. „Und bedrückt dich noch was anderes?" Mein Bruder lächelt traurig. „Ich mache mir Sorgen um dich. Du hast noch nicht richtig getrauert und ich habe die Befürchtung, dass Mebuki Sakura den Rest der Ferien noch mit in ihr Haus nehmen wird. Dann hast du keine Unterstützung." Auch wenn ich meinen Bruder manchmal hasse, besonders wenn er mich daran erinnert, was er mit Sakura hatte - so finde ich seine Sorge doch irgendwie lieb. „Aber du hast doch auch noch nicht getrauert." Er lacht trocken. „Das stimmt so nicht ganz. Während meinem Drogenrausch hab ich sehr gelitten. Es war als würde ich nie wieder glücklich werden, so sehr haben mich die bösen Träume gequält." Ich überlege, ob ich mich schon mal so gefühlt habe. Seit dem Tod meiner Mutter fühle ich mich betäubt. Manchmal fühle ich gar nichts, wenn ich an sie denke. Aber dieser Kummer, das Gefühl nie wieder glücklich werden zu können, das hab ich gehabt, als ich mit Sakura Schluss gemacht habe. Es war schrecklich. Wir schweigen einige Minuten. Dann stellt Itachi einen Teller Reis mit Hühnchen vor mir ab. In dem Moment kommt Sakura in die Küche. Sie sieht atemberaubend aus. Sie trägt eine kurze, eng anliegende Hose und ein blaues Top, das ihre Oberweite schön betont. Ihre Haare sind noch nass und sie trägt ein silbernes Medaillon, von dem ich weiß, dass sich darin ein Bild von ihren Eltern befindet. „Wieso ist es bei euch so still?" Ich strecke die Hand nach ihr aus und sie kommt auf mich zu, um diese zu ergreifen. „Deine Mutter kommt nachhause." Die reißt erschrocken die Augen auf. „Hat sie irgendwas gesagt?" Itachi schüttelt den Kopf. „Nicht wirklich. Sie wird wohl in den frühen Morgenstunden hier sein. Hast du Hunger?" Sakura nickt. „Wie verrückt." Itachi macht ihr einen Teller fertig und stellt ihn vor ihr ab. Sie setzt sich neben mich und wir beginnen zu essen.
Nach dem Essen hilft Sakura meinem Bruder dabei, den Geschirrspüler einzuräumen. „Du, Itachi?" Er sieht sie gedankenverloren an und wartet darauf, dass sie weiterspricht. „Woher kannst du eigentlich so gut kochen?" Er lächelt. „Schön, dass es dir geschmeckt hat. Wir hatten mal eine Haushälterin, die mir ein bisschen was beigebracht hat." Ich sehe verwundert von meinem Handy auf. „Ach ja? Wieso das?" Er zuckt die Schultern. „Ich hatte eben Lust darauf." Sakura schaltet den Geschirrspüler an. „Weißt du, ich finde du verschwendest deine ganze Talente, wenn du für euren Vater arbeitest." Er seufzt. „Ich weiß, aber ich mach's nur, damit Sasuke sein Ding machen kann. Und das ist es irgendwie wert meinen eigenen Kram hinten anzustellen." wow. Ich wusste das zwar, aber es nochmal von ihm zu hören, beeindruckt mich. „Danke Itachi, echt. Aber wir könnten auch beide das tun, was wir wollen." Er schüttelt den Kopf. „Ne. Das geht nicht und das weißt du auch. Aber das ist eben Schicksal." Sakura zieht ihn in eine Umarmung. Normalerweise würde mich das aufregen, aber gerade bin ich froh, dass sie etwas tut, was ich nicht kann. „Sasuke hat Glück einen Bruder wie dich zu haben." Er löst die Umarmung und schenkt ihr ein Lächeln. „Danke Saku. Seine Freundin ist aber auch nicht übel." okay, genug jetzt. Ich stehe kurz etwas wacklig auf, damit ich nach Sakura greifen kann. Ich ziehe sie zu mir und sie lehnt sich an mich. Meine Eifersucht ist bescheuert. Aber ich werde auf keinen Fall dabei zusehen, wie mein Bruder meine Traumfrau mit Komplimenten überhäuft. Das ist meine Aufgabe. Und mein größtes Vergnügen.
Abends sitzen wir zu dritt auf dem Sofa. Im Fernseher läuft irgendeine Komödie, aber ich hab keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Ich beobachte Sakura, die dicht neben mir sitzt und immer mal wieder über das Geschehen im Film lacht. Itachi sitzt am anderen Ende des Sofas. Zum Glück. So hat er keinen ,versehentlichen' Körperkontakt mit Saku. Als es an der Tür klingelt, steht Sakura auf, um zu öffnen. Ich sehe ihr nach. „Eh, Itachi? Kannst du mal kommen?" Sakuras Stimme klingt besorgt. Itachi steht auf und ich höre ihn Seufzen, als er den Flur betritt. „Wie siehst du denn aus?" Was ist denn da los? Ich rufe in den Flur und hoffe, dass Sakura mich hört. „Braucht ihr Hilfe?" Itachi klingt nervös. „Naja, du wirst es sowieso erfahren. Also komm halt her." Ich quäle mich hoch und stolpere mit meinen Krücken in den Flur. Neji ist an der Tür und stützt meinen besten Freund, der offensichtlich betrunken ist. Die Eingangstür steht offen und ich sehe mein Auto, das komplett quer in der Einfahrt steht. Zwischen meinen Wagen und den von Itachi passt höchstens ein Blatt Papier. Mein linker Seitenspiegel liegt auf dem Boden und ich sehe Neji und Naruto wütend an. „Wer von euch Schwachköpfen war das!?" Naruto lallt irgendwas, aber ich verstehe kein Wort. Neji hebt abwehrend die Hände. „Tut mir leid, Sasuke. Ich bin gefahren, weil Naruto zu betrunken ist. Aber ich hab das unterschätzt. Ich hab keine Ahnung, wie man fährt." Ich sehe ihn zornig an. „Hyuga! Wieso fahrt ihr überhaupt? Dieser besoffene Idiot hätte doch bei dir bleiben können!" Neji sieht schuldbewusst auf den Boden. „Naruto wollte hier her." Itachi nimmt Neji meinen Schlüssel aus der Hand und parkt mein Auto ordentlich ein. Er geht einmal um den Wagen und sieht ihn sich genauer an. „Halb so wild. Ist nur der Spiegel und ein kleiner Kratzer. Ich fahr morgen in die Werkstatt." Ich funkle meinen Bruder wütend an. „Das sagst du nur, weils mein Wagen ist und nicht deiner!" Sakura tritt nach draußen und begutachtet Itachis Auto. „Itachis Auto hat hinten auch einen kleinen Kratzer." Sie kichert. Ich humple nach draußen und sehe was sie meint. Der Kratzer ist alles andere als klein und es ist der Lack meines Autos, der nun an Itachis Auto haftet. Mein Bruder dreht sich zu uns um und ich sehe wie er sich beherrschen muss, um nicht auszurasten. Er liebt sein Auto. Es ist sein wunder Punkt. Da versteht er keinen Spaß. Itachi sieht wütend zu Neji. Trotzdem bleibt er ruhig. „Hyuga! Mach bitte niemals deinen Führerschein! Leute wie du, sollten einfach nicht Auto fahren." Neji seufzt. „Naruto hat mir ins Lenkrad gegriffen. Deshalb ist das passiert." Sakura sieht ihn neugierig an. „Und wieso ist Naruto betrunken und du nicht?" Neji verdreht die Augen. „Naruto war vorhin bei Hinata und sie hat ihn abgewimmelt, weil Kiba zu Besuch war. Als er wieder zu mir kam, hat er beschlossen sich zu betrinken." Ich seufze. „War ja klar." Itachi geht wieder rein und verschwindet in sein Zimmer. Er schließt die Tür mit einem lauten Knall. Das tut er selten. Er ist also wirklich sauer. Sakura sieht fragend zu Neji. „Und wie kommst du nachhause?" Er lacht nervös. „Ich laufe einfach. Keine Sorge." Sie nickt. „Kannst du mir vielleicht helfen, Naruto in Sasukes Zimmer zu bringen. Er nickt und die beiden bringen Naruto nach oben. Ich gehe ebenfalls wieder rein und verdrehe genervt die Augen. Ich hätte gerne einen Tag in meinem Leben, an dem nichts nerviges oder dramatisches passiert. Wir haben wirklich genug Geld, um unsere Autos zu reparieren. Obwohl ich dafür sorgen werde, dass diese beiden Trottel das bezahlen. Aber nervig ist es trotzdem.
Neji ist nachhause gegangen. Er hat sich tausendmal entschuldigt und meinte, ich soll ihm die Rechnung schicken, wenn ich in der Werkstatt war. Auch ihm tut das Geld nicht weh. Dennoch hat er ein schlechtes Gewissen. Davon könnte sich Naruto ruhig eine Scheibe abschneiden. Er gibt nur betrunkenen Mist von sich und schimpft über Kiba. Sakura hat Naruto einen Eimer hingestellt, aber bis jetzt hat er sich zum Glück noch nicht übergeben. Ich sitze in der Küche und sehe meiner Freundin dabei zu, wie die Sachen von hier nach da räumt. Sie verschwindet in den Hauswirtschaftsraum und stellt eine Maschine Wäsche an. Dann sammelt sie etwas Müll ein und wischt die Arbeitsflächen in der Küche ab. „Sag mal, warum machst du das?" Sie zuckt die Schultern. „Ich möchte nicht, dass meine Mutter sich morgen auch noch über das Chaos hier aufregt. Ich denke es reicht, dass Naruto betrunken ist und eure Autos demoliert sind. Und dann noch dein Bein... sie wird sauer sein." Ich ziehe sie zu mir und gebe ihr einen Kuss. „Mach dir keinen Kopf. Das wird schon alles." Sie lehnt sich an mich und atmet erschöpft aus. „Vielleicht hast du Recht." Ich lächle sie an. „Willst du den Film weiter schauen?" Sie schüttelt den Kopf. „Mir ist die Lust irgendwie vergangen." Ich nicke. „Ich verstehe das. Wollen wir schlafen gehen?" Sie sieht mich nervös an. „Wäre es in Ordnung, wenn ich in meinem Zimmer schlafe?" Ich blicke sie erstaunt an. „Kein Problem." Es ist ein Problem! Wieso geht sie wieder auf Abstand? Hab ich irgendwas nicht mitbekommen? „Soll ich dir helfen nach oben zu kommen?" Ich schüttle den Kopf. „Schon gut. Schlaf gut." Sie gibt mir einen Kuss und verschwindet nach oben. Ich sehe ihr nach. Was hat sie nur? Und wieso redet sie wieder nicht mit mir?
Ich denke noch darüber nach, als ich in meinem Bett liege. Es ist einsam und kalt ohne Sakura. Naruto schnarcht. Ich lege meinen Kopf auf die Matratze und nehme mein Kissen, welches ich mir gegen die Ohren drücke. Ich kann Naruto ausblenden, aber nicht meine Gedanken. Die sind einfach zu laut.
***Sasukes Sicht Ende***
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