Kapitel 9.2. - Mellartach

Er stand mitten im Gang, schweigend. In Kampfmontur gekleidet und bis unter die Zähne bewaffnet. Seine schwarzen Augen ruhten auf mir und er strahlte eine Gefahr aus, die das Blut in meinen Adern gefrieren ließ. Er sah gesünder und stärker aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Und er wirkte so ruhig, seinem alten Ich so ähnlich, dass ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Nur seine pechschwarzen Augen zeugten von etwas anderem.


Ich stand wenige Schritte von ihm entfernt, starrte ihn mit großen Augen an, ein Blick gefüllt von Trauer. Dann ließen mich meine Beine im Stich. Meine Kehle schnürte sich zu. Ich war nicht fähig etwas zu sagen. Er hob seine Hand und streckte sie in meine Richtung auf, beinahe flehend. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Ein Laut kam aus meinem eigenen Mund. Ein Schluchzen. Beinahe hätte ich mich in seine Arme geworfen, doch ich hielt mich im letzten Augenblick zurück. Er war gekommen, um mich zu töten. Das Monster, das meinen Bruder ausgelöscht hatte, kam, um nun auch mich auszulöschen. Welch eine Ironie des Schicksals.


Als die anderen mein Schluchzen hörten, hoben sie ihre Köpfe und starrten zu uns herüber. Ich war noch immer nicht fähig, mich zu bewegen. Sie schienen ihn erst nicht zu erkennen, denn sie schauten etwas verwundert. Jace sah überrascht aus, als er Jonathan sah. Sie sahen sich wirklich ähnlich. Jace erkannte ihn als erstes. Er zog scharf die Luft ein und sprang auf die Beine. Mit einem schnellen Blick schaute er zwischen uns beiden hin und her, als er begann, zu verstehen. Er musste die Ähnlichkeit ebenfalls bemerkt und an meine Verwechslung gedacht haben.


Für einen Augenblick hatte ich angenommen, dass er mir vielleicht zur Hilfe eilen würde. Doch er blieb einfach nur stehen und verfolgte das Schauspiel. Dann dämmerte es mir wieder. Natürlich würde er mir nie zur Hilfe kommen, schließlich war ich Clarissa Morgenstern. Ich würde seine Hilfe sowieso nicht brauchen. Ich hörte, wie er den anderen etwas zuflüsterte. Adam riss erstaunt die Augen auf und Isabelle zog ihren Dolch vom Gürtel. Adam wollte einen Satz auf mich zu machen, doch Jace stoppte ihn, indem er ihn unsanft am Handgelenk packte.


„Clary." Es klang wie eine Erkenntnis, als wäre er erleichtert mich zu sehen. Ich wusste, dass die anderen uns hören konnten und wählte meine Worte mit Bedacht.


Ich wusste, dass die anderen uns hören konnten, weshalb ich meine Worte mit Bedacht wählen musste. „Jonathan", erwiderte ich kühl, wollte ich kühl erwidern. Doch die Überraschung und der Schmerz in meiner Stimme waren nicht zu verbergen. Sobald die anderen meine Bestätigung gehört hatten, schienen sie sich zunehmend anzuspannen.


„Sind das deine Freunde?" Jonathan lachte. In seinen Augen blitzte der Schalk. Ich wich einen weiteren Schritt zurück. Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu erwidern, schaute zu Adam und den anderen, und schloss ihn dann wieder. Adam war mein Freund. Aber der Rest? Wütend starrte ich zu Boden.

„Dachte ich mir es doch", fügte er hinzu, als ich nicht antwortete. „Wie könnten sie dir auch je würdig sein. Schau sie dir doch an." Seine Hand zeigte auf Jace. Seine Augen verdunkelten sich und er musterte ihn finster. „Jemand der so mit dir umgeht, hat nichts als den Tod verdient", sagte er, diesmal nur auf Jace bezogen. Dann grinste er und seine weißen Zähne blitzten auf. „Der kleine elternlose Herondalejunge."

Ich konnte förmlich spüren, wie Jace die Hand zur Faust ballte und es wunderte mich, dass er es fertigbrachte, nichts zu erwidern. „Das tut nichts zur Sache", brachte ich schließlich heraus. „Was machst du hier, Jonathan? Wie hast du uns gefunden?"


„Fragen über Fragen", säuselte er und nahm einen Kindjal vom Gürtel. Sein Lächeln wurde nur noch breiter. Es war kein schönes oder freundliches Lächeln, sondern ein boshaftes, vielleicht sogar tödliches. „Die Rune, die man dir entfernt hat, war ein guter Anfang. Aber wir haben eben auch überall unsere Spione."

„Das kann nicht ein", murmelte ich erstaunt. „Du dürftest gar nicht hier sein. Die Portalaktivität wird strengstens überwacht, genauso wie die Magie." Jonathan strich mit seinem Daumen über die rasiermesserscharfe Klinge.

„Erkennst du ihn wieder?", fragte er, ohne mir zu antworten und deutete auf den Dolch. Er überbrückte den letzten Abstand zwischen uns. Es war der Kindjal, mit dem er mich im Wald niedergestreckt hatte. Langsam nickte ich und wagte es nicht, zu atmen. „Vielleicht sollte ich endlich das zu Ende bringen, was ich in Idris begonnen habe." Ich wich nicht vor ihm zurück, als er den Dolch an meine Kehle drückte. Ich starrte ihm nur emotionslos in die Augen, genauso wie er mir. Das Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden.

„Sag es", forderte ich stattdessen.

Jonathan zuckte die Schultern, während er den Dolch federleicht über meine Haut gleiten ließ. Ich wusste, dass er mich nicht umbringen würde. Valentin hatte es ihm verboten. Das alles hier war nur ein einziges Spiel. „Es gibt mehr Wege, als ein Portal oder Magie, um von einem Ort zum anderen zu reisen."

Hinter meinem Rücken vernahm ich plötzlich einen dumpfen Schlag und keine Sekunde später hatte Adam sich von Jace losgerissen und rannte an meine Seite. Er packte meinen Unterarm und zog mich von Jonathan fort, fort von der Klinge an meinem Hals. Und zu meiner Überraschung ließ Jonathan ihn. „Und du bist Jonathan? Clarys Bruder?", fragte Adam furchtlos. Er hatte sich neben mir zu seiner vollen Größe aufgebaut und fixierte Jonathan mit seinen dunkelgrünen Augen.

Jonathan warf ihm einen seltsamen Blick zu. Eine Mischung aus Belustigung und Überraschung. Dann kannte er Adam also nicht. „Wer möchte das wissen?", fragte er kalt.


„Ich möchte das wissen", antwortete Adam wie aus der Pistole geschossen. „Adam Demonhunter. Ich möchte nur sicher gehen, dass mit Clary alles in Ordnung ist." Dabei lächelte er süffisant zu Jonathan herüber.

Adam schien den Ernst der Situation nicht zu verstehen. Er spielte mit dem Feuer und begriff die Gefahr nicht, die von Jonathan ausging. Adam war in das Spiel eingetreten, nur mit seinen eigenen Spielregeln. Und er tat es wirklich gut, auch wenn er keine Chance gegen Jonathan haben würde.

„Mit Clary wird alles in Ordnung sein", zischte Jonathan zurück und trat an Adam heran. „Wer bist du, um dich um meine Schwester sorgen zu dürfen?"


Adam sah wirklich mutig aus. Er hatte sich kerzengerade aufgestellt und erwiderte Jonathans Blick unerschrocken und konzentriert. Er sah aus, wie ein wahrer Krieger. Seine Rückenmuskeln spannten sich an, aber das konnte Jonathan nicht sehen. „Ich bin ein Freund von Clary. Ich weiß ja nicht, was dir dein Vater über Freundschaft beigebracht hat, aber man beschützt seine Freunde." Seine Stimme war dunkel und unglaublich erwachsen. Ich hielt für einen Augenblick die Luft an.

Jace und Isabelle beobachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung und schienen sich zunehmend Sorgen, um Adam zu machen. Sie tuschelten aufgeregt miteinander, während Isabelle Alec über die Stirn fuhr.


„Adam Demonhunter", sprach Jonathan nun in einem etwas sonderbaren Ton. Nicht mehr wütend, eher resigniert. „Ich spreche dir meinen Dank aus, dass du meine Schwester vor diesem Abschaum von Herondale und den restlichen Schattenjägern beschützt hast. Aber ich übernehme ab hier." Dabei schenkte er ihm ein triumphierendes Lächeln, bei dem es mir jedoch eiskalt den Rücken runterlief.

Der Braunhaarige schüttelte nur den Kopf. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich habe leider schon andere Pläne", meinte er beiläufig, nahm meine Hand und zog mich von Jonathan fort.

Dann passierte alles ganz schnell. Jonathan packte Adam an der Schulter und wollte ihn herumwirbeln. Aber im nächsten Augenblick hatte er einen Pfeil im Oberarm stecken.
Wie ein tollwütiger Hund drehte Jonathan sich zu Jace um, der mit zitternden Händen den Bogen umschlossen hatte. Ob er das Herz wohl extra verfehlt hatte? Isabelle stand auf und wir sahen, wie Alec sich ebenfalls erhob. Langsam und wankend, aber immerhin.

Jonathan brüllte wie wild. Nicht vor Schmerz, sondern vor Wut. Eine gewaltige, unberechenbare und unkontrollierbare Wut. Seine Augen, die eigentlich nicht hätten dunkler sein können, verfärbten sich ganz schwarz und fixierten Jace voller Zorn. „Dafür wirst du bezahlen! Ihr alle!"

Ich zog Adam von Jonathan fort. Zurück zu Isabelle und Alec. Jonathan, der für eine Sekunde abgelenkt gewesen war, starrte mich unverwandt an. Dann zog er eine Klinge aus der Scheide und hob die Klinge vor seinem Körper ausgestreckt in unsere Richtung. Die Schwertspitze deutete genau auf mich. „Du bringst Schande über die gesamte Familie, Clary!", brüllte er zornig. „Ich sollte dich und den Rest deiner kleinen Bande auf der Stelle töten!"


Ich spürte den Schmerz in meiner Magengrube. Wieder traten mir Tränen in die Augen. Dann war das Monster vor meinen Augen verschwunden. Vor mir stand mein Jonathan. Glücklich, stark und mutig. Lächelnd starrte er mich an. Mein Bruder. Aber das hier war nicht mehr mein Bruder. Dieser Jonathan strahlte nicht. Er schien von innen heraus zu brennen. Ein übermächtiges Wesen mit dunklen Augen, das seine Beute mit gebleckten Zähnen fixierte, bevor es sie in tausend Stücke riss.

„Hör auf damit, Jonathan", brüllte ich, bemüht mein Schluchzen zurückzuhalten und trat einen Schritt auf ihn zu. „Du musst das nicht tun. Wenn du jetzt gehst, dann wird vielleicht alles wieder gut." Natürlich waren meine Worte eine Lüge, aber ich hatte nicht sagen wollen Wenn du jetzt gehst, dann werde ich dich nicht töten müssen. Mir war bisher nie in den Sinn gekommen, dass es möglicherweise genau darauf hinauslaufen würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, ihn zu töten.

Adam versuchte mich zurück nach hinten zu ziehen, doch ich riss mich von ihm los und blickte ihn warnend an. Jonathan lachte hämisch. „Das glaubst du doch selbst nicht, Clary. Es wird sich alles entscheiden. Hier und jetzt." Er hob seine Hände in die Höhe und dann erkannte ich plötzlich das Schwert in seiner Hand wieder. Ich hatte es für eine gewöhnliche Klinge gehalten und nicht weiter darauf geachtet.


Ich zuckte zurück und keuchte auf. Mit zitternden Händen deutete ich auf das Schwert, als sich meine schrecklichsten Vermutungen innerhalb von Sekunden bewahrheiteten. „Das ist doch nicht etwa ..."

„In der Tat, Schwesterherz", entgegnete er lächelnd und strich sich in einer typischen Geste die Haare aus dem Gesicht. „Es ist das Engelsschwert. Ich bin nicht überrascht, dass du es wiedererkennst."

Isabelle entfuhr ein schockierter Laut. Sie konnte es genauso wenig fassen, wie ich. „Was habt ihr getan, Jonathan?" Meine Stimme bebte und ich spürte die Wut, die sich gemischt mit Angst durch meine Adern fraß.


„Ach Clary, wir haben den Stillen Brüdern einen Gefallen getan, als wir sie abgeschlachtet haben", sagte er und hob nicht einmal die Stimme, als wäre er überzeugt von dem, was er da gerade sagte.

Vor meinem inneren Auge sah ich die Stillen Brüder. Wie sie uns durch die Gänge geleiten. Noch vor wenigen Stunden war ich bei ihnen gewesen. Sie mussten kurz nach uns dort gewesen sein. Das Bild veränderte sich in meinem Kopf. Ich erinnerte mich an die Vision, die ich gehabt hatte, als ich dort auf dem Boden gelegen hatte. Sie hatten in ihrem eigenen Blut gelegen. Ihre stummen Schreie hatten die Stille durchbrochen. Ich hatte mich gefragt, wie es war, so einsam zu sterben. Verängstigt schlug ich die Augen auf.


Sogar Jace, der sonst immer einen Kommentar auf der Zunge hatte, schien zu geschockt, um etwas zu sagen. Wir starrten Jonathan einfach nur an. „Ihr seid Monster", knurrte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Mein Körper bebte unkontrolliert, als ich meine Seraphklinge mit einer schnellen Bewegung aus der Scheide zog.

Jonathan lachte. „Was willst du machen? Mich bekämpfen? Du weißt, dass du diesen Kampf nicht gewinnen kannst." Ich sollte ihn nicht angreifen und das wusste ich, doch das Blut in mir kochte. Ein roter Schleier hatte sich über meine Augen gelegt und in diesem Moment wollte ich nichts lieber tun, als ihm sein Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Mit einem Schrei stürzte ich mich auf ihn, schleuderte mein Schwert auf ihn. Jonathan trat einen Schritt zurück und war anscheinend tatsächlich überrascht, dass ich ihn angegriffen hatte. Seine Überraschung verwandelte sich blitzschnell in Wut und er parierte meinen zweiten Schlag mühelos. „Das hat doch keinen Sinn", zischte er und das Schwert sauste mit so viel Kraft auf mich herab, dass es mich viel Mühe kostete, nicht unter dem Gewicht zusammenzubrechen.

Ich sprang zurück, sodass uns nun mehrere Meter trennten. „Du bist doch hier, um mich zu töten. Hier hast du deine Chance!"

Jonathan starrte mich für mehre Minuten einfach nur an, sein Blick frei von jedem Gefühl. Er hatte das Schwert gesenkt und seine Angriffshaltung aufgegeben. „Du denkst, ich wäre gekommen, um meine eigene Schwester zu töten?" Er schüttelte den Kopf. „Ich bin gekommen, um dich vor deiner eigenen Dummheit zu retten."


„Wo ist Vater?", zischte ich ihm entgegen, ohne auf seine Worte einzugehen. Er musste hier sein. Er hätte Jonathan niemals alleine losgeschickt.


„Vater ist auf der Suche nach deiner Mutter", antwortete er und klang plötzlich wütend. Hatten sie etwa vor, uns einfach wieder mitzunehmen? Als würde jemand von uns sie freiwillig begleiten. Sie müssten uns in Käfige sperren, damit wir nicht gleich erneut versuchen würden, zu fliehen.

„Was habt ihr vor?"


„Ist das nicht offensichtlich, Clary?", fragte Jonathan sarkastisch und lächelte mich schief an. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass wir Toronto und Paris angegriffen haben, um Schattenjäger abzuschlachten? Nein, das ist nur die halbe Wahrheit."


Wir starrten ihn einfach nur verdutzt an und er ließ uns zittern. „Sie hatten verdammtes Glück", erzählte er weiter. „Ohne diesen dämlichen Schutzschild hätten wir sie allesamt dem Erdboden gleichgemacht. Allerdings waren wir in erster Linie wegen der Schattenweltler in Toronto."

„Vater hasst Schattenwesen", gab ich wütend zurück. „Das rechtfertig noch lange nicht, sie zu töten."

Jonathan lachte und trat einen weiteren Schritt an mich heran. „Als wäre das etwas Neues. Du weißt genau, dass er Schattenwesen schon seit der Gründung des Kreises gejagt und getötet hat." Er machte eine kurze Pause und das Lächeln auf seinem Gesicht jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken. „Abgesehen davon haben wir sie aus einem bestimmten Grund getötet."

„Was meinst du?", hakte ich atemlos nach und senkte schließlich ebenfalls meine Klinge, die ich bisher immer noch auf ihn gerichtet hatte.


„Wusstest du eigentlich, wie einfach es ist, die Kräfte von Mellartach umzudrehen?", fragte er und lächelte pikant. „Stell dir nur all die Dämonen vor, die wir in der Lage wären, heraufzubeschwören!" Seine schwarzen Augen strahlten. Das hörte sich so abwegig und so schrecklich an, dass ich anfing zu lachen. Ich hatte nie davon gehört, dass man die Kraft des Seelenschwerts umdrehen konnte. Doch ich glaubte nicht, dass Jonathan lügte. Warum sollte er? „Dein Benehmen ist lächerlich, Clary. Genauso lächerlich, wie deine Schattenjägerfreunde, die dich in Wahrheit gar nicht ausstehen können." Wütend starrte ich ihn an. Als wüsste ich das nicht selbst. „Tu uns allen den Gefallen, um komm zurück an meine Seite. Du bist eine Morgenstern, dieses Schicksal ist dir vorbestimmt, genauso wie mir ebenfalls. Du musst nur in der Lage sein, dein Schicksal anzunehmen."


Hinter mir begannen die anderen zu tuscheln. Ich war unfähig mich zu bewegen. Zwiegespalten schaute ich ihn an. Natürlich war es vollkommen außer Frage, mich für ihn zu entscheiden. Er lügte, ich konnte es ihm ansehen. Er suchte nur einen Vorwand, um mich vorerst für sich zu gewinnen. „Der Prozess ist noch nicht vollendet, Clary. Komm zu mir zurück", bat er und schaute mich plötzlich unendlich traurig an. Seine Augen brannten vor Trauer. Er streckte seine Hand nach mir aus. Sie zitterte. „Bitte, Clary." Seine Stimme bebte vor Kummer.


Mir entfuhr ein Schluchzen. Er ist mein Bruder, schrie mein Kopf. Doch mein Bauch warnte mich davor, das Falsche zu tun. Doch was war das Richtige? „Jonathan", entfuhr es mir und ich machte einen Schritt auf ihn zu. Meine Sicht verschwamm vor meinen Augen.

Dann packte mich jemand am Arm und zog mich zurück zu den anderen. Verwirrt drehte ich mich um und starrte in das Gesicht von Jace. Seine goldenen Augen nur Zentimeter von meinen entfernt. Er brachte mich zurück in die Realität. „Das ist eine Falle", zischte er und erwiderte meinen Blick mit einem Hauch von Verwirrung. Dann ließ er mich abrupt los.


Ich stolperte zu Adam, der sanft nach meinem Arm griff. Wir schauten zu Jonathan. Seine Gesichtszüge waren vor Wut verzerrt. „Du hast kein Recht ihr zu sagen, was sie zu tun hat", schrie er Jace an. Seine Hände zuckten wieder unkontrolliert. Jace hatte recht behalten, es war wirklich eine Falle gewesen. Jonathan hatte sich nicht unter Kontrolle. Wie hatte ich auch nur eine Sekunde darauf reinfallen können? Dieses Monster wollte mich wirklich glauben machen, dass mein Bruder noch lebte.

„Dafür werdet ihr alle bezahlen!" Die leere Hülle Jonathans verstärkte den Griff um Mellartach und reckte es in die Höhe. Die Klinge schimmerte silbern im schwachen Licht. „Die Umkehrung ist noch nicht abgeschlossen, doch ich habe bereits jetzt eine unglaubliche Macht!" Um seine Worte zu demonstrieren, ließ er das Engelsschwert im selben Augenblick zurück auf den Boden sausen und rammte es mit der Spitze in den steinernen Boden der Halle. Der Stein zersprang an der Einschlagstelle zu winzigen Krümeln.


Erst jetzt fiel mir die Umgebung auf. Wir standen bereits in der riesigen Eingangshalle. Jonathan stand im Gang, während wir vor den ersten Kirchenbänken standen. Einen Augenblick lang geschah nichts. Wir starrten nur stumm auf das Schwert in seinen Händen und ich versuchte das triumphierende Lächeln auf seinen Lippen zu ignorieren.


Dann geschah plötzlich alles rasend schnell. Es dauerte nicht länger als einen Wimpernschlag, als Mellartach aufleuchtete und uns durch eine unsichtbare Kraft zu Boden schleuderte. Ich keuchte, rappelte mich auf uns erhaschte einen Blick auf Jonathan, der Worte murmelte, die ich nicht verstand.



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Da ich heute einen sehr guten Tag habe, dachte ich mir, früher als üblich hier was hochzuladen :D Was haltet ihr von Jonathans zweitem wirklichen Auftritt in dieser Fanfiction? Wie findet ihr Adams Verhalten Jonathan gegenüber?

Schaut bei https://www.pinterest.de/ccskyllen/the-rise-of-the-morningstar-fanfiction/ vorbei, wenn ihr mehr zur FF sehen wollt! :D

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