Kapitel 42.1. - Pain and Relations

Kapitel 42 – Pain and Relations

Ich hatte das Gefühl zu fallen. Mein Körper unter mir zuckte und riss mich aus dem Schlaf. Manchmal geschah mir das, wenn es sich um eine besonders unruhige Nacht gehandelt hatte. Ich atmete schwer und wusste nicht recht weshalb. Das Herz in meiner Brust raste. Wahrscheinlich durch den Schreck, den mein Körper mir gerade bereitet hatte. Ich riss die Augen auf, um der Dunkelheit zu entkommen, nur um sofort wieder mit ihr konfrontiert zu werden.

Der Raum, in dem ich lag, war düster bis auf die schwachen Lichter, die durch das gegenüberliegende Fenster hereinfielen. Jemand hatte den Vorhang zur Seite gezogen und das Fenster geschlossen. Von wo auch immer das Licht herkam ... Wenn ich nach draußen starrte, sah ich nicht weniger Finsternis als hier drinnen. Ich lag wieder in dem fremden Bett in dem fremden Zimmer, aus dem ich erfolglos zu fliehen versucht hatte. Allein der Gedanke an diesen erbärmlichen Versuch trieb mir die Schamesröte in die Wangen. In welchem Delirium musste ich gewesen sein, um so vorschnell und unüberlegt zu handeln? Ich hatte mein Leben unnötig riskiert.

Ein leises Keuchen kam mir über die Lippen, als ich meinen Körper zur Seite bewegte und meine rechte Hand wanderte automatisch herab zu dem Verband, der sich um meine Mitte schlang. Ich erinnerte mich kaum noch daran, wie Jace mich hierher zurückgebracht hatte. Ich musste auf dem Weg das Bewusstsein verloren haben. Womöglich war es besser so. Alles, was ich wusste, war, dass sie mich erneut betäubt hatten. Ich konnte es in meinen Gliedern spüren, wenn auch um einiges schwächer als beim letzten Mal.

Als sich meine Augen langsam an die Schwärze gewöhnten, ließ ich den Blick durch den Raum schweifen. Ich hielt inne, als ich den Schemen einer Gestalt auf der rechten Seite meines Bettes ausmachte. Mein Herz machte einen erschrockenen Satz und ich bewegte mich in die entgegengesetzte Richtung. Das Blut pulsierte in meinen Adern, während meine linke Hand zu dem Nachttisch glitt, in der Hoffnung, die Wasserflasche vorzufinden. Meine Finger stießen auf nichts als widerstandslose Luft.

Die Gestalt machte eine abrupte Bewegung und ich wäre beinahe rückwärts aus dem Bett gefallen, als mir klarwurde, dass sie sich die ganze Zeit schon am Rand der Matratze abgestützt hatte. Ich konnte hören, wie der Sauerstoff in einem scharfen Zug in meine Lungen strömte und ich war mir sicher, dass die Person es auch hörte. Noch bevor ich den Mund öffnen konnte, begann sie zu sprechen.

„Clary, ich bin's", flüsterte Jace in die Dunkelheit und ich konnte ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken.

„Verdammt, Jace, ich war so kurz davor, dir den Hals umzudrehen", fluchte ich mit zittriger Stimme und rückte in meine alte Position zurück. Die Worte kamen mir heiser und schwach über die Lippen und zeugten davon, dass ich sie wahrscheinlich nicht einmal in die Tat hätte umsetzen können, wenn ich gewollt hätte.

Jace' Körper bebte als er lachte. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Muss wohl eingeschlafen sein."

„Was machst du hier?", fragte ich verwirrt und lehnte mich langsam in die Kissen zurück. Ich versuchte Jace' Schatten auszumachen, aber das war kaum möglich bei der Dunkelheit im Zimmer. Er musste auf einem Stuhl neben dem Bett sitzen. Der Gedanke, dass er die ganze Nacht hier gesessen hatte, schnürte mir die Kehle zu.

„Nachdem du so unerwartet aus der letzten Narkose erwacht bist, haben die Stillen Brüder es für besser empfunden, wenn jemand bei dir bleibt", sagte Jace mit leiser Stimme, als wäre noch jemand hier, den er nicht wecken wollte. „Auch weil du sehr panisch reagiert hast."

„Hat sich niemand freiwillig gemeldet oder wieso wurdest du dazu verdonnert?", versuchte ich zu scherzen, schaffte es aber nicht die Belustigung in meinem Ton vorzuspielen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand gerne die ganze Nacht hier verbrachte.

„Eigentlich habe ich mich freiwillig gemeldet", gestand Jace und ich konnte hören, dass er diese Tatsache ungerne preisgab.

Meine Brauen schossen fragend in die Höhe, bis mir auffiel, dass er mich im Dunkeln nicht sehen konnte. „Wieso?"

Jace zuckte die Achseln und rückte mit seinem Stuhl ein Stück zu mir herüber. Seine Arme ruhten auf der Bettkante und er hatte sich im Sitzen nach vorne gebeugt. „Ich fühle mich verpflichtet hier zu sein."

Er sollte nicht hier sein, nur weil er sich verpflichtet fühlt, sagte eine beinahe enttäuscht klingende Stimme in meinem Kopf. „Ich wollte mich noch mal bei dir bedanken", murmelte ich stattdessen und senkte den Kopf auf die dunkle Decke, die meinen Körper bedeckte. Ich konnte die Wärme seiner Arme durch den Stoff hindurch spüren. „Ich kann mich zwar nicht an viel erinnern, aber ich weiß, dass ich ohne deine Anstrengungen jetzt tot wäre."

Jace schnaubte. „Ohne mich wärst du erst gar nicht in dieser Lage." Verbitterung klang aus seinen Worten.

„Das bin ich aber", zischte ich wütend und presste meine flache Hand beinahe instinktiv auf den Verband über meinem Magen. Aufregung schien meinem Körper wohl Schmerzen zu bereiten. „Und dein Selbstmitleid kann daran auch nichts ändern. Also akzeptier es einfach."

Jace schwieg. Ich konnte nicht sagen, ob ich ihn verärgert hatte, aber das war mir gerade ziemlich egal. Mit meinen Fingern tastete ich vorsichtig über den Hubel unter dem Verband, dort wo der Stachel mich durchbohrt hatte. Das Pochen der Haut bereitete mir einen leichten, unangenehmen Schwindel.

„Dich gestern auf dem Dach zu sehen", brachte Jace plötzlich hervor und es ließ mich aufschauen. Etwas in seiner Stimme hatte sich verändert. Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass seine Augen auf mir ruhten. So wie meine auf ihm. In meinem Kopf tauchte ein Bild von seinem Gesicht auf, hinter ihm der Sternenhimmel von Idris. Seine Stimme erinnerte mich an den Moment dort unter den Sternen. Als wäre er völlig neben sich. „Ich habe keine Ahnung wie, aber irgendwie habe ich es noch rechtzeitig nach Alicante geschafft. Ich hatte Angst, dass die Stillen Brüder die Situation nicht ernst nehmen würden, aber das war zum Glück nicht der Fall. Du warst so kurz davor, in meinen Armen zu sterben, dass ich das Gefühl hatte, auf alles weitere vorbereitet zu sein. Dann sehe ich dich keinen halben Tag später am Rand von diesem verdammten Dach und ich habe nur darauf gewartet, dass du fällst, weil man dem Tod doch nicht zweimal hintereinander so knapp entkommen kann."

„Ich konnte nicht klar denken", erwiderte ich und drückte seine Hand. Ich wusste nicht, wie meine Finger seine fanden. „Ich war allein als ich aufgewacht bin. Geschlossene Tür, kein Anzeichen von meinen Wertsachen oder einem Lebenszeichen von dir. Ich dachte, dass mein Vater uns auf dem Weg nach Alicante irgendwie abgefangen hätte. Alles woran ich denken konnte, war, hier rauszukommen."

„Im Nachhinein wird mir auch klar, wie dumm es war, dich ganz allein zu lassen", gab Jace zu. Er drehte seine Hand, sodass unsere Innenflächen sich berührten. Ich wagte es nicht, meine Finger mit seinen zu verschränken und er schien es auch nicht in Erwägung zu ziehen. Die Berührung war genug. Ich spürte ihn und er mich, dafür mussten unsere Finger sich nicht umeinander schließen. „Izzy und ich waren auf dem Weg zu dir, um nach dir zu sehen. Wohl nicht früh genug. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt."

„Was ist passiert, nachdem du Alicante erreicht hast?", fragte ich und ignorierte sein Geständnis. Wenn meine Erinnerungen mich nicht trogen, hatte er mir in der Nacht unter den Sternen noch mehr als das gestanden. Ich brauche dich. Hatte er tatsächlich nur auf meine Stärke im unvermeidlichen Kampf gegen Jonathan angespielt? Der Ausdruck seiner goldenen Augen, den mein Hirn aus der hintersten Ecke meines Gedächtnisses hervorkramte, sprach eine andere Sprache. Erst diese niederschmetternde Panik in seinem Blick und nun dieses Bekenntnis zu seiner Furcht.

„Nicht viel", gab Jace nach einer Sekunde des Schweigens zu und sein Shirt knitterte, als würde er mit den Schultern zucken. Sein Ton wirkte distanzierter und gefasster, als wollte er mich nicht hinter seine Fassade schauen lassen; wie so oft. Doch wegen der Dunkelheit um uns herum konnte ich die Maske auf seinem Gesicht ohnehin nicht ausmachen. „Die Stillen Brüder haben deine Verletzung behandelt, Imogen ist ausgeflippt und Isabelle hätte mir beinahe den Kopf abgerissen."

Ich kicherte und die Vibration meines Lachens resultierte in einem blitzartigen Schmerz, der durch meinen Magen fuhr. Ein Zucken fuhr durch meinen Körper und ich presste die Lippen aufeinander, um nicht aufzukeuchen. Da meine Finger immer noch Jace' berührten war es zwecklos, den Schmerz vor ihm zu verstecken. Er seufzte. „Ich verstehe nicht, wieso du dich immerzu zu verstellen versuchst", bemerkte er leise. „Ich weiß, dass du Schmerzen hast. Es gibt keinen Grund, das zu verstecken."

„Wir sind Schattenjäger", murmelte ich und zitierte Valentins Worte. „Schmerzen machen uns schwach."

„Schmerzen machen uns menschlich", erinnerte Jace in einem Ton, der von weit entfernt zu kommen schien, als wäre er tief in Gedanken. Seine warmen Finger schlossen sich um meine und ich ließ es zu. „Schattenjäger sind zur Hälfte sterblich, das dürfen wir nie vergessen."

Ich fragte mich, ob er sich bewusst war, wie tief das Trauma meines Vaters ging. Mittlerweile war mir klar, dass es nichts anderes als ein Trauma war. Die Dinge, die er Jonathan und mir beigebracht hatte, waren weder moralisch vertretbar noch angebracht für unser Alter. Das Gedankengut, dass er uns verinnerlichen ließ, war giftig und verdreht und ein falsches Ebenbild dieser Welt. Es änderte nichts daran, dass es mir nicht leichtfiel, mich davon zu lösen. Schließlich waren die Lehren meines Vaters alles, was ich war. Ohne sie war ich unbedeutend. Ein Niemand. Im Nachteil, unterlegen, schwach.

„Wieso ist Imogen ausgeflippt?", fragte ich und wechselte das Thema. Ich war nicht gut darin, offen zu sprechen.

Jace sprang auf meinen Zug auf, auch wenn ich spürte, dass er es sich merken würde. Er hatte von Anfang an jede meiner Bewegungen und Reaktionen beobachtet. „Teils wegen des Dämonenangriffs. Sie ist außer sich, dass Valentin ihr wieder einen Schritt voraus ist. Teils weil heute die Ratsversammlung stattfindet, auf der du die Ergebnisse der Verhandlung mit Luke und den Schattenwesen hättest präsentieren sollen."

Ich schoss aus dem Bett hoch und ignorierte den Schmerz und das Stöhnen. Falls schwarze Punkte vor meiner Sicht tanzten, waren sie eins mit der restlichen Finsternis, die uns umgab. Jace sprang vor Schreck auf die Beine und seine Hand schoss zu meiner Schulter, auch wenn ich nicht wusste, was er sich davon versprach. „Die Ratsversammlung", kam es mir hektisch über die Lippen. „Die habe ich ja völlig vergessen."

„Bist du verrückt?", zischte Jace und drückte mich mit genügend Kraft zurück in die Kissen, so dass ich keine andere Wahl hatte, als mich zu fügen. „Du bist bei weitem nicht in dem richtigen Zustand, um zur Ratsversammlung zu gehen. Außerdem ist es mitten in der Nacht."

Meine Augen huschten zum Schemen des Fensters und ein Seufzen verließ meinen Mund. „Mit heute meinst du dann wohl den Tag, der jetzt kommt?"

„Du bist krank, Clary", sagte Jace bestimmt. „Du wärst fast gestorben. Zweimal. Du bist nicht in der Verfassung, um zu der Ratsversammlung zu gehen, selbst wenn sie in einer Woche stattfinden würde."

Er übertrieb. Der Schmerz, der durch meine Magenwand pulsierte, forderte mich dazu auf, ihm dennoch Gehör zu schenken. „Wie schlimm ist es?", fragte ich dann, die Aufregung vertrieb die Erschöpfung aus meiner Stimme. „Wie schlimm bin ich verletzt?"

Jace knirschte mit den Zähnen und seufzte beinahe frustriert. „Sagen wir es so: Ich habe keine Ahnung, wie die stillen Brüder dir wieder Leben einhauchen konnten. Deine Verletzung war so schlimm, dass sie dich erst in eine Art Tiefschlaf versetzt haben, damit du nichts von den Schmerzen mitbekommst. Als es dann allmählich besser wurde, haben sie dich mit so viel Morphin vollgepumpt, dass du für Tage hättest außer Gefecht sein müssen. Aber wie durch ein Wunder wachst du wenig später auf, fällst dabei fast von einem Dach und bist nicht mal wirklich high."

„Wissen die Brüder, woran das liegt?" Nicht, dass es mich wirklich interessierte. Wenn das Mittel seine Wirkung so entfaltet hätte, wie vorhergesehen, wäre ich bis morgen früh wahrscheinlich immer noch bewusstlos gewesen. Wären die Schmerzen nicht, wäre ich sogar dankbar.

Jace schien den Kopf zu schütteln, aber sicher konnte ich mir nicht sein. Er war mir näher als eben noch und hatte sich neben mich aufs Bett gesetzt, seine linke Hand immer noch sanft auf meiner Schulter. Würde er sich ein kleines Stück weiter in meine Richtung setzen, würden unsere Hüften sich berühren. War es die Droge oder wieso gingen mir solche Gedanken durch den Kopf? „Sie vermuten, dass es an der Menge des Engelsbluts in deinem Körper liegt. Ich habe ihnen angeboten, mir dieselbe Menge zu geben, um die Theorie zu testen, aber den Umständen entsprechend waren sie davon nicht sonderlich begeistert."

Ein weiteres Kichern kam mir über die Lippen und diesmal gab ich mir Mühe, meinen Körper dabei so still wie möglich zu halten. Es half nicht viel, aber ich gewöhnte mich mit den Tagen daran, den Schmerz von mir zu schieben. „Vielleicht sollten wir froh sein, dass die Stillen Brüder kein Interesse daran haben, uns wie Laborratten zu behandeln. Von allen Schattenjägern würde ihnen das Wissen über uns am meisten nützen."

„Du solltest öfter lachen, weißt du das?", sagte Jace mit plötzlicher Ernsthaftigkeit, doch noch etwas anderes lag in seinem Ton. Zuneigung. Ich konnte sein Lächeln förmlich hören. Seine Finger strichen sanft über meine Schulter – abwesend. „Ich kann mich nicht mal daran erinnern, ob ich dich je habe lachen hören."

Ich wusste, dass er es gut meinte und ich spürte, wie meine Wangen erröteten, aber seine Worte erinnerten mich aus irgendeinem Grund an Jonathan. Die Nähe zwischen uns kam mir auf einmal falsch vor. Langsam drehte ich den Kopf in die entgegengesetzte Richtung. „Das sind sicher nur die Reste des Morphins", murmelte ich und die Kälte in meiner Stimme ließ selbst mir die Nackenhaare auffahren. „Nur die Glücklichen lachen und ich gehöre nicht dazu." Durfte ich glücklich sein, während mein Bruder Höllenqualen durchlitt? Was würde die Strafe für meine Ignoranz sein?

„Jeder verdient es, glücklich zu sein, Clary", flüsterte Jace, drückte meine Schulter, bevor er von mir abrückte und sich zurück in den Stuhl setzte. „Du von allen Menschen."

„Schlaf jetzt", wies er mich nach einer Weile der Stille an. „Du brauchst die Erholung."

Ich versuchte mir einzureden, dass der melancholische Ton in Jace' Stimme nichts als Einbildung war.

oOo

„Du kannst mich nicht davon abhalten, der Ratssitzung beizuwohnen", zischte ich Jace ins Gesicht und schwang die Beine über die Kante des Betts.

„Du bist nicht in der Verfassung", antwortete Jace in demselben giftigen Ton. Er war um das Bett herumgelaufen und funkelte mich aus seinen versteinerten, goldenen Augen an, als würde er mich jede Sekunde in Stücke reißen. „Hast du überhaupt ein Wort von dem verstanden, was Bruder Shadrach eben gesagt hat?"

Natürlich hatte ich verstanden, wozu Bruder Shadrach mir dringlichst geraten hatte. Es war mir einfach nur komplett egal. In dem Moment, in dem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, als er den Raum vor einer Stunde verlassen hatte, hatte ich damit begonnen, meine Präsentation vor dem Rat zu planen. Ich würde der Sitzung beiwohnen, auch wenn mir die Bruderschaft davon abriet. Es war meine Pflicht, allein schon Luke gegenüber. Ich musste verhindern, dass Valentin das Bündnis zwischen Schattenjägern und Unterweltlern zerstörte. Wenn es mir nicht gelang, den Rat zu überzeugen, dass wir unseren Verbündeten mehr Zugeständnisse machen mussten, war der Tod meiner Mutter umsonst gewesen. Mein Vater wollte die Unterwelt spalten, er wollte die Schattenjäger isolieren und sie waren zu blind, zu stolz, um ihre jahrelange Ignoranz als Wahrheit zu akzeptieren.

„Ich werde zu dieser Ratsversammlung gehen und nichts auf dieser Welt wird mich davon abhalten", knurrte ich und sprang vom Bett. Meine Beine zitterten und hätten nachgegeben, wenn Jace nicht nach meinen Armen gegriffen hätte, um mich festzuhalten. Unsere Gesichter waren sich so nahe, dass ich die dunklen Punkte in seinen goldenen Pupillen erkennen konnte, die mich wutentbrannt fixierten. Als ich das Gefühl hatte, meine Beine unter Kontrolle zu haben, riss ich mich von Jace los und machte einen Schritt an ihm vorbei. „Nicht du und auch nicht dieser verdammte Körper, der denkt, dass er aus der Reihe tanzen könnte. Er könnte jetzt zusammenbrechen und ich würde ihn trotzdem zur Garnison zerren. Ich kriege immer, was ich will und ich akzeptiere keine Schwäche."

„Willst du dich umbringen?" fuhr Jace mich an und versuchte, sich mir in den Weg zu stellen.

„Wenn das die Konsequenz ist, dann sei es so!" Ich griff an seinen Gurt und schnappte mir meine Stele. Hatte er mir sie wiedergeben wollen oder hing sie noch seit dem Dämonenangriff dort? Das Adamant brannte wie das Wachs einer Kerze, die man gerade ausgepustet hatte. Ich zeichnete die Iratze und war erleichtert, dass sie mir zwar den Schmerz nicht nehmen aber mir doch einige Kraftreserven zur Verfügung stellen konnte. Jace' Gesicht verzerrte sich zu einer zornigen Maske und er öffnete den Mund, als er auf die Iratze starrte, doch ich unterbrach ihn noch bevor er sein erstes Wort hervorbringen konnte. „Und jetzt verschwinde, ich will mich umziehen."

Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich und er schien eine Sekunde mit sich selbst zu hadern, dann drehte er sich auf dem Absatz um und knallte die Tür mit einer solchen Intensität ins Schloss, dass ich zusammenzuckte.


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Hi! Wie hat es euch gefallen?

LG

Skyllen :D

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