Kapitel 8...Richard Crowe
Misses Sterling kam gerade die Treppen herunter und kam auf die beiden Frauen zu, als sie eingetreten waren. "Miss Evy!...Schön Sie hier zu sehen.", begrüßte Misses Sterling Eveline Easterbrook. "Geht es Ihnen gut, Miss Evy?"
Evy schloss sie in ihre Arme und war froh, hier noch zu später Stunde ein bekanntes Gesicht vor ihre Augen zu bekommen. "Ich freue mich auch, Sie hier zu sehen, Misses Sterling...", gab Evy an sie frei heraus und strahlte.
Und es wurde laut im Hause Meg. Evy ließ Misses Sterling los. Sie hörte eine Kinderstimme aus der ersten Etage und eine ihr unbekannte Männerstimme. Langsam ging sie auf die Treppenstufen zu und sah nach oben, um in die erste Etage zu gelangen. Da kam ihre Tochter Sue um die Ecke und rannte auf die Treppe zu. "Sue!...Bleib stehen!...Keinen Schritt weiter!", rief Evy entsetzt und mit zitternder Stimme ihr schrill nach oben. Eveline sprintete schnell zu ihr, um ihre Tochter aufzuhalten, um nicht einen gefährlichen Schritt weiter zu gehen, damit Sue die Stufen herunterrollte.
Sie hob ihre Tochter vor Angst zitternd hoch, als die Kleine in der ersten Etage am Treppenabsatz angekommen war und ihre Mami drückte ihre kleine Tochter schützend an sich. "Geht es dir gut, mein kleiner Liebling?" Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein fremder Mann vor ihr. Evy ging langsam und ruhig zurück und klammerte ihre Tochter fest an sich. Sie schaute hinter sich über ihre rechte Schulter, um der Treppe nicht allzu nah zu kommen und diese mit ihrer Tochter auf ihren Armen herunter zu stürzen.
"Wer sind Sie? Und was machen Sie in diesem Haus?", forschte Evy den fremden Mann an. Er kam ihr immer näher im eleganten, gelassenen, fast schleichendem Gang. "Bleiben Sie stehen und keinen Schritt weiter! Weg von meiner Tochter!", forderte sie ihn mit einer stoppenden Handbewegung auf.
Ganz nahe vor Evy blieb er stehen und beäugte sie von oben nach unten mit seinem tiefen dunklen, gefährlichen Blick, als würde er sie ausziehen mit seinen fast schwarzen Augen. Er hatte etwas italienisches an sich. Dann ging er um sie herum und blieb hinter ihrem Rücken stehen und senkte seinen Kopf mit den kurzen schwarzen Locken in ihre linke Halsbeuge und roch an ihr. Seine voll geschwungenen Lippen liebkosten fast ihren pochenden Hals. Evy fand es aufdringlich, dass er so nah vor ihr stand und drehte ihren Kopf weg. "Mmh!...Sie riechen gut, Miss Eveline!...Der Name passt zu Ihnen.", flüsterte er ihr, nein, er hauchte es fast in ihr linkes Ohr.
Wer war er? So charmant und sexy er auch aussah, fand Evy, aber umso aufdringlicher und uninteressanter fand sie ihn. Sie nannte es insgeheim ABSCHAUM. Sie kannte solche Kerle... Männer zur Genüge wie ihn...angefangen bei Cal und ihrem ehemaligen Sportlehrer Mister Eagle, der sich damals überhaupt nicht schubste, die Finger von Kelly in der Besenkammer zu lassen.
"Mein Name...ist Richard Crowe!...", und er ließ den Namen erstmal bei Evy sacken, ehe er weiter sprach. "Ich bin hierher gezogen wegen eines Job - Angebotes als Taxifahrer...Und Sie sind?...Lassen Sie mich raten...Eine schöne, atemberaubende Frau!...Ich will dich besitzen!", hauchte er ihr ins linke Ohr und versuche Evy nervös zu machen.
Wie?... Er war Taxifahrer?...Er konnte glatt als ein heiß begehrtes Model mit einer Größe von einem Meter neunzig durchgehen, so unverschämt...gut...sexy...und gefährlich er auch aussah. Aber Taxifahrer?...NIEMALS! Er glich eher einem Mafiaboss.
Sie wurde unruhig, ihr Körper reagierte auf seine raue, tiefe, männliche, unverschämte sexy Stimme. Er berührte sie leicht mit seinen Fingern der rechten Hand an ihrem linken Arm und strich ihn rauf und runter. Diese Berührung rief bei Evy eine Gänsehaut hervor und sie begann schwer zu atmen.
Doch die Stimme von Misses Harriet Meg rettete sie vor weiteren Attacken vor diesem schmierigen Kerl...Wie war nochmal sein Name?...Ach egal!... Sie entzog sich ihm und seinen Berührungen und ihr Körper beruhigte sich halbwegs wieder und ihr Adrenalinspiegel sank.
Was hatte er mit ihr gerade gemacht? Sie reagierte sonst nie so schnell gereizt und bereit für...Doch sie zuckte zusammen, als sie Harriets Stimme auf der Treppe vernahm und wurde sofort wieder die alte Eveline Easterbrook.
"Evy?...Ist alles okay?", fragte Harriet die junge Mutter, die immer noch ihre kleine Tochter beschützend fest hielt. Als Richard die Stimme hörte, lief er um Evy herum, berührte sie im Nacken und strich ihn sanft nach unten, schnurrte sie noch einmal an und lief der älteren Frau in die Arme entgegen...
"Guten Abend schöne Frau!", begrüßte er Harriet und nahm sie in seine Umarmung.
"Ah!...Wie ich sehe, habt ihr Beide schon Bekanntschaft gemacht...Evy?...", und Harriet schaut nach oben zu ihr in die erste Etage am Treppenabsatz.
"Darf ich vorstellen?...Das ist Richard, Jacks älterer Bruder. Er hat bisher in Florida gelebt und ist nun hierher gezogen. Er hat morgen ein Vorstellungsgespräch bei einem Taxi - Unternehmen...Schön, dass du endlich zu Hause bist, Richard.", und Harriet hakte sich bei ihm unter, ehe sie mit ihm die letzten drei Stufen der Treppe hinunter ging.
Richard drehte sich noch einmal zu Evy um und zwinkerte ihr mit dem linken Auge zu.
Misses Sterling tauchte oben auf dem Treppenabsatz neben Evy zu ihrer Linken auf und verfolgte Richard mit ihren weit geöffneten Augen. "Wenn ich es mir erlauben darf zu sprechen, Miss Evy...Der Mann ist mir nicht geheuer. Er sieht viel zu sexy und charmant aus. Diesen Mann hat man nicht allein für sich. Den muss man mit anderen teilen...Allein sein Aussehen und der lässige, laszive Gang ist sexy verboten...Seien Sie bei ihm vorsichtig, Miss!...Diese Sorte von Männer ist gefährlich!"
Eveline nickte nur stumm und ließ sich von der Haushälterin in Sues Kinderzimmer schleifen, ihre Augen waren noch immer auf die Treppe gerichtet. Was war denn das gerade? Dieser Bann, in den dieser Kerl sie gezogen hatte. Bei ihr läuteten gerade alle Alarmglocken, die zu ihr sprachen:
"Hände weg von ihm! Er ist gefährlich!"
Evy schüttelte ihre Gedanken ab und brachte ihre Tochter zu Bett. Dann löschte sie das Licht und Misses Sterling zeigte ihr ihr Schlafzimmer. Das Bett war die reinste Spielwiese und besaß einen Himmel, größer als die herkömmlichen Betten. Unzählige Kissen waren darauf verteilt und drei Decken lagen aufgeschlagen am Fußende. "Ist das mein Zimmer?", fragte Evy. Misses Sterling nickte ihr zu.
"Das war mal das Schlafzimmer von Harrison und Harriet...Nun gehört es Ihnen, Miss Evy."
Eveline drehte sich zu Misses Sterling um. "Das ist viel zu groß für mich allein. Das Zimmer gehört Harriet...nicht mir...Ich möchte ein etwas kleineres oder ein anderes Zimmer. Ich möchte Harriet nicht aus diesem Zimmer hinaus jagen."
"Das tun Sie keineswegs, Miss Evy!...Misses Meg wollte, dass Sie dieses Zimmer bekommen." und Evy fragte sie:
"Und wo ist Ihr Zimmer, Misses Sterling?", fragte Evy aufgeregt.
"Meines liegt im Erdgeschoss...Da, wo auch Austin seines ist...im Westflügel des Anwesens...Gute Nacht Miss Evy! Schlafen Sie gut!"
"Danke Misses Sterling! Das wünsche ich Ihnen auch!...Ich benötige Sie heute nicht mehr. Sie können gehen!", und Misses Sterling zog sich zurück und ließ Evy allein in ihrem neuen Schlafzimmer.
Evy ging zu der Nebentür links vom Bett und öffnete sie. Dahinter befand sich ein Badezimmer mit Dusche und Wanne. Sie trat ein und entledigte sich ihren Sachen, stellte sich unter die Dusche und drehte auf. Das war jetzt genau das Richtige für sie...eine Abkühlung! Sie seifte sich ein und wusch sich ihre Haare. Doch sie war nicht allein.
Er stand an der offenen Zimmertür, breitbeinig und die Hände in seiner schwarzen Anzughose vergraben und konnte in ihr Badezimmer sehen. Sein weißes Hemd war halb aufgeknöpft. Jede ihrer Bewegungen sog er in sich auf und genoss es. Er musste diese Frau haben...allein...nur für sich. Koste es, was es wolle. Er drehte sich von der offenen Zimmertür weg und ging genüsslich die Treppen in den Salon hinunter, um sich ein Glas Whiskey zu genehmigen.
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In der Nacht kam Jack nach Hause und hängte seine schwarze Jacke an der Garderobe auf. Misses Sterling war noch auf und begrüßte ihn mit einem aufgebrühten, heißen Tee. Er nahm ihn ihr ab, bedankte sich noch bei ihr und schickte sie zur Nachtruhe. Leise ging er die Treppen rauf und sah noch Licht in Evys Zimmer brennen. Er trat leise ein und ging auf das große Bett zu und deckte Evy bis zur Brust zu, nahm das offene Buch aus ihrer Hand und legte es offen und verkehrt herum auf den Nachtschrank. Er betrachtete sie für einen Moment in ihrem Tiefschlaf und strich ihr sanft und vorsichtig eine Strähne aus ihrem Gesicht. Dann löschte er das Licht und verließ ihr Zimmer.
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