Kapitel 2...Amanda Link und Cal Hunting

In einem sehr waghalsigen, schwarzen, langen Abendkleid stand sie vor der Tür. Der V - Ausschnitt konnte gar nicht weit genug blicken lassen und auf der linken Seite des unteren Kleidbereiches klaffte ein langer, weiter, offener Schnitt...vom Fußboden bis zum Becken.
Evys Erachten nach brauchte Amanda gar nichts anziehen, so, wie sie sich geradezu vor ihrer Tür in diesem Aufzug regelte und sexy fand.

"Oh mein Gott! Du sprühst ja förmlich über vor lauter Wiedersehensfreude, Evy!...Schön auch dich zu sehen, meine Liebe! Lange nichts gehört...
Wie ist das Leben denn so als Mutter und...betrogene...Frau?", spottete Amanda und warf ihre offenen, langen, lockigen, blonden Haare rechts über ihre Schulter, während sie die letzten zwei Worte auf die betonte Schiene legte.

"Hast du keinen anderen, aufreizenden Fetzen in deiner Altkleidersammlung gefunden, Link?......Oder hast du die Container in der ganzen Stadt nach etwas Vernünftigeren durchwühlt?...Ist dir vielleicht die Kohle ausgegangen?......Wenn ich mich recht erinnere, hast du dieses Kleid schon auf dem Abschlussball getragen...Ein Wunder, dass es noch passt!...Viele männliche Hände sind an diesem Abend darunter verschwunden...Ich erinnere mich noch sehr gut daran, Amanda!"

Amanda machte zwei Schritte nach vorn in die Wohnung hinein.
"Keinen Schritt weiter, Link! Sonst rufe ich den Sicherheitsdienst!...Was willst du hier?...Verschwinde!", zischte Evy sie an.

"Meine Freude ist ganz auf meiner Seite dich wieder zu sehen...Eveline Easterbrook ..nach so vielen Jahren...Oh! Ja, richtig! ...Du wirst dich sicherlich fragen: Was tue ich eigentlich wieder hier...in Palmdale?...Tja!...Was mache ich denn hier?...Also da war vorhin dieser Anruf auf meinem Telefon...dass ich Cal aus diesem Gefängnis hier heraus holen soll.

Er sagte etwas von dicke Luft und dass du Irre geworden bist...wegen den schmutzigen Hemden...Das ist übrigens meine Lieblingsfarbe auf dem Kragen der Hemden...Bordeaux...Ich muss mich mit diesem Lippenstift eindecken, denn er ist immer ausverkauft...Was für eine Tragödie, nicht wahr, Evy?", hauchte Amanda ihr hochtrabend leise zu.

Evy sah auf ihre knallroten Lippen, während sie sprach. Es war derselbe Stift wie auf den Kragen der Hemden von Cal.
Also wie sagt man so schön:
Pack schlägt sich! Pack verträgt sich! Sie war doch in Afrika. Was zur Hölle macht sie also hier?

Evy würde ihm keine einzige Träne nachweinen. Er war es nicht wert. Sollte er doch dahin gehen, wo es unangenehmer war als hier. Wenn er Amandas Spielchen spielen will, es hält ihn niemand auf. Dazu gelernt hatte Cal anscheinend nicht.
Zumindest bei Amanda nicht! Denn sie schien ihn wieder um den Finger gewickelt zu haben.

Sie war wieder zurück...
Amanda...zurück aus Afrika. War die Safari, mit ihrem um viele Jahre älteren Ehemann, zu langweilig? Oder standen ihr seine ebenfalls älteren Freunde und deren geschwätzigen Frauen nicht an, die sich über ihre Klunker erschwerlich unterhielten und sich gegenseitig ausstachen, wer mehr Diamanten an sich trug, welche teurer waren und sie herum zeigten, als wäre es das Natürlichste auf der ganzen Welt?
Prahlen!...Protzen!...
Oder hatte sie die Hitze nicht ausgehalten...immer so heiß dort.
Das Wort "HEIẞ" tauchte sehr oft in Amandas Chargon auf. Es war ihr Lieblingswort nach dem Wort "Sex".
Von dem sie sich auf der Highschool damals genug geholt hatte, ob von den männlichen Schülern oder von den männlichen Lehrern, wenn sie ihrem Geschmack entsprachen.

Amanda war damals zwei Jahre aus der Schule gewesen und lernte den älteren Mann in einem Casino in Los Angeles kennen...der beste Freund ihres Vaters. Von dem Tag an war sie an seiner Seite und begleitete ihn überall hin.
Was war aus ihren Wünschen geworden?...Ihr größter Traum war Kosmetikerin zu werden. Hatte sie das in den Wind geschlagen nur wegen dem alten Mann?

Er schien wirklich eine Menge Kohle zu besitzen, denn sie war bei ihm geblieben und nahm ihn aus wie eine Kirchenmaus.
Ihm schien es allerdings nichts auszumachen, dass sie zu jung für ihn war und sein Geld mit vollen Händen hinaus warf. Denn er kaufte ihr alles, was sie wollte.
Jeder Wunsch von ihr war für ihn ein Befehl...Er war von Blindheit geschlagen.

Aber wieso war sie hier?
Doch nicht wegen Cal?....Oder doch?
Ach was! Sollte sie ihn doch mitnehmen und mit ihm zurück nach Afrika gehen.
Vielleicht hatte ja eine Herde Gorillas noch einen Platz für ihn, so, wie er sich die letzten Wochen aufgeführt hatte, wäre ein Platz in der Wildnis sicherlich für Cal angebracht.
Vielleicht wäre das für ihn besser als eine Entzugsklinik...So viel zum Thema "Sex" und "Fremdgehen".
Ein Gorilla würde so etwas nicht in seiner Herde dulden und würde sofort seine starken Fäuste sprechen lassen. Genau! Eins auf's Auge könnte Cal vertragen, um wieder etwas klarer zu sehen und zur Vernunft zu kommen. Er hatte den Ernst des wahren Lebens wohl noch nicht ganz begriffen?

In der Highschool war Amanda Link Kapitän der Cheerleader gewesen und Cal Hunting der Kapitän der Palmdale - Football - Mannschaft.
Sie fanden sich damals schon sehr anziehend. Bei jeder Gelegenheit waren sie übereinander hergefallen wie wilde Tiere. Es war ihnen egal, ob jemand zusah oder flüchtig oder durch Zufall aufgetaucht war.
Doch Amanda reichte Cal nicht mehr und sah sich anderweitig nach neuem Frischfleisch um und das hinter seinem Rücken.

Aber irgendwann plaudert immer einer gerade heraus und ihre Orgien flogen auf...und PUFF...es war aus zwischen ihnen. Und Amanda erzählte damals überall herum, dass Evy ihn ihr ausgespannt hätte.

Wenn Evy jetzt so darüber nachdachte, war ihre Entscheidung genau richtig.
Sie konnte froh darüber sein, ihn los geworden zu sein. Zum Glück war sie mit ihm nicht verheiratet. Das hätte die Sache um Einiges schwieriger gemacht.

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