6. Bonnie
Es war Bonnie’ s Geburtstag und zu diesem Anlass wollte ich meine neu gewonnenen Zauberkräfte nutzen und ihr eine kleine Freude bereiten.
Ich war noch nicht sonderlich gut, also backe ich ihr einen Kuchen mit magischen Zutaten. Diese sollten bewirken, dass sie mehr Freude an ihrem Leben hat, Selbstbewusster wird, stärker, mutiger und ihre Kräfte bewusst einsetzen kann. Sie wird von Matt trainiert sich zu Verteidigen damit, sie lernt ihre Kräfte einzusetzen. Ich wollte ihr helfen und ihr damit Mut machen.
Sie aß den halben Kuchen. Gut! Das sollte wirken. Sie war schon immer wild auf Kuchen. Es wirkte und sie blühte nur so vor Fröhlichkeit und Stärke. Das war sehr überschwänglich und übertrieben unnormal. UPS! Ich glaube das wär doch zu viel Kuchen.
Natürlich roch Matt am restlichen Kuchen die magischen Zutaten und ich bekam Ärger und einen Vortrag über Verantwortungsbewusstsein und was alles passieren hätte können.
Während ich mich mit Matt streite, langweilte sich Bonnie immer mehr hier im Haus. Sie zog sich immer mehr zurück und ich machte kaum noch was mit ihr. Ich merkte gar nicht, wie einsam sie eigentlich ist. Und lehnte immer ab, wenn sie etwas mit mir machen wollte und hatte nur noch die Zauberei im Sinn.
Ich verstand nicht, wie schrecklich es für sie hier sein musste. Sie hat meinetwegen ihre Eltern verlassen müssen, darf keinen Kontakt zu ihnen haben, darf nicht herausgehen, kann mir niemand sprechen. Sie verkümmert hier komplett und ist einsam. Leider hab ich das erst viel zu spät bemerkt.
„Ruby könntest du Matt bitte fragen, ob er uns hier an der Schule anmeldet? Ich möchte wieder ein normaler Teenager sein und mich mit normalen Problemen rum Schlagen und Freunde finden und ins Kino gehen, bitte ja, frag ihn?“
„Aber Bonnie das haben wir doch schon besprochen wir müssen hier im Haus bleiben hier ist es am sichersten für uns alle so reisen wir keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns und alles ist gut“, sagte ich.
„Ich habe dich immer unterstützt Ruby, aber das mach ich nicht länger mit.“ Mit diesen Worten rannte sie aus dem Haus in die Finsternis hinein.
Ich rannte ihr nach und holte sie auch schnell ein. „Es tut mir leid, es stimmt, ich hab dich vernachlässigt, okay ich werd mich mehr auf dich einlassen. Du hast recht, unsere Freundschaft ist das wichtigste. Wichtiger als er und alles hier. Oma hat immer gesagt, ’Halt dich an Bonnie Sie wird dir den Weg zeigen‘ also werd ich das auch tun ich vertrau dir entschuldige bitte.“
„Wenn du mir wirklich vertraust so, wie du sagst dann hau mit mir ab. Was sollen wir noch länger hier? Die Jäger sind Tod und es gibt nichts, was uns hier hält. Bitte geh mit mir mit, wenn du wirklich meinst, was du sagst“ sagte sie so ernst wie noch nie.
Ich schluckte schwer. Da mit hab ich jetzt nicht gerechnet. Ich wüsste ja das sie nicht gerne hier ist aber das sie einfach so abhauen will ohne ein tschüss oder eine Jacke? Aber ich weiß auch, wenn ich jetzt Nein sagen würde verliere, ich sie für immer also nicke ich und hoffte das mein Lächeln, einigermaßen glaubwürdig aussieht.
Bonnie aber reichte das und viel mir gleich um den Hals und zerrte mich dann mit. Ich wagte noch einen kurzen Blick zurück vor ich ihr, dann folgte. Ich hoffe, Matt wird mir das irgendwann verzeihen und verstehen, warum ich das tun musste. Ich hoffe das er es versteht. Weil, wenn nicht weiß ich nicht was ich sonst tun soll. Matt war da und zeigte mir alles, was Oma konnte, ohne irgendwelche quälenden Fragen zu stellen. Es ist besser, wenn man sich die Sorgen von der Seele redet denn sonst Schnüren sie einen irgendwann zu und fressen einen auf. Das ist Bonnies Devise. Matt sah das ganz anders, er meinte, man sollte nie zu viel von sich preisgeben sonst gibt man Einblick auf seine Seele. Ich verstand nie wirklich, was er damit meinte. Heute weiß ich es. Denn genauso fühl ich mich gerade, das man mir direkt in die Seele schaut und mich innerlich aussaugt, so als würde man mir meine Kräfte und meine ganze Magie ausnehmen.
Und als ich langsam meine Augen schloss, zog die Welt an mir vorbei.. Und alles wurde dunkel!
^Drei Stunden vorher^
Ich habe die letzte Zeit große Schuldgefühle gehabt wegen Bonnie sie hat sehr zu kämpfen gehabt. Sie hatte nur einen Anruf pro Woche an ihre Eltern die sie sehr vermisste und sie hat ihre Natur schon lang nicht mehr gesehen. Sowie den Sonnenuntergang genießen können. Sie wurde in den ganzen Mist nur meinetwegen hereingezogen, das hat sie nicht verdient, sie sollte jetzt bei ihrer Familie sein und nicht bei mir wo sie ständig in Gefahr sein könnte.
Und dort bring ich sie jetzt auch hin. Seit wir von Matt abgehauen sind, ist zwei Stunden vorbeigegangen. Wir haben ein Auto kurz geschlossen und sind mit dem einfach losgefahren, wussten nicht, wohin Hauptsache weg von hier sagte Bonnie. Nach zwei Stunden wechselten wir mit dem fahren so das Bonnie sich hinlegen und schlafen konnte. Nun bin ich dran und als ich so fahr hab ich die Idee gehabt das es Zeit wird Bonnie zu ihrer Familie zu bringen.
Ihre Eltern denken sie ist in einem Feriencamp mit mir im Wald, wo es keinen Empfang gibt. Aber jedes Mal, wenn sie ein Wegwurfhandy von Matt bekam, um ihre Eltern anrufen zu können sah ich ihren Gesichtsausdruck, wie sie traurig ist. Deshalb muss sie nach Hause. Und dann werd ich so weit wie möglich von hier abhauen. Ich bringe sie nur in Gefahr.
Ich liebte es ihr so beim Schlafen zuzusehen. Sie schläft immer wie ein Engel, so friedlich und hat nie Alpträume, darum beneidete ich sie schon immer. Ich war so in Gedanken das ich die Straße ganz vergaß und als ich mein Blick darauf wieder richtete, sah ich eine Frau vor mir stehen mitten auf der Straße.
Ich riss meine Augen weit auf und schrie sehr laut und ging so schnell, ich konnte auf die Bremse. Bei dem Quietschen der Reifen und meinem schreien wachte auch Bonnie auf und sah noch, wie die Frau über meine Frontscheibe über das Auto fiel.
Ich schnallte mich sofort aus und ging hinter meinen Wagen und wollte nach der Frau sehen. Ich kniete mich sofort zu ihr hin und sagte immer wieder oh Gott, das tut mir so leid. Und meine Tränen liefen runter. Doch die Tränen erlöschten im nächsten Moment da stand die Frau auf und schwang mit ihren roten lockigen Haaren und ihren spitzen Eckzähnen sowie ihren schwarzen Augen und ihren Finger die wie Messerspitzen geschärft waren.
Okay Ruby kurzer Realitätscheck redete ich mit mir so, wie ich es immer tat, wenn ich nervös war. Sie kam direkt auf mich zu und fauchte, ich hatte panische Angst. Sie ist nicht gestorben, als ich sie überfahren habe und sie sieht nicht aus wie ein Mensch. Also was ist sie? Und vor allem was will sie von mir?
„Du bist etwas Besonderes, Mädchen wir wollen dich du sollst für uns arbeiten und wenn du es nicht tust dann töten wir deine liebe Freundin.“
Ich sah, dass ein Muskelprotz – auch ganz in Schwarz gekleidet wie die gelenkige mysteriöse Frau – Bonnie zu uns brachte und ihr ein Messer an die Kehle hielt.
Ich schluckte schwer.
„Wir wollen auch noch ein paar Antworten über diesen Matt“, sagte sie dann, „Was weißt du über ihn.“
„Lieber sterbe ich, als das ich meine Freunde verraten würde“, sagte ich zu ihr. „Ich lasse mich nicht gern erpressen. Aber ich arbeite für dich, wenn du Bonnie gehen lässt und sie volle Freiheit hat u d du sie nie wieder verfolgst“ sagte ich mit allem Mut, den ich zusammenkratzen konnte in der Hoffnung das meine Stimme nicht zittrig klingt.
Ich hasse es, das alle sagen, dass ich etwas Besonderes bin und keiner näher darauf eingeht, was an mir so besonders sein s3oll!
„Du hältst mich wohl, für sehr blöd, oder? Das hier läuft entweder so, wie ich will oder deine Freundin ist nach einem Pfiff Tod. Verstanden?“ Sagt sie missbilligend und lacht dann. Sie schüttelt den Kopf und stand dann auf.
Um mir zu verdeutlichen, dass sie keine süße macht, gab sie ein Zeichen das er ihr ein, kleinen Schnitt zufügen soll, bei dem gleich Blut floss und Bonnie das Gesicht verzieht.
„OKAY! Okay du hast gewonnen! Aber lass Bonnie los Bitte“ flehte ich. In dem Moment verfluche ich Matt, das er mir nie richtige Zaubersprüche beigebracht hat, die auch was bringen. Und uns jetzt hier herausholen könnten. Die ganze Arbeit all die Monate und ich kann meiner Freundin nicht helfen. Toll!
Ich sackte zusammen und mir kullerten die Tränen runter. Ich wischte sie weg, aber es half nichts, sie kamen immer wieder, ich konnte sie nicht aufhalten und ich konnte meiner Freundin nicht helfen ich bin nutzlos. Also warum sagt jeder das Gegenteil? Die Tränen verblendeten mein Sichtfeld ich sah sie nicht mehr, so viel ich mich auch anstrengte.
Die Tränen wurden schlimmer und so auch ihre Schreie ich war reglos, könnte ihr nicht helfen. Ich weiß nicht was sie ihr antaten, ob sie sie folterten, sie schneidern, oder ob meine Gedanken verrückt spielten ich weiß nicht mal, wie viel Zeit vergangen ist. Ich weiß nichts mehr, ich halte mir die Ohren zu, ich halte das alles nicht mehr aus ich Ertrag das alles nicht mehr. Und als ich langsam meine Augen schloss, zog die Welt an mir vorbei.. Und alles wurde dunkel!
Bis ihre Schreie letztlich für immer verstummten und es ganz still wurde.
Ich wusste nicht das ich die Luft anhielt, bis ich danach hechelte.
Die Zeit hielt an, ich wusste weder, wie viel Zeit vergangen war, seit meine Freundin von dieser Psychopathin getötet wurde noch was sie mit ihr gemacht haben.
Aber ich sitze hier allein auf dem Asphalt. Ich bin, wie in Trance kann mich weder bewegen noch irgend eine Regung zeigen.
Ich spürte, wie mich ziemlich, grobe Hände packten und auf die Schultern hoben. Ich wurde weggetragen und unsanft in ein Auto rein geschmissen. Dadurch das Matt leider das Haus nie verlässt und sicher noch sauer auf mich ist, kann ich davon ausgehen, dass es keiner, von den netten ist, der mich mitgenommen hat.
Aber mittlerweile ist mir alles egal, ich ließ es über mich ergehen. Ich war sowieso viel zu schwach um irgendetwas tun zu können geschweige denn mich wehren zu können. Ich konnte meiner Freundin nicht helfen. Meine Freundin ist Tod! Das werd ich mir nie verzeihen können. Ich habe einfach weggesehen und jetzt ist sie Tod. Also kann er jetzt auch mit mir machen, was er will von mir aus werd ich auch in Versuchskaninchen.
Ich werde mit der Schuld immer leben müssen. Diese Schuld, die mich innerlich auffrisst und mir nachts den Schlaf raubt und ihn durch Albträume ersetzt. Nach all den Tränen die verwirkt sind und trockene Augen übrig bleiben. Und dieser Stein auf dem Herzen tut so unendlich weh also hab ich das verdient. Das alles und noch viel mehr denn ich werde damit leben müssen jeden Tag, jede Minute und jede verdammte einzelne Sekunde meines Lebens. Weil ich in der Sekunde wo sie mich gebraucht hat, nicht da war, werde ich jede einzelne Sekunde meines nicht verdienten Lebens dafür büßen müssen. Und das habe ich auch mehr als verdient zu Recht!
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