8. Kapitel

Ich wachte mit trockenem Mund auf. Mein Kopfkissen war komplett voll gesabbert. Und als ich auf die Uhr sah, erschrak ich - 19:12 Uhr!
Mist!

»Ana!« Ich stand mit wackeligen Beinen auf, und ging zu meiner Freundin. »Ana!«, flüsterte ich nochmals.
Ich schuckelte sie ein paar Mal an, bis ich sah, dass sie wach wurde. Sie drehte sich verschlafen zu mir um und sah mir jetzt direkt in meine müden Augen.

»Was ist los?«, fragte sie mich.
»Es ist schon viertel acht!«, rief ich panisch. »Wir sollten vielleicht etwas essen. Ich habe furchtbaren Hunger«.
Die verschlafene Frau vor mir nickte nur zur Antwort. »Okay, ist gut«.

Ich ging in das kleine Badezimmer was an unser Hotelzimmer anschloss.
Das warme Wasser welches an mir herunterprasselte, tat mir gut. Ich wusch meinen Schweiß völlig ab, denn ich hatte es so gelernt, dass man immer sauber essen solle.
In meinem sehr tiefen Schlaf hatte ich Gott sei dank nichts geträumt. Irgendwie hatte ich Angst davor, dass ich irgendwas von Marvin oder Gavin träumte, aber zu meinem Erstaunen hatte ich gar keinen Grund dazu.

Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche. Ich trocknete mich mit einem Handtuch ab und zog mir eine beige Bluse an. Dann schlüpfte ich in eine dunkelblaue Jeans, und ging zurück in unser Zimmer.

Ana war nicht so tief wie ich eingeschlafen und brauchte sich deshalb nicht großartig frisch zu machen.

»Wow, du siehst echt toll aus«. Ich bedankte mich für das Kompliment und fünf Minuten später verließen wir schon unser Zimmer.

*

»Wir würden gerne ein Tisch für zwei haben«. Ana organisierte uns gerade einen Tisch, während ich wie immer durch die Gegend starrte. Zusammen ergänzten wir uns perfekt! Ich beobachtete immer, ob uns jemand erkannte, und sie organisierte immer wichtige Dinge.

»Aber gerne doch!« Der Kellner führte uns zu einem Tisch am Fenster.
»Äh... hätten Sie auch noch einen Tisch der mehr in der Ecke steht?«, fragte ich höflich.
»Nein, Miss«. Damit war der Kellner auch schon verschwunden.

»Der war ja echt nett drauf!«, flüsterte ich Ana lachend zu.
Sie hingegen nickte nur stumm, und nahm vorsichtig Platz.

Kurze Zeit später, bekamen wir auch schon die Speisekarten zugeteilt, und ich bestellte das billigste vom Billigsten - Gemüsepfanne. Ich muss aber dazu sagen, dass ich seit langem nicht mehr so eine leckere Gemüsepfanne gegessen hatte. Ana war sehr bescheiden, und bestellte sich zwei Stücken Kuchen. Sie sagte zwar dass sie sehr satt war, aber als ich sie von meiner Gemüsepfanne probieren lassen habe, konnte sie einfach nicht widerstehen, und somit bestellte sie sich auch noch eine.

*

Nachdem wir mit vollgeschlagenen Bäuchen wieder in unser Zimmer zurück kehrten, unterhielten wir uns noch nett miteinander.
Plötzlich packte Ana ein Smartphone aus. »Hier«, sagte sie, während es in meine Hand glitt.
»Wow! Woher hast du das?«, rief ich ertstaunt. »Das kann unmöglich dir gehören«. Ein Lächeln spielte über meinen Lippen, und ich musterte sie skeptisch.

»Das tut es aber!«, sagte sie dann geheimnisvoll.
»So eins habe ich bei Michael das letzte Mal gesehen«. Eine kurze Stille trat ein. »Warum hat niemand das bei uns auf dem Schloss?«, fragte ich dann enttäuscht.
Sie zuckte mit den Achseln. »Weiß nicht. Obwohl es albern ist, so etwas zu verbieten!«

Ich entsperrte es, wie ich es schon bei Michael gemacht hatte. Zum Vorschein kamen viele... APPS! Genau, das hatte Michael mir auch erzählt. Traurig lugte ich auf das Handy. »Ich kenne solche Mobiltelefone von Michael. Sonst wüsste ich gar nicht was das ist!«, sagte ich während ich traurig dreinblickte. Ana setzte sich mitfühlend neben mich auf's Bett.

»Du mochtest ihn, stimmt's?«
Als Antwort auf ihre Frage nickte ich beschämt.
»Nur leider mochte er mich nicht so sehr, wie ich es gerne gehabt hätte...« Ich unterdrückte mir schnell ein leises Schluchzen.
»D-du hast ihn also... na ja, geliebt?«, fragte sie mich vorsichtig. Nun nickte ich verlegen.

Ana seufzte tief und legte dann ihren Arm auf meine Schultern. So blieben wir lange sitzen. Irgendwann wurde ich müde, und wollte einfach nur noch schlafen. Ich stand flüchtig auf, putzte mir meine Zähne mit den Sachen aus dem Hotel, und ging dann zurück zu Ana.

Sie hatte sich schon ihr Nachthemd angezogen. Da sie immer eine kleine Notfalltasche mit dabei hatte, kam sie viel unbeschwerter durch's Leben als ich.
Ich hatte mich mittlerweile auch schon umgezogen, als sie zurück nach dem Zähneputzen war.

»Hey, mir fällt gerade es wichtiges ein«, sagte ich zu meiner ehemaligen Zofe, als sie sich die Haare kämmte.

»Und das wäre...?«
»Ich habe noch Michaels Handynummer«.
Ana stockte der Atem. »Ruf ihn lieber nicht an. Zu mindestens nicht jetzt. Es ist Abends, und sonst können wir alle drei nicht schlafen.« Sie hatte leider recht! »Es ist besser, wenn du ihn morgen früh anrufst, dann ist es leichter das ganze zu verarbeiten«.

Mittlerweile war es schon spät, doch ich erzählte ihr alles nötige über Michael. Wie er mir seine Handynummer gab, und vor allem, wie er unbedingt wollte dass ich zurück zum Schloss gehe. Süß war es gewesen, ja, aber trotzdem konnte ich es mir nicht erlauben ihm den Ort zu sagen wo wir mittlerweile waren.

»Vielleicht ist es doch eine nicht so gute Idee ihn anzurufen«, sagte ich. »denn sonst könnte er uns orten, und dann verraten!« Ana gähnte ein wenig gleichgültig, und wünschte mir dann eine gute Nacht.

*

Ich wachte früh morgens auf. Ich drehte mich um, und versuchte nochmal einzuschlafen, doch es ging einfach nicht! Weil ich Ana nicht aufwecken wollte, seufzte ich innerlich. Jetzt überlegte ich, was ich nun machen sollte. Meine Entscheidung fiel nach ein paar Minuten - Zähneputzen und mich anziehen.
Wir sollten um 11:00 Uhr vormittags hier raus sein, also ließ ich mir viel Zeit.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich schaute durch den Spion der dort angebracht war, und sah ein vertrautes Gesicht. »Scheiße«, murmelte ich. Schnell lief ich zu Anas Bett und weckte sie auf, als es gerade erneut klopfte.

»Wer ist das?«, fragte sie mich verängstigt. Sie kletterte schnell aus dem Bett um zu schauen. »Nein, das ist nicht wirklich wahr, oder?«
»Doch, es... er ist wahr!«, antwortete ich, während ich schnell meine Tasche packte.

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Hey! Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Am Samstag oder Sonntag kommt das nächste.
Ich würde mich wie immer SEHR über Feedback freuen!

LG Lulu aka Katniss_blondie
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