Das Mädchen und der Hund
Am Ende des Schultages verabschiedeten sich Amali, Moritz und Mina noch voneinander, ehe Letztgenannte sich auf den Weg nach Hause machte. Zuhause angekommen stellte sie ihre Schulsachen ab und striff sich die Schuhe von den Füßen. "Bin da!", rief sie durchs Haus, und schon stürmte ihr ein schneeweiße Hund mit einem schwarzen Fleck am linken Auge entgegen. "Bello!", lächelte sie glücklich und öffnete die Arme, in welchen keine zwei Sekunden später auch schon der Hund war und sich an sie schmiegte. Glücklich drückte sie ihn an sich. "Ich hab dich vermisst, Bello!", verkündete Mina lächelnd. Zustimmend bellte der Hund, als wolle er ihr das Selbe mitteilen. Mina's Lächeln wurde breiter.
"Lass uns Gassi gehen!", schlug Mina nach einer Weile, in der die beiden nur da saßen, vor und stand auf. Sofort sprang der Hund auf und wedelte mit dem Schwanz. Belustigt kicherte Mina. "Da freut sich aber einer!", kicherte sie, woraufhin der Hund wieder bellte. Sie nahm die Leine, befestigte sie an Bello's Hundehalsband, zog sich ihre Schuhe wieder an und verließ zusammen mit ihm das Haus.
"Der normale Weg wie immer?", fragte Mina, als sie nach einer Weile mit dem Rüden am Waldrand angekommen war. Als Antwort bellte dieser. Lächelnd betrat Mina mit ihm den Wald und lief ihre altbekannte, tägliche Route.
Nachdem sie eine Weile gelaufen waren, wollten Bello und Mina gerade den Rückweg antreten, als ihnen ein Mann entgegenkam. Der Mann wirkte sehr traurig. Zudem verließen einige Tränen seine Augen. Besorgt und neugierig sah Mina ihn an, ehe sie sich ihm näherte und von unten zu ihm aufsah. "Hallo?", fragte sie freundlich, wodurch der Mann den gesenkten Kopf hob. "Du siehst so traurig aus!", stellte Mina schnell fest. Mina war noch nicht ganz so vertraut mit der höflichen Ansprechform "Sie", sodass sie einfach "du" sagte. "Was ist los?", fragte sie. Der Mann schniefte. "Meine Familie... Ich habe sie vor einigen Tagen verloren.. Seitdem laufe ich jeden Tag um die selbe Uhrzeit entlang...", erklärte der ältere Mann und schluchzte auf.
Erschrocken sah Mina den Mann an und kurz später umarmte sie ihn sogar. Überrascht sah der Mann auf sie herab. Während er das kleine Mädchen vor sich musterte, leckte Bello dem Mann sanft und aufmunternd über die Hand. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Vorsicht kniete er sich runter und erwiderte die Umarmung.
Noch einige Zeit standen die beiden Arm in Arm auf dem Waldweg, der Hund daneben und schmiegte sich an die beiden heran. Kurz zuckte Mina, was den Mann dazu veranlasste, verwirrt auf sie herabzusehen. Vorsicht löste sich Mina schließlich, hatte den Kopf jedoch gesenkt. "Kleines Mädchen..?", fragte der Mann, jedoch reagierte dieses nicht. Er versuchte, das Mädchen dazu zu bringen, ihn anzusehen, doch jegliche Versuche waren zwecklos. "Ich...", begann der Mann, wurde jedoch von einem plötzlichen, blauen Leuchten aus dem Gesicht des Mädchens unterbrochen. Geschockt wich der Mann einen Schritt zurück. "Was ist hier los..?!", fragte er geschockt und wollte wegrennen, doch in genau diesem Moment sah Mina auf. Ihre Augen waren königsblau und leuchteten, wie als hätte man das Licht hinter ihnen eingeschaltet. Ängstlich weiteten sich die Augen des Mannes.
Plötzlich begann das Mädchen zu grinsen. Gerade, als der Mann etwas sagen wollte, erhob Mina die Stimme. "Bello.... fass", sagte sie nur. Sofort begann der Hund zu knurren und sah den Mann mordlustig an. Verschreckt sah der Mann ihn an. Auch in den Augen des Hundes erkannte er ein kleines, blau leuchtendes Aufblitzen. Der Mann schluckte. Mehr konnte er allerdings auch nicht tun, da keine 5 Sekunden später der Hund ihn erreicht hatte und schien, als wolle er ihn angreifen. Kurz darauf geschah genau dies:
Der Hund sprang dem Mann an die Kehle und zerrte daran. Laut schrie der Mann. "Bello... Buddeln...", befahl Mina und kam den Beiden langsam näher. Bello verstand den Befehl und bekam scharfe, spitze Krallen. Er ließ von der Kehle des Mannes ab, welche schon etwas blutig war, genauso wie seine Schnauze. Er stützte sich über den Mann und begann, mit seinen scharfen Krallen in den Bauch des Mannes zu buddeln. Weiterhin schrie dieser auf. Irgendwann jedoch verstummten die Schreie, da der Hund sich durch den Bauch hindurch zu den Organen des Mannes gebuddelt hatte und diese zerkratzt hatte.
Glücklich grinste Mina. "Bello... Buddel aus..", war ihr letzter Befehl. Bello setzte die Krallen erneut an, diesmal an der Brust des Mannes. Wieder begann er zu buddeln. Hier und da hörte man ein lautes "Knack", was dafür stand, dass Bello eine weitere Rippe des Mannes ge-, bzw. durchbrochen hat. Schließlich hörte er auf und setzte sich brav neben die Leiche. Stolz wuschelte Mina ihm über den Kopf, ehe sie sich zu dem Mann kniete und ihre Hand in seinem Brustkorb verschwand. Als sie sie wieder rausnahm, hielt sie das Herz des Mannes in Händen.
"Komm Bello, wir bringen das zu ihm Nachhause, da, wo es hingehört", kicherte Mina krank. Zustimmend bellte Angesprochener. Sein Bellen war im Gegensatz zu normalerweise tiefer und hallend, wie als wäre er ein Dämonenhund. "Nur woher wissen wir, wo-", begann Mina, unterbrach sich dann jedoch selbst. Eine Schrift erschien vor ihrem geistigen Auge. "Jetzt weiß ich, wo er wohnt... Wiffleberry Street 14", erklärte sie.
Und so machten sich Bello und Mina auf den Weg zu besagter Adresse. Der Weg dauerte länger als gedacht, da die beiden aufpassen mussten, dass man sie nicht sah. Am Haus angekommen, schlug Mina einmal gegen die Tür, woraufhin diese sofort aufsprang. Zusammen betraten die Zwei das Haus des Mannes und suchten die Küche. Als sie diese gefunden hatten, suchten sie Teller, ein Glas und Besteck. Mina legte schließlich alles auf dem Tisch fein zurecht, drückte das Herz aus, um das Blut ins Glas zu befördern und legte das Herz anschließend auf den Teller. Dann lief sie wie paralysiert auf die Wand zu, hob den Arm und schrieb etwas - mit dem Blut des Mannes - an die Wand. Dann drehte sie sich, wie als sei sie in eine plötzliche Trance gefallen, um und verließ zusammen Bello das Haus des noch immer im Wald liegenden Mannes.
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