Kapitel 22
„Du hättest mich rufen sollen.", murmelte Aaron, jetzt schon, zum gefühlt tausendsten Mal.
Resigniert hob ich beide Hände Richtung Himmel, „Natürlich hätte ich das. Ich stand nur nicht gerade 30 cm von riesigen Flammen entfernt, geschweige denn das diese immer näher kamen."
„Ja und? Wäre ICH zur Stelle gewesen, hättest du jetzt keine Verletzungen.", damit spielte Aaron auf meine verbrannte Hand an, welche nun in einem weißen Verband ruhte.
Sein Blick triefte vor Missachtung.
Schnell versenkte ich die verletzte Hand wieder in meine Pullovertasche.
Korrektur: Ceylons Pullovertasche.
Ich hatte seinen Pulli in der (von mir verursachten) Hektik anbehalten und meinen Eigenen um die Hüfte gebunden.
Trotz des vielen Rauchs, während des Kampfes, roch Ceylons Pullover immer noch erstaunlich gut.
Das Kleidungsstück beruhigte mich so Doll, dass ich mich automaisch ein kleines Stück sicherer fühlte.
„Tut mir leid, dass dich niemand informiert hat Aaron. Zu unserer Verteidigung, wir waren anderweitig beschäftig. Ich zum Beispiel hatte Todesangst!", mit diesen Worten hoffte ich meinen Nebenmann zu beruhigen, was etwas in die falsche Richtung ging.
Seine Wut verpuffte zwar auf mich, richtete sich jedoch nun gegen die zwei Feuerkämper.
„Du hast Recht, Ceylon und Taelon hätten besser aufpassen müssen.", fluchte er.
Nach meinem Geschmack hatten die beiden schon genug auf mich aufgepasst, nachdem Ceylon nämlich meine Hand fertig verarztet hatte, lieferte er mich so schnell wie möglich bei Aaron ab.
Ohne ein weiteres Wort.
Seitdem musst ich mich mit meinem Elementgenossen durch den Wald, bis zurück zur Schule, schlagen.
„Themawechsel."
Ich hatte keine Lust über Taelon und Ceylon zu diskutieren.
Überwiegend den Namen Ceylon wollte ich aus meinem Kontext streichen.
Eben nicht nur seinen Stimmungsschwankungen waren deprimierend.
„Während deiner ewigen Schimpftirade, habe ich mir ein paar Gedanken über Taelons und deine kleine Lüge gemacht."
Aaron hob eine Augenbraue, blieb aber still.
Wenigstens hörte er jetzt zu.
„Du bist in den Augen von Feuer einer von ihnen, gehst aber nicht auf deren größte Schule?"
Mein Nebenmann nickte zustimmend, „Genau."
Ich runzelte die Stirn, „Was dachte Feuer dann aber, als sie dich in unserer Schule gesehen haben. Ich meine, Feuer muss doch einen Schock erlitten haben, als sie einen angeblichen Artgenossen bei den Feinden gesehen haben?!"
Für einen Moment schien Aaron seine Worte abzuwägen, dann grinste er frech, „Oh du hast aufgepasst!"
Langsam kniff ich die Augen zusammen, „Ja habe ich, danke der Feststellung. Was hast du nun für eine Ausrede gebracht?"
Aaron zuckt mit den Schultern, „Ich brauch keine. Dir ist doch aufgefallen, wie mich alle grüßen?! Das liegt bestimmt nicht daran, dass ich ein angeblicher Feurbändiger bin. Für Die stelle ich einen wagemutigen Einzelkämpfer dar, welcher sich in die gefährliche Wasserschule schleicht und damit die Drecksarbeit erledigt. Kurz gesagt, ich bin deren kleiner Spion."
„Nicht dein Ernst?", fragte ich verunsichert.
„Doch.", meinte Aaron so ernst, dass ich ihm einfach glauben musste.
„Dann verrätst du aber unsere Schule?!", schrie entsetzt.
Mein Nebenmann verdrehte abschätzig die Augen, „Als würde ich meine Schule verraten?! Ich sage ihnen natürlich nur das, was sie hören wollen. Das Meiste stimmt eh nicht."
Aaron redete über das Thema so leicht und unbeschwert, dass ich nur verständnislos mit dem Kopf schütteln konnte.
„Und was will Feuer so wissen?"
„Zum Beispiel, was unsere Kampfstrategien sind, ob wir bald vorhaben den Friedensvertrag zu brechen und so weiter. Aber keine Sorge, die ganze Sache muss dich nicht beunruhigen! Mr. Martin und ich haben alles im Griff."
Verwirrt blickte ich vom matschigen Waldboden auf, langsam mischten sich schon Steine darunter, sodass wir bald wieder bei der Schule sein müssten.
„Was hat unser Rektor damit zu tun?"
Aaron warf mir einen verächtlichen Blick zu, „Hast du etwa gedacht, ich würde diese ganze Sache allein durchziehen? Never. Immerhin springen auch Informationen für uns raus."
Damit beendeten wir unser Gespräch und schwiegen den restlichen Weg bis zum Schulgelände.
Gerade als wir das Schulhaus betreten hatten, kam auch schon Circ auf uns zu gerannt.
„Hey Leute.", keuchte sie aufgeregt, „Ihr kommt gerade noch rechtzeitig, Mrs Simon hat eine Extrastunde Water Science angeordnet!"
Aaron und ich wechselten einen entsetzten Blick, Mrs Simon war die Vertretung für Mrs Peerk, welche seit der vergangenen Woche krangeschrieben war.
Das wäre ja nicht wirklich schlimm, wenn Mrs Simon einfach eine Bilderbuchvertretungslehrerin wäre und uns machen ließe, was wir wöllten.
Doch diese Frau war das verdammte Gegenteil!
Schon am allerersten Tag machte sie uns klar, was wir für Nichtsnutze waren.
Besonders mich traf es hart, da meine einzigen Bändigungsversuche immer noch nur aus Eiswürfeln bestanden.
Um ihr nicht die Genugtuung zu verschaffen, ignorierte ich jedoch ihre kleinen fiesen Sticheleien was sie nur noch wütender machte.
Zu diesen brutalen Stunden kam noch dazu, dass Mrs Simon eine Lehrerin war, die ihre Macht völlig auskostete.
Zum Beispiel rief sie uns Schüler zu den absurdesten Zeiten zu Extraunterrichtsstunden.
Wie jetzt.
Am Sonntag, einem freien Tag.
Yea.
Weil es diese unglaubliche Lehrerin auch noch hasste, wenn ihre Schüler zu spät kamen, hasteten wir nun zu dritt zu einem der Unterrichtsräume.
Vorsichtig klopfte ich an die, schon verschlossenen, Tür.
„Herein.", ertönte Mrs Simons schrille Stimme.
Circ, Aaron und ich betraten langsam den Raum.
Alle Blicke richteten sich auf uns, die meisten sahen ziemlich fertig aus.
„Die Herrschaften sind zu spät.", keifte unsere Lehrerin.
Genervt verdrehte ich die Augen, hatte die Frau kein eigenes Leben?
Sofort fixierte mich Mrs Simon mit ihrem strafenden Blick, „Gerade Sie können sich dieses Fehlverhalten nicht leisten, immerhin hängen sie mit dem Lernstoff weit hinterher."
„Weniger als Sie.", murmelte ich verdrossen.
Mit den diesen Worten wies ich auf die Tatsache hin, dass unsere Vertretungslehrerin noch nie ihr Element benutzt hatte.
Wenn ich noch nie sage, mein ich das auch.
Keiner weiß, ob sie überhaupt Wasser bändigen kann.
Jede Stunde bekommen wir neue Arbeitsaufträge, die wir uns selbst erarbeiten müssen, wenn es dann aber jemand falsch macht ist das Geschrei groß.
Mrs Simon lief tief rot an, während sie „SETZTEN!" schrie.
Gespielt unbeteiligt zuckte ich mit den Schultern und trotte gefolgt von Circ und Aaron zu unseren Plätzen.
„Ich habe euch zusammen gerufen, um das wir heute das Scutum üben. Übersetzt heißt das Schild. Es gibt viele Arten ein solches Schild einzusetzen, bitte demonstriere eine davon Georg."
Damit rief unsere Lehrerin einen schmächtigen Jungen, aus der hintersten Reihe nach vorne.
Jeder konnte ihm ansehen, dass er sich gar nicht wohl in seiner Haut fühlte.
Während Georg nun versuchte irgendeine Art von Wasser entstehen zu lassen, brüllte Mrs Simon ihn unaufhörlich an.
Der Junge schwitzte dadurch umso mehr und bekam erstrecht Nichts zustande.
Irgendwann wurde mir das zu viel und ich erhob mich.
Aaron zu meiner Rechten, packte meinen Arm, „Was hast du vor."
„Ich muss hier raus.", flüsterte ich.
Mit diesen Worten marschierte ich Richtung Tür.
„Wo wollen Sie hin, junge Dame?", schrie mir Mrs Simon zu.
„Klo.", nuschelte ich und verschwand schnell nach draußen in die Freiheit.
Endlich.
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So, dass ist das 22. Kapitel :D
Ich hoffe es hat euch gefallen, trotz weniger actionreicher Szenen.
Doch im Nächsten geht's wieder ab ... nicht.
Mal sehen ^^ wie dieses hier ankommt.
Seit ihr auch bei Taelons und Aarons Lüge stutzig geworden?
Hihi :p
Wir lesen uns bald wieder!
Eure xPurpura.
WICHTIGES PS.: Ich bin nächste Woche außer Lande (also auch am Wochenende), deswegen mal sehen wann ich wieder Updaten kann.
Vielleicht kommt übernächsten Donnerstag (26.05) ein Update oder erst in zwei Wochen wieder am Samstag oder Sonntag.
Eventuell noch diesen Dienstag, aber mal sehen wie ich's schaffe!
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