Kapitel 19
„Warum müssen wir unbedingt durch den Wald? Wir können doch auch einfach die Straße nehmen!", brummte ich entnervt.
Aaron musste mich unbedingt 05:30 Uhr wecken und aus dem Bett zerren, selbst das Frühstück konnte ich mir sparen.
„Um nicht Mr. Martin in die Arme zu laufen.", war seine Entschuldigung für das fehlende Essen.
Also ich glaube, er liebte es einfach mich zu quälen.
Das würde auch, dass durch den Wald stapfen erklären.
„Du weißt, wie es das letzte Mal geendet hat, als du in der Stadt warst."
Wütend stampfte ich mit dem Fuß auf und sackte sogleich in den schlammigen Boden ein, „Da konnte man wenigstens wegrennen."
„Wenn du dir etwas anderes angezogen hättest, ging das vielleicht auch.", murmelte Aaron belustigt.
Entrüstet schnaubte ich, wie konnte er es wagen mein bestes James Boond-Kostüm zu beleidigen.
Ich hatte mir am Morgen extra einen schwarzen Pulli angezogen, kombiniert mit einer ebenfalls schwarzen Hose und dazu meine Springerstiefel.
Das diese einsanken, wie Steine, viel mir erst jetzt auf.
„Du siehst aus wie irgendein Verbrecher, der gleich einen Banküberfall begehen würde."
„Können wir bitte über etwas anderes, als meine Kleidung reden.", keifte ich.
Meine gute Laune sank stetig, wenn sie heute überhaupt vorhanden war.
„Sei nicht so steif, unser Plan ist doch relativ simpel?!", versuchte mich Aaron aufzuheitern, was ich ihm wirklich hoch anrechnete.
Unser Plan schien wirklich einfach, wenn wir das Ende des Waldes erreichet hätten, würden wir einen langen Zaun auffinden.
Dort fängt das Territorium von Feuer an.
Irgendwo in diesem Zaum sollten wir ein kleines Loch vorfinden und voila, wir wären drin.
„Wie lange brauchen wir noch?", fragte ich, nach einigen Minuten des Schweigens.
Aaron zuckte mit den Schultern, „Wir müssten gleich da sein."
Ich zog eine Augenbraue hoch, „Warum bist du dir da so sicher?"
Wieder zuckte er mit den Schultern, „Ich laufe hier schon über Jahre lang! Ich glaube ich weiß, wann wir da sind."
„Warum kommt dein Cousin dich eigentlich nicht an unserer Schule besuchen?"
Aaron verzog das Gesicht, „Bei der Schule geht das eher nicht. Nur die Besonderen aller Besonderen bekommen freien Ausgang."
Ich runzelte die Stirn, also gehörte Ceylon zu den Besonderen?
Wahrscheinlich lag es auch mit an seinen Eltern, nicht jeder hat Direktoren in der Familie.
„Wo sind eigentlich die anderen zwei Schulen?", fragte ich meinen Freund, um mich von dem kleinen Kribbeln in meinem Bauch, wenn ich an Ceylon dachte, abzulenken.
„Luft hat seine Tempel in den Bergen und Erde hier irgendwo im Wald."
„Und sie tuen uns nichts?"
Aaron lacht verächtlich, „Erde ist schlau genug, um uns nicht anzugreifen. Alle vier Elemente haben vor langer Zeit einen Deal geschlossen, sich in Ruhe zu lassen. Aller paar Jahre wird dieser erneuert, dort kann jedes Element neue Forderungen stellen. Doch jetzt und hier müssen sie sich daran halten. Es ist zwar höchstwahrscheinlich, dass sie uns gerade zu hören, doch sie werden nicht einschreiten."
„Aber Feuer hat mich doch angegriffen!", schnaubte ich verächtlich.
Wie kann man nur einen Vertrag aufstellen, wenn er eh nichts bringt.
Defensive ist genauso schlimm, wie Offensive.
„Ein langer Krieg herrscht zwischen Feuer und Wasser, das musst du verstehen Ruby. Solang es nicht ausartet, muss man es wohl akzeptieren. Außerdem ...", auf Aarons Gesicht schlich sich ein stolzes Lächeln, „... hat sich seit langem niemand mehr getraut, sich gegen Feuer zu stellen. Deine Aktion haben sie nicht erwartet, da war von einer Rache nicht abzusehen."
„Und was ist mit Luft?", versuchte ich abzulenken.
„Für Luft gilt dasselbe. Wenn sie wollen, können sie überall sein, doch sie sind eher die Schlichter."
„Okay.", murmelte.
„Wir sind da!", freute sich Aaron.
Überrascht sah ich auf, ich hatte den langen Zaun gar nicht bemerkt.
Zielsicher lief Aaron auf ein kleines Loch, zehn Meter von unserem jetzigen Standpunkt, zu.
Es war gerade mal so groß wie mein Kopf.
„Wie sollen wir denn dadurch kommen?", fragte ich zweifelnd.
Demonstrativ streckte Aaron die Hand aus, innerhalb von Sekunden schoss ein langer Strahl Wasser hervor.
Er schlang sich langsam um die kleinen Löcher im Zaun, sodass ein viereckiges Netzt um das Loch entstand.
Auf Aarons Signal hin, zog sich das feine Band am Loch zusammen.
Die Öffnung wurde automatisch größer, bis wir hindurchpassen konnten, dann erstarrte das Wasser zu Eis.
Auf der anderen Seite des Zauns angekommen, zerfloss das Eis.
„Dann auf in die Hölle.", murmelte mein Banknachbar enthusiastisch.
Wir liefen gemeinsam schräg auf die Schule zu, welche in Mitten einer großen Wiese lag.
Interessanter Weise war, gefühlt, die Hälfte des Rasens abgebrannt, was für ein Wunder.
„Was erzählst du denen eigentlich, wer du bist?", fragte ich misstrauisch, als schon der fünfte Schüler an uns vorbeilief und freundlich grüßte.
„Der, der ich wirklich bin.", als ich eine Augenbraue nach oben zog, grinste er schelmisch, „Natürlich etwas abgewandelt. Ich bin der brave Cousin, der seinen liebsten Verwandten immer mal in seiner ach so tollen Schule besucht, weil er selbst nur auch eine Mittelklassen Academy geht."
„Und das glauben sie dir?"
„Müssen sie.", brummte Aaron.
Vor dem Schulgebäude angekommen, klopfte er mir aufmunternd auf die Schulter, „Viel Spaß beim Suchen von Ceylon."
Verdattert sah ich zu ihm auf, „Wie meinst du das? Kommst du nicht mit?"
„Ich suche meinen herzallerliebsten Cousin, du wolltest du zu Ceylon?!"
„Du lässt mich in einer fremden Schule allein, die zufälliger Weise auch noch unseren Feinden gehört, alleine?! Was für ein Freund bist du denn?"
„Ein Guter!", grinste Aaron.
Verächtlich streckte ich ihm die Zunge raus und stapfte ins Schulgebäude, der konnte mich mal!
Ich würde es auch ohne ihn schaffen.
Fünf Minuten später saß ich in der Falle.
Ein Mädchen, in meinem Alter, hatte sich vor mir aufgebaut und beäugte mich misstrauisch, „Wer bist du? Ich habe dich hier noch nie gesehen."
Da mir nichts einfiel übernahm ich einfach Aarons Idee.
„Ich bin die Cousine von Ceylon. Ich wollte ihn hier besuchen, weißt du zufällig wo er ist?", stotterte ich nervös.
„Ich habe noch nie was von einer Cousine seinerseits gehört?!"
Langsam wurde ich wütend, wenn man so eine Geschichte Aaron abkaufen konnte, würde es doch auch bei mir klappen.
„Also bitte, ich weiß doch am besten, von wem ich hier die Verwandte bin!", keifte ich zurück.
Anscheinend zeigten meine Wort Wirkung, das Mädchen hob beschwichtigend die Arme, „Er trainiert wahrscheinlich gerade in der Aula, unten im Keller. Pass aber ja auf, er ist gerade im Killermodus!", sie lachte kurz über ihren eigenen Witz, „Warum erzähl ich dir das eigentlich, du müsstest es ja eh besser wissen, als ich."
Gespielt freundlich lächelte ich sie an, „Danke."
Schnell lief ich die nächstgelegene Treppe nach unten, eh mich noch irgendjemand ansprechen konnte.
Eine große Glastür auf der rechten Seite, des langen Hauptganges, wies auf die Aula hin.
Leise öffnete ich diese und schlüpfte hindurch.
Es war ein großer Saal, ohne Fenster, auf der rechten Seite befand sich eine große Tribüne und eine Tür zu den Umkleiden oder sonst was.
Hier trainierten als die Feuerleute.
Ceylon stand genau in der Mitte des Raumes, er hatte den Rücken zu mir gewendet und fixierte irgendeinen Punkt vor ihm.
Trotz der Wärme, die in der Aula herrschte und den zusätzlichen Feuerbällen die von ihm durch die Luft geschossen wurden, trug er einen schwarzen Pullover und eine lange Hose.
Fasziniert beobachtete ich ihn bei seinen geschmeidigen Bewegungen, bis er sich umdrehte.
Zuerst dachte ich er hätte mich nicht bemerkt, doch sein Gesichtsausdruck zeigte eindeutig das Gegenteil.
Wahrscheinlich wusste er schon, seitdem ich den Saal betreten hatte, von meiner Anwesenheit.
Zurück zu seinem Gesicht, es war Wutverzehrt.
„Was machst du hier?", knurrte er leise.
Sekundenspäter schoss ein Feuerball auf mich zu.
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Ja, okay.
Noch nicht sooo viel von Ceylon, aber das kommt noch.
Wieder ein bisschen mehr Infos über Aaron und seinen Cousin.
Habt ihr bemerkt, dass ich bis jetzt noch nicht seinen Namen verraten habe (als den vom Cousin)?!
Das wird eine Überraschung ^^
ICH MAG ÜBERRASCHUNGEN!
Hihihi xD Leicht gestört ...
Hier kommen ein bisschen mehr die Kräfte von Wasser vor, damit ihr einen kleinen Einblick in das Element bekommt.
Aber keine Sorge, es bleibt nicht nur bei Wasser!
Feuer strebt nach Macht *muhahahahah*
Müsst ihr nicht verstehen :P
Ich hoffe mal wieder, eure Vorfreude auf das nächste Kapitel geweckt zu haben!
Kommentiert schön, wie es euch bisher gefällt *0*
Wir lesen uns bald!
Eure xPurura.
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