Kapitel 17

Bis ich sah, wer dort stand.

Der Fremde, der mich gerettet hatte.


Er hatte mir den Rücken zugewendet, sodass ich seine Gesichtszüge nur erahnen konnte.

Durch die kleinen Lichter auf dem Turnhallendach, wurde der Fremde so angestrahlt, dass es aussah als käme er geradezu aus dem Himmel.

„Du blutest an der Hand.", murmelte er leise und lies mich damit zusammen zucken.

Wie konnte er das wissen?

Er hatte sich bis jetzt nicht einmal zu mir umgedreht, geschweige denn meine Hand angesehen.

Unerklärlicher Weise behielt er trotzdem Recht, ein gerader Schnitt zog sich über die linke Innenseite meiner Hand.

Ich musste mich wohl an der Regenrinne geschnitten haben.

„Woher weißt du von dem Schnitt?", fragte ich ihn, um den auftretenden Schmerz zu verdrängen.

Der Fremde zuckte mit den Schultern, „Unwichtig! Du solltest es besser schnell verbinden, sonst kommt noch Schmutz in die Wunde."

Ich verdrehte die Augen, es war nicht besonders toll einem Rücken zu antworten, „Leider habe ich heute meinen Erste-Hilfe Koffer vergessen, hättest du vielleicht einen Verband dabei?"

In diesem Moment drehte sich der Junge zu mir um und warf mir ein kleines Päckchen zu.

Damit hatte ich nicht gerechnet, ich war so fasziniert von seinen blauen Augen, dass das Päckchen einfach von mir abprallte.

Er zog eine Augenbraue nach oben, „Ich dachte du wolltest einen Verband?"

Verdutzt starrte ich ihn an, wie bei einem Fisch ging mein Mund abwechselnd auf und zu.

Der Weile kreuzte der Junge abwartend die Arme vor der Brust.

Erwartete er jetzt etwa, dass ich die Binde aufhob?

Zögernd ging ich in die Hocke und umschloss mit den Fingern den Verband, als der Junge nichts tat und mich einfach weiter beobachtete, richtete ich mich auf und befreite die Binde aus ihrer Packung.

Der Fremde seufzte kurz, bevor er auf mich zutrat, mir den Verband aus der Hand nahm und anfing in um meine Wunde zu wickeln.

Ich erschauderte leicht, als seine warmen Finger meine Haut berührten.

Seine Bewegungen waren so weich und vorsichtig, dass ich mich sofort sicher fühlte.

Vielleicht zu sicher.

Während er meine Hand verband hatte ich genug Zeit, um ungestört sein Gesicht zu studieren.

Der Junge vor mir hatte dichtes, tintenschwarzes Haar und eisblaue Augen die im einen Moment strahlend hell wirkend, im nächsten Moment aber wieder tiefenblau aussahen.

Sein leicht kantiges Kinn, die zusammen gezogenen Augenbrauen und der angespannte Kiefer, ließen darauf deuten, wie konzentriert er war.

Fasziniert starrte ich ihn an.

Ein leises Räuspern holte mich zurück in die Wirklichkeit, der Fremde lachte leise als er meinen leicht verstörten Blick bemerkte.

„Deine Hand ist jetzt verarztet, ich denke du kannst sie nun runternehmen.", meinte er mit seiner tiefen, rauen Stimme.

Schlagartig lief ich Rot an, meine Hand steckte ich der Weile peinlich berührt in meine Hosentasche.

„Höchst wahrscheinlich fragst du dich wer ich bin, was ich hiermache, ... Ich schlage dir ein kleines Spiel vor?!"

„Welches?"

Der Junge zuckte mit den Schultern, „Ein ganz simples, du stellst mir 10 Fragen und ich dir danach ebenfalls 10. Jeder von uns beiden muss die Fragen ehrlich beantworten."

Ich nickte und zeigte somit mein Einverständnis.

Der Fremde trat zur Seite und gab damit, den Blick auf eine Sitzbank frei.

Seit wann stand bitte eine Bank auf unserem Turnhallendach?

Wir setzten uns nebeneinander, sodass wir uns aber trotzdem beobachten konnten.

„Ich fang also an?", fragte ich.

„Genau, du hast 10 Fragen, auf die ich wahrheitsgemäß antworten muss. Danach bin ich dran.", antwortet mir der Junge.

„Wie heißt du?"

„3121333312122, so hat man mich zu mindestens registriert."

„Du verarschst mich doch, so heißt du doch niemals! Wie lautet dein richtiger Name?", rief ich aufgebracht.

Dieser Lügner zuckte nicht mal mit der Wimper, „Wie ich schon sagte, 3121333312122."

Um es mir zu beweisen, zog er seinen Kapuzenpulli bis kurz unter seine Schulter nach unten und tatsächlich, dort prangte ein Strichcodeähnliches Tattoo mit der Nummer 3121333312122.

„Wer hat das getan?", flüsterte ich schockiert.

„Ein Freund der Familie.", meinte Strichcodeboy schulterzuckend.

„Und wie nennt dich deine Familie?", fragte ich erstaunt.

„Unwichtig.", murmelte er.

Ich kniff die Augen zusammen, „Ich dachte wir beantworten uns die Fragen ehrlich, warum lügst du mich dann an?"

Der Unbekannte lachte leise, „Ich habe dich kein einziges Mal angelogen. Wenn du nicht so viel über meine Antworten nachgedacht hättest, würdest du schon längst bemerkt haben, dass du nur noch 5 Fragen übrig hast."

Beschämt guckte ich auf den Boden, „Welches Element beherrschst du?"

Strichcodeboy zog verärgert die Augenbrauen zusammen, „Niemand von uns beherrscht ein Element. Sie beherrschen uns. Die Elemente bestimmen unser Aussehen, unseren Charakter, unser Leben. Man lebt nicht nach den Elementen, man lebt für sie. Die Elemente leben durch uns und nicht andersherum.", er beobachtete jede nur so kleinste Reaktion von mir, „Kein normaler Mensch wird je ein Element beherrschen."

Ich verdrehte die Augen, „Ich hab's ja kapiert. Welches Element beherrscht dich?"

„Feuer."

„Deswegen auch der Dampf in der Gasse?!", nickte ich.

„Ja."

„Das war keine Frage, zischte ich.

Strichcodeboy zuckte mit den Schultern, „Dann formuliere es so, dass es nicht wie eine klingt."

„Jaja.", motzte ich, „Wie alt bist du?"

„17 Jahre."

„Du kennst Justin?"

„Und seinen dazugehörigen Anhang, ja."

Jetzt wurde es interessant, „Woher?"

Mr. Geheimnisvoll schüttelte bedauernd den Kopf, „Deine Fragen sind aufgebraucht, jetzt bin ich dran."

„Noch eine, bitte.", fing ich an zu jammern.

„Nein. Ich bin dran.", meinte er hart.

„Okay.", brummte ich verdrossen.

„Wie heißt deine Schule?"

„Interessante Frage, ich habe keinen blassen Schimmer.", seufzte ich, „Bin erst seit kurzem hier."

Strichcodeboy zog eine Augenbraue nach oben, „Wie bist du hierhergekommen."

„Meine Tanten wollten es so, Kräfte Entwicklung und so."

„Wie heißen deine Tanten?"

„Das ist doch nicht wichtig.", murmelte ich aufgebracht.

„Lüge!", zischte Mr. Geheimnisvoll.

„Meinetwegen, May und Ezra."

„Dankeschön. Was macht ihr in Water Sciences?"

„Woher weißt du ...", fragte ich verdutzt.

„Ich weiß mehr als du denkst. Viel mehr."

Gerade als ich den Mund zum Antworten öffnen wollte, erklang ein durchdringendes Piepen.

Strichcodeboy fluchte, „Ich muss los."

Mein Blick schweifte zu meiner Uhr, es war tatsächlich schon später als gedacht.

Zusammen standen wir von der Bank auf und gingen bis zur Kante des Turnhallendaches.

„Wie soll ich denn jetzt hier runter kommen.", fragte ich Mr. Geheimnisvoll skeptisch und deute auf meine Hand.

„Spring!", schlug er vor.

Ich zeigte ihm einen Vogel, „Selbst wenn du mich auffangen würdest nicht."

„Ich würde dich aber auffangen.", meinte Strichcodeboy ernst.

„Glaub mir, ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du mich vor Justin gerettet hast, aber ich vertraue dir nicht mein Leben an."

„Must du wohl oder übel.", grinste er.

Mit diesem lächerlichen Grinsen, welches nicht mal seine Augen erreichte, schubste er mich leicht.

Ich schrie und fiel.

Ich sauste Kopfüber ins Schwarze.

Bis sich zwei feste Arme um mich schlangen.

Superman drehte mich im Flug so, dass er mit seinem Rücken Richtung Boden zeigte und ich auf ihm lag.

Angstvoll kniff ich die Augen zusammen, dass konnte einfach nicht gut gehen!

Minuten später spürte ich immer noch keinen Aufprall, weswegen ich vorsichtig die Augen öffnete.

Mr. Geheimnisvoll sein Gesicht war zu einer Grimasse verzehrt, zuerst dachte ich wegen des Sturzes, doch dann spannte er seine Muskeln an.

„Könntest du bitte aufhören, meine Arme abzuquetschen.", brummte er.

„Ja, natürlich.", murmelte ich mit hochrotem Kopf und sprang von ihm herunter.

„Danke."

Erst jetzt bemerkte ich, wie meine Beine zitterten

„Wie hast du das gemacht?", stotterte ich schockiert.

„Unwichtig.", meinte Strichcodeboy.

„Nein, ist es nicht!", schrie ich schon fast.

„Wir sehen uns bald wieder! Ich habe noch 6 Fragen und eine Antwort offen, denk dran.", ich seufzte, das war eine eindeutige Aufforderung nun von hier zu verschwinden.

Ich drehte ihm wortlos den Rücken zu und ging Richtung Schule.

„Es war sehr informativ mit dir zu reden, Arkadia.", meinte Mr. Geheimnisvoll mit rauer Stimme, „Als Dank dafür, verrate ich dir meinen Namen."

Blitzschnell drehte ich mich um und starrte ihn an, trotz der weiten Entfernung von unseren Körpern, konnte ich seine blauen Augen im Dunkeln leuchten sehen.

Er hatte sich gegen die Turnhallenmauer gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt.

Automatisch nickte ich.

„Ich heiße Ceylon."

Gänsehaut überfiel mich bei seinen Worten, schnell drehte ich mich wieder Richtung Schule.

Sein leises tiefes Lachen, verfolgte mich bis zu meinem Zimmer, geschweige denn von seinem Blick der währenddessen auf mir gelegen hatte.

Doch in diesem Moment verdrängte ich dies alles.

Denn der Unbekannte hatte einen Namen.

Ceylon.

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It's the Final Countdown.

Dö Dö DöööÖ.

Ich habe es vollbracht!!!

YEEAAAAAAAAAA :D *stolzes Schulterklopfen*

Ich glaube, das ist mein jetziges Lieblingskapitel.

Euch gefällt es hoffentlich auch ^^

Ist extra lang geworden:P

Naja, bei Ceylon braucht man einfach lange Kapitel oder layer193 ?

Meinung in die Kommis.

Wollt ihr mehr von ihm (also ich schon, aber IHR wisst nicht warum *muhahahahaaaa*)?

Wenn ich morgen Zeit habe, schreibe ich schon weiter an Kapitel 18.

FALLS ich es schaffe, kann ich es ja morgen oder übermorgen hochladen 

Danke übrigens für 2,56k.

Eine unglaubliche Zahl *0*

THX!

We read us.

Ja, auch Englisch muss mal sein:Q

Bye, bye, euer Final Countdown!



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