Kapitel 14
„Ich brauch unbedingt noch diesen Lippenstift!", seufzte Kess theatralisch.
„Du hast doch schon vier Stück gekauft.", murmelte ich erschöpft.
Schon seit Stunden irrten wir durch den Stadtkern, um für Kesslyn irgendwelches Makeup Zeug zu kaufen.
Gerade als wir uns kurz ausruhen wollten, hatte sie schon das nächste Geschäft mit dem neusten Lippenstift entdeckt.
„Lass uns bitte erstmal hinsetzen.", stöhnte Circ.
„Na gut, aber nur fünf Minuten."
Circ und ich nickten erleichtert, jede Minute war ein Geschenk.
„Wo sind eigentlich die Jungs?", fragte Kess verwirrt.
Anscheinend hatte sie nicht bemerkt, dass diese Glückspilze sich heimlich weggeschlichen hatten.
Tja, die Jungs hatten es wirklich gut.
„Weg von dir.", murmelte Circ mit geschlossenen Augen.
Kess zuckte unbekümmert mit den Schultern, ich schloss ebenfalls meine Augen und richtete mein Gesicht Richtung Himmel.
Gut, dass es heute wenigstens nicht regnete.
„Ähm Ruby, ich störe dich ja ungern, aber es gibt da ein kleines Problem.", flüsterte Circ besorgt.
Langsam öffnete ich meine Augen, „Was denn?"
„Du weißt doch noch, als Feuer uns diesen Streich spielen wollte?"
„Wie könnte ich das vergessen?! Außerdem ist das erst ein paar Tage her.", brummte ich und wollte schon wieder meine Augen schließen, als Circ wie wild anfing an meinem Ärmel zu zupfen.
„Wie gesagt, da gibt es ein kleines Problem. Die Jungs sind hier."
Entsetz riss ich die Augen auf, „WAS?"
„Schrei doch nicht so!", flüsterte Circ mit einem nervösen Blick zur Seite.
„Wo genau sind sie?", fragte ich hektisch.
„Auf der anderen Seite des Marktes. Sei aber bitte etwas unauffälliger, sonst entdecken sie dich noch?"
„Dich etwa nicht?!", schnaubte ich empört.
„Wer hat denn hier wem in die Eier getreten?"
„Also bitte, als hättest du das nicht getan!", grinste ich.
„Stimmt.", wir beide brachen in hysterisches Gekicher aus, was Kesslyn aufschrecken ließ.
„Was lacht ihr so? Wollt ihr etwa weiter gehen?"
„Geht nicht, wir müssen die Jungs anrufen."
„Wieso?", fragte sie verwirrt.
„Feuer ist hier, um genau zu sein die Typen, die Ruby so gerne mochte."
„Träum weiter.", schnaubte ich, versuchte aber immer noch die Feuertypen auszumachen.
„Sie sind da hinten.", vorsichtig schob Circ meinen Kopf etwas nach links, bis ich sie in meinem Blickfeld auftauchten.
Circ hatte wirklich Recht behalten, die Typen standen auf der anderen Seite des Marktplatzes und pfiffen Mädchen hinterher.
Ekelhaft.
„Titus, hier ist Kesslyn. Wir haben hier ein kleines Problem. ... Jap genau, Feuer. ... Na sorry, woher sollte ich denn wissen, dass sie hier sind? ... Tut mir leid, wenn ich mich um mein Äußeres kümmere. ... Vergiss es, sag einfach Aaron Bescheid! ... War ja, klar. ... Beeilt euch gefälligst. ... Ja, das muss gerade ich sagen! ... Beeil euch, uns bleibt wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit. ... Nein das kommt nicht in Frage. ..."
„Wann kommen sie?", fragte Circ leise.
„15 Minuten, wenn sie schnell sind vielleicht 10 Minuten."
„Scheibe. Wo sind sie nur immer, wenn man sie braucht?!", fluchte Circ.
„Das weißt du genau.", murmelte Kesslyn angespannt.
Was war denn jetzt auf einmal los?
„Egal, wir müssen hier verschwinden. Schnell!", murmelte Circ.
Langsam packten wir unsere Rucksäcke zusammen und erhoben uns vorsichtig von unseren Plätzen.
„Verhaltet euch ganz normal und ja nicht nach hinten gucken."
„Was sollen wir auch sonst tun?!", zischte ich und versuchte so locker wie möglich, die Straße zu überqueren.
„Hey Ruby, schön dich wieder zu sehen Schwesterherz.", schrie der Anführer der Jungs Gruppe auf einmal fröhlich.
Schockiert drehte ich mich um, was hatte der denn für Problem?
„Ach Mist, jetzt zieht er die Schwesternnummer durch.", fluchte Kesslyn neben mir.
„Hä?", fragte ich sichtlich verwirrt.
„Sagen wir mal so, die Öffentlichkeit denkt jetzt du wärst seine Schwester. Nichts mehr mit Hilfe."
„Aha.", in meiner Schockstarre bemerkte ich nur, wie die Typen sich langsam auf uns zu bewegten.
Naja, eher schneller.
„Notfallplan.", Circ fuchtelte hektisch mit den Armen umher, wären sie nachdachte, „Ich hab's, du siehst das Museum dahinten?"
„Nee."
„Reiß dich zusammen, Ruby.", meckerte Kess genervt.
Angestrengt starrte ich dem ausgestreckten Arm von Circ hinterher und da war es tatsächlich, ein Museum.
Was soll ich denn bitte in einem Museum?
Als hätte Kesslyn meine Gedanken gelesen, beantwortete sie meine Frage.
„Dort steht eine junge Frau am Empfang, sag ihr ‚escape'. Sie wird dir ein Armband geben, dass dich wenigstens vorm anbrennen schützen sollte, dann lässt sie dich zur Hintertür raus."
Ich nickte schnell, die Jungs kamen immer näher.
„Lauf!", schrie Circ und schubste mich nach vorn, „Wir probieren sie etwas abzulenken."
Ich schlug ein paar Hacken und lief dann schnurstracks auf das Museum zu.
Hoffentlich würde Kesslyn und Circ nichts passieren.
Bei dem Museum angekommen, drehte ich mich nochmal kurz um.
Die Mädels schienen den Jungs ganzschön zuzusetzen.
Zumindest bis jetzt, wahrscheinlich dauerte aber auch nicht mehr lange, bis diese sich losreißen würden.
Schnell riss ich die Tür auf und stürmte auf den Empfang zu, ein paar Sekunden später stand vor mir eine junge Frau.
„Escape.", keuchte ich, meine Kondition lies grüßen.
„Wie?", sie sah mich verwirrt an.
Mist.
Dann fing sie an zu lachen, „Verarscht."
Sie kramte in irgendeinem Fach, stolz präsentierte sie mir ein schlichtes silbernes Armband.
Ich riss es ihr förmlich aus der Hand und versuchte es umzumachen.
„Warte ich helfe dir.", lachte die Frau.
Sie schloss das Armband und führte mich dann in ein Hinterzimmer.
„Was auch immer ihr angestellt habt, ich helfe immer wieder gerne. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.", mit diesen Worten öffnete sie mir die kleine Tür.
Wieder nickte ich einfach und rannte los.
Es war schwer sich in den kleinen Gassen zu orientieren, oft geriet ich in Sackgassen, doch nach einiger Zeit entdeckte ich einen kleinen Bach.
Wasser war eigentlich immer gut.
Ich folgte ihm im Laufschritt.
„Na Prinzessin, warum rennst du denn so?", rief auf einmal eine Stimme hinter mir.
„Hab gehört, es soll fit halten.", schrie ich zurück, beschleunigte aber nur noch mehr meine Schritte.
Oh mein Gott was sagte ich da, diese Stimme gehörte eindeutig dem Anführer.
Panisch blickte ich mich um, links oder rechts?
‚Nicht stehen bleiben! ' schrie mein Gehirn, doch mein Körper tat natürlich genau das Gegenteil.
Ich drehte mich ruckartig um und blickte in die circa zehn Meter entfernten Augenpaare der Jungs Gruppe.
„Lange nicht mehr gesehen.", meinte ich nervös.
„Früher als geplant.", grinste der Anführer amüsiert, „Aber man kann doch nie zu früh kommen."
Aus Panik, formte ich ein paar Eiswürfel und warf sie nach den Jungs.
Entweder lag es an meiner Fähigkeit nicht werfen zu können oder an der Tatsache, dass man mit Eiswürfeln jemanden nicht wirklich Angst einjagen konnte, zumindest fingen die Typen nur an laut zu lachen.
Nun war ich schon etwas beleidigt.
„Kannst du etwa nicht mehr?", prustet Typ 2 vor Lachen.
Mürrisch trete ich mich um und rannt um die rechte Ecke.
Sackgasse.
Scheibe.
Ich wollte wieder zurück, doch die Jungs versperrten mir den Weg.
Langsam machte ich ein paar Schritte nach hinten.
Zu meinem Pech wurde es auch noch dunkel.
„Was wollt ihr eigentlich von mir."
„Uns rächen.", säuselte der Anführer.
Ich drückte mich fest an die kalte Mauer hinter mir, es gab kein Entkommen.
Die Mauer war zu hoch, um hinüber zu klettern.
Naja, ich hätte es wahrscheinlich eh nur mit fremder Hilfe geschafft und die hatte ich eindeutig nicht.
Die Jungs kamen immer näher, mit jedem Schritt sahen sie umso gefährlicher aus.
Langsam begann sich die Angst in mir auszubreiten.
Ich begann zu zittern, „Lasst mich in Ruhe."
Hier gab es niemanden, der mir augenblicklich zu Hilfe eilen konnte und mich retten.
In dieser Gasse war ich allein, mit mir nicht gerade freundlich gesinnten, Typen.
Allein.
„Habt ihr gehört?! Wir sollen sie in Ruhe lassen.", der Anführer begann hämisch in Richtung seiner Freunde zu feixen, drehte sich dann jedoch wieder zu mir um, "Das kannst du dir abschminken!"
Er kam bei jedem einzelnen Wort näher.
Der Typ trat noch einen Schritt an mich heran, so dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte.
Es fühlte sich widerlich an, einfach ekelhaft.
Zitternd starrte ich auf seine, zu Fäusten geballten, Hände.
Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter.
Für einen Moment war es toten still.
Ich hatte Angst, höllische Angst.
Urplötzlich schnellten seine beiden Hände nach vorne und umklammerten meine Handgelenke.
Langsam drückte er zu.
Immer fester, bis ich zu schreien begann.
Blitzschnell gab er mir eine Ohrfeige.
Leise winselnd, versuchte ich mich zu befreien.
Er drückte wieder meine Handgelenke zusammen, diesmal direkt auf meine Pulsschlagader.
Gerade, als ich vor Schmerz zusammensinken wollte, erblickte ich eine fremde Person neben mir.
Da es nun ziemlich dunkel war, konnte ich nur die Umrisse erkennen.
Doch ich war mir ziemlich sicher, dass diese vor ein paar Minuten noch nicht da stand.
„Wenn du sie auch nur noch eine Sekunde länger berührst ...!", knurrte eine tiefe, eindeutig männliche Stimme.
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Die erste Widmung *0*
Sie geht an layer193.
Warum?
Kleine Vorgeschichte:
Ich habe lange überlegt, WANN ich die erste Widmung ‚vergeben' soll, tja ich habe mich für dieses Kapitel entschieden.
Alsoo, die Widmung geht an dich, weil wir so viele Stunden über diese Situation diskutiert haben, dass ich es nicht mehr zählen kann.
Eigentlich ist das Kapitel bzw. die Situation ja noch nicht fertig, doch es würde zuuu lange werden, alles in EIN Kapitel zusammen zu fassen.
Eindeutig.
Ich hoffe das es mit dem diskutieren für immer so weiter geht, egal was passiert @layer193.
Bei ihr, könnt ihr euch auch für die vielen coolen Ideen bedanken
Danke Finschel!
An alle anderen, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Lasst mir ein Kommentar da.
Tschüss, eure xPupura.
HA, ich hab's geschafft nur meinen Nutzernamen zu schreiben.
PS.: Aka Lauch ^^
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