Kapitel 43...Aber ich mit dir!!?

Als Denis den Festsaal betrat, traute sie ihren Augen nicht. Nur noch wenige Anwesende waren auf dem Ball.
Wie lange war sie mit Jack weg gewesen? Ein Blick auf die Uhr an der Wand verriet es ihr.
Es war schon weit nach Mitternacht.

"Was ist hier los?", rief Denis in den Saal.
Megan stand da mit gezogener Waffe und hatte sie auf Arthur, Lucill, Jules, Randy gerichtet.
"Ah, Miss Denis Raffaela Garcia! Schön, dass Sie uns heut noch beehren konnten!...Da rüber...zu den anderen!", keifte Megan sie an.
Megan gab ihr mit der Waffe zu verstehen, sich zu den anderen zu gesellen.
Doch Denis blieb stur dort stehen, wo sie gerade stand.

Megan knurrte sie an. "Du machst es mir ziemlich schwer Denis Raffaela Garcia..." Und Jack betrat den Saal und unterbrach das Geschehen. "Und das nicht ohne Grund!"

Er stellte sich vor Denis, um sie zu beschützen."Alles okay?", fragte er sie besorgt. Denis nickte ihm zu und er griff hinter seinem Rücken nach ihrer rechten Hand.

"DU MISTKERL! Wo warst du die ganze Zeit?", brüllte Megan ihn an. Jack schob Denis langsam nach hinten Richtung Ausgang.
Doch Megan war schneller. Sie feuerte einen weiteren Schuß in die Decke.
"Die nächste Kugel trifft dann mit Sicherheit einen von euch Beiden!", gab Megan Jack und Denis zu verstehen. "Stehen bleiben! So leicht kommt ihr mir nicht davon!"

Denis drehte sich zur Tür um und machte noch ein paar Schritte zum Ausgang. Megan erfaßte sie sofort mit ihrer Waffe.
"Hier geblieben! Ich bin noch nicht fertig mit dir, Garcia!"

"Aber ich mit DIR!", entgegnete Denis, ohne sich nochmal nach Megan umzudrehen. "Na los, Schieß doch! Worauf wartest du noch? Ich bin die Letzte der Garcias! Also, tu's endlich!"

Randy war den Tränen nahe. "Denis, tu das nicht! Provoziere sie nicht noch!"

"Sie wird nicht abdrücken! Sie ist viel zu feige dazu!...Sie fühlt sich jetzt nur stark, weil sie alkoholisiert ist und eine Waffe in der Hand hält. Sie denkt, sie ist uns allen überlegen! Doch da irrt sie sich....Sag schon, Megan! Wie fühlt es sich an jemanden zu töten? Sag es mir, nur nicht so schüchtern!...Auf dein Konto gehen viele Leichen...Also!...Wie fühlt es sich an?", versuchte Denis ihre Stiefmutter heraus zu fordern und bückte sich leicht, um unter ihrem Abendkleid eine Waffe hervor zu ziehen, die an einem grauen Strumpfband am Oberschenkel befestigt war und richtete sie auf Megan.

"Dein Vater würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, wie du dich benimmst.
Lässt dich von diesem Loser Thornedby um den Finger wickeln und treibst es mit ihm."

"Ein Gutes hat es dabei, Megan!...Er ist am Ende noch am Leben...Und nicht tot wie die Männer aus deinen Affären!", verunsicherte Denis sie.

"Was zum Teufel tut sie da?", flüsterte Randy leise Arthur ins Ohr.

Megan ging langsam weiter auf Denis zu und hielt immer noch die Waffe auf sie gerichtet und wurde langsam hektisch. Genau das wollte Denis auch erreichen...Sie verunsichern, damit Megan einen Fehler beging.

"Ich bin seine richtige Partie.
Du bist nur ein Nichts, Garcia!...
Gott sei Dank hab ich das Leben deines Vaters beendet. Damit er nicht sieht, was aus dir geworden ist...Es hat zwar gedauert, bis das Gift gewirkt hat, aber es hat seinen Zweck erfüllt. Somit muß er das alles hier nicht mehr mit ansehen und ertragen.
Jetzt liegt er tief im Boden, neben meinem Sohn.

Armer Roy!

Es war ein großer Fehler von ihm, seinen leiblichen Vater zu suchen....Und jetzt, nimm deine Waffe runter, Garcia!", und Megan nahm einen Schluck Wein aus einem der Gläser, das neben ihr auf dem Tisch stand.

Denis war in der Zeit umgekehrt und ging langsam auf Megan zu. Jack hielt sie an der Hand fest und stoppte sie.
"Denis hatte die ganze Zeit Recht, dass du ihren Vater getötet hast!", mischte sich Arthur in das Gespräch der zwei Frauen ein.
Megan stellte das Glas ab und widmete sich Arthur zu. Sie sprach zu ihm, ohne ihre Augen von ihrem eigentlichen Ziel abzuwenden und hielt die Waffe immer noch gegen Denis.

"Ja Liebling! Doch es kommt noch besser!...Ich hab dir all die Jahre etwas verschwiegen...Roy war nicht Robs Sohn....Er war dein Sohn!", und sie lachte theatralisch in den Saal hinein. "Und jetzt ...und jetzt ist er tot...Mausetot Liebling!"

Arthur wollte auf sie los gehen, doch Lucill hielt ihn auf.

"Du hast es nicht gewusst? Nicht mal geahnt?...Er war dir wie aus dem Gesicht geschnitten....Es war mir ein Vergnügen, unseren Sohn aus dem Weg zu räumen! Ich hab ihn davor gewarnt, nach dir zu suchen. Doch er wollte nicht hören. Er mußte dafür büßen, genau wie die anderen auch.", schrie sie Arthur an. Er rief laut: "Du gehörst hinter Gitter, weg gesperrt, verurteilt...in die Psychiatrie in die Zwangsjacke gesteckt!"

"Ja, ja...dazu kommen wir später Darling!"
Denis holte tief Luft und ging noch zwei Schritte auf Megan zu.

"Hast du noch etwas zu sagen Megan?...Wir sind jetzt einmal dabei. Sprich es dir von der Seele.", und Denis legte die Waffe auf den Boden und schob sie mit ihrem rechten Fuß nach hinten in die Richtung, wo Fullman stand. Megan war etwas abgelenkt und bemerkte den Wechsel nicht.
Megan lachte immer noch.
"Oh ja! Das hab ich!....Thomas...Reden wir doch von Thomas...."
"...Megan... nein ...nicht...
Tu das nicht ...Bitte!", kam es von Jack.

"Wieso nicht? Weil er nie erfahren hat, dass er dein kleiner Bruder war?...Er hatte einen guten Tod verdient. Ich hab ihn auf deine kleine Göre los gelassen. Ich hab Arthur den Tip gegeben, wo dein kleiner Bruder sich aufhielt.
Dann hat er ihn vom Revier in New York abgeworben und hierher geholt."

Megan kam auf Denis mit gehobener Waffe zu. "Er hat dich nur benutzt. Er sollte nur etwas mit dir spielen.
Doch er hat sich in dich verliebt und er gehorchte mir nicht mehr und schlug sich auf deine Seite. Das war ein Fehler.
Also mußte er verschwinden. Thomas wußte von der Bombe in deinem Wagen. Er hat sie ins Handschubfach installiert nach meiner Bauanweisung. Doch er hat es sich anders überlegt und versucht, dich zu warnen....Das letzte Detail war ihm leider nicht bekannt über das Hochgehen des Sprengstoffes. Das behielt ich natürlich für mich...Doch es war für ihn zu spät... PUFF!...Was für ein Anblick!...Was für eine Show!...Der arme Thomas!...Wie traurig!...Findest du nicht auch, mein Kind?"

Jack hielt Garcia auf stellte sich erneut vor sie und holte den gelben Umschlag aus seiner Jacket - Jacke.
"Hier, erkennst du den wieder, Megan?...Gestohlen hast du ihn mir aus meiner Villa!"

Megan ging verwirrt rückwärts. "Nein!...Das...das ist unmöglich!... Er ist mit der Explosion zerstört worden! Ich hab ihn in ihrem Auto auf den Rücksitz gelegt! Das kann nicht sein!...Er ist verbrannt!"

"Da irrst du dich, Megan!...Nur gut, dass es Kopierer und andere Speichermöglichkeiten gibt", unterstütze Denis Jack. Sie hatte bereits einen Kloß im Hals.
Ihr war speiübel.

"Hast du uns noch etwas zu sagen?", versuchte Denis sie heraus zu locken.

Jack versuchte Megan in die Irre zu führen und ging auf sie zu.
"Bleib stehen, Jack!... Ich will dich nicht töten!... Nur Garcia!...
Dann ist die Familie ausgelöscht...für immer. Also geh zur Seite!...Zwing mich nicht, dich auch noch zu erschießen"

Jack blieb stehen und hob seine Hände.
"Dir wird nichts weiter übrig bleiben, Megan!... Dann musst du mich leider zuerst erschießen!", gab er ihr zu verstehen.

Megan hatte immer noch die Waffe auf Denis gerichtet. Megan schmeichelte Jack. "Komm mit mir, Thorne! Wir brauchen die alle hier nicht! Lass uns von hier fort gehen, ja?
Gib mir die Chance, dich zu lieben!", flehte Megan ihn an.

"Nein! Ich muß dich leider enttäuschen. Mein Herz gehört Denis, schon immer, seit Rob mich ihr vorgestellt hat. Sie ist die Frau, die ich heiraten will!"
"Sie hat dich verhext!", fluchte Megan.
"Wohl kaum! ICH hab SIE verhext...Gib mir die Waffe, Megan!...Du willst das doch gar nicht!"

"Ach nein?...Nicht bevor ich sie getötet hab wie ihre Mutter!"
"Du ...du hast meine Mutter ermordet?...Was hatte sie damit zu tun?", wollte Denis wissen.

"Sie war mir im Weg! Ich wollte deinen Vater für mich und sie war schon geschwächt durch deine Geburt. Also half ich ihr, dass sie sterben konnte und ließ sie verbluten!"
"Hast du deswegen deinen Job im Krankenhaus verloren, weil du meine Mutter getötet hast? Oder weil du dem Alkohol verfallen bist?...Plagte dich etwa dein schlechtes Gewissen?...Ich glaube, Du besitzt so etwas gar nicht!", ließ Denis die Schlinge etwas enger ziehen und provozierte Megan.

Und ein Schuß hallte durch den Saal und Megan sackte zusammen.
Alle zogen die Köpfe ein und legten ihre Hände auf die Köpfe und gingen in die Knie.

Als Megan zu Boden fiel, stand Lucill himter ihr, ihre Waffe auf Megan gerichtet.
"Ich hab nicht geschossen!", beteuerte Lucill.
"Wer dann?", entgegnete Jack.

Jemand rief durch den Saal:
"Ich war's!"

Denis kannte die Stimme und drehte sich in die Richtung, aus der sie kam.

Es war Kevin.

Sie löste sich aus Jack' Obhut und rannte zu ihrem Bruder und nahm ihn in ihre Arme.
Doch dann schalt sie ihn. "Du trägst eine Uniform? Du bist kein Koch im Fünf - Sterne - Hotel?"
"Nein, ich bin kein Koch...Ich bin Undercover."
"Du hast mich also die ganze Zeit angelogen?"

"Es tut mir leid, Garcia! Ich war dazu gezwungen!"

"Ich hätte dir deine Geschichte fast abgekauft mit deinen Spaghetti Carponara lallala...", und Denis schmiegte sich an ihren Bruder.

"Aber was ist mit...?", fragte Denis beunruhigt.
In dem Moment fiel noch ein Schuß.

Er traf Jack.

Denis schrie auf und rannte zu ihm und fing ihn auf.
"Oh mein Gott! Du...du...Nein... nicht!"
Jack schwankte etwas.
"Nur ein Streifschuß an der linken Schulter.", kam es von ihm und er legte seine rechte Hand auf die Verletzung.
Es ging noch eine Waffe los.
Dieses Mal war es Fullman, der eine Waffe benutzte und Megan blieb für immer liegen.

"AMEN!", sagte er und bekreuzigte sich. Alle sahen ihn an.
"Was denn? Sie hat nur das bekommen, was sie auch verdient hat!", gab Arthur den anderen drum herum zu verstehen.

Ein paar Stunden später:

Lucill, Kevin, Arthur, Randy, Jules, Jack und Denis saßen im Büro auf dem 5.Revier.

"Es tut mir leid, Denis...das alles!...Ich glaube, wir hatten heute Abend alle genug Aufregung gehabt."

Denis sah aus dem Fenster zum Fluß und flüsterte: "Ja, das glaube ich auch!"
Jack war hinter sie getreten und hatte seine Arme um sie gelegt.
"Moment!...Eines wüßte ich gern noch...Wieso bin ich die letzte Garcia? Ich hab doch noch meinen Bruder Kevin?"

Lucill setzte sich auf die Couch.
"Kevin ist nicht dein Bruder. Er ist mein Sohn...Ich war damals noch sehr jung, als er geboren wurde. Deine Mum und dein Vater haben sich seiner angenommen und hatten ihn groß gezogen, mit dir....

Du bist die Letzte der Garcias, Denis."

Denis sah alle Anwesenden im Raum an. Dann durchbrach sie die Stille:
" Ich hab genug für heute gehört!...Jack...Bring mich bitte nach Hause!"

Jack sah sie und dann die anderen an.
"Habt ihr gehört? Sie hat - BITTE -
gesagt. Ich mußte sie nicht mal dazu auffordern."
Denis holte aus und boxte ihn an seine Verletzung. "Au! Das hat weh getan!"
Sie schmunzelte ihn an und sagte:
"Ach wirklich?...Memme!...Hoffentlich tut es ordentlich weh, Jack Thornedby!", und er küsste sie vor allen im Büro.

Randy sah Jules ins Gesicht und sagte:
"Die Zeit wird sich ändern, glaub ich...für uns alle."
Jules öffnete die Tür vom Büro und verließ mit Randy zuerst das Revier, dann Jack und Denis und zuletzt Arthur, Lucill und Kevin.

"Wir sind zu Hause!", flüsterte Jack Denis ins Ohr, die während der Autofahrt eingeschlafen war.
Denis machte die Augen auf.
Jack war bereits ausgestiegen, um ihr die Tür zu öffnen.
Hand in Hand schlenderten sie schweigend zur Haustür.

Jack nahm Denis in seine Arme und gab ihr einen Kuß auf die Stirn.
"Hab ich dir heute schon gesagt, wie bezaubernd du heute Abend aussiehst?", und küßte sie.

Im Schlafzimmer angekommen, knipste Jack die Nachttischlampe an und wollte gehen.
Denis hielt ihn an seiner rechten Hand fest.
Er drehte sich zu ihr und fragte im Flüsterton: "Soll ich bleiben?"
Sie legte ihre Arme um ihn, sah ihm tief in seine blau - grauen Augen und sagte: "Du hast viel gekämpft in letzter Zeit, um das zu beschützen, was meinem Vater am Wichtigsten war ...MICH ...Jack...!"

Denis küßte ihn zärtlich auf seine rauen Lippen.
Leise fragte sie ihn:

"Wie wäre es, wenn du endlich deinen Platz auf der anderen Betthälfte einnimmst,
Mister Thornedby?"

"Wenn Sie darauf bestehen, Miss Garcia? Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite!"

Beide ließen sich in ihrem Liebesrausch auf's Bett fallen und Jack schaltete das Licht aus.

An der Tür stand Bugsy und miexte.
Wie aus der Pistole geschossen, riefen Jack und Denis ihr zu:

"Nein, du schnarchst!", und ein freudiges Lachen erhellte das Schlafzimmer.

- ENDE-

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