Kapitel 24...Detektiv Bugsy

Am späten Nachmittag ging Denis wie immer mit Bugsy spazieren. Heute hatte es die Hündin besonders eilig. Sie riss ihre Leine von der Garderobe herunter und warf sie Denis vor die Füße. Dann rannte sie zur Haustür und kratzte ungeduldig mit ihren Vorderpfoten auf dem Fußabtreter und begann heftig zu winseln. Denis setzte ihre Lesebrille ab, hob die Leine vom Boden auf, legte ihr Buch weg und nahm ihren Mantel von der Garderobe, zog ihn und ihre Halbstiefel an. Sie band Bugsy die Leine um und öffnete die Tür. In Windeseile stürmte Bugsy mit Frauchen davon in die Richtung reiche Wohngegend.

Für Denis ging der Spaziergang, der sonst gemütlich und entspannt, sowie naturgenießend von Statten lief, viel zu schnell voran. Bugsy war so flink unterwegs, daß Denis bei der Geschwindigkeit fast über ihre eigenen Füße stolperte.

Sie verstand die Welt nicht mehr. Was war mit der Wolfshündin nur los?

Bugsy schnüffelte zwischendurch hier und da, dann beschleunigte sie wieder ihr Tempo. "Ganz ruhig, Bugsy, ganz ruhig! Wir haben alle Zeit der Welt!", und sie streichelte sie über das weiß - graue Fell, um sie zu beruhigen. Doch es war zwecklos. Irgendetwas hatte sie in ihre Nase gekriegt, irgendein Geruch schien sie sehr zu stören. Bugsy zog und zog. Es ging ihr einfach noch nicht schnell genug.

"Bugsy! Die Gegend ist groß. Es kann doch nicht alles schon markiert sein....Geht das bitte etwas langsamer?...Ich kann nicht mehr!...Eine kleine Verschnaufpause wäre jetzt nicht schlecht!....Nein?...Fuck!", und weiter ging's.

Denis bekam langsam Probleme, die Wolfshündin im Zaum zu halten. Sie benutzte solch einen Kraftaufwand, daß die Leine Denis fasst in die Hände schnitt. Garcia war dem Ganzen nicht gewachsen. Und die Leine riss.

Bugsy rannte, als ob der Teufel hinter ihr her wäre.

Denis verschnaufte kurz und verfolgte den Ausreißer weiter.

An der nächsten Kreuzung bog die Wolfshündin scharf nach rechts ab und sprang über die Hecke aus Hagebutte.

Denis hatte den Ausreißer endlich eingeholt und holte tief Luft. Dann sah sie die Hündin an, die zufrieden mit dem Schwanz wedelte und hechelte. "Weißt du?... Für die 3000 Meter warst du gar nicht mal so übel.... Also eins sag ich dir: Wenn du keine vernünftige Erklärung für deinen Ausbruch hast, dann sind 101 Dalmatiner für dich gestrichen...Kommst du mit dem Hund - Fernseh - Verbot klar?...Einwände vielleicht?"

Bugsy hatte sich erhoben und stand nun vor ihr und sah sie mit ihren großen Kulleraugen treu an. "Okay, dann wäre die Sache geklärt!" Denis hockte sich zu ihr herunter. "Und?... Worauf warten wir jetzt?", fragte Denis Bugsy. "Oh mein Gott! Ich rede mit dir!....Verkneif es dir irgendeinen Mux von dir zu geben. Für Diskussionen haben wir jetzt keine Zeit!", und Denis kroch etwas näher heran und lugte durch die Hecke, so gut sie konnte.

"Megans Auto?...Was..."

Denis sah Bugsy verwundert an. "Okay Detektiv! Ich glaube, ich hab dich verstanden!...Verbot bis auf Weiteres aufgehoben!", und die beiden legten sich auf die Lauer.

Die Haustür ging nach einer Weile auf und Arthur kam mit Megan Hand in Hand heraus. Sie war sehr aufgebracht und erzählte ihm, wie Denis bei ihr aufgetaucht war und ihr vorwarf, sie würde zuviel trinken. Sogar die Aktion mit der Weinflasche und dem Glas erzählte sie ihm. Aber eine wichtige Sache ließ sie aus, dass Denis sie gefragt hatte, ob sie ihren Vater getötet hätte...Das allerdings fand Denis schon etwas merkwürdig.

Fullman versuchte sie zu beschwichtigen und versprach ihr, sich Denis vorzuknöpfen, um mit ihr diesen Auftritt in Megans Haus zu klären.

Die beiden Heckenhocker hatten alles gehört und warteten, bis das Auto von Arthur außer Sichtweite war.

"Woher wußtest du, dass sie hier ist?...Entschuldige, du kannst überhaupt nicht reden. Du kannst nur bellen und sabbern und frißt einem die Haare vom Kopf....Und noch etwas: Hat dir mal jemand gesagt, dass du schnarchst?...Ach du Scheiße! Ich rede mit einem Wolfshund! Und morgen telefoniere ich mit den Flöhen...Na komm Mädel! Gehen wir nach Hause...Meine Füße liegen schon vor dem warmen Kamin. Mein Körper aalt sich bereits in der Badewanne im heißen Wasser. Mein Kopf ist noch draußen an der frischen kalten Herbstluft, um nichts zu verpassen."

Bugsy lag vor der Badzimmertür und Denis grübelte in der Wanne über das nach, was sie beobachtet und gehört hatte.

Was verdammt nochmal ging hier vor sich? Wie paßte das Foto aus Fullmans Büro zu der ganzen Geschichte?

Ihr Entschluß stand fest...entgültig!

Sie wollte bei Fullman ins Apartment einsteigen.

Wann? Das wusste sie noch nicht.

Würde sie es wirklich tun? Das war noch zu bedenken.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top