Kapitel 2...Denis und Randy
Denis Garcia saß auf ihrem Platz im Flugzeug nach Hause.Sie sah aus dem Fenster hinunter auf die Felder und Städte.
Von hier oben sah alles so klein und niedlich aus, in vielen bunten Farben, wie Steine in verschiedenen Größen aus einem Lego - Baukasten nebeneinander zusammen gesteckt.
Ihre beste Freundin und Arbeitskollegin Randy Amber saß neben ihr und redete ununterbrochen auf sie ein, seit die Maschine in New York gestartet war - eine Quasselstrippe durch und durch. Ihr Mund stand nie still. Doch das mochte sie an Randy.
Um so weniger mußte sie reden. Denis brauchte nur mit dem Kopf nicken oder ihn einfach nur zu schütteln, um ein "Richtig" oder "Falsch" oder "Ich bin derselben Meinung" oder "Ich denke da anders" auszudrücken.
Doch jetzt ging Randy zu weit. Sie beklagte sich gerade, wie sehr ihr ihr Telefon am Arbeitsplatz im 5.Revier fehlen würde.
Denis drehte sich zu ihr um und stöhnte.
"Herrgott nochmal Amber!Wenn das Revier je Pleite gehen sollte, dann nur deinetwegen, weil die Telefonrechnungen zu hoch waren!...Wir sind noch im Urlaub, vergiss das Revier - Telefon mal ganz schnell wieder. Sonst buche ich nach der Landung um und fliege woanders hin, klar?", und Garcia holte ihr Buch hervor, um ihre Nase hinein zu stecken.
"Hör auf zu nörgeln, Denis. Der Urlaub war entspannt, das Wetter war warm und die....!"
Denis klappte ihr Buch zu, ohne ein Wort gelesen zu haben. Der Blick, den sie zu ihrer Freundin warf, hätte sie von ihrem Sitz abschnallen müssen. Und der Sitz hätte zum Schleudersitz werden müssen. "Es ist besser, wenn du den Rest von dem Satz herunter schluckst, Amber und für dich behälst!"
"Wieso sollte ich? Wir wissen doch beide, dass du endlich Jemanden brauchst. Wie lange willst du noch das Single - Dasein genießen?"
Denis holte Luft und wollte gegenargumentieren. Doch Randy fiel ihr ins Wort. "Unterbrich mich nicht, wenn ich dir die Leviten verlese. Ich meine es doch nur gut mit dir...."
Doch Denis hörte schon gar nicht mehr zu, sondern schaute wieder aus dem runden Fenster. Unter sich sah sie den Flughafen und eine innerliche Freude machte sich in ihr breit. Ihr Vater wollte sie vom Flughafen abholen und mit ihr Essen gehen. Sie hatte ihm so viel zu erzählen.
Doch eine Hand, die sie auf die linke Schulter klatschte, holte sie zurück. "Au!" , kam es von Denis aus dem Mund und sie rieb sich ihre Schulter. "Das geschieht dir ganz recht! Hast du mir überhaupt zugehört?" Denis sah ihre Freundin über ihre geriebene Schulter an. "Nein!"
"Typisch Garcia!...Bei dem Thema schalte ich immer auf taube Ohren bei dir!...Ist das zu fassen?", wetterte Randy ihre Freundin an.
"Hast du was anderes erwartet?...", dementierte Garcia.
Randy lehnte sich in ihren Sitz zurück und verdrehte ihre Augen und blies ihre Luft durch ihre Lippen aus. "Du bist und bleibst ein großer hoffnungsloser Fall!...Ne alte Jungfer wirst du bleiben.", knurrte sie vor sich hin.
Das Flugzeug war gelandet und alle Passagiere verließen die Maschine.
Denis blieb am Ausgang der Flugmaschine stehen und schloß ihre Augen und atmete tief die frische Luft ein und lächelte.
"WILLKOMMEN ZU HAUSE, GARCIA!" , hauchte sie.
Dann folgte sie Randy zu ihren Koffern und sie verließen gemeinsam den Flughafen.
Unruhig und aufgewühlt sah Garcia seit geschlagenen zehn Minuten auf ihre Uhr. Ihr Vater war sonst nie zu spät. "Verdammter Mist!", fluchte sie leise. Randy beruhigte sie und bot ihr an, mit ihr und ihrem Freund Jules mitzufahren. "Nein danke! Das ist lieb von euch Beiden. Dad hat es mir versprochen. Er wird schon noch auftauchen."
"Okay, wir sehen uns dann morgen auf der Arbeit hinter dem Schreibtisch." Die Zwei verabschiedeten sich voneinander und Randy stieg zu Jules in den BMW, während er ihre Reisetaschen im Kofferraum verstaute.
Eine weitere Stunde war vergangen. Rob Garcia war immer noch nicht aufgetaucht. Also beschloss Denis sich einen Kaffee aus dem Automaten zu holen, der neben der Flughafen - Eingangstür stand.
Jedenfalls stand das Wort "KAFFEE" mit dicken, weißen, großen, blau leuchtenden, rot umrahmten Buchstaben drauf. Denis warf ihr Geldstück ein, wieder und wieder. Doch der Automat schien Feierabend zu haben, denn er spuckte immer wieder ihre Münzen aus. "Mist verdammter! Das gibt's doch nicht!Hat sich hier jeder heute gegen mich verschworen?", fluchte sie und trommelte mit ihren Fäusten auf den Automaten ein.
"Entschuldigen Sie, Miss! Brauchen Sie Hilfe?" Denis drehte sich vom Automaten weg in die Richtung, aus der die männliche, raue Stimme kam. Er trug ausgewaschene, schwarze Jeans, ein weißes T-Shirt und Turnschuhe. Er war durchtrainiert und trug mit der rechten Hand seine Reisetasche über der Schulter und in der Linken hielt er eine Zigarette und sein Pony hing ihm im Gesicht über seinem rechten Auge.
Denis bekam weiche Knie und Schmetterlinge im Bauch. Sogar ihre Stimme schien sich von ihr zu verabschieden. "Kaf...Ich meine...Kaffee...Ich...Der Automat....", stotterte sie zurecht und zeigte mit dem linken Daumen über ihre Schulter hinweg zum Automaten.
Der Mann folgte ihrem Daumen mit seinen Augen und sagte: "Okay, ich hol uns welchen. Vielleicht möchten Sie mich begleiten?"
Sie nickte still vor sich hin und nahm ihre Habseligkeiten und folgte ihm ins Kaffeestübchen neben dem Taxistand.
Was zur Hölle tat sie denn da? Sie folgte einem ihr fremden Kerl wegen eines Kaffees? Sie bräuchte wirklich einen Mann an ihrer Seite. Kurz darauf klingelte Garcias Handy.
"Entschuldigen Sie! Ich muß da ran...Mein Dad!....Hallo?Dad?...Stau?...Es geht mir gut...Nein, ich bin nicht böse auf dich...Ja, ich nehme ein Taxi....Wir sehen uns morgen auf dem Revier...Hab dich lieb Paps!", und sie legte auf.
"Polizistin also?", fragte der Mann. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse Kaffee und sah ihn an. "Sekretärin...Mein Vater ist der Polizist von uns in der Familie....Vielen Dank für den Kaffee!", bedankte sie sich und setzte sich auf den Barhocker.
Der Mann streckte ihr seine rechte Hand hin. "Thomas!", stellte er sich ihr vor, bezahlte ihren und seinen Kaffee und pfiff ein Taxi heran. Nachdem eins von vielen heran gefahren war, nahm Thomas ihre Reisetaschen und verstaute sie im Kofferraum.
"Danke Thomas!", und sie stieg ins Taxi hinten ein. Sie steckte kurz ihren Kopf aus dem herunter gedrehten Fenster heraus und fragte. "Kommen Sie nicht mit?"
"Nein!..." Er sah den Fahrer an und sagte zu ihm: "Bringen Sie die junge Frau, wohin Sie möchte.", und schloß die Autotür vorn rechts. Dann zwinkerte er mit dem rechten Auge zu Denis und das Taxi setzte sich in Bewegung.
Nach ein paar Metern stoppte es in einer Vollbremsung. Die hintere, rechte Beifahrertür öffnete sich und Denis stieg aus dem Taxi. Sie rannte auf ihn zu und drückte ihm einen flüchtigen Kuß auf seine rauen Lippen und trat einen Schritt zurück. "Garcia...Denis!" Sie lief zum Taxi zurück, stieg ein, zog die Tür zu und ließ sich nach Hause bringen.
Thomas blieb stehen und folgte dem Taxi mit seinen Blicken, bis es an der nächsten Biegung verschwand. Dann hob er seine Tasche auf, nahm sie über die Schultern und lenkte seine Schritte ins Hotel "Blair-Airport" und checkte ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top