Kapitel 18...Kevin

Kevin hatte seine Schwester von der Arbeit abgeholt. Solange ihr Bein nicht geheilt war, wohnte er bei ihr. Denis bot ihm sogar an, bei ihr einzuziehen...vorerst...bis er eine passende Wohnung für sich gefunden hatte. Er kündigte seinen Job als Meisterkoch in Florida und bewarb sich in einem Fünf - Sterne - Hotel in New York. Er wurde vor ein paar Tagen dort angenommen. So konnte er jetzt öfter zu Hause bei seiner jüngeren Schwester sein.

Er kümmerte sich um den Einkauf und bekochte Denis. Somit konnte sie sicher sein, daß Jack nicht aus heiterem Himmel bei ihr aufkreuzte und sie weiterhin damit zutextete, von wegen eiskaltes Verhältnis aufwärmen. Kevin mochte ihn genau so wenig. Wenn er eine Freundin früher mit nach Hause brachte, stand er am nächsten Morgen wieder solo da. Denn Jack spannte sie ihm alle aus. Wieso hat er das überhaupt getan? Wollte er Robs Tochter mit den Girls eifersüchtig machen? Dieses Rezept war leider fehl geschlagen. Denn Denis war es sowas von egal, mit wem er sich vergnügte.

Kevin hatte das Abendbrot zubereitet und Denis war währenddessen unter der heißen Dusche verschwunden. Frisch geduscht und eingewickelt im Bademantel betrat sie, humpelnd mit dem Krückstock in der Hand, die Küche. "Mmh, das riecht lecker...und macht hungrig...Was ist das?" Sie wollte in die Töpfe schauen, doch Kevin gab ihr eins auf ihre Finger. "Autsch!", rief Denis und rieb sich ihre rechte Hand. "Hände weg, es gibt Kevin alla ...alla...naja, alla Carbonara dingsda...!" Denis grinste über beide Ohren. "Was ist denn das für ein Gericht? Ich dachte, du arbeitest in einem Fünf - Sterne - Hotel?" "Tu ich auch...komm, setz dich." Denis setzte sich an den Tisch. "Moment, mit dem Turban kommst du mir nicht an den Eßtisch, rück ein Stück zurück." "Was...was wird das hier?...Kevin?" Er stellte sich hinter seine Schwester und entfernte ihr den Turban und rubbelte ihr die Haare trocken. Sie versuchte erneut, Kevin von ihrem Kopf weg zu scheuchen und ging mit ihren Händen dazwischen. Also bekam sie die nächste Abreibe von ihm. "Autsch!", ließ sie vom Stapel und mußte dabei schmunzeln. "Okay Kev! Ich bin ganz Ohr." "Naja, ich hab eine Frau kennengelernt...Wirst du wohl endlich deine Hände bei dir behalten und nicht in mein Handwerk fuschen?", ermahnte er seine Schwester belustigt. Denis lehnte sich an und schloß die Augen und genoß diese Prozedur. Plötzlich öffnete sie wieder ihre Augen und sah ihren Bruder nervös an. Was tat er denn jetzt? Wo kam der Kamm auf einmal her? "Geht es dir wirklich gut? ......Ich mein ja nur!", fragte sie Kevin skeptisch. "Kämmst du mir jetzt etwa meine Haare?...Echt jetzt?..." "Du sollst still sein und ruhig sitzen bleiben. Ich bin gleich fertig.", schalt ihr Bruder sie aus Spaß.

"Wie geht's dir so?", fragte er sie, während er ihre Haare kämmte. "Arbeitsmäßig - gut, privat - weniger gut....Mir fehlen Mum und Dad!...Jeden Morgen muß ich mir auf dem Revier irgendwelche Gerüchte anhören,was über Dad geredet wird. Thornedby führt sich auf wie der Pfarrer höchst persönlich und will mich jede Sekunde verheiratet sehen. Randy ist von ihrem Jules sehr angetan und schwärmt. Ihre Sorgenliste, was mich betrifft, wird von Tag zu Tag immer länger. Megan geht ihrem Hobby nach - Alkohol und Männer, vor allem unser Chef Fullman ist das Glückskind in diesem Monat." Kevin stellte sich vor seine Schwester und beäugte sein Wunderwerk und drehte dabei ihren Kopf von einer Seite auf die Andere. "Was...was tust du denn da? Lass das, ist doch nur gekämmtes Haar." "Gekämmt bei Kevin Garcia!...So,wir können essen!"

Kevin tafelte auf und setzte sich seiner Schwester gegenüber. Mit vollem Mund fragte er sie neugierig: "Gibt es mittlerweile jemanden, der dich bekocht und glücklich macht?" Denis stellte ihr Whiskey - Glas zurück auf den Tisch neben ihren Teller und versenkte ihre Blicke darin, als ob sie mit dem Inhalt des Glases reden wollte. "Wir sind nur Freunde. Es beruht nicht auf Liebe. Denke ich jedenfalls. Ich glaube, wir sind eher für unsere leeren,einsamen Nächte da." Kevin räusperte sich und wurde etwas neugieriger. "Sex im Spiel? Euer Nachtleben besteht also aus Sex?" "Es ist jedenfalls besser, als in der Hotelküche zu stehen und den Kochlöffel abzunutzen. Sicher tust du es mit vielen jungen Köchinnen. Die Küche ist groß genug für eine schnelle Nummer oder etwa nicht? Du willst mir doch nicht erzählen, daß du schön brav bist." ,verteidigte sich Denis, die sich im Moment nicht sicher war, ob nicht vielleicht doch Gefühle mit im Spiel waren. Sprachen sie denn etwa gerade von Thomas oder von Jack?

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