Chapter 9

Schnell schlängelte ich mich durch die Zuschauer durch, die zum Teil noch rufenden Menschen, die mir teils auf den Rücken klopften und lief zu den Hütten, bewusst, dass mir einige von ihnen nachschauten. Hoffentlich lief mir niemand nach und ich hatte meine Ruhe.

Ich wusste zuerst nicht genau wohin. Mein Orientierungssinn schien nicht so gut zu sein. Doch dann, fand ich den Weg zu den gemeinschaftlichen Duschen.

Es gab zwar nur zwei aber beide waren frei, da alle anderen entweder an den Kämpfen waren oder schon schliefen. So viele Menschen und nur zwei Duschen? Ich konnte von Glück reden, dass ich jetzt beide für mich hatte.

Ich nahm mir ein sauberes Handtuch, ging in eine Kabine und legte meine durchgeschwitzten Klamotten ab. Mit dem Handtuch bedeckt legte ich sie auf den Hocker, der außen neben der Kabine stand. Ich glaube nicht das sie jemand stehlen würde. Das Wasser war eiskalt, vielleicht gab es hier einfach kein warmes Wasser, was ich mir gut vorstellen kann. Ein bisschen altmodisch war hier alles ja schon.

Ich hielt zuerst nur einen Fuß unter das Wasser beschloss dann, mich zu zwingen sofort drunter zugehen. Mein Haut war eh komplett heiß und verschwitzt, weswegen die Kühle auch gut tat. Das kalte Wasser prasselte auf meine Schultern und ich strich mir durch die Haare. Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Ich hatte mich noch nicht an das kalte Wasser gewöhnt, da beschloss ich schon wieder rauszugehen. Ich wollte nicht verschwenderisch sein.

Ich wrang meine Haare aus und wickelte mich in das angenehm warme Handtuch, welches ich mir vorhin aus einem der Schränke genommen hatte. Ich dachte darüber nach, was in diesem Kampf in mich gefahren war. Ich hatte so konzentriert gekämpft und alles um mich herum vergessen. Es war als wäre ich fürs Kämpfen geschaffen. Naja, so unwahrscheinlich scheint mir das nicht. Alle Arbeiten fand ich langweilig. Vielleicht hatte ich in meinem früheren gelöschten Leben ja öfters gekämpft.

Ich zog das Handtuch bis zu meiner Brust fest und schlich auf nackten Füßen raus um meine Sachen zu holen. Doch als ich sie ergriff, waren es nicht die gleichen wie vorhin. Es waren andere, die frisch und sauber gewaschen rochen. Von meinen alten Sachen keine Spur. Ich hatte auch niemanden rein oder raus kommen hören. Komisch!

Ich beschloss mir keine Gedanken darüber zu machen schließlich war es angenehm nicht in die verschwitzten Klamotten zu schlüpfen. Ich drückte meine Haare noch etwas trocken und zog mich dann an in der Duschkabine um. Ich war sehr froh den ganzen Schmutz losgeworden zu sein.

Gerade als ich fertig war, hörte ich die Tür und jemand kam rein. Ich beschloss denjenigen nicht anzusprechen. Ja ich war vielleicht meist vorlaut, aber irgendwann brauchte ich auch meine Ruhe. Und dieser Moment war definitiv jetzt gekommen.

Ich warf das Handtuch in den Wäschekorb neben der Tür und wollte gerade rausgehen. "Hey warte mal." Es war eindeutig ein Junge, das erkannte ich an der Stimme. Als ich mich umdrehte stand ein Asiate vor mir. Ich hatte ihn noch nie gesehen und kannte logischerweise auch nicht seinen Namen. Er hatte sein Shirt schon ausgezogen und ich sah die vielen Muskeln an seinen Armen und dem Bauch. Auch sonst sah er gut aus. Die markanten Wangenknochen ließen ihn erwachsener wirken. Aber kein Vergleich zu Newt.

"Ja?" antwortete ich und versuchte nicht unfreundlich oder genervt zu wirken. Kurz registrierte ich wie sein Blick über meine Körper huschte, was mich etwas unruhig machte.

"Das war ein guter Kampf." Meinte er dann und ich strich mir durch das nasse Haar. Bevor ich ihm antworten konnte, redete er weiter. "Ich meine damit, dass ich nicht gedachte hätte, dass du dich so gut schlägst, wenn ich ehrlich bin. Du bist deutlich kleiner als Mira und sie hat mehr Muskeln, aber du hast mit Geschick und Kopf gearbeitet. In einem echten Kampf wärst du deutlich überlegen." Lobte er mich und ich lächelte verlegen. "Ja nur leider gibt es hier nur Arbeiten die langweilig sind und die jeder erledigen könnte. Ich verstehe nicht wie man Jahre an diesem Ort auskommen konnte und immer diese Arbeiten verrichten konnte." meinte ich und ich sah wie er mich interessiert anschaute.

"Du würdest also lieber etwas machen in dem du dich verausgaben kannst, bei dem du alles geben kannst was du hast?" schlussfolgerte er und ich nickte. "Ich drehe durch, wenn ich weiter Geschirr waschen muss oder Unkraut rupfen muss. Das ist so verdammt langweilig. Nichts gegen euch aber ich glaube nicht, dass man hier glücklich wird." Damit wandte ich mich ab und ging nach draußen, als mir noch etwas einfiel.

"Ach übrigens, hast du mir neue Sachen hingelegt? fragte ich noch und er schüttelte den Kopf. Aber ich habe Newt gesehen wie er hier rausgekommen ist. Vielleicht war er es. Ich zuckte mit den Schultern. Wieso sollte Newt so etwas machen? Ich traf dann noch Emily, die mir zeigte wo ich schlafen konnte.

Ich legte mich in die Hängematte nur mit einem Kissen. Für eine Decke war es eh zu warm. Es war eigentlich gemütlich und ich war froh meine Ruhe zu haben. Ich strich mir noch eine Weile gedankenverloren durch die Haare und versuchte sie so zu kämmen.

Gerade als ich fast ganz eingeschlafen war hörte ich Stimmen.

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