Chapter 4
Ich mache es mir auf einem dicken Ast bequem und lasse die Beine baumeln. Es tut sich noch nichts. Ich lehne meinen Kopf etwas gelangweilt an den Stamm des Baumes und ziehe das Messer hervor. Es ist sauber und glänzt in dem morgendlichen Licht. Ich suche es nach einem Zeichen ab oder etwas was mir vielleicht einen kleinen Tipp gibt, wieso ich hier gefangen bin. Doch ich finde nichts. Seufzend stecke ich es wieder weg. Es ist wirklich frustrierend etwas mit dieser Leere in meinem Hirn heraus zu finden.
Ich hebe meinen Blick wieder und sehe, dass jetzt welche wach zu sein scheinen. Ein paar Personen, vermutlich Jungs rennen rum und nach ein paar Minuten laufen sie ganz nach außen zum Rand der Lichtung an die Mauer. Ich frage mich was ihnen das bringt als plötzlich ein Rumpeln ertönte, was mich fast Aufschreien lässt.
Ein Erdbeben? Ich umklammerte den Stamm des Baumes aus Angst hinunterzufallen. Dann sehe ich mit an wie sich ein Spalt in diesen Mauern öffnete und immer breiter wird. Ich runzelte die Stirn.
Sicher, dass das keine Halluzination ist?
Wie können sich so riesige Mauern einfach öffnen?
Welche Technik der Welt schafft so etwas?
Was sich wohl dahinter befindet? Meine Neugier bricht mal wieder komplett durch.
Auf jeden Fall sind diese Jungs jetzt hinausgerannt. Ich stellte mir vor wie sie raus rannten, um für die anderen etwas aus einer Stadt zu holen. Ich war jetzt wirklich neugierig aber ich konnte jetzt nicht über die gesamte Lichtung rennen, denn die meisten anderen schienen wach zu sein.
Ich könnte ja warten. Diese Lücke würde sich sicher nicht gleich wieder schließen. Aber immerhin gab es für den Notfall einen Fluchtweg. Die Situation hatte sich etwas gebessert.
Ich sah wie andere Jugendliche, in Hütten verschwanden, wiederauftauchten, sich an Tische setzten oder sich gegenseitig weckten. Von hier aus sah es süß aus wie sich die kleinen Männchen bewegten. Es ertönten ab und zu Rufe oder Lachen zu mir hinüber aber nur schwach. Wie Schwerverbrecher oder schlechte Menschen benahmen sie sich wirklich nicht.
Dann wurde es endlich für mich spannend, denn 2 Gestalten machten sich zu meiner Box auf. Hatten sie mich vielleicht doch erwartet? Ich beobachtete wie sie die Tür hoben und jemand von den beiden hineinsprang. Dann ertönte ein Ruf den ich sogar wahrnahm. Ein Name wurde gerufen, den ich allerdings nicht verstand und mehrere andere kamen zu den beiden. Es wurden immer mehr. Würden sie mich jetzt suchen? Was würde geschehen?
Etwas nervös pullte ich an der Rinde des Baumes herum. Und tatsächlich. Sie fingen an sich zu verstreuen und es sah arg so aus, als würden sie jemanden suchen. Eindeutig mich! Ich verharrte einfach auf dem Baum unsicher ob ich mich ihnen zeigen sollte. Was wenn sie mir etwas Böses wollten? Ich merkte es selbst, viel Vertrauen würde ich zu den Fremden erstmal nicht fassen. Vielleicht war ich aber auch über ängstlich und vorsichtig und dachte zu viel nach.
Ein paar suchten weiter links im Wald ganz in meiner Nähe, auf jeden Fall gingen sie dort hinein. Ich verrenkte mir den Hals um sie im Blick zu behalten und flog dabei fast von dem Baum. Allerdings konnte ich sie nach ein paar Minuten nicht mehr sehen, was mich noch nervöser machte.
Ich wartete weiter und beobachtete das rege Geschehen.
Allerdings konnte ich auch nicht ewig hier oben sitzen. Sollte ich mich vielleicht doch zeigen? Ihnen entgegenkommen? Diese Entscheidung wurde mir aber recht schnell abgenommen. "Wie lang willst du noch da oben sitzen?"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top