(23) I like you

Ich brummelte genervt vor mich her, als es natürlich mal wieder gegen meine Tür klopfte. Was wollten sie denn jetzt schon wieder von mir?! Ich atmete tief durch, um mich zu sammeln und ging dann meine Tür öffnen. „Tut mir leid, aber ich..." weiter kam ich nicht, weil sich plötzlich zwei muskulöse Arme um mich schlangen. „Was zum..?" setzte ich an, aber er brachte mich erneut zum Schweigen, indem er sein Gesicht an meiner Halsgrube verbarg. Ich strich ihm etwas unbeholfen über den Rücken und trat mit ihm einen Schritt zurück, um die Tür zu schließen. „Collin? Was ist denn?" wollte ich wissen und schob ihn leicht verwirrt von mir.

Das Grinsen, das daraufhin auf seinen Lippen erschien, ließ mich erleichtert aufatmen und ich versuchte mich aus seinen Armen zu winden. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass ich deine Haare liebe?" wollte er wissen und drückte ezwas fester zu, sodass ich mich nicht von ihm entfernen konnte. Ich rollte mit den Augen, ließ ihn aber machen. „Was willst du, Mister?" lenkte ich auf das wesentliche und er zog beleidigt einen Schmollmund. „Muss ich denn etwas wollen, wenn ich her komme? Außerdem bist du nur wieder sauer, wenn ich sag, was ich will." meinte er und zog mich mit sich zum Bett, wo er sich drauf fallen ließ und mich natürlich mitnahm.

Ich plumpste ziemlich un-damenhaft auf ihn und schmiegte mich reflexartig an seine Brust. Ich spürte, wie seine Muskeln sich unter mir anspannten und biss mir auf die Unterlippe, um mein Grinsen zu verbergen. „Na gut, aber wenn du ohne Grund hier bist, will ich meinen Plan etwas vervollständigen." erklärte ich und schaffte es mich aus seinen Armen zu befreien. Ich konnte heute wegen dem Schlafmangel sowieso nicht richtig denken und Mister Arrogant half da nicht gerade. „Oh. Warst du schon im Hobbyraum? Ich kann mich nicht erinnern, es irgendwem gesagt zu haben..." meinte er und machte sich auf meinem Bett breit, während ich meine Sachen jetzt alle wieder vom Boden auf den Schreibtisch verfrachtete.

Was hatte ich mir auch dabei gedacht, alles runter zu schmeißen? Aber halt! Hobbyraum? War das das Zimmer, zu dem wir die Schlüssel bekommen hatten? Die anderen Mädchen wussten also auch noch nichts. Gut so. „Nein. Ich wollte mir den Weg zu deinem und Mike's Zimmer aufzeichnen. Aber jetzt weiß ich, wofür der Schlüssel ist. Wo ist dieser Hobbyraum?" fragte ich, nahm Bleistift und Zeichenblock und fing an, meinen Plan auszuarbeiten. „Das kannst du schön selbst herausfinden, Honey. Ich hab aber extra eine Staffelei und so Zeugs besorgen lassen. Mike kennt sich da ja etwas aus..." sagte der Player und sah weg.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er wäre verlegen. Aber ich wusste es ja besser. „Sehr... aufmerksam." stellte ich erstaunt fest und sah, dass er breit grinste. Auf den dämlichen Spitznamen war ich extra nicht eingegangen. „Natürlich. Ich will hier ja Herzen für mich gewinnen." meinte er total von sich überzeugt und legte das Kinn auf die Hände, um mich besser beobachten zu können. „Gewinnen hört sich an, als wäre es ein Spiel. Dein Spiel, Mister." brummte ich missbilligend und bündelte meine Konzentration auf die Zeichnung vor mir. „Wir wissen doch beide, dass es das auch ist." meinte Collin mit gelangweilter Stimme und ich konnte deutlich seinen Blick auf mir spürte.

Ich rollte mit den Augen und schlug dann meinen Zeichenblock zu. Da klopfte es erneut an der Tür. Collin runzelte die Stirn, während ich schon wusste, wer das war. „Einen Moment!" trällerte ich in bester Maddi-Manier und stand auf, um Deirdre die Tür zu öffnen. „Hey Leo. Also ganz spannende Nachrichten, Collin..." fing meine Freundin an, stockte dann aber, als sie das Ziel ihrer Begierde in meinem Bett liegen sah. „Ich was?" wollte dieser grinsend wissen und setzte sich auf. „Ähm..." machte Deirdre und wurde rot. „Beachte ihn einfach gar nicht. Er hatte heute wohl nichts besseres zu tun, als mich zu nerven... Ach und ich weiß jetzt wofür die Schlüssel sind." erklärte ich und zog sie ins Zimmer.

„Sei doch nicht immer so gemein zu ihm. Am Ende fliegst du raus und ich hab keine kompetente Beratung mehr!" schimpfte meine Freundin gespielt ernst. Wir grinsten uns breit an. „Das bisschen Gemeinheit kann ich schon ertragen. Ich hab ja immer noch genug Mädchen hier, die mich vergöttern." scherzte Collin und stand jetzt ganz auf. Da er in Deirdre's Nähe das erstmal so über sie und die anderen sprach, als wären sie keine Individuen, starrte sie ihn geschockt an. „Jetzt bist du bei ihr unten durch, Mister." erklärte ich ihm und sah ihn böse an. Wie konnte er Deirdre und die anderen in eine Schublade stecken?

Sichtlich verwirrt legte er den Kopf schief, dann schien er seinen Fehler zu bemerken. „Was? Oh... So war das gar nicht gemeint, ich... äh..." stammelte er und ich sah belustigt zu meiner Freundin. Sie schien seine Entschuldigung schon längst angenommen zu haben und erwiderte mein Grinsen. „Ganz ruhig, Collin. Ich nicht so empfindlich, wie Leo." meinte sie auf meine Kosten. „Hey! Das war jetzt aber nicht nett!" rief ich empört und zog einen Schmollmund. „Siehst du, das meine ich." lachte Deirdre mich aus. „Ja, stimmt schon. Sie ist manchmal echt empfindlich, aber nur bei Leuten, die ihr wichtig sind. Mich kann man da also getrost ausschließen." sagte Collin und ich runzelte die Stirn.

Was sollte das denn jetzt? Natürlich liebte ich ihn nicht, wie könnte das überhaupt so schnell gehen, aber das hieß noch lange nicht, dass er mir überhaupt nichts bedeutete. „Also das muss ich jetzt korrigieren! Ich habe nie gesagt, dass du mir nichts bedeutest!" fiel ich Deirdre ins Wort, die gerade zu einer Erwiderung ansetzte. Erst sahen die beiden mich verwirrt an, dann schien Collin zu verstehen, dass ich mit ihm redete. „Aber du hast auch nie das Gegenteil behauptet." meinte er und schien seltsam gespannt auf meine Antwort. Ich runzelte leicht die Stirn. Was? Ich hatte doch sicher schon gesagt, dass ich ihn mochte... als Kumpel selbstverständlich. Oder?

Ich musterte den Player nachdenklich und lächelte dann leicht. Zögernd erwiderte er es und irgendwie bemerkte ich kaum noch, dass wir nicht alleine im Raum waren. „Gut, dann sag ich es dir eben jetzt, Mister. Du bedeutest mir etwas... als Freund. Jetzt bilde dir darauf aber ja nichts ein." meinte ich und schob den letzten Satz noch schnell hinterher. Sein Lächeln wurde breiter und plötzlich lag ich schon wieder in seinen Armen. „Du bedeutest mir auch etwas, H... Leo." meinte er und schien sich im letzten Moment daran zu erinnern, dass Deirdre auch noch da war. „Keine Sorge, Collin. Wir anderen wissen schon längst, dass Leo dein Liebling ist. Was hast du ihr also für einen total bescheuerten Kosenamen gegeben?" fragte meine Freundin neugierig.

Er ließ schnell von mir ab, während ich sie verwirrt ansah. Sein Liebling? Mh... Ich wusste nun wirklich nicht, was ich davon halten sollte. „Ich glaube, wenn ich dir das sage, redet sie nicht mehr mit mir..." erklärte Collin jetzt und ich brauchte einen Moment, um mich wieder daran zu erinnern, dass sie über mich sprachen. „Redet nicht über mich, als wäre ich nicht da und du hast fast recht, Mister. Wenn du es Deirdre verrätst bist du bald deinen Kopf los." erklärte ich und sah ihn dabei vollkommen ernst an. Deirdre kicherte und sah dann auf ihre Armbanduhr, die sie schon seit unserem ersten Treffen trug.

Ich sah ebenfalls schnell zu meiner Uhr und war erstaunt. Es war schon halb elf und nach Deirdre's Reaktion zu urteilen, war bald etwas wichtiges geplant. „Okay. Collin, du solltest jetzt gehen. Ich muss mit Deirdre reden. Wir sehen uns." sagte ich und schob den Player ohne weitere Erklärungen aus dem Zimmer. Ich verschloss die Tür und wandte mich wieder meiner grinsenden Freundin zu. „Ihr zwei seit echt zu süß zusammen. Kein Wunder, dass die anderen so eifersüchtig auf dich sind!" lachte sie und ich rollte mit den Augen. „Haha. Was steht an?" wechselte ich das Thema und ließ mich mit ihr auf's Bett fallen.

Sie grinste weiterhin und sagte kein Wort, bis ich nach einiger Zeit ebenfalls grinsen musste. „Jetzt sag schon!" schmollte ich gespielt, konnte aber jetzt auch nicht mehr aufhören zu grinsen. Ich weiß, echt dämlich. „Na gut. Collin hat entschieden, dass wir alle zusammen in... fünfzehn Minuten etwas weiter weg tauchen gehen." sagte meine Freundin und schon wusste ich, wieso sie so grinste. Ich war hier nicht die einzige, die für ihr leben gern tauchte. Deirdre hatte mir erzählt, dass sie seit ihrem fünften Lebensjahr praktisch nichts anderes mehr machte. Noch eine Gemeinsamkeit, die uns zu guten Freundinnen machte.

„Und wieso sagst du das erst jetzt?! Los, ab in deinen Bikini und dann runter! Wir treffen uns an der Haustür unten." wies ich sie an und schob sie wie Collin vor kurzem aus der Tür. „Wir treffen uns im Aufenthaltsraum!" verbesserte sie mich nachdrücklich. Ich nickte nur stumm, bevor ich ihr die Tür vor der Nase zu schlug. Hoffentlich würde sie deshalb nicht sauer sein... Ich eilte in den Kleiderschrank und zog mich in Rekordzeit um, packte mir eine kleine Strandtasche und suchte dann nach meinem Handy. Immer verlegte ich dieses Ding! Gerade als ich es fand, klopfte es erneut an meiner Tür. Wer wollte denn jetzt noch was?!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top