(12) Dates?

Irgendwie kam mir das nicht wirklich ehrlich herüber, aber mehr konnte ich wahrscheinlich nicht verlangen. „Ich würde sagen, wenn du nicht aufhörst, nur mit deinem Schwanz zu denken, wird dir das ganze hier nichts bringen. Im schlimmsten Fall macht es alles nur noch unangenehmer." sagte ich und Collin runzelte die Stirn. „Da könntest du Recht haben." meinte er und grinste mich dann breit an. Ich ahnte schon schreckliches, da sprang er auf, warf mich über seine Schulter und lief in großen Schritten auf's Meer zu. Ich schrie erschrocken auf und schon stand ich kochend vor Wut im Wasser.

„Collin!" schrie ich und sprang ihm auf den Rücken, damit er ebenfalls triefend nass wird. „Arg! Leo!" beschwerte er sich und ich lachte schadenfroh, weil ich ihn unvorbereitet traf und er natürlich mit der nächsten Welle ins Wasser platschte. „Haha! Du musst auch mal was einstecken, Mister! Sonst ist es nicht mehr witzig!" erklärte ich ihm großspurig und er schüttelte nur den Kopf, weil er offensichtlich nicht verstand, was ich damit meinte. „Wollen wir dann wieder rein? Es ist schon spät und wir sollten schlafen, damit wir diese Mädchen morge... nein, heute aushalten." meinte er nach einer Weile.

Ich seufzte und sah an mir herunter. Zum Glück hatte ich mir ein dunkelblaues statt dem weißen T-Shirt angezogen, dass ich eigentlich heute tragen wollte. „Ich werde mir noch was einfallen lassen, um dir das richtig heimzuzahlen." erklärte ich dem Player und stapfte neben ihm her aus dem Wasser. „Nur zu, Honey." grinste er und ich sah ihn böse an. Am liebsten würde ich ihm diesen Kosenamen ganz tief in den Hintern schieben. Es kratzte an meinen Nerven und er wusste das! „Halt die Klappe, Mister." grummelte ich und schubste ihn, was aber dieses mal nichts bewirkte.

Er lachte nur und schubste leicht zurück, wobei er aber darauf achtete, mich nicht um zu schmeißen. Ich grinste ihn an und schüttelte dann den Kopf. Er war manchmal ja schon ganz okay. „Übrigens steht dir diese Hose ausgezeichnet. Hübscher Arsch." meinte er und ich rollte mit den Augen. Manchmal, ich sagte manchmal! „Du bist wirklich zu arrogant!" erklärte ich ihm und schlug ihn auf den Arm, weil er mir auf den Hintern starrte. „Ganz wie du meinst, Miss." grinste er und ich schürzte die Lippen. „Wie findest du die Idee Fallschirmspringen zu gehen? Du natürlich ohne Fallschirm... " sagte ich und er lachte wieder laut.

„An sich gar nicht so übel, nur hätte ich gerne einen Fallschirm." erwiderte er und gab mir meine Schuhe und meine Jacke, die immer noch neben der Tür gestanden waren. „Bloß nicht! Ich hab höllische Höhenangst!" rief ich und merkte erst zu spät, dass ich ihm somit eine meiner Schwächen sagte. Ich merkte, wie mir alles Blut aus dem Gesicht wich und starrte ihn abwartend an. „Ein Glück, dass ich mit großen Höhen auch nicht umgehen kann." meinte er lächelnd und ich entspannte mich. Ihm war meine Panik sicher aufgefallen. „Naja, klettern geht noch, da kann ich mich ja festhalten." sagte ich und ging die Treppe hoch.

Collin schüttelte den Kopf und lief hinter mir her. „Nein. Ich dreh bei der kleinsten Höhe schon durch." grinste er und ich lachte. „Dann werd ich dir da helfen! Wann hast du Zeit?" neckte ich ihn und bog in meinen Gang ein. „Im Moment könnte das schwierig werden, weißt du. Ich hab da so zwanzig nervige Frauen bei mir zuhause und muss mich mehr in dem Unternehmen meines Vaters intrigieren." erklärte Mister Arrogant und zog mich an der Taille zu sich. „Natürlich könnte ich für eine Lady aber noch etwas Zeit freischlagen." ergänzte er und ich grinste breit.

„Ich werd's ihr ausrichten, wenn ich eine treff." erklärte ich und entlockte ihm wieder ein Lachen, wodurch plötzlich eine Tür aufging und ich mich schnell aus Collin's Arm wand. Ich wollte ja keinen falschen Eindruck machen. „Was ist denn hier los?" fauchte eine müde Mary-Jane und ich grinste sie bösartig an. „Nichts, nichts. Du hast gerade nur einen schrecklichen Albtraum, dass Collin sich doch für mich entschieden hat und du gleich in der ersten Runde raus geflogen bist." sagte ich und erntete einen bitte bösen Blick von der ach so schüchternen Texanerin.

Collin beobachtete uns einfach schweigend und wartete gespannt auf Mary-Jane's Reaktion. „Ich bin nicht dumm, Leonie und ich bin sicher Collin weiß, dass er an dir nichts hat." fauchte sie und mir klappte der Kiefer runter. Woho! Immer mit der Ruhe, Blonde, dachte ich und musste mir ein Lachen verkneifen. „Naja, immerhin bin ich nicht so oberflächlich und manipulativ, wie du." sagte ich, obwohl das mit dem manipulativ nicht wirklich stimmte. Wenn, war ich sogar noch schlimmer, als sie.

Plötzlich schien Collin sich aber eines besseren zu besinnen und mischte sich jetzt doch ein. „Mädchen! Hört doch auf zu streiten. Es ist schließlich meine Entscheidung wen ich weiter in meiner Nähe haben möchte und wen nicht." erklärte er und ich rollte mit den Augen. „Gute Nacht." trällerte ich mit falschem Lächeln, ließ dieses wieder fallen und rollte mit den Augen, bevor ich zu meinem Zimmer ging. „Nacht." hörte ich auch Mary-Jane und ließ meine Zimmertür offen, weil ich mir schon dachte, dass Collin mir folgen würde. „Sie ist der Grund, wieso du nicht schlafen konntest, oder?" wollte er wissen und ließ die Tür ins Schloss fallen, während ich in den Kleiderschrank ging.

Ich seufzte leise, suchte mir trockene Sachen heraus und ging dann zurück ins Zimmer. „Ja, aber das ist nicht so wichtig. Sie ist ja auch nur eines dieser unsicheren kleinen Mädchen, dass ohne Mann an ihrer Seite nicht sein kann. Ich brauchte nur etwas, um mir dessen sicher zu sein." erklärte ich und ging auf das Badezimmer zu. „Okay... dann sehen wir uns beim Frühstück. Träum von mir." meinte Mister Arrogant. „Jup. Bis dann." erwiderte ich nur und ging schnell ins Badezimmer, damit er meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck nicht sah. Ich hatte letzte Nacht tatsächlich von ihm geträumt.

Ich schloss die Tür hinter mir ab und zog endlich die nassen Sachen aus. Das trockene Salz kratzte wie verrückt. Ich schloss kurz die Augen und lächelte, weil Collin das alles anscheinend auch nicht einfach kalt ließ. Immer hin ein Ansatz. Ich drehte die Dusche auf und genoss das warme Wasser, dass über meinen Körper floss. Hoffentlich konnte ich jetzt schlafen. Ich brauchte Ruhe, um unter diesen ganzen Tussen nicht verrückt zu werden und um wegen den Reportern nicht durchzudrehen. Die konnten einen aber auch echt nerven... Ich seufzte nochmal leise.




Piep, piep... Piep, piep... pi...

Müde warf ich Kissen nach meinem Handy, dass auf dem Schreibtisch lag und einfach nicht aufhören wollte zu klingeln. Als es jetzt auch noch an meiner Tür klopfte, vergrub ich mein Gesicht wieder im Kissen und brummte unwillig. Das Klopfen an meiner Tür wurde lauter, aber wenn jemand etwas von mir wollte, sollte er doch einfach herein kommen. Genau das tat er jetzt auch und öffnete meinen Vorhang. „Aufstehen, Honey. Wir haben heute ein Date." sagte Collin und sofort war ich hellwach. „Ich will nicht." jammerte ich und setzte mich auf, wobei ich zuvor sicher ging, dass meine Zimmertür wieder geschlossen war.

Mister Arrogant ließ meinen Widerspruch jedoch einfach liegen und zog mich auf die Beine. „Ach komm schon. Die Dates sollen alle nur zwei Stunden gehen und deines ist das erste, also hast du dann den Rest der Woche deine Ruhe vor mir." meinte er und ich ließ zu, dass er mich mit ins Ankleidezimmer nahm. „Okay. Lass mir aber Zeit um mich fertig zu machen. Warst du schon Frühstücken?" gab ich nach und suchte Unterwäsche, ein graues Kleid und meinen Lieblingshut aus meinem Koffer. „Wir gehen in der Stadt frühstücken, aber gut. Wir sehen uns in einer Viertelstunde an der Haustür." grinste Collin und verschwand wieder.

Ich wartete noch kurz, dann ging ich ins Bad, zog mich um, schminkte mich dezent und putzte schnell meine Zähne. Tatsächlich schaffte ich es so in einer Viertelstunde fertig unten zu stehen und wartete jetzt auf Mister Arrogant. „Hallo schöne Frau." kam da von hinten und ich zuckte erschrocken zusammen. „Man Collin!" fauchte ich schmollend und drehte mich zur Tür. Der Player steckte grinsend den Kopf herein und ich fixierte ihn böse. „Nett wie immer, Miss McArthur." grinste er und ich lächelte leicht zurück, weil die Situation ja schon ganz witzig war. „Natürlich." erwiderte ich.

Collin öffnete die Tür weiter und bedeutete mir stumm nach draußen zu kommen. „Wohin geht's denn?" wollte ich wissen und folgte ihm zu einem Cabrio. Hübsches Auto, dachte ich und bestaunte die glänzenden Felgen. „In der Stadt gibt's ein kleines Bistro. Der Kaffee schmeckt dort wirklich hervorragend." erklärt Collin und ich lachte spöttisch auf. „Dein Ernst? Du willst über Kaffee reden? Komm schon Collin! Wir wissen beide, dass dein geiles Auto um einiges mehr an Gesprächsstoff liefern würde, als Kaffee!" grinste ich ihn an und stieg auf den Beifahrersitz.

Das weiche Leder fühlte sich gut an meiner Haut an und ich schnallte mich zögernd an. „Ich wollte nur ein Thema vorschlagen von dem Frauen normalerweise eine Ahnung haben." murmelte der Player, dem dieser Schlitten gehörte und stieg auch ein. „Pff. Kaffee? Ich frag mich echt, wie du nur zu deinem Ruf gekommen bist. Du bist weder romantisch, noch kannst du dich mit einer Frau richtig unterhalten! Was finden diesen ganzen Mädchen nur an dir? Ich könnte glatt wetten, du hättest noch nie eine richtige... okay, nein. Ich weiß, dass du nie eine richtige Beziehung hattest." meinte ich und Mr Arrogant starrte mich an.

Was war denn jetzt los? Das ist eben meine Meinung! Wieso überraschte es ihn denn jetzt so? Plötzlich brach er in schallendes Gelächter aus. Okay, jetzt war er vollkommen verrückt, würde ich sagen... Ich betrachtete meine Fingernägel und wartete darauf, dass er sich wieder beruhigte. Wenn ich ehrlich war, war ich etwas beleidigt. Es war schließlich meine Meinung und er lachte darüber! Was war daran so verdammt komisch? Am besten ich ging einfach wieder rein. Er konnte jemand anderes zum Affen machen. Ich schnaubte und schnallte mich ab. Als Collin das jedoch bemerkte, verstummte er augenblicklich.

Er sah mich grinsend an, beugte sich über mich und schnallte mich wieder an. Okay, jetzt war's das! Ich setzte an, ihn an zu schreien, aber er kam mir zuvor. „Bitte nimm mir das jetzt nicht übel. Es hat einfach noch nie jemand so mit mir geredet." entschuldigte er sich tatsächlich und ich hob immer noch beleidigt eine Braue. „Wir gehen jetzt frühstücken und ich lass dich danach in ruhe, okay?" seufzte er und hob mein Kinn, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. „Dann fahr doch endlich." brummte ich, lächelte aber trotzdem leicht, als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sah.

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