>> Es tut mir Leid, Pete. Ich wünschte, ich könnte es wieder gut machen - <<

>> Und warum kannst du es nicht? <<

Pete stand mit verschränkten Armen vor seinem Bruder David. Dieser hatte noch immer seine rote Uniform an. Er sah trotzdem aus, wie ein häufchen Elend.

>> Weil du mich nicht lässt. Was muss ich noch tun, damit du mir verzeihst?! << fragte David.

>> Du machst das hier nur, um dich bei mir zu entschuldigen, oder? Du musst verstehen, warum ich das mache! Warum ich rebelliere!
Ich rebelliere, weil ich nicht wegsehen kann. Ich habe Menschen umgebracht, die das Richtige tun wollten!
Ich kann das nicht rückgängig machen, aber ich kann es verhindern, dass es nocheinmal passiert! Das Unschuldige sterben.
Wir können etwas bewirken, aber nur wenn wir es wirklich wollen!
Ich will das du das verstehst.
Tu es nicht für mich. Rebellier für dich - oder lass es sein! << sagte Pete ruhig. Die Wut in seiner Stimme war rauszuhören.

David sah beschämt zu Boden. Pete hatte Recht - Er hatte Caitlin nur befreit, um Pete zu helfen. Nicht ihr.

>> Ich weiß nicht, ob ich bereit dafür bin. << flüsterte er. Pete schüttelte nur den Kopf.

>> Bereit oder nicht, das ist nicht Entscheidend. Ich bin alles andere, als bereit dafür, zu kämpfen. Ich möchte keinen Krieg. Aber ich kann das nicht ändern. Um dem Morden, dem Imperium ein Ende zu setzen gibt es keinen anderen Weg. Und wenn du darauf wartest, das du dich bereit dafür fühlst, dann kann es zu spät sein. Zu spät für dich - und alle die du liebst. <<

David schwieg. Erst nach einer Weile antwortete er.

>> Ich - ich weiß nicht, ob ich das kann, Pete. Ich will nicht, dass das Imperium an der Macht bleibt, aber - ich will auch nicht mehr töten. Ich will das hinter mir lassen. Am liebsten - <<

>> Du willst es vergessen? << Er nickte. Pete kam auf ihn zu und legte seine Hand auf die Schulter seines großen Bruders.

>> Du wirst es niemals vergessen können. Egal, wie lange du dich versteckst, wie lange du davor fliehst, es wird dich immer einholen. Ich habe das auch versucht. Es lässt dich nicht los. Das einzige, was du tun kannst, ist dagegen zu kämpfen. Es ist nicht leicht. Das will ich nicht behaupten. Aber es ist möglich. <<

Pete drehte sich um. Er wollte zu seiner Crew - seiner neuen Familie. Sie warteten sicher schon - doch David hielt ihn auf. Er hielt seine Stimme immernoch gedämpft, als wolle er verhindern, dass irgendwer mithören könne.

>> Warum musst du dich immer in Gefahr bringen? <<

>> Wenn wir uns nicht wehren, wer tut es dann für uns? <<

Nijan Tun checkte erneut seine Scanner. Nichts. Seit Stunden umkreiste er mit drei weiteren Piloten den südlichsten Punkt des Mondes. Ohne etwas von Omega zu hören - Die letzte Nachricht von ihm war Stunden her - kurz bevor das Shuttel von seinen Scannern verschwand. Er hatte seinen Leuten sofort befohhlen auf ihren Posten zu bleiben. Den direkten Befehl von Omega wollte er nicht missachten. Was auch immer der junge Inquisitor damit bezwecken wollte, Nijan wollte es nicht behindern.

Auch sein Kollege im Norden des Mondes hatte nichts von ihm gehört - auch er checkte regelmäßig seine Scanner, ohne Ergebnis.

>> Vielleicht sind sie abgestürzt. Auf Yarvin VIII soll es ziemlich große Wesen geben - April oder so hießen die. << sagte O'lek gerade. O'lek Sevaral und er hatten gemeinsam schon etliche Schlachten überstanden. Sie hatten zusammen in den Klonkriegen gekämpft, aber noch nie hatten sie es, dass ihr Anführer einfach verschwand - Nur ein mal, aber das war kein Verschwinden, sondern eine Flucht - wie diese feigen Separatisten - Commander eben waren. Rekrutiert wurden sie nur, wegen ihrer guten Flugkünste - ansonsten wurden Separatisten von Imperium nicht geduldet.

>> Avril. Die heißen Avril, soweit ich weiß. Du glaubst, diese Wesen können Schiffe vom Himmel holen? <<

>> Kann ja sein. Ich glaub nicht, das Lord Omega in seinem Plan vorsieht, das Shuttel vom Radar verschwinden zu lassen, woraus immer sein Plan auch bestehen mag. <<

>> Ich würds ihm zutrauen. Vielleicht will er Feinde von ihm ablenken. <<

>> Was denn für Feinde? Meine Scanner finden keine Lebensformen, die irgendwie feindlich sein könnten - außer diese Avrils. <<

>> Er soll nach Rebellen Ausschau halten. Niemand kann vorher wissen, ob es hier überhaupt welche gibt. <<

>> Wie unlogisch. Wir müssten eigentlich jeden Mond und jeden Planeten nach Rebellen absuchen, warum sollen wir das ausgerechnet hier machen? <<

>> Wenn du danach gehst, wo sich Rebellen aufhalten könnten, müsstest du nicht durch die Planeten und Monde durchsuchen, sondern auch Asteroiden und den gesamten leeren Raum, den wilden Raum und - <<

>> Jaja, schon gut. <<

>> Eigentlich ist es also unmöglich jeden einzelnen Rebellen zu finden. <<

>> Also, warum ausgerechnet hier? <<

>> Soweit ich es mitbekommen haben, hat ein Rebell diese Koordinaten verraten - also muss hier irgendetwas sein. <<

>> Sicher das es Koordinaten waren? <<

>> Befehl von Vader. Wenn Lord Vader meint, es sind Koordinaten, dann sind es Koordinaten. <<

>> Mein ja nur. Es könnte auch ein Code sein. Oder - <<

>> Lass das ja nicht Lord Omega oder jemand anderen hören. Die glauben sonst, du denkst rebellisch. <<

Nijan flog gerade eine Wende, um denselben Weg zurückzufliegen, wie die letzten langen Stunden zuvor, als das Komlink erneut knackte.

>> O'lak, was - <<

>> Hier spricht ... Omega, an alle Piloten, hier ist Omega. Kehrt sofort zur Schonungslos zurück. Ich wiederhole, kehrt sofort zur Schonungslos zurück! <<

Nijan hielt die Luft an. Omega klang - durcheinander und erschöpft. Das Herrische, Drohende, das stehts in seiner Stimme mitschwang, war verschwunden. Aber das interessierte ihn nicht - eher die Tatsache, das Omega das gesamte Gespräch zwischen ihm und O'lak mitgehört haben konnte.

>> Ja sir. << antwortete O'lak.

>> Verstanden. << sagte Nijan und gab den anderen drei Piloten zu verstehen, dass sie zurückfliegen würden. Was auch immer Omega damit bezwecken wollte, die TIE-Staffeln im Norden und Süden zu positionieren, offenbar war der Fall, in dem es wichtig gewesen wäre, nicht eingetreten. Dann viel ihm etwas anderes auf.

>> Ähm Lord Omega, Sir,ich frage nur ungern, aber wie kommt ihr zurück zur Schonungslos? Soweit wir auf den Scannern erkennen konnten, ist ihr Shuttel abgestürzt... << sagte er, unsicher wie Omega darauf reagieren würde. Dieser schwieg zunächst - und vermittelte Nijan somit den Eindruck, etwas falsches gesagt zu haben.

>> Richtig, richtig. Können sie - ich meine, holen sie mich ab - in Ordnung? <<

Verwirrt starrte Nijan das Komlink an. Hatte sich Omega bei dem Absturz den Kopf angestoßen? Wahrscheinlich. Wäre unwahrscheinlich, dass er es nicht getan hätte. So durcheinander hatte er Lord Omega noch nie erlebt - vollkommen neben der Spur. Seufzend wendete er und flog vorbei an der anderen TIE-Jäger Gruppe, die gerade aus dem Norden kam - im Vorbeifliegen sah er, wie O'lak ihm mit Handzeichen viel Glück wünschte - und flog zu den Koordinaten, die Lord Omega ihm zufunkte.