Part IX
Es war seine einzige Chance...
Das Imperiale Shuttel flog über die Ebenen von Yarvin VIII. Sie umkreisten schon seit Stunden den Mond, ohne mehr zu finden als einfache Lebewesen. Langsam fragte sich Omega, was er hier eigendlich suchte. Klar, Vader sagte, er solle nach Rebellen ausschau halten - der sich übrigens kein bisschen die Mühe gemacht hatte ihn das selbst noch einmal zu sagen, sondern es einem Sturmtruppler aufzutragen - Aber woher sollte er wissen, wer von den Lebewesen dort unten ein Rebell war. Theoretisch konnte ein kleines Insekt, dass gerade am Shuttel vorbeiflog ein Rebell sein - Rebellen könnte er nur herausocken, indem er argressiv wurde - was definitiv nicht sein Ziel war.
Plötzlich wurde das Schiff heftig durchgeschüttelt - Zwei der Sturmtruppen neben ihm stürzten gegeneinander und verloren ihre Waffen. Omega konnte sich gerade noch an einem dritten Soldaten festhalten.
>> Was war das? << fragte er.
>> Der Pilot weiß es nicht, Mylord. << antwortete einer der Sturmtruppen, die dem Cockpit am nächsten standen. Erneut wurde das Schiff durchgerüttelt. Diesmal konnte sich Omega nicht mehr halten, er stolperte und stieß sich den Kopf heftig an der gegenüberliegenden Wand. Das Shuttel lag auf der Seite - man wusste, dass es gerade abstürzte.
Ein lautes Krachen ertönte aus dem Inneren der Schiffswand. Omega versuchte sich aus dem Gewirr der Sturmtruppen um ihn herauszukämpfen - ein hoffnungsloses Unterfangen, da er nicht wusste wo oben und unten war. Das Schiff überschlug sich ständig - bis es mit einem plötzlichen Kreischen stoppte - Das letzte was Omega hörte, war das Bersten des Metalls und das Krachen und Knirschen der zerquetschen Bäume.
Sel starrte auf die Rauchsäule. Das Shuttel war schon dreimal an diesem Tag an seinem Versteck vorbeigeflogen. Beim vierten Mal hatten die einheimischen Wesen wohl keine Lust mehr auf das Raumschiff - der große Avril hatte das Schiff mit seinen Klauen zunächst von Hinten am Antrieb getroffen und sich beim zweiten Angriff den Piloten aus dem Cockpit geholt.
Jetzt lag das rauchende Wrack inmitten der hohen Bäume, die häufig auf diesem Mond wuchsen. Ihm kam eine leichte Erinnerung hoch, damals auf dem Dschungelplaneten, als die Jäger mit Alison abgestürzt waren... Energisch schüttelte er den Kopf. Er hatte keine Zeit sich mit seinen Erinnerungen auseinanderzusetzen.
Schnell schlug er sich mit seinem Vibromesser durch das dichte Unterholz auf das Wrack zu. Hoffentlich gab es Überlebende - die könnten ihm auch sagen, was das Imperium auf Yarvin VIII zu suchen hatte. Am Wrack angekommen versuchte er die Laderampe aufzuklappen, die durch den Sturz aufgeschwungen war. Nachdem dies nicht funktionierte, quetschte er sich fluchend durch den Spalt - ein Glück das der nicht enger war.
Im Innenraum des Shuttels sah es schlimmer aus als außen - Die Lampen sprühten nur noch Funken, der Boden war nicht mehr gerade und die Wände vollkommen zerbeult. Außerdem ragten alle paar Meter Metallteile aus der Decke und den Wänden. Der Laderaum war mit Trümmerteilen gefüllt - beihnahe die gesamte Bekleidung der Decke war heruntergestürzt und ließ nun den Blick frei auf die Rohre und Kabel, die an der Decke entlanggliefen und teilweise zerbrochen und zerrissen waren - und zwischen den Trümmern konnte Sel gerade noch die weißen Rüstungen von den Sturmtrupplern erkennen. Das kann keiner überlebt haben.
Er wollte gerade wieder das Wrack verlassen, als er ein ächzen hörte. Erschrocken drehte er sich um. Nichts. Dann bewegte sich an der rechten Seite eines der Trümmer - nur minimal, aber gut zu sehen. Schnell eilte Sel über die Trümmer und hiefte eine Metallplatte zur Seite. Darunter kam zunächst eine Hand zum Vorschein - mit einem zerrissenen Lederhandschuh, der zwei Finger zeigete - der eine war Mechanisch.
>> Hör auf meine Hand anzustarren und hilf mir hier raus! << sagte jemand - leise, aber dennoch konnte er eine leichte Drohung heraushören.
Zunächst zögerte er - doch irgenetwas kam ihm an der Stimme bekannt vor. Er schob weitere Trümmer zur Seite und half dem jungen Mann raus. Er hatte eine schwarze Rüstung an - jedenfalls die Reste einer Rüstung - und einen zerfetzten Umhang. Die Maske, die er getragen hatte war längst durchgebrochen und hing ihm halb im Gesicht, bis er sie genervt abriss. Der junge Mann - oder eher der Teenager - hatte ein schmales Gesicht, das nun mit vielen kleinen Schrammen durchzogen war. Über seinem linken Auge zog sich eine lange feine Narbe, die durch den Ruß nur halb zu erkennen war. Er hatte goldgelbe Augen und dunkelbraunes Haar, das an der rechten Seite mit Blut verklebt war.
Sel erkannte ihn. Selbst nach fünf Jahren...
>> Isaac?! <<
Omega starrte seinen Gegenüber an. Graue Haare, blaue Augen und schmales Gesicht - Er kam ihm bekannt vor. Es war die ältere Version des jungen Mannes, den er in seiner Vision gesehen hatte - dies war ihm jedoch gerade vollkommen egal. Wütend versuchte er aufzustehen - und ignorierte dabei den stechenden Schmerz in seinem linken Bein und die hämmernden Kopfschmerzen, sodass ihm kurz schwarz vor Augen wurde.
>> Wer, bei der Macht, ist ISAAC??!! << schrie er wütend.
Schnell beruhigte er sich wieder, als er das erschrockene Gesicht seines Helfers sah. Vielleicht konnte er die Situation für sich nutzen - und es würde definitiv schneller gehen, von ihm zu erfahren, wer dieser Isaac war, als auf die Rückkehr von Xifos zu warten. Es war seine einzige Chance...
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