Part IV

Omega betrat nachdenklich den Raum und setzte sich neben Vader auf einen der Stühle. Nach Minuten des Schweigens, bei denen sich Vader kein einziges Mal gerürt hatte, nahm er die Frage in den Mund, die er besser nicht stellen sollte. Er tat es trotzdem.

>> Wie seht ihr die Macht, Meister? << Vader hob den Kopf, den er zufor in die Richtung seiner Hände gerichtet hatte.

>> Wie bitte? << fragte der dunkle Lord. Omega spielte nervös mit der Ecke seines schwarzen Mantels und blickte verunsichtert auf Vaders Helm.

>> Was ist die Macht für euch, Meister? Wie sieht sie für euch aus? <<

Vader starrte wenige Sekunden noch geradeaus, drehte sich dann aber in Omegas Richtung. Omega starrte direkt in Vaders Augen. Jedenfalls dorthin, wo sie sein sollten. Sie waren durch die schwarze Maske, die Vader am Leben hielt, verdeckt. Er hatte seinen Meister noch nie ohne diesen Anzug gesehen. Es gab aber Gerüchte, das er auch ohne den Anzug überleben konnte, allerdings nur in einer speziellen Kammer oder einem Bacta-Tank.

Seine Rüstung war unheimlich. Omega konnte von sich aus sagen, das er sich vor fast nichts fürchtete. Eine Ausnahme bildete allerdings sein eigener Meister. Vader konnte man nur fürchten - es sei denn man war der Imperator. Allein Vaders Auftritt war furchteinflößend. Er hatte schon viele schwarze Rüstungen gesehen - unter anderem seine eigene - aber keine davon war so schwarz wie Vaders. Wenn man in die Halbkugeln, die seine Augen bedeckten blickte, war es, als würde man in die endlose Schwärze des Nichts, der Leere versinken und darin ertrinken. Das Schwarz seiner Rüstung schien alles Licht in sich aufzusaugen. Omega hatte nichts gegen die Dunkelheit, er fühlte sich sogar Sicherer, aber Vaders Finsternis erstickte einen, sobald man es wagte, Vader auch nur zu lange anzusehen.

Noch immer sah Vader seinen Schüler mit einer beunruhigenden Ruhe an. Nervös versuchte Omega seinem stechenden Blick auszuweichen.

>> Die Frage ist, wie willst du die Macht sehen, mein Schüler? << fragte er. Fragend sah Omega seinen Meister an.

>> Die Macht ist ein immer wärender Sturm, in dessen Auge du stehst. Du hast die Möglichkeit den Sturm zu lenken, zu leiten, zu kontrollieren. << sagte Vader und drehte sich wieder von Omega weg.

>> Aber - aber die Macht ist doch ein Energiefeld. Ein - ein Feld aus Fäden, Ranken. Wie ein Netz... << stammelte Omega, verstummte jedoch, als Vader warnend seine linke Hand hob.

>> Schweig, Schüler. Setze deine Maske wieder auf. <<

>> Aber Meister- << fing Omega an. Vader wirbelte zu ihm herum. Was ist nur in mich gefahren? Warum widerspreche ich ihm? Er spürte, wie sich Vaders immerzu kontrollierte Wut zu entladen drohte, doch er konnte sich dadurch retten, das er sich seine Maske schnappte, die am Rand noch immer angesenkt war und sie aufsetzte. 

>> Was muss ich tun? <<

>> Es geht um die Rebellen. Das Mädchen hat einige Zahlen verraten. Wir wissen aber nicht ob es sich dabei um Codes oder Koordinaten handelt. Du wirst zu den entsprechenden Koordinaten fliegen und überprüfen, ob sich an diesen Orten Verbindungen zu der Rebellion finden lassen. <<

>> Und wenn ich Rebellen finde? <<

>> Eleminiere so viele, bis einer von ihnen mehr Informationen preisgibt. Solltest du nützliche Informationen bekommen, kannst du mit den Kriminellen tun, was du willst. <<

>> Ja Meister. <<

>> Solltest du Erfolg vorweisen können, denk ich vielleicht darüber nach, endlich unseren Plan in die Tat umzusetzen. <<

>> Ja Meister. << sagte Omega, verneigte sich vor Vader und verließ schleunigst den Raum. Erleichtert darüber, aus Vaders eisernen Blick entkommen zu können, lief er noch schneller. Er nahm seine Maske wieder ab. Das Design war von Vader - er hatte Omega einfach diese Maske in die Hand gedrückt. Omega fand sie genauso abstoßend wie Vaders Angesicht. Sie war ein Zeugnis von Vaders Selbstgefälligkeit, das er einfach alles kontrollierte und es vorallem konnte - außerdem war sie kaputt.

>> Du folgst Vader, wie ein Hund seinem Herrchen. Was würde er tun, wenn du nichtmehr seinen Vorstellungen entsprichst? <<

Die Aussage des Jedi kam ihm in den Sinn. Energisch schüttelte Omega den Kopf. Er hatte keine Zeit sich damit auseinanderzusetzten - das Bild kam wieder auf. Das Bild, welches im in den Kopf geschossen war, als er versuchte in die Gedanken des Jedi einzudringen. Er hatte einen Jugendlichen Menschen sehen können. Er war nicht viel jünger als er selbst gewesen. Naiv hatte er sich gegen das Imperium gestemmt - und war anscheinend verschwunden. Auch er war Vaders Schüler. Das hatte ihm der Jedi nicht gezeigt - sondern Vaders Reaktion, als er Omega in der Zelle entdeckte. Wie war sein Name? Isaac.

Omega blieb stehen. Dass kann ich nicht wissen.

Das war eine Stimme gewesen. Er blickte sich hastig um. Keiner war zu sehen. Isaac!

>> Wer ist da? << fragte er laut. Isaac - hatte die Rebellin ihn nicht so angesprochen?

Isaac! Ich bin hier!

>> Hör auf! << rief er, als er einen schrillen Ton in seinen Ohren hören konnte. Schmerzerfüllt hielt er sich den Kopf, aber der Ton wurde immer internsiver. Ein Zittern erfüllte ihn, ein tiefer Schmerz durchzuckte ihn. Wie ein Blitz schlug das Stechen ein - so schmerzvoll, das er laut aufschrie.

In dem Moment, wo sein Sichtfeld sich verdunkelte, passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Die Tür zu Vaders Zimmer öffnete sich und der dunkle Lord kam in den Gang gestürzt - und Omega konnte eine schemenhafte, durchsichtige Gestalt erkennen, die sich über ihn beugte, bei Vaders Anblick aber sofort im Nichts auflöste. Dann wurde es dunkel um ihn.

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