Kapitel 25


Helles Licht durch dringt dein Augenlid, als du langsam zu bewusst sein kommst. Als du deine Augen öffnest, wirst du von hellen Lichtstrahlen geblendet. Schnell hältst du dir deine Hand vor die Augen. Ein leichtes Ziehen geht durch deinen Handrücken. Du blinzelst mehrmals damit sich deine Sicht verschärft. An deinem Handrücken erkennst du eine Kanüle, wo ein durchsichtiger Schlauch dran hängt. Es lässt dich darauf schließen, dass du in einem Krankenhaus bist. Du richtest dich langsam auf und hältst dir schmerzerfüllt den Kopf. Pochender Schmerz zieht durch diesen und hämmert gegen deine Schädeldecke. Erneut kneifst du deine Augen zusammen in der Hoffnung den Schmerz dadurch irgendwie zu verringern. „Man du hast ja ordentlich was abbekommen...", spricht dich eine vertraute Stimme an, weshalb du zu deinen Bettende blickst. Torres.

Torres steht am Ende deines Bettes und lächelt dich leicht amüsiert an. „Ich hab das zwar nicht auf Video, aber du siehst wirklich grauenhaft aus", scherzt er leicht und sieht wie du darauf eingehst. „Das habe ich verdient...", murmelst du leise und spürst beim Reden den Cut in deiner Unterlippe, welchen du kurz mit deiner Zunge untersuchst. „Was ist passiert?", fragst du und siehst zu Torres. „Frag das lieber Sam. Ich bin nur hier um euch abzuholen." „Wo ist er?", fragst du und siehst dich in deinem Einzelzimmer um. Neben dir auf dem Nachttisch steht etwas zu essen. Du siehst einen leeren Puddingbecher. „Hey wer hat meinen Pudding gegessen?", fragst du leicht eingeschnappt und siehst zu Torres. Dieser schüttelt schnell mit dem Kopf und zeigt auf Sam der gerade rein kommt. „Das war ich. Du hast ihn dir eh nicht verdient...", spaßt er und sieht dich an. „Alles klar? Wie fühlst du dich?" Seine Stimme klingt nun bedeutend ernster. Du atmest kurz amüsiert aus. „Ganz gut, abgesehen davon, dass ich verdammt starke Kopfschmerzen habe."

„Was hast du dir nur dabei gedacht?", wirft er dir sofort vor. „Sagt man so ‚Vielen Dank, dass du mir mein Leben gerettet hast. Zwei Mal'?", fragst du und mit einer angehobenen Augenbraue. Sam schüttelt leicht fassungslos den Kopf. „Danke", murmelt er aufrichtig.

Du siehst ihn an und deutest mit deinem Lächeln an, dass es selbstverständlich ist. „Wie geht es dir und wo ist Bucky?", fragst du ihn. „Ich weiß es nicht. Er hatte dich ins Krankenhaus gebracht und ist danach verschwunden...", sagt er entschuldigend. Du siehst kurz zu deinen Händen runter und dann wieder zu Sam. Du siehst eine große Ledertasche, die er fest in der Hand hält. „Ich denke mal. Wir haben es geschafft?", fragst du und deutest auf den Schild. Sam nickt wortlos, da es zu viele Opfer wegen diesem Schild gab.

„Wie sieht der Plan aus?", fragst du dann.

„Es gibt keinen Plan. Wir fliegen nachhause und warten ab. Wir habe keine Ahnung wo Karli momentan steckt oder was sie plant. Dazu müssen wir uns alle von den Ereignissen der letzten Tage erholen." Du siehst Sam an und nickst zustimmend. „Das wäre wahrscheinlich am Besten." „Ich kläre alles für deine Entlassung ab und dann können wir nachhause." Du nickst Sam und Torres dankend zu. Die beiden verlassen den Raum und lassen dich alleine.

Nachdem Sam alles für deine Entlassung abgeklärt hatte, machtet ihr euch auf den Weg zum Flughafen. Der Arzt meinte du sollst in NYC unbedingt noch mal zu einer Nachuntersucheng. Während des Heimfluges schwiegst du und dachtest an Bucky. Wahrscheinlich hast du es jetzt komplett bei ihm versaut. Als du zuhause ankamst, ruhtest du dich erst einmal ein paar Tage aus. Du warst ziemlich geschwächt und mitgenommen. Zwischendurch versuchtest du Bucky zu erreichen, doch er reagierte nicht. Weder auf Anrufe noch auf Nachrichten.

Du warst nun eine Woche lang zuhause und hast dich von deinen Verletzungen einigermaßen gut erholt. Bevor du zu deiner Nachuntersuchung gehst, beschließt du vorher bei Bucky vorbei zu gehen um das Gespräch mit ihm zu suchen. Zögerlich stehst du vor seiner Wohnung und überlegst ob du wirklich klopfen sollst. Gerade als du den Mut zum Klopfen gefunden hast, taucht hinter dir eine Person auf. „Was machst du hier?" Gänsehaut zieht über deinen Körper, als du seine Stimme hörst. Du drehst dich um und siehst ihn. Bucky.

„Du hast dich nicht gemeldet und ich wollte sehen, wie es dir geht." Bucky mustert dich genau und erkennt noch ein paar deiner Verletzungen. Wortlos kommt auf dich zu und tritt an seine Tür heran. Du weichst zur Seite um ihm Platz zu machen. „Ich wüsste nicht worüber ich mit dir zu reden hätte." Bucky schließt die Tür auf und betritt seine Wohnung. „Vielleicht über das was passiert ist?", erwiderst du und willst ihm folgen. Er dreht sich zu dir um und drückt dich nach hinten. „Ich habe dir nichts zu sagen." Bucky wirkte kalt und distanziert.

„Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Es tut mir leid! Doch ich wollte euch nur helfen." Deine Stimme wird etwas lauter um deiner Aussage mehr Ausdruck zu verleihen. „Spar es dir. Ich wollte nie, dass du in diesen Mist mit reingezogen wirst. Weißt du eigentlich wie ich mich gefühlt habe, als ich gesehen wie John über dich hing und auf dich einschlug? Als du bewusstlos in meinem Arm lagst?", schreit er dich nun an und drückt dich zurück auf den Gang. Er baut sich vor dich auf und sieht ernst zu dir runter. „Ich dachte, ich verliere dich!" Zuerst dachtest du, Bucky ist wütend auf dich. Doch er war wütend auf sich selber. Er war verletzt und fühlte sich hintergangen. Du hattest ihn durch seine persönliche Hölle geschickt. Du siehst ihm tief in die Augen und konntest seinen Schmerz erkennen.

„Bucky...", murmelst du. Doch dieser schüttelt nur den Kopf und dreht sich weg. „Ich habe noch Dinge zu erledigen, also werden wir uns demnächst erstmal nicht sehen. Das wäre wahrscheinlich auch das Beste." Er tritt wieder in seine Wohnung. „Das war es jetzt also?", fragst du, doch er schmeißt die Tür hinter sich zu.

Du verweilst einen Augenblick vor seine Tür und schaust diese mit leeren Augen an. Du beißt dir auf die Lippen um nicht in Tränen auszubrechen, weshalb du beschließt zu deiner Nachuntersuchung zu gehen.

Die Nachuntersuchung dauert recht lange, da sie dich komplett unter die Lupe nehmen. Deine Gehirnerschütterung war gut verheilt und hinterließ keine Schäden. Auch das angebrochene Brustbein schien wieder in Ordnung zu sein. Die aufgeplatzte Lippe braucht etwas Zeit, doch es soll keine Narbe zurückbleiben. Der Arzt meinte, dass du großes Glück hattest. Deine Verletzungen hätten schlimmere Folgen haben können. Er teilte dir eine Nachricht mit, der du nicht gerechnet hättest. Er meinte, du sollst dich unbedingt die nächsten Wochen ausruhen und schonen. Nickend verlässt du den Termin und überlegst was du die nächsten Wochen machen sollst. Zuhause würdest du nur in Einsamkeit versinken und auf der Arbeit war nichts los.

Deshalb beschließt du zu Sam zu fahren. Er war Nachhause zu seiner Schwester und seinen Neffen gefahren. Er will die Zeit der Ruhe nutzen. Einerseits fühlst du dich schlecht, wenn du dort einfach auftauchst und ihn zur Last fällst. Andererseits meinte er selber, du kannst dich jeder Zeit bei ihm melden. Nach der Auseinandersetzung mit Bucky findest du, dass es der richtige Zeitpunkt wäre dieses Angebot anzunehmen. Du gehst nachhause um deine Tasche für die Reise zu packen. Gerade als du die Wohnung verlassen willst, siehst du Bucky seine Lederjacke, die er bei dir gelassen hatte bevor das ganze Chaos begann.

Soll ich sie mitnehmen, fragst du dich selber aber verlässt dann schließlich seufzend deine Wohnung und fährst zum Flughafen. Mit einem Last-Minute Flug geht es dann für dich nach Delacroix in Louisiana. Als du ankommst bist du mit einem Taxi in die Gegend gefahren wo Sam wohnt. Die genaue Adresse von Sam weißt du nicht, aber anscheinend kennt ihn hier jeder. Der Taxifahrer setzt dich in der Nähe von einem Steg ab und zeigt dir ungefähr die Richtung in die du zu gehen hast. Vom weitem erkanntest du Sam auf einem Boot mit zwei kleinen Jungs stehen. Sie knüpfen gerade Knoten in ein Fischernetz, als du vor dem Boot stehen bleibst. „In etwa zehn Jahren haben wir das Ding hier repariert. Wäre doch toll nochmal raus zufahren, bevor wir das Boot verkaufen", spricht Sam mit den Jungs und bemerkt dich gar nicht, „Es gibt eine tolle Stelle vor Grand Island, da habe ich mit eurem Großvater immer eine Menge gefangen." „Mum sagt wir können das Boot nicht verkaufen. Es ist zu kaputt. Mr. Dinh hat gesagt, er kauft es nicht da die Reparatur noch teurer wäre."

„Dann sieht es wohl so aus, als könntest du noch etwas Hilfe gemachen", sagst du etwas lauter. Sam erschreckt sich, als du ihn ansprichst. Ruckartig dreht er sich um und sieht dich an. „y/n, was machst du hier? Du kannst mich doch nicht einfach so erschrecken!" Du lachst, als du merkst wie stark es Sam aus dem Konzept gebracht hat. „Entschuldigung ich konnte nicht anders. Du sahst gerade so friedlich aus." Du stellst deine Tasche ab und steigst runter auf das Boot um Sam zu umarmen. Er erwidert die Umarmung und sagt den Jungs, dass sie kurz zu ihrer Mutter gehen sollen. „Was ist los. Wieso bist du hier?", fragt er und sieht kurz zu deiner Tasche. „Ich habe mit Bucky gesprochen. Er muss ein paar Dinge erledigen und will mich erstmal nicht sehen. Naja und ich dachte mir, eh mich zuhause zu Tode langweile... besuche ich dich." Du lächelst Sam leicht an, doch das Lächeln verschwindet schnell wieder. Die ganze Situation mit Bucky nimmt dich stärker als gedacht.

„Es tut mir Leid, wie es gelaufen ist zwischen euch. Ich dachte echt, ihr habt eine Chance...", sagt er mitfühlend und klopft dir aufmunternd auf die Schulter. Du nickst und siehst dich dann grob um, da du das Boot genauer betrachten willst. „Wenn mir das hier so ansehen, dann komm ich ja gerade gelegen, hm?" Du lachst leicht und berührst die rostige Wand vom Boot. „Ich nehme jede Hilfe, die ich kriegen kann", erwidert er und seufzt leicht bedrückt. „Das Boot bedeutet dir viel, oder?" „Ja... ich bin hierauf groß geworden...", erwidert Sam und sieht den Fahnenmast hoch. „Dann versuche ich zu helfen, wo ich kann." Sam sieht dich an und nickt. „Hey sag mal, wie war eigentlich deine Nachuntersuchung. Alles wieder ok?", fragt er neugierig. „Alles soweit in Ordnung. Bin wieder in Ordnung aber soll mich möglichst viel schonen." Sam nickt und sieht zum Haus wo Sarah ihn zum Essen rein winkt. Du siehst ebenfalls zu Sarah und steigst mit Sam vom Boot. „Ich werde mir dann jetzt erstmal eine Unterkunft suchen. Ich komm dann morgen zu dir und wir fangen dein Projekt hier an", lachst du leicht und willst gerade gehen. Sam hält dich am Arm fest und deutet mit seinem Blick zum Haus. „Du kannst bei uns bleiben. Wir haben noch ein Gästezimmer frei. Dazu freuen sie Kinder, wenn Besuch da ist." „Sam ich kann doch ni..." „Keine Widerrede", unterbricht Sam dich und nimmt dir deine Tasche ab. Du lächelst ihn dankbar an und nickst.

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