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(Ja, ich hab die Story umbenannt. Der neue Titel gefällt mir einfach besser)

Jisung PoV

"Minho? Jisung? Was macht ihr denn hier?", fragte Changbin überrascht, als er uns nach ein paar Minuten die Tür öffnete. Seine Haare waren verstrubbelt und er trug sein T-Shirt falsch herum. Alles in allem sah er ziemlich... naja... zerfickt aus. Wortwörtlich. Vermutlich hatten wir ihn und Felix gerade unterbrochen.

Der Gedanke wurde mir bestätigt, als Felix seinen Kopf aus Changbin's Zimmer streckte, um nachzusehen, wer geklingelt hatte, und man dabei seine nackten Schultern sah.

"Jisung! Du hast es geschafft!"

Ein halbnackter Felix, der nicht mehr als eine Jogginghose trug, lief auf mich zu und umarmte mich stürmisch, was ihm von zwei Seiten eifersüchtige Blicke einbrachte. Dass wir vor Changbin's Haustür standen und ihn damit jeder sehen konnte, schien ihm auch recht egal zu sein, so wie es mir egal war, dass er nicht wirklich etwas an hatte. Felix und ich hatten die Art Freundschaft, bei der wir uns an solchen Dingen nicht wirklich störten. Wir waren einfach beide komplett schamlos gegenüber einander.

"Ja, hab ich.", antwortete ich lächelnd, "Und du solltest mich vermutlich loslassen, bevor Changbin das Gleiche mit mir macht wie Lino."

Er ließ mich los und gab Changbin einen Kuss. "Du brauchst nicht eifersüchtig sein, Baby. Ich würde dich nicht verlassen und erst recht nicht für jemanden, der vergeben ist. Und noch weniger für Jisung. No offense, Bro."

"Schon okay.", meinte ich, "Ich weiß, dass ich ein wenig seltsam und anstrengend sein kann."

"Ein wenig? Du hast um 3 Uhr morgens für mehrere Minuten bei mir geklingelt, dich in mein Bett gelegt und mit mir gekuschelt, obwohl wir noch Streit hatten. Wenn das nicht anstrengend und seltsam ist, weiß ich auch nicht.", erwiderte Minho und ich musste kurz lachen.

"Das ist eine der Nebenwirkungen, wenn man einen Han Jisung in sein Leben lässt. So wie falsch herum getragene Shirts anscheinend zu den Nebenwirkungen von Felix zählen."

"Huh?" Changbin sah verwirrt auf sein T-Shirt und bemerkte nun auch, dass da etwas nicht ganz richtig war, und korrigierte es schnell.

"Siehst du? Felix und Changbin sind morgens nicht zu faul, um miteinander zu schlafen, im Gegensatz zu dir."

"Lass mich halt. Als ich wollte, ist uns was dazwischen gekommen.", lachte ich.

"Aber etwas verstehe ich einfach nicht.", begann Changbin, "Erstens: Wer zur Hölle ist Lino und wie ist er daran Schuld, dass Jisung Schluss gemacht hat? Zweitens: Warum ändert Jisung mitten in der Nacht seine Meinung und taucht dann sofort bei Minho auf?"

"Das ist eine lange Geschichte, bei deren Erzählung es vielleicht von Vorteil wäre, wenn alle bekleidet sind."

Vorwurfsvoll sah ich zu Felix, der mit den Augen rollte und sich ein Shirt anziehen ging. In der Zeit begaben wir uns schon mal ins Wohnzimmer und ich begann Changbin den Teil der Geschichte zu erzählen, den Felix bereits kannte. Dieser verfolgte meine Erzählung nur ungläubig.

Gerade als ich bei dem Teil angekommen war, der nach meinem Gespräch mit Felix passiert war, betrat Felix den Raum und setzte sich neben Changbin.

"Ich hoffe, ich hab nichts Wichtiges verpasst?"

"Nope, du kommst gerade richtig. Ich hab eben von deinem Ratschlag erzählt."

"Dann ist ja gut. Erzähl weiter."

Ich erzählte ihnen die restliche Geschichte und sie hörten aufmerksam zu. Die ganze Zeit über fuhr Minho sanft durch meine Haare und ich hatte meinen Kopf auf seine Oberschenkel gelegt. Wie sehr ich es doch liebte, wenn er das tat.

"Denkst du Lino wird jemals wieder kommen?", fragte Changbin ernst.

"Möglicherweise. Ich weiß es nicht, aber ich hoffe einfach, dass er es nicht tut. Im Moment möchte ich einfach nur meine Ruhe und meine Zeit mit Minho und euch genießen, ohne je wieder Angst vor dem Schlafen haben zu müssen. Genau diesen Wunsch hat mir Minho ja im Endeffekt erfüllt. Auch wenn es ein anstrengender Weg war, den ich nicht nochmal gehen möchte, hat es sich gelohnt."

"Das definitiv.", stimmte Minho mir zu und gab mir einen kurzen Kuss. "Ich bin froh und stolz, dass du dich nicht unterkriegen lassen hast. Wer hätte gedacht, dass du nach unserem holprigen Start mal so für uns beide kämpfen würdest?"

"Felix, Changbin, nehmt die Hände wieder runter.", lachte ich und die beiden nahmen grinsend die Hände runter, "Felix, du konntest Minho am Anfang genauso wenig leiden wie ich."

"Du hast ihn mehr als nur gehasst, Jisung. Ich mochte ihn einfach nicht besonders. Da lagen Welten zwischen unseren Einstellungen gegenüber Minho. Vorallem weil du andauernd auf Streit mit ihm aus warst."

"Da hat er recht, Sungie. Du hast mich bei jeder Gelegenheit fertig gemacht oder es zumindest versucht.", stimmte ihm Minho zu. Verräter.

"Gar nicht!"

"Die Geschichte mit dem Hoodie?"

"Sooo schlimm war das auch nicht..."

"Lass mich zitieren: Die große Menge Waschmittel, die ich bräuchte, um deine Überheblichkeit da wieder raus zu spülen, kann ich mir auch sparen.' '', grinste Minho.

Changbin und Felix fingen an zu lachen, während ich beleidigt meinen Freund ansah.

"Da brauchst du mich überhaupt nicht so anzusehen."

"Oh tut mir leid, Mister Ruinier-mein-
Image-und-ich-ruiniere-dein-Leben. Aber du musst zugeben, dass du mich schon damals attraktiv oder zumindest interessant fandest. Sonst hättest du meinen Hoodie nicht angezogen."

"Ich fand dich in dem Moment, als ich dich das erste Mal gesehen habe, schon wunderschön. Genau das hat mir Angst gemacht. 'Was soll ich tun, wenn dieser süße Junge mir tatsächlich noch den Kopf verdreht und mich anspricht? Was werden die anderen denken, wenn sie erfahren, dass ich mit diesem einen Jungen den Rest meines Lebens verbringen will?' "

"Eine Sache für die ich Lino sehr dankbar bin. Sonst hätte ich nie das Bild von ihm gezeichnet, mich nebenbei vor der ganzen Klasse geoutet und wir hätten uns nie näher kennengelernt. Außerdem ist dadurch deine Angst vor dem Anders sein verschwunden."

"Vielleicht war ja einfach ein Teil deines Unterbewusstseins, der dir zeigen wollte, dass du mir helfen sollst."

"Binnie und ich wären ohne ihn auch erst deutlich später zusammen gekommen, wenn überhaupt. Ihr hättet euch ja sonst nicht so sehr auf dem Flur gestritten.", meinte Felix.

"Ein Hoch auf den Typen, der mich in meinen Träumen umgebracht hat!", rief ihn und tat so, wie als würde ich ein Glas zum Anstoßen erheben.

"Auf Lino.", lachten die anderen und taten es mir gleich. Auch wenn wir nicht wirklich anstießen, kam es mir so vor, als würden wir nun den Beginn eines neuen Lebensabschnittes feiern.
Denn genau das war es für mich.
Ein neuer Abschnitt voller Liebe, Freunde und traumhaft schönen Nächten.

++-Ende-++

From a Stay with Jisung's daydreams and Minho's fears.

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