[16]
Jisung PoV
"Minho, aufwachen. Es ist dein Geburtstag." Immer wieder verteilte ich kleine Küsse auf seinem Gesicht, damit er aufwachte. Trotz meines schlechten Traums letzter Nacht war ich super gut gelaunt. Vermutlich war ich sogar aufgeregter wegen Minho's Geburtstag als er selbst. Er bewegte sich immer noch nicht, doch ich war mir ziemlich sicher, dass er schon wach war, deshalb schnappte ich mir einfach eines der Kissen und schmiss es ihm ins Gesicht.
Minho sah mich verschlafen an, wie als würde er mir sagen wollen, dass er es gerade mehr als nur bereute, mich bei ihm schlafen zu lassen.
"Happy Birthday, alter Sack.", grinste ich ihn an, doch wirklich begeistert schien er immer noch nicht. Was hätte ich denn machen sollen? Die nette Methode, ihn zu wecken, hatte nicht funktioniert, deshalb musste ich es halt anders lösen.
"Wie hast du mich gerade genannt?", grinste er zurück und ich konnte mir genau vorstellen, worauf das hinaus laufen würde.
"Alter Sack.", sagte ich so provokant, wie ich konnte.
"Ich geb dir gleich alter Sack."
Ehe ich mich versah, war Minho über mir und kitzelte mich durch.
"N-Nein haha Minho la-hahahha-ss das."
Ich versuchte mich zu wehren, aber es hatte keinen Sinn. Vor Lachen konnte ich kaum irgendetwas dagegen machen.
"Nimm es zurück, Han Jisung.", lachte er. Der Idiot hatte auch noch seinen Spaß daran mich zu foltern.
"Niemals!"
"Dann höre ich auch nicht auf! "
Immer wieder trat ich leicht nach Minho, doch selbst das das funktionierte nicht, da ich eher aussah wie ein Käfer, der auf dem Rücken lag und es nicht schaffte, wieder auf die Beine zu kommen.
"Ist ja gut! Ich ergebe mich! Du bist immer noch jung und frisch!"
"Geht doch."
Minho ließ sich vorsichtig auf mich fallen, was mich zwar nicht wirklich störte, ich aber dennoch nicht unkommentiert lassen konnte.
"Und schwer.", hängte ich noch an meinen vorherigen Satz dran.
"Ich hab dich oft genug durch die Gegend getragen, also keine Beschwerden, sonst läufst du in Zukunft nur noch."
"Das kannst du mir nicht antun.", erwiderte ich gespielt geschockt.
"Und wie ich das kann."
Es klopfte an der Tür und Minho's Eltern kamen rein. Wir sahen beide zur Tür.
"Wir haben uns schon gedacht, dass ihr schon wach seid. Ihr ward ja zumindest auf dem Flur kaum zu überhören.", meinte Minho's Vater.
Minho ging von mir runter und stellte sich vor das Bett, wo seine Eltern ihn nacheinander umarmten und ihm zum Geburtstag gratulierten. Ich setzte mich in der Zeit auf und würde dann von seinen Eltern ebenfalls begrüßt.
"Was haltet ihr davon, wenn wir frühstücken gehen und Minho dann seine Geschenke auspackt?", fragte seine Mutter.
"Klingt gut. Oder, Sungie?"
"Jap. Klingt gut. Meins bekommst du dann auch noch."
Seine Eltern gingen vor, ich gab Minho noch einen Kuss und dann kamen wir auch hinterher.
Bereits im Flur kam mir schon der Geruch von Pancakes entgegen und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ab und zu hatten Minho und ich zwar versucht welche zu machen, aber das war meistens gescheitert, weil er die Pancakes anbrennen lassen hatte. Er hatte meinen Herd jedes Mal aufs Neue unterschätzt und irgendwann hatte ich ihn einfach nicht mehr dran gelassen, obwohl er ja angeblich alles unter Kontrolle gehabt hatte.
"Schmecken um Längen besser als deine.", begann ich also Minho aufzuziehen, als wir gemeinsam aßen.
"Euer Herd ist halt einfach zu heiß.", erwiderte Minho. "Kein Wunder, dass das dann so knusprig wird."
"Minho. Babe. Das war nicht knusprig, sondern einfach nur verkohlt. Noch ein paar Sekunden länger und die Pancakes hätten Feuer gefangen."
"Ich kann vielleicht nicht kochen, aber dafür kann ich backen."
"Das stimmt. Da bist du wirklich gut drin.", stimmte seine Mutter zu und ich musste Minho ebenfalls zustimmen, alleine schon, weil er mir sonst vermutlich nie wieder Käsekuchen backen würde und das konnte ich auf keinen Fall passieren lassen. Dafür war sein Käsekuchen einfach zu gut.
Minho's Eltern übergaben ihm nach dem Frühstück seine Geschenke, die er freudig öffnete und danach verschwanden wir wieder in seinem Zimmer. Nun war ich an der Reihe ihm mein Geschenk zu geben. Ich hatte, um ehrlich zu sein, ein wenig Angst, dass es ihm nicht gefallen würde, weil es recht kitschig war, aber ich hoffte einfach, dass es ihm trotzdem gefiel.
Nervös übergab ich ihm die unscheinbare, gut verpackte Box.
"Kein Grund aufgeregt zu sein, Ji. Selbst wenn es mir nicht gefallen sollte, wäre das nicht schlimm, okay? Ich habe dir ja gesagt, dass du mich überraschen sollst."
"Jajaja, jetzt mach es einfach auf."
Minho lächelte und öffnete den Karton. Als erstes nahm er eine unscheinbare Kette mit einem Anhänger, in den man ein Bild packen konnte, allerdings so, dass man es nur sah, wenn man ihn öffnete, heraus und sah sich das Bild an, ehe er anfing zu lachen.
"Dein Ernst?"
Er hielt mir das Bild vor die Nase und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ein Eichhörnchen mich aus der Kette heraus anblickte.
"Ich hab halt kein passendes Bild von mir gefunden. Die haben da irgendwie alle nicht rein gepasst. Da war das die beste Lösung."
"Das ist so...", Minho schien nach dem richtigen Wort zu suchen, was anscheinend schwieriger war, da er immer noch lachen musste "so ein typisches Jisung-Ding. Für genau solche Sachen liebe ich dich."
Er machte sich schnell die Kette um und ließ sie unter seinem Shirt verschwinden, ehe er noch ein weiteres Mal in die Kiste griff und ein circa drei Zentimeter breites Lederarmband rausholte, das aus mehreren dünnen Lederbändern bestand. Warum ich dachte, dass es ihm gefallen würde, wusste ich auch nicht. Ich hatte es einfach gesehen und in meiner Vorstellung sah es gut an ihm aus, also hatte ich es ihm gekauft.
"Das ist ja cool, Ji. Ich mag es wirklich. Danke für die Geschenke."
"Du hast das Beste doch noch gar nicht rausgeholt.", grinste ich und Minho zog eine kleine unauffällige Karte aus dem Karton.
"Dein Ernst?", er sah mich ungläubig an.
"Mein vollkommener Ernst."
"Das hab ich mir schon immer gewünscht! Danke! Danke! Danke!"
Er zerquetschte mich fast, als er mich freudig umarmte. Die Karte mit der Aufschrift:
"Gutschein für eine Katze
Kümmer dich gut um sie.
-Jisung" hielt er dabei immer noch in der Hand.
"Ein wenig musst du dich aber noch gedulden. Wir können die Katze erst holen, wenn wir zusammen leben. Ich hab zwar versucht deine Eltern zu überreden, dass du sie jetzt schon haben kannst, aber naja..."
"Egal. Ich freue mich so!"
"Schön das es dir gefällt." Ich lächelte glücklich. Minho so fröhlich zu sehen, war alles was ich mit dem Geschenk erreichen wollte.
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