21 | gryffindor gegen ravenclaw.
Am nächsten Morgen war das Trampeln der Menge so laut, dass es Logans schläfrigen Verstand überrollte wie ein auf Festland peitschender Tsunami.
Der Stampfgesang der Gryffindors ebbte durch das Holzgerüst der Tribünen und hallte in den Dielen unter ihnen wieder. Es war überall und es zerriss sie fast.
Logan hatte in der vergangenen Nacht kaum geschlafen und der Spielmorgen traf sie mit einer Wucht, dass ihr übel war.
„Alles gut bei dir?"
Corbens besorgte Miene zog sich in ihr verschleiertes Blickfeld. Zu ihrer Überraschung sah er wach aus. Fokussiert, konzentriert, der Rücken steif und aufrecht. Jede Faser an ihm saß und das Silber seines Umhangs verschmolz mit seinem Irisgrau. Als hätte er sich mit seiner Kapitänsbinde Selbstsicherheit angeschnallt. Die Panik der vergangenen Tage gab es nicht mehr.
Er war nicht nervös. Er war bereit.
Logan antwortete nicht, dünsene Schwere sank in ihre Magengegend und der Besenstiel ihres liebsten Nimbus 2000 war viel zu rutschig.
Auf Corbens Lippen zog sich ein Grinsen.
„Hey", raunte er, während sich Tina Bigstein an ihm vorbei zum verschlossenen Tor des Ganges schob, durch das das gleißende Morgenlicht auf ihre Gesichter fiel. Dort draußen bebte eine andere Realität. Eine falsche, irgendwie. „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Panik."
Eigentlich sollte sie auf den Rängen sein. Mit einem Schal um den Hals und beißendem Neid.
„Ich weiß."
Matt sah sie das bunte Farbenmeer aus Blaurot und Silbergold auf den Rängen tanzen. Neben ihnen reihten sich die Gryffindors auf, Rotschöpfe bahnten sich in ihr Sichtfeld, doch sie sah bloß zu Corben, der ihre Schulter nur noch fester drückte; er war die Ruhe selbst. War für solchen Druck geboren.
„Ist alles gut, alles klar." Sie sagte es mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem sonst.
Madam Hooch durchschritt den Mittelgang, die Sohlen ihrer Schuhe stampften lauter auf das Holz als das Echo der Jubelrufe kräftig war.
„Also", tönte sie zu den beiden Teams hinüber und Corben schob sich an die Spitze seiner Mannschaft; Angelina grinste ihm zu „Ich will ein schönes, faires Quidditchmatch, verstanden?"
Fred, dicht hinter seiner Mannschaftskapitänin, schielte zu Logan. Und vielleicht hätte er ihr noch was sagen, etwas deuten wollen. Vielleicht sollte sein Kopfnicken 'Viel Glück' oder 'Warts nur ab' bedeuten - sie würde es nie erfahren. Denn im nächsten Moment ging das Tor auf und ein Sturm brach auf sie ein.
Später einmal würde sich Logan nicht mehr daran erinnern, was in diesen fünf Minuten bis zum Anpfiff des Spiels geschehen war. Wie energisch sich Corben und Angelina die Hände gaben, was ihr Kapitän genau zu ihnen sagte, als sein verheißungsvoller Blick den höchsten Zuschauerturm hinauf glitt. Dorthin, wo die Lehrerschaft gemeinsam mit zwei Männern in silbrigen Anzugsroben warteten. Sie wusste nicht, was es war, das ihren Verstand benebelte; alles was sie wusste, war, dass irgendetwas in ihrem Leben schrecklich falsch gelaufen war.
Die vielen Blicke ließen ihre Hände prickeln, als sie sich zu Corbens rechter Flanke aufstellte. George Weasley, mit dem Schläger über seiner Schulter, feixte ihr über die Distanz hinweg zu, dabei verschwamm er in einem Schleier aus Rot und Gold.
Die Kiste in Mitten des Feldes ratterte, ein Surren ertönte, ein grellernder Pfiff. Ein Ball stob in die Höhe - und schon ging das erste Quidditchspiel der Saison los.
Im ersten Moment war es so, als ihre Füße sich vom festen Rasen lösten, als hätte sie die Schwere in ihrem Magen auf dem Spielfeld zurückgelassen. Ihre Mannschaft schoss ebenfalls empor - und im nächsten Augenblick bekam sie den Quaffel zugeworfen.
Und erst, als sie ihn wieder loswurde, als Paul Bochholt auf der anderen Seite des Feldes ihren Pass annahm, da fühlte sich der aufkommende Wind in ihren Haaren und ihre Beine in der Luft wie eine winzig kleine Heimkehr an.
Die Gryffindorsche Mannschaft, letzten Endes, war gut. Sie surrten durch die strahlend blaue Himmelsluft wie blutrote Kriegspfeile und flitzten zwischen ihnen her wie Laserpointer. Doch Logan, gemeinsam mit Paul und Corben an der Spitze der Ravenclaws, waren besser.
Ihre Treiber, Joleen Franks und Tina Bigstein, leisteten sich einen erbitterten Zweikampf mit den Weasleyzwillingen und das laute Donnern der preschenden Schläger erfüllte sekündlich die Luft.
Derweil begleitete sie das Toben und die Pfiffe der Menge bei jedem Wurf und die Stimme Lee Jordens echote über die Ländereien.
„Und da ist Logan Ainsley am Ball", bretterte er, als sie Katie den Quaffel wegschnappte und unter ihr hindurch auf die gegnerischen Torstangen zutauchte „die neue Jägerin der Ravenclaws und - was ein Manöver, direkt McLaggen in die Arme."
Corben war in der Mitte des Feldes freigeflogen, Angelina hinter ihm eng am Anschlag, aber sonst trennte ihn nichts von seinem Ziel - „Komm schon Ron, wehr den Wurf ab!"
Der Quaffel sauste durch die Luft und Ron sprang ins falsche Eck. Abrupt bremste Logan ab, der Ball sauste durchs Tor. Lee tobte: „Nein, der sitzt!"
Corbens High-Five traf Logans Hand im Übermut, während sie zurück auf ihre eigene Hälfte huschten.
„Zehn zu null für Ravenclaw nach der ersten Minute Spielzeit."
Und so trug sich das Spiel davon. Madame Hooches Pfiffe zerrissen das Zuschauergetöse, wann immer der Ball durch die Torstangen raste und in den ersten zehn Minuten hatte sich Logan noch nie so sicher in mitten einer gegnerischen Hälfte gefühlt. Denn ihre Treiber flogen um sie herum wie Bodyguards und unterbrachen alle Doppelpässe der Zwillinge, die sie nur ausmachen konnten. Und das gab ihnen Raum. Raum, um ihre Flanken zu decken, Alicia in die Leere schweben und Angelina ins Nichts rasen zu lassen. Raum, gemeinsam auf Ron zuzufliegen, ihn auszupassen - und den Quaffel zu versenken.
„Halt ihn Ron, komm schon!", stöhnte Lee irgendwann so laut, dass sein Mikrofon knisterte, doch es warzu spät: „Und das sind die 50." Er verkündete es mit dröhnender Fassungslosigkeit, noch während Corben den Ball hinter den Torstangen aus der Luft fischte.
Fünfzig. Fünfzig zu zehn.
„Die ist gut, die Ainsley." Lee passte unter ihnen den Spielstand an. Eine deutliche Führung. „Sie, McLaggen und Bochholt fliegen als gäbs kein Morgen."
Und das stimmte. Für eine ganze Weile zumindest.
Denn Kaite, Angelina und Alicia waren eingespielt wie ein Uhrwerk und hätte es Gordon Wamsey nicht vor ihren Torstangen gegeben, hätten sie nach einer Stunde zurückgelegen. Der Quaffel preschte von einer Seite des Spielfelds zur nächsten, einem Angriff folgte der Konter, dann ein Abblocken des Hüters, ein Gegenangriff. Und am Ende brillierte Gordon Wamsey.
Schließlich hatte Corben Recht gehabt, die Gryffindors verließen sich auf ihre Passsicherheit und die Zwillinge an den Außenflügen, die das Geschehen ordentlich aufmischten. Doch die ravenclaw'schen Treiber hielten dagegen, bis ihnen die Puste ausging.
„Siebzig Minuten Spielzeit und noch kein Schnatz in Sicht!" Lees Augen glitten über den Mittagshimmel. „Das könnte ein langes Spiel werden."
Trotzdem bauten sie ihren Vorsprung auf. Die Abstände, in denen die Tore fielen, wurden größer, die Passgeschwindigkeiten dehnten sich und wann immer sie einen Angriff abbrechen oder neu starten mussten, krampfte Corbens Griff um seinen Feuerblitz
Neunzig Minuten waren es schon. Und sie lagen mit sechzig Punkten vorn.
Sicher war ihnen aber noch lange nichts.
Auch nicht, als es einhundertzwanzig zu vierzig stand, Ravenclaw mit einem gewaltigen Vormarsch, Angelina mit Zornesröte im Gesicht und einem immer gewagter umhersausenden Harry, der ihn fangen musste, den Schnatz.
Logan hingegen genoss, dass ihr Seitenstiche durch die Brust jagten und ihr die Chance zum Atmen nahmen, genoss das Triumphgefühl, das Corben jauchzen ließ, als sie ihren dreizehnten Treffer machten. Seine Selbstsicherheit, den Vorsprung, die Idee: Sie spielten gut, er spielte gut, das mussten die Scouts auf den Rängen sehen.
Und so fischte sie Gordons Pass mit Leichtigkeit aus der Luft, auch wenn Katie gefährlich nah am Quaffel war - sie umflog sie, bog ab nach rechts, sah auf. Corben wehrte sich im Mittelfeld gegen Angelina, doch Paul, an der Spitze, der das Feld zu ihr hinüberzog, der war frei und sie -
Ein scharfer Windhauch bretterte an ihrem Ohr vorbei.
„Oah das war knapp!" Lees Jauchzen erreichte sie, bevor ihr Verstand wieder an Fahrt gewann. „Fast hätte ein Klatscher Ainsley vom Besen gebürstet wenn da nicht - Verdammt, was tut er da?"
Er hatte sie verfehlt, um Haaresbreite nur. Der Klatscher, der auf sie zugeschossen war, geradewegs auf Augenhöhe.
Genauso wie der Schläger, der sie rettete.
„Der hätte sie ausgeknockt, Weasley!"
Lee Jordan tobte und Logans Hände schürften über den Holzstiel, so abrupt erstarrte sie in der Luft. Sie wusste, dass es weiter ging, sie wusste, dass Katie irgendwo hinter ihr auf sie zuraste. Doch alles, was sie sah, war ein Paar stechend grüner Augen, unmittelbar neben ihr, erschienen aus dem Nichts.
„Fred Weasley rettet Logan Ainsley vor 'nem Klatscher und hält sie so im Spiel - die ist nicht in deinem Team du Spinner! Kann ihm mal wer die Regeln erklären?"
Schweiß stand ihm auf der Stirn und die Starre, die seine Mine lähmte, zeugte von seiner eigenen Verblüffung. Was hatte er getan?
„Fred du bist 'n Gryffindor Mann!"
Der Schläger baumelte aus seinem Handgelenk, die schmalen Lippen zu einer Linie gepresst. Einen Atemzug später, und sie hätte nicht reagiert, sie hatte ihn gar nicht kommen sehen, sie wäre -
„Scheiße Weasley, Ainsley auszuknocken hätte für uns das Spiel gekippt!"
Erst Professor McGonagalls Schrei riss Logan aus ihrer Trance: „Jordan!"
„Jaja, Professor, ist ja nichts Persönliches."
Und plötzlich holte ihre Realität die Zeitlupe auf: Katie sauste nur knapp an Logan vorbei, sie brach den Blickkontakt zu Fred und schoss in die Tiefe, den Quaffel unterm Arm.
„Also McLaggen jetzt wieder am Ball -", fuhr Lee das Spielgeschehen unbeirrt weiter aus, doch Logan kam nicht umher, zurück zu schielen, während sie Corben im Ballbesitz Richtung Torstangen davonflitzen sah. Gerade noch rechtzeitig, um auszumachen, wie George Fred einen Schlag auf den Hinterkopf simulierte. Lee auf den Rängen johlte: „Genau George, brat ihm eins über!"
Das Adrenalin, das durch Logans Adern raste, war drückender geworden.
Nach einhundert Minuten forderte Corben eine Auszeit. Logans Beine zitterten, als sie den Rasen unter ihren Sohlen spürte; ihr Atem ging unkontrolliert.
„Die ham noch Luft", keuchte Tina Bigstein; die Gryffindors diskutierten über ihnen.
Corbens Blick lag einzig auf Cho, die als letzte ihre Runde erreichte.
„Sorry Corbs, aber der Schnatz ist nirgends zu sehen", rief sie ihnen zu, bevor sie mit einem dumpfen Aufprall zum Stehen kam.
Corbens Haut war feuerrot, seine Haare klebten platt an seiner Stirn und das Trikot warf Falten über das Rasen seiner Brust.
„Zwei mal hab ich ihn erst gesehen, aber er war zu schnell wieder weg."
„Na schön." Er pfiff scharf durch seine Zähne hindurch, sein Gewicht ruhte auf dem Feuerblitz, den er in den Rasen stemmte. Alle Augenpaare fixierten ihn. „Es steht hundertsechzig zu fünfzig. Das ist der Wahnsinn." Mit dem Ärmel klaubte er sich Feuchtigkeit von der Stirn. „Fünf Tore noch, und wir sind mit 160 Punkten in Führung. Fünf Tore und wir können alle einen Gang runterfahren, dann ist egal, wer den Schnatz fängt."
„Ich weiß nicht, ob wir die Zwillinge so lange ruhig halten können, Corbs." Joleen Franks rieb sich ihr Handgelenk. „Die werden nicht müde."
„Außerdem können wir den Druck nicht oben halten, wir haben nicht mehr genug Luft für fünf Kon-"
„Ich weiß, Paul, aber uns bleibt nichts anderes übrig. Das hier läuft anders, als ich dachte, aber vor Potter hab ich immer noch am meisten Angst." Er schielte in die Luft hinauf, Harry hatte sich lang wieder von seinen Teamkollegen abgesetzt und auch Fred und George stoben auseinander.
„Cho, weißt du noch, was wir im letzten Training besprochen haben?"
Sie nickte und Unglaube kam in Logan auf. Diese Taktik hatten sie nicht fahren wollen, doch ihre Muskeln waren zu gelähmt, um zu widersprechen.
„Wenn wir nur noch zwei Tore für den Vorsprung brauchen, kommst du dazu. Vergiss den Schnatz und lock Potter ins Feld. Das wird sie verwirren. Sobald wir einmal führen, können wir ruhiger werden." Ein distanzierter Pfiff. Corben klatschte in die Hände. „Weitermachen."
Und schon sausten sie in alle Himmelsrichtungen davon.
Das Gefühl pulsierenden Risikos verfolgte sie, bei jedem weiteren Angriff, den sie taten und bei jedem Konter, den sie verwehrten. Cho schwebte hoch über ihnen, musterte das Feld, blieb an Harrys Fersen - sah einmal den Schnatz, alle hielten den Atem an. Doch dann war er wieder verschwunden.
„Wenn das so weitergeht, sieht das gar nicht gut aus für die Gryffindors", ebbte Lee Jordens Stimme nach zwei Stunden über das Spielfeld. „Einhundertachtzig zu fünfzig für die Ravenclaws, zwei Tore noch und Potter könnte den Schnatz nur fangen, wenn er ein Unentschieden will."
Georges Klatscher riss Paul aus seiner Bahn. Corben fing den Quaffel auf. Sie hatten den Angriff der Gryffindors abgewehrt und langsam glaubte Logan, dass auch die Gryffindors schwächer wurden. Katie war ihr nicht mehr so schnell an den Fersen, als sie ihren Besen davon riss. Corben preschte los. Konter.
„McLaggen jetzt wieder am Ball, fliegt Richtung Torstangen der Gryffindors. Johnson hinterher."
Logan tauchte unter einem Klatscher hindurch, sah sich um - Paul war zurückgefallen.
„Angriff der Raveclaws. Potter muss langsam den Schnatz fangen, wenn er noch was reißen will. Aber sieht nicht so aus, als wäre was in Sicht. Chang und Potter kreisen übers Spielfeld."
Ron löste sich von seinem Posten und flog Corben entgegen. Für einen Pass war Logan zu weit entfernt und Angelina zu dicht dran. Ein Tor. Ein Tor und sie hätten beinah Gleichstand, wenn Harry den Schnatz fangen sollte. Ein Tor und -
„McLaggen jetzt gegen Weasley, komm Angelina, gleich hast du ihn eingeholt - Was zur Hölle tut Chang denn da?"
Cho hatte ihren Posten verlassen. Ruckartig fuhr sie ihren Besen herum, riss Harry aus seinem Patrouillenflug und stürzte in die Tiefe. Ein Bluff vom allerfeinsten. Ein Bluff, der sie Meter hinabschickte, tiefer und tiefer, nur haarscharf an Angelina vorbei. Die bremste sofort ab, vergaß Corben, Harry schoss ihr hinterher, Cho riss den Besen um - Nichts, ein Bluff. Corben stand allein vor den Torstangen - er traf.
Angelina, die sich beschwerte, Madam Hooch, die abwandte. Ron, der gegen die Eisenpfosten trat.
„Also jetzt wirds interessant!"
Cho zwinkerte Harry zu, während sie sich wieder zurück in ihre eigene Hälfte begaben.
„Sieht aus als setzen die Ravenclaws jetzt alles auf ihren Torvorsprung."
Zwar stob Cho beim Anwurf wieder ganz unschuldig auf ihren Ausschau Platz davon, doch als Tina den Quaffel über das Spielfeld schlug und direkt in Logans Arme schoss, ging das Spiel von vorne los. Doch diesmal waren die Gryffindors beharrlicher.
Die drei Jäger bildeten eine Reihe, eine klare Linie, eine Schutzwand und auch die beiden Zwillinge gesellten sich mit breitem Grinsen dazu - Angelina blockte Corben ab, niemand war frei zum Pass.
Bis Cho in die Menge schoss. Losgelöst von ihrer Position peitschte sie in die Mauer hinein, zwang George und Alicia dazu, abzutauchen und gab Paul so die Chance, hindurchzuhuschen - der Quaffel landete direkt in seinem Arm.
„Wieder ein Ablenkmanöver von Chang! Aber diesmal ist Potter nicht drauf reingefallen, er - Oh shit, Potter hat den Schnatz gesehen."
Abrupt hielt Logan an.
„Cho!", schrie sie und ihre Sucherin, wie vom Schlag getroffen, sauste aus herum. Harry steuerte ihre Torstangen an und selbst Logan konnte ihn sehen. Den unberührten, goldenen Punkt. Sofort preschte Cho ihm nach.
„Potter fliegt die ravenclaw'sche Torstange an, Chang ist ihm dicht auf den Fersen. Wamsey mischt sich ein!"
Lees Worte überschlugen sich und Logan konnte sich gar nicht dazu abringen, wieder nach vorne zu preschen, bis Corben ihr den Quaffel zuwarf - niemand blockierte ihr den Weg.
„Zeitgleich Ainsley am Ball, Bochholt, Ainsley, McLaggen - wenn McLaggen trifft und Potter jetzt fängt, gibts keinen Sieger! Dann ist Gleichstand!"
Logans Puls rauschte in ihren Ohren, Alicia blockte Paul auf seiner Seite und rasch umflog Logan Katie, damit sie gegen Angelinas Schulter krachen und sie so von der Verfolgungsjagd um Corben stoppen konnte. Es war nicht weit, fünf Meter noch.
Sie sah zurück. Cho war fast wieder gleichauf mit Harry, der Schnatz war über die Ränge gehuscht.
„Halt ihn Ron, halt ihn, Harry flieg -"
Katie hatte Logan aus ihren Augen gelassen, Corben täuschte zum Wurf, Ron sprang ins Nichts und der ravenclawsche Kapitän sauste herum. Er war allein vor dem Tor. Allein, vollkommen allein, er holte aus -
„Und Bell grätscht rein, Bell grätscht rei-"
Die Welt stand still.
„Nicht im Ernst!"
Ein gellender Pfiff.
Katies Fußspitze kickte den Ball aus seinem Flug durch die Luft, messerscharf am linken Torring vorbei.
„Madame Hooch pfeift ab! Ich kann nicht erkennen wer -"
Logan schoss herum. Das Blut in ihren Adern gefror. Der Schweiß auf ihrer Haut, die Hitze, die ihr durch den Kopf schoss, das Rauschen in ihren Ohren - es erstarb.
Es war nicht Cho, die ihre Hand in den Himmel streckte. Und es war niemand aus dem Publikum, der jubelte, es war niemand, der überhaupt irgendetwas verstand, zu viel war auf einmal geschehen, bis -
„Potter hat den Schnatz gefangen! Ja Mann!"
Ein Tosen brach los. Logans Kopf wirbelte herum, nur um sicher zu sein.
Corben hatte nicht getroffen. Der Quaffel fiel unbeachtet neben den Torstangen in die Tiefe. Lees Schreie versanken im Meer von Jubelrufen und gellernden Piffen - Scheiße, ja Mann!
Der Donner überrollte sie. Und plötzlich war sie, so hoch oben über den Köpfen der Masse, umringt von ihrem Team, vollkommen allein.
„Zweihundert zu einhundertneunzig!"
Lees Stimme war heiser, aber doch schloss er, was soeben zu ihrer neuen Realität geworden war: „Gryffindor gewinnt!"
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There we go. Da hab ich wohl fast einen auf Irland vs. Bulgarien gemacht. Konnte es einfach nicht lassen. Hätte auch nicht gedacht, dass Quidditch-Szenen zu schreiben, so viel Spaß machen kann. Außerdem musste Freds Rettungs-Aktion rein, sobald ich mir das in den Kopf gesetzt hatte.
Aber das war auch das einzige Kapitel, das so Quidditch-heavy ist. Ab jetzt ist das nur noch Nebensache, versprochen. Vorher müssen wir die Folgen des Spiels aber noch verarbeiten.
Glaubt ihr, Corben kann den Stipendienplatz in der Liga noch kriegen?
Und was glaubt ihr wird Fred zu seinem Rettungsmanöver sagen?
Wenn das durch ist, setzen sich Rob, Logan und Corben wieder zusammen.
Bis dahin: Frohes neues Jahr! May your future be bright,
Alles Liebe, Ally x
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