- loads of love ღ - L.
Louis P.o.V.
"Jaaaaa, Mama." Mit den Augen rollend steige ich die Treppen der Bahnstation herauf und ziehe mir den Schal höher ins Gesicht, um den eisigen Wind abzuschirmen. "Und meld' dich nochmal, wenn du wieder im Hotel bist!" Gernervt atme ich aus. "Mum, ich bin fast 22 Jahre alt und war schon gefühlt tausende Male in London, vertrau mir doch bitte, dass ich nicht verloren gehe." "Ja... ich weiß, tut mir Leid." murmelt sie kleinlaut am anderen Ende der Leitung. "Ich mach mir doch nur Sorgen um meinen Jungen..." "Das ist wirklich lieb, aber ich schaff' das schon ok?" versichere ich ihr. "Ja ist gut. Warte, hast du auch genug an?" "Mamaaa..." seufze ich ins Telefon, weshalb mich der Mann neben mir an der Ampel belustigt angrinst. "Jaja, ist ja gut. Meld dich, ich hab dich lieb, Boo Bear!" flötet sie, bevor sie auflegt.
"Tschuldigung..." murmle ich dem immernoch etwas lächelnden Mann ca. Mitte 40 in teurem Anzug entgegen. "Schon ok, wir haben alle eine Mutter." lacht er. "Ich bin Anfang 20, aber sie versteht noch immer nicht, dass ich in der Lage bin, vollständig bekleidet das Haus zu verlassen..." klage ich mein Leid. "Glaub mir, das wird sich nie ändern." lacht er und weil er so sympathisch ist, stört es mich auch überhaupt nicht, dass er mich duzt. Als es grün wird und sich unsere Wege am anderen Ende der Straße trennen, winkt er mir noch einmal lächelnd zu und ruft mir "Schönen Tag dir noch, Louis!" hinterher, bevor er um die Häuserecke verschwindet.
Kurz bleibe ich verwirrt stehen. Habe ich ihm meinen Namen gesagt? Nein, weder bei unserem Gespräch noch bei dem Telefonat mit meiner Mutter ist er gefallen. Könnte es tatsächlich sein, dass er mich durch Harry kennt? Er sah garnicht aus, als wäre er ein Fan... anderseits: wie sieht schon ein Harry-Fan aus? Gerade bei ihm gibt es dafür sicher kein Klischee, auch wenn das auf seinem Konzert damals ein bisschen danach aussah.
Bin ich gerade also wirklich das erste Mal auf der Straße erkannt worden? Wenn ja, dann behalte ich das gerne als erste Situation dieser Art im Kopf, denn er war so lieb und freundlich, hat mir kein ungutes Gefühl gegeben oder mich ausgefragt. Grinsend drücke ich meine Nase in den weichen Schal - der Harry gehört und daher wahnsinnig gut riecht - und mache mich wieder auf in Richtung des Cafés, wo ich mit Zayn zum Brunch verabredet bin. Er ist mittlerweile nach London gezogen und managed jetzt von hier aus die Geschäfte der Familienfirma. Gleichzeitig kann er so seine Musikkarriere weiter ankurbeln, da er schneller bei Full Stop sein kann. Ich hab absolut keine Ahnung, wie er das Alles unter einen Hut bekommt, aber er scheint mit der Situation mehr als zufrieden zu sein, deshalb freue ich mich einfach für ihn, bin aber natürlich gespannt, was er erzählt.
Auf meinem Handy sehe ich, dass er sich etwas verspätet, weshalb ich mich an die Wand vor dem Café lehne und etwas durch mein Handy scrolle. Nach ein paar Minuten höre ich plötzlich ein ächzendes Stöhnen, weshalb ich schnell aufschaue. Ein junges, sehr schmal gebautes Mädchen, dass offenbar in dem Café arbeitet, vor dem ich stehe, kämpft mit einer Lieferung Wasserkästen. Sofort stecke ich mein Handy weg und nehme ihr den schweren Kasten aus der Hand. Erschrocken sieht sie mich an und friert kurz in ihrer Bewegung ein, lächelt dann aber, als sie merkt, dass ich ihr nur helfen möchte.
Ich trage ihr auch die restliche Lieferung ins Lager, wofür sie sich überschwänglich bedankt. "Alles gut, ich helfe immer gerne." Wieder lächelt sie verlegen, bevor sie plötzlich einen leichten Ausfallschritt macht und zu taumeln beginnt. Ich halte sie am Arm fest und sehe sie besorgt an. "Alles ok? Geht's dir gut?" frage ich direkt. Sie legt kurz die Hand an die Stirn, dann murmelt sie "Jaja, ich... mir ist nur etwas schwindelig..." Ich merke, dass ihre Beine zittern und ich habe plötzlich Angst, dass sie mir zusammenbricht. Schnell nehme ich meinen Schal ab und lege ihn auf die Kante unterhalb der Sprossenfenster, sodass sie sich setzen kann. Obwohl sie dagegen protestieren will, lege ich ihr auch meine Jacke um die Schultern. Sie trägt nur das T-Shirt, dass zu ihrer Uniform gehört, während ich einen dicken Hoodie drunter habe, weshalb sie schnell einsieht, dass ich die besseren Argumente habe. "Hast du heute schon was gegessen?" frage ich leise. Ich will sie nicht bloß stellen, falls es nicht so ist, ich mache mir lediglich Sorgen.
"Ich-" sie sieht mich an, stockt kurz bevor sie langsam den Kopf schüttelt. Aus meinem Rucksack hole ich die Packung Kekse, die ich von der Zugfahrt gestern übrig habe und halte sie ihr hin. "Hier, iss das. Bitte." flüstere ich und lächle sie sanft an. "Ok." sagt sie fast tonlos. Ich reiche ihr auch meine Wasserflasche, aus der sie - nachdem ich ihr versichert habe, noch nicht daraus getrunken zu haben - einen großen Schluck nimmt. Gottseidank wird daraufhin Ihre Gesichtsfarbe schnell wieder rosiger.
Ich weiß nicht, was an mir sie dazu bewegt, sich plötzlich zu öffnen, aber als sie zögerlich nach dem zweiten Keks greift, schaut sie plötzlich nachdenklich zu Boden und murmelt dann "Ich weiß ja selbst, dass ich essen muss, aber... ich werde einfach nie aussehen, wie die anderen aus meiner Stufe, wenn ich mich so vollfresse." Überrascht mustere ich ihr Gesicht von der Seite, während sie an den fusseligen Enden meines Schals herumfummelt. "Ich möchte dir nicht zu nah treten, aber ich mir sicher, dass du genauso perfekt bist, wie du bist." Leicht muss sie lächeln, dann sieht sie mich an. "Danke, Lou-" sie stockt und sieht plötzlich ziemlich ertappt aus, reißt die Augen auf und hält sich die Hand vor den Mund. Ich lächle sie an und lege ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter.
"Du weißt wer ich bin, oder?" frage ich, obwohl das natürlich bereits ziemlich offensichtlich ist. Verlegen lächelt sie und nickt langsam.
Wow, 2 Personen innerhalb von 1h? Das ist jetzt doch ein bisschen gruselig. Mir wird plötzlich klar, dass ich mich da wohl dran gewöhnen werden muss. Solange die Leute alle so lieb bleiben, wie die beiden heute, kann ich damit aber gut leben.
"Sorry, ich wollte dich eigentlich gar nicht darauf ansprechen, auch wenn ich grade vor Freude fast explodiert wäre, als ich dich erkannt habe... aber du bist ja als Privatperson hier und ich weiß ja auch gar nicht, ob das ok ist, wenn ich dich anspreche, nur weil du mit H-" wieder stockt sie, bevor sie seinen Namen ausspricht - und wieder muss ich grinsen. Selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht verhindern, wenn ich an ihn denke.
Ich bin zwar immer noch traurig, dass er jetzt wieder mehrere Wochen nicht bei mir ist, aber seit ich weiß, wie er für mich empfindet, ist es etwas leichter. Er besteht darauf, abends zu warten, bis ich eingeschlafen bin, damit ich nicht wieder auf die Idee komme, mich in den Schlaf zu weinen - was so süß ist, dass ich nicht mal auf die Idee kommen würde. Gestern Abend hat er begonnen, 'if i could fly' zu summen, weil ich durch die Zugfahrt hierher, bei der es durch das Wetter ständig zu Wartezeiten kann, so aufgewühlt war, dass ich nicht einschlafen konnte. Nachdem sich mein Herzschlag, der vor Rührung rasend schnell wurde, irgendwann wieder beruhigt hatte, hat das tatsächlich geholfen und ich bin kurz darauf mit Grinsen im Gesicht eingeschlafen.
"Alles okay, wirklich. Es ist wirklich lieb, dass du un- meine Privatsphäre respektierst. Das ist leider nicht immer der Fall..." sage ich schnell, um ihr die unangenehme Anspannung zu nehmen. Ich bin mir sicher, dass Sie meinen Versprecher bemerkt hat, aber sie geht nicht weiter darauf ein, sondern lächelnd nur vielsagend.
"Hayley, was machst du da, hast du vergessen, wie arbeiten geht?!" Ich zucke zusammen, als eine laute Stimme neben mir auftaucht. Bevor sie etwas sagen kann, antworte ich schnell "Sie hatte etwas Kreislaufprobleme, deshalb hab ich gesagt, sie soll sich besser kurz setz-" "Wie auch immer..." fällt mir der knurrig guckende Mann ins Wort. "Scheint ja offensichtlich wieder fit zu sein, so wie sie grinst, nicht wahr, Madame?" Ein sarkastischen Grinsen zeichnet sein Gesicht und ich habe spontan Lust, ihm eine reinzuhauen. "Beweg deinen dürren Arsch hier rein, du wirst nicht fürs Flirten bezahlt!" sagt er, bevor er mit knallender Tür verschwindet. Ich sehe wieder zu ihr rüber und sie murmelt leise "Bezahlung kann man das eigentlich nicht nennen..." "Ist er immer 'son Arschloch?" frage ich daraufhin. Sie sieht ihm hinterher, dann nickt sie zögerlich. "Seitdem ihm die Alte weggerannt ist, lässt er seinen Frust an uns aus. Heute ist einer der stärkeren Tage, aber schön ist die Stimmung nie..." sagt sie, bevor sie aufsteht und die Kekskrümmel von Ihrer Schürze wischt.
Sie reicht mir meine Jacke und will mir ebenfalls die Kekstüte zurück geben, doch ich lehne ab. "Behalt sie." sage ich. "Aber nur, wenn du mir versprichst, dass sie vor Feierabend leer ist!" schiebe ich grinsend hinterher. Sie öffnet den Mund um zu protestieren, doch ich ziehe mit wichtigem Blick die Augenbrauen in die Höhe, weshalb sie schmunzeln muss und leise "Versprochen." murmelt. Kurz überlege ich, entscheide mich dann aber dafür, zu tun, was meine Intuition mir sagt.
"Lass dich mal knuddeln." sage ich und ziehe sie in meine Arme. Dass sie die Umarmung sofort klammernd erwidert, beweist mir, dass ich alles richtig gemacht habe. "Du bist gut, so wie du bist, ok? Lass dich nicht ärgern, nicht von ihm und auch nicht von den doofen Weibern in deiner Stufe. Hab dich lieb." flüstere ich und drücke sie noch einmal fester an mich. "Danke." antwortet sie genauso leise, bevor sie mich wieder loslässt und glücklich anlächelt. "Ich verstehe, was er an dir findet. Du bist wirklich ein toller Mensch, Louis." sagt sie, bevor sie schnell wieder ins Café verschwindet, um nicht noch eine Attacke ihres Chefs abzubekommen.
Glücklich, über das was sie zu mir gesagt hat, sehe ich ihr noch kurz hinterher, bevor mich Zayn's Stimme von meiner Wolke holt. "Was grinst du denn so?" fragt er lachend, als auf mich zukommt. "Ich freu mich so, dich zu sehen, weißt du?" sage ich übertrieben freudig, weshalb er mir gegen die Schulter boxt, bevor er mich fest in seine Arme schließt. "Hab dich vermisst, du Idiot." "Ich dich auch." antworte ich, als wir uns wieder lösen. "Wollen wir rein gehen? Ich frier mir nen Arsch ab! ...wohingegen du ja eher Hitze zu haben scheinst?" er mustert die Jacke, die immer noch über meinem Arm liegt. "Ne, ich... äh... egal, komm lass uns reingehen." Ich sammle den Rest meiner Sachen wieder ein und folge ihm in das Café.
Selbstverständlich kommt Hayley direkt zu uns rüber, um uns zu bedienen. Sie lässt sich nichts anmerken, scheint aber tatsächlich deutlich besser drauf zu sein, als vorhin, was mich sie breit angrinsen lässt, als sie mit unserer Bestellung auf ihrem Zettel wieder hinter die Theke verschwindet. Als ich mich wieder zu Zayn drehe, zieht er skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und sagt "Hab ich was verpasst, oder warst du nicht eigentlich vergeben, Mister?" grinst er. Ich muss lachen. "Nein du hast nichts verpasst, das bin ich immer noch." "Sicher?" "Ja, sehr sicher, du Idiot! Sie ist ein Fan von ihm und hat mich gerade erkannt, als ich draußen stand, wenn du's genau wissen willst." sage ich mit rechthaberischem Gesichtsausdruck. Überrascht öffnet er den Mund. "Dein Ernst?! Dein erster Fanmoment?" grinst er breit. "Der zweite, um genau zu sein. Mich hat vorhin schon ein Mann an der Ampel erkannt." Ungläubig schüttelt er den Kopf. "Ich glaub's nicht. Ich sitz' hier mit 'nem echten Z-Promi. Sollte ich vielleicht nach einem Autogramm fragen? Damit ich das verkaufen kann, wenn's mal knapp wird?" sagt er gespielt aufgeregt, woraufhin ich ihm die Serviette, die vor mir liegt, zusammengeknüllt an den Kopf werfe. "Fook ya." sage ich und zeige ihm den Mittelfinger, weshalb er nur noch mehr zu Lachen beginnt.
Ich geb's ungern zu, aber ich hab den kleinen Idioten echt vermisst.
"Oh, hab ich dir gar keine Serviette gebracht?" sagt Hayley nervös, als sie mit unseren Getränken zurück zum Tisch kommt. "Die hat er mir mutwillig an den Kopf geworfen, der Schuft!" sagt Zayn entrüstet. "Ja, weil du scheiße bist!" lache ich, was sie kurz etwas verwirrt gucken lässt, sie dann aber ebenfalls etwas zum schmunzeln bringt. "Ich hol dir mal eine neue, wenn du mir versprichst, sie diesmal nicht nach deinem Freund zu werfen." lächelt sie. "Versprochen." betone ich das Wort extra deutlich, was sie verlegen werden lässt, bevor sie losläuft. "Sicher, dass da nichts läuft, Bro?" fragt Zayn erneut, weshalb ich augenrollend einen Seufzer von mir gebe. Als sie mit der Serviette zurück kommt sage ich "...wenn ich ihn nicht mehr bewerfen darf, kannst du dann wenigstens dafür sorgen, dass er weniger frech ist?" Sie sieht etwas überfordert aus, weshalb er schnell die Hände hebt und "Schon gut, ich versuche mich zu benehmen!" beteuert. Mit einem Grinsen im Gesicht dreht sie sich dann kopfschüttelnd wieder um einen anderen Tisch zu bedienen.
Die Zeit vergeht wie im Flug, während wir uns über alles unterhalten, was seit dem Camp passiert ist - was bei ihm ebenso wie bei mir eine ganze Menge ist. Obwohl wir schon um 11 verabredet waren, fängt es irgendwann an zu dämmern, weshalb er erschrocken auf seine Uhr sieht. "Fuck, wir haben schon 4 Uhr?!" sagt er. Mit Blick auf mein Handy stimme ich ihm nickend zu. "Shit, ich muss eigentlich nochmal ins Büro..." murmelt er, als er nach seinem noch halbvollen Glas greift. "Alles gut, hau ruhig ab. Ich bin ja sowieso jetzt öfter in London denke ich, dann komm ich dich nochmal besuchen." Er grinst breit. "Ich freu' mich echt für Euch, Bro. Ernsthaft." Er legt die Hand auf meine und den Kopf etwas schief. "Danke..." antworte ich verlegen. "Es ist so schön, dass das mit Euch wirklich zu klappen scheint." "Irgendwie schon, ja... Es ist schon hart, wenn ich ihn wochenlang nicht sehe, das würde ich nicht abstreiten. Aber wenn man sich liebt, kriegt man Alles irgendwie hin." sage ich nachdenklich.
"Mooooooment, Louis. Hast du grade 'liebt' gesagt?" sagt er und starrt mich an. Verlegen zucke ich mit den Schultern, muss dann breit grinsen. "Ihr habt schon das L-Wort ausgesprochen?" versichert er sich dann aber nochmal. Grinsend nicke ich. "Aaaaaaw, ihr zwei seid so süß." gibt er wie ein kleines Fangirl von sich, weshalb ich lachen muss.
10 Minuten später ist er bereits auf dem Weg zur Bahn, ich habe mich allerdings entschieden, in Ruhe meinen Tee auszutrinken. Harry fragt gerade, ob wir nachher vor seinem Konzert noch kurz skypen wollen, weshalb ich mit einem Grinsen im Gesicht mein Handy anschaue und kurz zusammenschrecke, als Hayley neben mir auftaucht. "Oh sorry, ich wollte dich nicht erschrecken..." sagt sie mit erhobenen Händen. "Ich wollte nur fragen, ob ich dir noch was bringen darf?" Lächelnd schüttle ich den Kopf, woraufhin sie sich kurz nach ihrem Chef umsieht, der gerade in ein Hinterzimmer verschwindet, und sich dann kurz nervös auf die Lippe beißt. "Kann es sein, dass alternativ du noch was von mir möchtest?" Vorsichtig lege ich ihr die Hand auf die Schulter, weshalb sie verlegen den Kopf sinken lässt. "Wenn du das nicht möchtest, ist das vollkommen ok für mich, wirklich! Aber... naja, ich fand es so lieb, wie du dich um mich gekümmert hast und... wäre es... eventuell... für dich ok, ein Foto mit mir zu machen, als... Erinnerung?" Bevor ich antworten kann, schiebt sie schnell hinterher "Ich poste es auch nirgendwo, wenn du nicht möchtest, das verspreche ich dir!"
Nickend lächle ich sie an. "Klar können wir das machen, ich fühl' mich echt geschmeichelt!" gebe ich zu. Noch einmal dreht sie sich zur Absicherung um, das ihr Chef nichts mitbekommt, dann zückt sie ihr Handy und macht ein paar Selfies mit mir. Auf dem letzten schiele ich und strecke die Zunge raus, was sie zum lachen bringt. Meiner Meinung nach ist es das schönste, weil es nicht gestellt ist, was ich ihr auch sage. "Du darfst es auch gerne posten, wenn du magst. Aber nur, wenn du das Letzte nimmst." grinse ich. "Ok, Deal." lacht sie, bevor sie das Handy schnell wieder in ihrer Hosentasche verschwinden lässt.
Nachdem ich sie darum gebeten habe, kommt sie kurz darauf mit der Rechnung wieder. Zayn hat mir vorhin schon grob überschlagen seinen Anteil dagelassen, sodass ich meinen zusammen mit einem großzügigen Trinkgeld, dazu lege. "Das stimmt so." sage ich leise, als sie zurück kommt, um es abzuholen. "Bist du bekloppt?" fragt sie mit weit aufgerissenen Augen. "Ich gebe dir nur, was du verdienst, wenn er es schon nicht tut..." sage ich ruhig und nicke in Richtung der Theke. "Oh Gott, nein, so war das vorhin garnicht gemeint, ich will nicht dass du dich dadurch unter Druck gesetzt fühlst, wirklich, ich-" "Hayley, ich möchte aber. Ich war unabhängig von vorhin sehr zufrieden mit dir als Kellnerin und dann gebe ich immer ein angemessenes Trinkgeld. Bitte fühl dich nicht unwohl deswegen, okay?" Sie lächelt mich an, steckt das Geld in ihr Portemonnaie und nickt zaghaft. "Danke, Louis. Es sollte mehr Menschen geben, wie dich."
Wieder bin ich wahnsinnig geführt über Ihre Worte. Ich komme mir mittlerweile so bescheuert vor, mich immer hinter einer Arschloch-Fassade versteckt zu haben. Seitdem ich einfach ich selbst bin, bekomme ich nur positives Feedback und die Angst, verletzt zu werden ist auch fast komplett verschwunden. Es ist, als wäre ich mit Harry im Rücken unbesiegbar. Nicht, weil er Harry Styles, der Superstar ist, sondern weil er mein Hazza ist, von dem ich weiß, dass er immer zu 100% hinter mir steht und mich nicht hängen lässt. Es ist schön, so jemanden in seinem Leben zu wissen.
Nachdem ich mich mit einer weiteren Umarmung von Hayley verabschiedet habe und wieder durch den kalten Wind von der Bahnstation Richtung Dorsett stapfe - Harry hat drauf bestanden, dass ich in seinem Zimmer wohne für die paar Tage, die ich hier bin - ruft er mich bereits per Videoanruf an.
"Hey, Babe." säuselt er mir direkt entgegen, als ich annehme. "Oh, bist du noch unterwegs?" fragt er dann besorgt. "Ich bin in 2 Minuten wieder im Hotel, alles gut, bleib ruhig dran." sage ich schnell. "Bist du dick genug angezogen, Schatz? Nicht, dass du mir frierst..." Er streckt seinen Kopf, als könnte er dadurch sehen, was ich unterhalb des Kameraausschnitts trage. "Du bist schlimmer als meine Mum, Haz." lache ich, halte das Handy allerdings trotzdem etwas weiter weg, sodass er sehen kann, was ich trage.
"Oooooh, du trägst meinen Schal?" sagt er gerührt und strahlt mich an. "Ja, der riecht so gut..." murmle ich, als ich mein Handy wieder näher an mein Gesicht hole. "Du bist süß, Schatz." antwortet er, als ich gerade durch die Tür in die Eingangshalle des Luxushotels trete. "Warte kurz, ich will hier nicht so durch..." sage ich und nehme das Smartphone herunter. "Guten Abend, Mister Tomlinson. Hatten Sie einen schönen Tag?" fragt mich der Herr hinter der Rezeption. Ich frage mich, ob hier wirklich jeder Mitarbeiter so gut geschult wird, sich alle Namen der Gäste zu merken, oder ob es eventuell doch eher an meinem Freund liegt, das jeder einzelne meinen Namen kennt.
"Ja, Danke! Mein Tag war wirklich sehr schön, ich hoffe, Ihrer auch?" erkundige ich mich. "Ja, vielen Dank der Nachfrage!" sagt er höflich und kurz zweifle ich, ob er das ernst meint, oder nur sagt, weil er muss. Bevor ich länger darüber nachdenke, laufe ich schnell weiter und steige in den Aufzug. "So, da bin ich wieder." sage ich und lächle Harry an. "Och, ich hätte mir auch noch einen Moment lang Ihren süßen Hintern angeguckt, Mister Tomlinson." grinst er verschmitzt. "Das glaube ich Ihnen, Mister Styles." lache ich, weil mir erst dadurch auffällt, dass ich das Handy hinter mir versteckt und ihm damit den Panoramablick auf meine Kehrseite gewährt habe. War ja klar, dass ihm das gefällt...
"Wie geht's dir, Boo?" fragt er dann. "Gut, wirklich. Es war total schön, Zayn mal wieder zu sehen - er meinte übrigens, dass wir sooo süß sind!" grinse ich. "Sind wir ja auch." antwortet er schulterzuckend. "Und du glaubst nicht, was noch passiert ist." "Erzähl!" sagt er direkt neugierig. "Ich glaube, ich bin jetzt offiziell Z-Promi, wie Zayn es so schön genannt hat." lache ich. "Wieso?" fragt er etwas unsicher. "Ich bin erkannt worden. Zwei mal." "Oh echt? Das... tut mir Leid..." murmelt er. "Muss es nicht, Schatz wirklich! Beide, ein Mann an der Ampel und ein junges Mädchen, dass in dem Café arbeitet, wo ich war, waren super lieb und überhaupt nicht aufdringlich oder so. Wir können nicht verhindern, dass das passiert, Haz und es ist wirklich ok für mich."
"Okay, dann bin ich beruhigt. Aber wenn dir das doch irgendwann zu viel werden sollte, sag mir bitte Bescheid, dann schicke ich dir jemanden zum Schutz." Erst will ich sagen, dass er es nicht überdramatisieren soll, aber ich weiß, dass er sich nur Sorgen macht und das lieb meint. "Danke, Haz. Ich glaube aber aktuell komme ich damit noch ganz gut klar, bei mir zuhause ist das ja nochmal was anderes, als hier in London." "Ich weiß, ich will ja nur, dass du dich wohlfühlst, Schatz." sagt er und lächelt mich sanft an. "Ich weiß, Babe. Das ist wirklich süß, Danke."
Knapp eine Stunde telefonieren wir, reden über unseren Tag und was uns aktuell durch den Kopf geht. Alles, was man in einer normalen Beziehung genauso tun würde - nur eben durch eine Videokamera...
Es ist manchmal echt traurig, dass wir uns nicht auch körperlich nah sein können, aber wir haben uns mittlerweile ganz gut eingewöhnt und nutzen jede freie Minute, um zu telefonieren, zu schreiben oder uns Fotos zu schicken. Manche davon sind eventuell auch nicht ganz jugendfrei...
Ähnlich wie das, was er mir gerade geschickt hat, bevor er sich für ein paar Stunden auf die Bühne verabschiedet. Er hat es mit 'Ich liebe dich, Boo Bear.' kommentiert, weshalb ich nicht damit gerechnet habe, was ich daraufhin zu sehen bekomme. Ich muss schlucken und schlagartig habe ich ein leichtes Ziehen im Unterleib.
Obwohl wir nie 'richtige' Nudes verschicken - einfach, um auf Nummer sicher zu gehen, sollte einer von uns doch gehackt werden - braucht meine Fantasie nicht mehr viel Arbeit zu leisten. Das Bild endet knapp oberhalb seines besten Stücks, ich kann fast das komplette 'V' erkennen, was mir den Weg dorthin zeigt. Er scheint vorher geduscht zu haben, denn seine Haare sind genauso wie sein Oberkörper nass, er glänzt und ein paar Tropfen laufen ihm über die tattoowierte Haut. Ich sehe, dass er seine Muskeln angespannt hat, denn sie treten deutlich hervor. Verschmitzt grinsend beißt er sich auf die Lippe und gibt mir damit den Rest.
Ich beiße mir auf den Finger und merke, wie der Druck in meiner Unterhose immer größer wird. Es ist ein paar Tage her, dass wir einen Videocall dieser Art hatten und ich habe seitdem auch nicht mehr allein Hand angelegt, weshalb ich nicht lange überlege, bevor meine Hand auf Wanderschaft geht.
Langsam schiebe ich sie meinen Bauch herab und beginne, mich durch die Unterhose zu massieren, entledige mich dieser kurz darauf allerdings, als es mir darin zu eng wird. Da ich gerade kein Gleitgel zur Hand habe, es sich komplett trocken aber nie so gut anfühlt, wie es könnte, spucke ich mir kurzerhand selbst in die Handinnenfläche, bevor ich sie über die Härte zwischen meinen Beinen gleiten lasse. Mein Blick wandert wieder über das Bild von Harrys Körper, bleibt an seinen Nippeln hängen, die erhärtet sind. Mein Kopf malt sich aus, dass das nicht daran liegt, dass er nach dem Duschen friert, sondern weil er heiß auf mich ist. Immerhin hat er das Bild gemacht, um das bei mir zu erreichen, vielleicht war er ja wirklich gerade erregt, weil er an mich gedacht hat...?
Der Gedanke lässt mich meine Augen schließen und lenkt meine volle Aufmerksamkeit auf das Pulsieren in meiner Hand. Ich lasse mir Zeit und verwöhne mich ähnlich hingebungsvoll, wie Harry es immer tut. Je länger ich mich darauf konzentriere, desto mehr verfestigt sich der Gedanke, dass er es ist, der mich gerade berührt. Ich fahre mir mit der anderen Hand in die Haare, kralle mich daran fest, während die Erregung die Kontrolle über mich gewinnt. Immer schneller und fester wird mein Griff, mein Daumen reibt wieder und wieder über die empfindlichste Stelle unterhalb meiner Spitze, bis ich es kaum noch aushalte.
Winselnd drehe ich mein Kopf ins Kissen, auf dem sein Schal liegt. Ich nehme seinen Duft in mich auf, erhöhe gleichzeitig den Druck auf meine Erektion, sodass es sich fast so anfühlt, wie wenn er mich reitet und sich beim Orgasmus um mich verengt. Wenige Sekunden später komme ich hemmungslos seinen Namen stöhnend und verteile mich dabei auf die halbe Bettdecke.
"Holy F-uck..." entfährt es mir komplett außer Atem und es dauert locker 5 Minuten bis ich wieder klarkomme. Ich bin komplett verschwitzt und mein Blick noch immer etwas trüb, als ich das Handy wieder aufnehme, auf dem noch immer das Bild von ihm geöffnet ist. Schmunzelnd beiße ich mir bei dem Anblick auf die Lippe und ich entscheide mich kurzerhand, ihm ein Selfie zu schicken. Ich sehe komplett fertig aus, meine Haare sind durch die Reibung am Kopfkissen komplett durcheinander und stehen teilweise in alle Richtungen ab, die andere Hälfte klebt mir im Gesicht. Mein Blick glasig und erschöpft, aber glücklich. Bevor ich es abschicke, tippe ich noch eine kurze Nachricht dazu.
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Louis 09:47pm
»Guck dir an, was du angestellt hast. Fast so fertig, wie wenn du's selbst gewesen wärst... God, i'm missing u & ur addictive heart, babe :( <3«
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Bei ihm ist es bereits kurz vor 11 und ich hoffe, er ist heute pünktlich fertig. Ich weiß, dass er gerne überzieht, vorallem wenn das Publikum besonders gut drauf ist und er meinte, das wäre in Deutschland oft der Fall. Ich bin echt müde, vorallem nachdem ich grade ziemlich viel Power in diesem Bett verteilt habe, aber ich würde ihn schon ziemlich gerne nochmal sehen heute...
Nachdem ich die Bettdecke grob von meinem Erguss bereinigt habe, kuschle ich mich wieder ins Bett und scrolle etwas durch social media. Auch wenn ich weiß, dass das nicht gut für mein Wohlbefinden sein kann - und obwohl mir Harry ausdrücklich davon abgeraten hat - suche ich auf Twitter nach meinem Namen. Die Gerüchteküche brodelt nach wie vor und kaum einer zweifelt noch an unserer Beziehung, was mich aber ehrlich gesagt so gut wie gar nicht mehr stört.
Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass wir stark genug sind, um Alles zusammen zu überstehen und wenn wir uns Ende Dezember endlich wieder sehen, will ich ihm sagen, dass wir es offiziell machen sollen. Ich will uns nicht mehr verstecken, ich liebe diesen Mann und will, dass es die ganze Welt erfährt. Die Presse wird auch daraus wieder eine Menge Gerüchte bauen und die wildesten Theorien streuen, aber sollen sie doch machen. Es ist mir mittlerweile egal, was der Rest sagt. Alles was für mich zählt, ist das wir wissen, dass wir zusammen gehören.
Ich scrolle noch ein bisschen weiter durch die Tweets und finde dann plötzlich das Foto von Hayley und mir - sie hat tatsächlich das letzte Bild hochgeladen, dass wir gemacht haben. Was mich allerdings noch mehr freut, ist der Text, der dabei steht.
'guys ich würd's selbst nicht glauben, was heute passiert ist, würde nicht dieses bild hier existieren. louis war heute ernsthaft in dem café, in dem ich arbeite! & omg er ist einfach der süßeste mensch auf diesem planeten, no shit. er hat sich um mich gekümmert, als ich kreislaufprobleme hatte, mir die ganze lieferung reingetragen, mich ganz fest in den arm genommen und mir gesagt, dass ich genauso gut bin, wie ich bin und mir hinterher noch viel zu viel trinkgeld gegeben. also an alle antis da draußen: redet ruhig müll über diesen mann, aber macht euch bereit für den kampf. ich habe ihn kennenlernen dürfen und er ist noch viel liebenswerter als ihr euch vorstellen könnt. so get ready to fight b*tches, ich verteidige ihn bis aufs blut. love u, louis <3'
Ich bin dadurch schon so wahnsinnig gerührt, dass ich garnicht weiß, wohin mit mir, aber als ich dann auch noch die Kommentare lese, kommen mir fast die Tränen.
'omg was ein bebi, i stan him! <3'
'AAAAH, ich bin so neidisch!'
'no way but to stan this man. just sayin'
'ich wusste es, sonst würde h ihn nicht so vergöttern.'
'alfkfllglwlfldlslfel I ALREADY LOVE HIM!'
'wir kämpfen alle mit dir, süße <3'
'team #proudoflouis'
Es ist so schön, zu lesen, wie positiv die Leute tatsächlich auf mich reagieren. Der Tweet wurde sogar schon knapp 300 mal retweetet und eine ganze Menge Leute nutzen den Hashtag #proudoflouis im gleichen Kontext. Ich bin so unfassbar überwältigt, mir fehlen echt die Worte. Die Kraft, die seine Fans haben, ist echt der Hammer, alles ist bereits 1h nachdem der Tweet gepostet wurde, voll von mir und positiven Meinungen über mich. Ich entscheide mich daraufhin, ebenfalls einen Kommentar zu hinterlassen.
'war schön, dich kennen zu lernen, darling! loads of love, stay safe xx'
Innerhalb von Sekunden schmiert daraufhin meine App ab, weil sie mit der Flut an Likes und Kommentaren nicht mehr klar kommt. Ich muss für einen Moment das Handy zur Seite legen, um zu verarbeiten was hier gerade passiert.
Wow. Sie... sie lieben mich. Sie akzeptieren mich nicht nur... Nein, sie lieben mich.
Ich traue mich erst wieder, es in die Hand zu nehmen, als plötzlich eine Nachricht von Harry eingeht.
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Hazza <3 10:32pm
»Shit, Lou... bitte sag mir, dass du noch wach bist. Ich will dich nochmal sehen heute... wie du genau das gleiche machst, wie vor diesem selfie ;)«
Louis 10:33pm
»just here waiting for you, babe x)«
Hazza <3 10:33pm
»fuck... gib mir 5 min! ...vielleicht 6, falls ich mit dem riesen Ständer nicht durch die Hotelzimmertür komme.«
Louis 10:34pm
»Oh, mein armes Baby... ich helf dir gerne, das Problem zu beheben (: <3«
Hazza <3 10:34pm
»always there for support, my caring boyfriend...«
Louis 10:34pm
»Beeil dich, sonst fang ich schon ohne dich an...«
Hazza <3 10:34pm
»No! Ich steige gerade in den Aufzug, warte auf mich... ich will mitmachen, ich will dich dabei sehen, babe.«
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Bevor ich weiß, was ich antworten will, geht bereits sein Videoanruf ein. Die Zimmertür fällt hinter ihm ins Schloss, als ich annehme und er reißt sich das Hemd auf, sodass 2 der Knöpfe durchs Bild fliegen.
"Fick mich, Louis."
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Dieses UNFASSBAR lange Kapitel möchte ich Regulus_Black00 widmen. Du hast mich damals so für die Selbstbefriedigungsszene gelobt, deshalb habe ich nur für dich noch eine geschrieben (: Danke für all deine wundervollen Kommentare, ich lebe für Leser wie dich, die mich an ihren Gedanken teilhaben lassen und so intensiv supporten! so thanks for beeing a beautiful mind, loads of love hun xoxo ❤️
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