- bonding deeply ღ - L.
Louis P.o.V.
Von einem leisen Winseln werde ich aus dem Schlaf gerissen. Es ist stockdunkel draußen, es muss also noch mitten in der Nacht sein. Ich drehe mich in die Richtung, aus der das unruhige Gemurmel kommt und realisiere langsam, selbst immer noch nicht ganz wach, dass es Harry ist, der mit tiefer Falte zwischen den Augen wild mit dem Kopf hin und her zuckt. Sein ganzer Körper ist angespannt, die Decke hat er offensichtlich bereits ans Fußende gestrampelt, denn nur noch sein linker Fuß liegt darunter.
Schlagartig bin ich hellwach, als ich realisiere, dass er einen Albtraum zu haben scheint. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine Brust und versuche ihn zu wecken. Seine Haut ist eiskalt, vermutlich liegt er schon etwas länger ohne Decke hier, doch trotzdem ist er nassgeschwitzt. Obwohl ich ruhig mit ihm rede und ihm die zweite Hand an die Schulter gelegt habe, wacht er nicht auf. Leise winselt er meinen Namen, seufzt leise. "Harry, ich bin hier, wach auf. Es ist alles gut." versuche ich es nun etwas lauter und rüttle vorsichtig etwas an ihm. Leider wird er dadurch im ersten Moment nur noch unruhiger und windet sich auf der Matratze hin und her. "Harry, Schatz, wach auf, es ist alles gut, bitte!" sage ich nun klar und deutlich und verstärke meinen Griff an seinen Schulter, sodass er plötzlich erschrocken weit die Augen aufreißt.
Sie zucken über die Deckenvertäfelung rüber zu meinem Gesicht. "Babe, beruhig dich, es ist alles gut, du hast nur schlecht geträumt." sage ich und streiche ihm eine verschwitze Locke von der Stirn. Er hebt die Hand und legt sie mir an die Wange, als wolle er sicher gehen, dass ich echt bin. Sein Blick ist glasig, nahezu panisch bohren sich seine Augen in meine. "Shhh, ich bin da, Harry, es ist alles gut." flüstere ich. "L-Louis..." murmelt er und beruhigt seine Atmung dann gottseidank schnell wieder. Ich ziehe ihn mit einem Arm an meine Brust, mit dem anderen greife ich nach seiner Decke um sie bis hoch über seine Schultern zu ziehen. Er winkelt seine Beine an und klammert sich um meine Taille, kuschelt seinen kalten Körper dicht gegen meinen. Ich streichle ihm beruhigend über den Rücken und drücke ihm ein Küsschen auf den Kopf.
"Möchtest du drüber reden?" frage ich leise. Ich will ihn natürlich nicht dazu zwingen, immerhin ist ein Albtraum etwas, was einem Menschen Angst macht, aber ich weiß auch, dass man beim Träume Dinge verarbeitet, die einen beschäftigen. Ich möchte, dass er weiß, ich höre ihm zu, wenn ihn etwas belastet. Langsam merke ich, wie an meinen Brust den Kopf schüttelt. "Ich bin einfach froh, dass es dir gut geht." murmelt er dagegen. "Es ging um mich?" frage ich dann doch nach. "Es geht immer um dich..." "Du hast das öfter?" sage ich besorgt. Wieder merke ich, wie sein Kopf sich an meiner Brust bewegt, diesmal ist es allerdings ein Nicken. "Warum weiß ich davon nichts, Harry? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst." Ich drücke ihn noch etwas fester an mich, woraufhin er mir ein Küsschen auf die Brust gibt.
"Ich weiß, Louis. Aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst... Ich habe manchmal ziemlich Probleme mit Verlustsängsten und nichts macht mir mehr Angst, als dich zu verlieren, Louis." sagt er traurig. "Ich würde dich niemals verlassen, Harry, das weißt du." flüstere ich und drücke ihm weitere Küsschen auf die Haare. "Ich weiß. Ich träume auch nicht davon, dass du mich von dir aus verlässt..." Er seufzt leise. "Okay...?" sage ich verwirrt, weil ich nicht direkt verstehe, was er sagen will. "Ich träume, dass... dass ich dich nicht nur als meinen Freund verliere, sondern... komplett. Wenn du verstehst, was ich meine..." Er wird immer leiser, während er redet und klingt so traurig, dass es mir das Herz zerreißt. "Oh Baby, bitte denk sowas nicht, mir geht es gut." sage ich beruhigend. "Ich weiß... aber seit ich weiß, dass Jay's Vater an Krebs gestorben ist, habe ich diese Träume. Tagsüber denke ich nie an sowas, denn ich weiß ja dass Ihr Euch alle regelmäßig testen lasst, aber scheinbar kommt nachts die Angst manchmal durch." Er hat begonnen zu weinen, das höre ich an seiner zittrigen Stimme und spüre seine heißen Tränen an meiner Brust.
"Ich wünschte so sehr, ich könnte dir die Angst nehmen..." sage ich und hebe seinen Kopf etwas an, um ihn ansehen zu können. "Siehst du, deshalb hab ich nichts gesagt... ich will nicht, dass du dir Gedanken machst, nur weil mein Hirn manchmal doof ist." Er sieht mich aus traurigen Augen an. "Harry, du weißt, dass ich mir immer Gedanken mache, ob es dir gut geht. Bitte verheimliche sowas nicht vor mir, wir sind ein Paar und deine Sorgen sind auch meine. Ruf mich das nächste Mal an, wenn das passiert und ich nicht da bin, okay? Du weißt, ich bin immer da, egal welche Tageszeit. Ich will nicht, dass du bei solchen Momenten alleine bist." Sanft lächelt er mich an zieht die Nase hoch und nickt leicht. "Versprochen?" flüstere ich. "Versprochen." antwortet er, bevor er mir die Hand an den Hals legt und liebevoll seine Lippen auf meine drückt. "Ich liebe dich Schatz. Mehr als alles Andere, vergiss das nie." flüstere ich gegen seine Lippen, bevor ich sie erneut mit meinen verbinde. Seine verziehen sich daraufhin zu einem leichten Grinsen, bevor er seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergräbt und kurz darauf friedlich einschläft.
Wir liegen noch immer genauso da, als wir am nächsten Morgen vom Bimmeln einer kleinen Glocke geweckt werden. Wie jedes Jahr verzieht sich mein Gesicht zu einem kleinen Lächeln, bevor ich überhaupt richtig wach bin, als ich es höre. Seit ich klein war macht meine Mutter das am Weihnachtsmorgen und egal, wie alt ich werde, die Aufregung strömt automatisch durch meinen Körper, wenn das Weihnachtsglöckchen ertönt. Obwohl ich natürlich bei weitem nicht mehr so hibbelig bin, wie früher, erinnert sich mein Körper offensichtlich ganz von alleine daran, dass das etwas Schönes bedeutet.
Ein leises Kichern kommt aus dem Mann in meinem Arm, weshalb ich zu ihm runter sehe. "Frohe Weihnachten, Schatz." flüstere ich und gebe ihm ein Küsschen auf die Stirn. "Frohe Weihnachten, Loubear." murmelt er und küsst mich auf den Kieferknochen. "Warum kicherst du so?" frage ich dann, woraufhin er erneut zu grinsen beginnt. "Ich fand es so süß, wie dein Herz ganz wild zu pochen begonnen hat, als deine Mama quasi 'Weihnachten eingeläutet' hat. Mein kleiner, aufgeregter Junge." Immer noch mit geschlossenen Augen kuschelt er sich mit breitem Grinsen an meine Brust. "Manno, ich kann da nichts für, das macht mein Körper von ganz alleine." murmle ich etwas beschämt in seine Haare. Er hebt den Kopf, sieht mir einen Moment mit seinen strahlenden Augen in meine, bevor er mir einen 'Guten-Morgen-Kuss' auf die Lippen drückt.
"Komm, wir gehen mal gucken, was der Weihnachtsmann dir ins dein Söckchen gesteckt hat." sagt er, das freche Grinsen noch immer im Gesicht. "Oder das Christkind? Wer bringt bei Euch die Geschenke?" Ich verziehe sarkastisch das Gesicht und antworte trocken "Meine Mama." Harry schiebt bockig die Lippe vor und murmelt "Spielverderber." als er die Decke zur Seite schlägt und aufspringt. Ich kann nicht anders, als laut zu lachen, als er mit Händen in der Hüfte und wichtigem Blick da steht. Und mit Morgenlatte. "Möchtest du vielleicht kurz warten, bis die verschwunden ist, bevor du unseren Familien entgegentrittst?" lache ich und zeige auf seinen Schritt. "Quatsch, das ist ja wohl das natürlichste der Welt, kein Grund sich zu schämen." grinst er und zuckt mit den Schultern. "Naja... schon. Aber es sind Kinder anwesend, Harry." erinnere ich ihn. "Ja und? Fizzy und Lottie sind ja wohl aufgeklärt und Daisy und Phoebe sind sowieso noch viel zu jung, um zu verstehen was da unten abgeht." Seufzend lasse ich mich zurück ins Bett fallen. "Oh Harry..." murmle ich und ziehe mir die Decke über den Kopf.
"Och komm, Lou, stell dich nicht so an." höre ich ihn dumpf belustigt sagen, bevor ich plötzlich etwas schweres auf mir spüre. Mir wird die Decke vor Gesicht weggezogen und zum Vorschein kommt Harrys glückliches Gesicht. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und erneut bin ich fasziniert, dass es alleine sein Lächeln schafft, es so zum rasen zu bringen. Er beißt sich leicht auf die Lippe und flüstert "Jetzt komm, sonst zwinge ich dich, dafür zu sorgen, dass er da unten verschwindet." Er kommt meinem Gesicht näher und ich spüre seinen heißen Atem, wie er sich feucht auf meine Haut legt. Mit leichtem Grinsen schließe ich die Augen, höre dann allerdings Harry ganz leise "Komm, deine Mama wartet." sagen. Sein Gewicht auf meinem Körper verschwindet und ich öffne enttäuscht die Augen. "Toll, Harry." sage ich gespielt genervt. "Was ist los?" will er wissen. "Jetzt haben wir 2 Probleme, nicht nur eins." Er beginnt laut zu lachen, zieht die Decke von meinem Körper und begutachtet schmunzelt die kleine Beule, die sich in meinen engen Boxershorts gebildet hat.
Durch den Windzug, als er die Decke weggezogen hat, bekomme ich eine Gänsehaut und auch mein kleiner Freund mag die plötzliche Kälte nicht besonders, weshalb er sich gottseidank schnell wieder verzieht, als ich aufstehe. Beide nun also wieder ohne 'Problem' im Schritt und mit mehr als nur unseren Unterhosen bekleidet, machen wir uns Hand in Hand auf ins Wohnzimmer, wo meine Mutter bereits mit Weihnachtsmütze auf dem Kopf den Kamin anstocht.
"Merry Christmas, Mum." sage ich, woraufhin sie sich grinsend zu uns umdreht. "Frohe Weihnachten Ihr Süßen!" sagt sie, als sie uns nacheinander in den Arm nimmt. Auch der Rest der riesigen Rasselbande findet sich kurz darauf im Wohnzimmer ein, woraufhin wir alle unsere erste Überraschung auspacken dürfen. Es handelt sich bei den Geschenken in den Weihnachtssocken immer nur um Kleinigkeiten, da es hier einfach um die Tradition geht, die wir aufrecht erhalten wollen. So habe ich ein handgemachtes Plektrum in meiner, das farblich perfekt zu meiner neuen Gitarre passt und meine Initialen eingraviert hat, Lottie bekommt ein neues Case für ihre EarPods und Fizzy findet in ihrem Söckchen einen neuen Anhänger für ihr Charm-Armband.
Harry sieht dankbar, aber auch etwas verwirrt aus, als er aus seinem Söckchen einen Schlüsselanhänger zieht. Es hängen zwei kleine Herzchen, eins grün und eins blau, an dem kleinen Ring, durch den er seinen Finger gesteckt hat, um es genauer zu betrachten. "Ich musste irgendwie an Euch beiden denken, als ich den gesehen habe - beziehungsweise an Euer beider Augen." Erklärt meine Mutter, als sie seine Verwunderung sieht. "Du findest bestimmt etwas, woran du ihn hängen kannst..." fügt sie hinzu, wandert dann mit ihrem Blick zu mir herüber und lächelt mich an. Ich weiß genau, was sie denkt, weshalb ich ebenfalls grinsen muss.
Harry bedankt sich bei Ihr mit einer Umarmung, bevor er sich wieder zu mir aufs Sofa kuschelt. Nach dem Frühstück packen wir uns alle dick ein und gehen in den Garten. Beim Essen sind wir auf die Idee gekommen, zwei Teams zu bilden und einen 'Wer baut den schönsten Schneemann-Wettbewerb' zu machen. Harry hat sich durchgesetzt, weshalb wir in einem Team sein dürfen. Außerdem haben wir noch Daisy, Fizzy und Jasper dabei, das andere Team besteht aus meiner Mum und Anne, Lottie, Phoebe und Gemma. Der Rest ist Jury, sieht uns beim Bauen zu und kommentiert selbstverständlich fleißig, was wir tun.
Wie zu erwarten war, sind weder Lottie noch Jasper eine besonders große Hilfe, da die beiden sich lieber gegenseitig mit Schnee bewerfen und sich diesen in den Kragen stecken, um den Anderen zum quiecken zum bringen. Dass die beiden eigentlich nur dauerhaft die Nähe zueinander suchen, ist uns allen klar, aber keiner erwähnt es - denn ehrlich gesagt sind wir alle froh, wie glücklich die beiden sich gegenseitig machen. Jasper blüht nach dem Tod seines Vaters zum ersten Mal wieder richtig auf und Lottie hat nach 2 unglücklich-verliebt-Phasen definitiv endlich ein bisschen Glück verdient. Selbst wenn nichts Ernstes aus den beiden werden sollte, ist es schön zu sehen, wie es knistert.
Ein Blick zur Konkurrenz herüber zeigt mir, dass wir tatsächlich ziemlich gute Chancen haben, zu gewinnen. Unser Schneemann ist deutlich größer und auch um einiges dicker, da Harry durch seine Größe und Statur mit Leichtigkeit eine Menge Schnee auftürmen konnte, während unsere Mütter damit etwas überfordert waren - Jasper war als einziger großer, starker Mann ja anderweitig beschäftigt...
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Harry sich gerade zu Daisy herunter beugt und ihr freudestrahlend eine Karotte in die Hand drückt. "Möchtest du die reinstecken?" fragt er leise, woraufhin sie große Augen bekommt und direkt wild nickt. "Gut festhalten." sagt er, bevor er sie hoch hebt, sie auf seinen Arm setzt und sich vorsichtig dem Schneemann entgegenbeugt. "Ganz vorsichtig reindrücken, nicht zu tief." flüstert er ihr zu, was sie gewissenhaft ausführt. Dann sieht sie ihn erwartungsvoll an, woraufhin er sie breit angrinst und "Per-fekt!" ausruft. Kichernd vergräbt sie ihren Kopf mit roten Wangen an seinem Hals, während er ihr mit der anderen Hand die Mütze, die dadurch etwas verrutscht, wieder tiefer ins Gesicht zieht.
Ich gehe zu den beiden rüber und piekse ihr sanft in die Wange. "Flirtest du etwas mit meinem Freund?" necke ich sie, weshalb ihre Wangen noch eine Spur rosiger werden und sie wild den Kopf schüttelt, bevor sie ihn wieder beschämt gegen seine Schulter drückt. "Oh, dann hab ich das wohl falsch verstanden, ich hab mir schon Hoffnungen gemacht..." murmelt Harry mit gespielter Enttäuschung und zwinkert ihr zu. Wieder beginnt sie zu kichern und gleicht mittlerweile einer Cocktailtomate, als Harry ihr mit dem Fingerrücken über die Wange streicht. "Oder magst du mich lieber als... Onkel Harry?" fragt er dann. Sie nickt wild und sagt "LouLou's Freund." Ich grinse sie an. "Genau." sagt er daraufhin. "Und du findest das auch nicht komisch, dass wir uns küssen, oder?" Überrascht sehe ich an. Ich hatte nicht erwartet, dass er sie direkt bezüglich gleichgeschlechtlicher Beziehungen 'erziehen' will, andererseits kann man damit natürlich nie früh genug anfangen.
Zu meiner Freude schüttelt sie direkt mit dem Kopf und sagt "Nö. Ihr habt Euch doch lieb. Und wenn man sich lieb hat, dann küsst man sich, oder?" Sie sieht uns mit großen Augen an und wartet auf Bestätigung Ihrer Erläuterung, doch ich bin gerade nicht fähig zu antworten.
Wieso kann nicht einfach jeder da draußen so logisch denken, wie ein Kind? Bist du lieb zu mir, bin ich lieb zu dir und wenn man sich noch ein kleines bisschen lieber hat, dann küsst man sich. Egal, ob Mann, Frau oder Nonbinär, schwarz oder weiß, reich oder arm, groß oder klein, dick oder dünn. Kinder sind niemals von Geburt an Rassistisch, Homophob oder irgendwas dergleichen. Sie treffen jemanden und sind neugierig auf die Person, offen und freundlich, strahlen dich mit ihren Kulleraugen an. Warum genau ändert sich bei so vielen Menschen eigentlich diese Einstellung irgendwann?
Harry scheint schneller wieder seine Sprache zu finden, doch ich sehe ihm trotzdem an, wie glücklich er über ihre Ansichten ist. "Da hast du Recht meine Kleine." sagt er lächelnd. "Aber warum fragst du dann, ob ich das komisch finde?" will sie wissen. "Weißt du, es gibt Menschen, die sind weniger schlau als du und finden es komisch, wenn zwei Männer sich lieb haben, finden das nicht normal." erklärt er ihr auf kinderfreundliche Weise das Grundprinzip von Homophobie. "Aber warum? Das ist doch schön, wenn man sich lieb hat? Oder hast du Louis anders lieb, als Mama den Papa?" Ich finde es so schön, wie sie alles hinterfragt und versucht, zu verstehen. "Nein, ich habe Louis auf die gleiche Art lieb, wie sich deine Eltern lieb haben." Sie dreht sich zu mir. "Und du hast Harry auch so lieb?" Ich lächle sie an und nicke. "Aber dann ist das doch das Gleiche?" "Siehst du, du hast das verstanden. Aber manche Leute sind einfach nicht so ein schlaues Mädchen, wie du es bist." grinst Harry sie an. "Die sind ja echt voll doof." schließt sie daraus, weshalb wir beide lachen müssen. "Das finde ich auch, Daisy. Aber falls du mal so jemanden triffst, dann erklärst du denen das einfach." schlägt Harry vor. "Das mache ich!" verkündet sie stolz und stemmt demonstrativ die kleinen Fäustchen in die Taille.
Ich habe mittlerweile ein paar Tränchen in den Augen, weshalb Daisy mich besorgt ansieht und sagt "Oh, LouLou weint, Harry hab ich was Falsches gesagt?" Ich lächle sie an und sage schnell "Nein, Daisy, alles gut! Ich weine, weil ich schön finde, was du sagst." "Oh..." sie sieht zwischen mir und Harry hin und her. "Also soll ich Harry nicht sagen, er soll dich trösten?" Ich muss etwas schmunzeln, schüttle dann aber den Kopf. "Aber vielleicht möchte LouLou trotzdem ein Küsschen von mir?" fragt Harry sie dann. "Ja! Los, gib ihm ein Küsschen!" befiehlt sie ihm, weshalb er die Hand hebt und mich ansieht. "Ich glaube das war ein Befehl." sagt er grinsend in meine Richtung und kommt einen Schritt näher. "Dann musst du mich wohl küssen." erwidere ich mit zuckenden Schultern, woraufhin er mir liebevoll einen Kuss auf die Lippen drückt.
Wir haben uns noch nicht wieder ganz voneinander gelöst, da quietscht sie uns schon ins Ohr "Und jetzt ich!" Überrascht sehe wir sie an, weshalb sie sagt "Oder habt ihr mich nicht lieb?" "Natürlich haben wir dich lieb, Süße." antwortet Harry sofort und dreht sich so, dass wir ihr gleichzeitig ein Küsschen auf die Wangen geben können. Kichernd kuschelt sie sich danach wieder enger an Harry, der seinen Kopf daraufhin leicht an ihren lehnt. Ich gebe ihm noch ein weiteres Küsschen auf die Wange, bevor ich ihm "Ich mag den Daddy-Harry sehr gern." ins Ohr flüstere. "Ich dachte du bist lieber selbst der Daddy?" grinst er dreckig, wofür er sich einen Finger zwischen die Rippen einfängt. Daisy hebt den Kopf und sagt "Ärgert der dich, Harry?" Woraufhin er schnell den Kopf schüttelt und sie sich erneut mit geschlossenen Augen an ihn kuschelt. Wieder zu mir gewandt sagt er dann leise "...aber danke. Ich mag Daddy-Louis auch sehr gerne - beide. Den im und den außerhalb des Schlafzimmers."
Er erwidert mein Küsschen auf die Wange und dreht sich dann zu den anderen um. "Also. wir wären ja fertig!" sagt er und grinst in die Runde. Ein paar Minuten später ist auch das andere Team fertig und sieht kurz darauf schließlich ein, das unser Sieg das einzig Richtige ist. "Ihr habt zwar mit unfairen Mitteln gekämpft, weil ihr Euch 'ne Karotte ins Spiel geschummelt habt, aber ich gönne Euch den Sieg trotzdem." fasst Lottie zusammen. "Vielleicht hättet ihr eine Chance gehabt, wenn du geholfen hättest anstatt mit Jasper rumzuflirten." fügt Robin trocken hinzu, weshalb beide hochrot anlaufen. Anne verpasst ihm dafür einen leichten Seitenhieb, weshalb er nur noch etwas schmunzelt, dass klingt wie 'ist doch wahr...'
Am Nachmittag wieder drinnen angekommen ziehen wir uns alle etwas Bequemes an, und meinem Fall ein 'ugly-Christmas-Sweater', der zu dem passt, den Harry trägt, und versammeln uns kurz darauf am großen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Mit dem riesigen Haufen Geschenke davor und dem prasselnden Kamin daneben sieht es so wahnsinnig perfekt aus, dass ich ein Foto davon machen muss. Ich will mein Handy gerade wieder wegpacken, als Harry mich von hinten umarmt. "Jay, magst du ein Foto von Louis und mir vor dem Kamin machen?" fragt er. Sie nickt direkt wild und nimmt mir das Handy aus der Hand. Ich will mich gerade neben ihn stellen, da dreht er mein Gesicht zu seinem und küsst mich. "Ich liebe dich, Boo." murmelt er gegen meine Lippen, weshalb ich grinsen muss. Anschließend nimmt er mich fest in den Arm und ich höre Laute der Entzückung von meiner Mum.
Kurz darauf sind wir im ganzen Raum verteilt und packen parallel unsere Päckchen aus. Als Harry nach meinem greift werde ich etwas nervös.
Auf meine Frage hin, was er sich wünscht, hat er immer das gleiche geantwortet. 'Alles was ich will, ist Zeit mit dir.' Lange habe ich überlegt, wie ich das bei seinem Job umgesetzt bekommen soll und hoffe, das wir mein Lösung zeitlich hinbekommen.
Der Umschlag in seinen Händen, der so unscheinbar aussieht, lässt mich schlucken. Alle anderen sind gerade beschäftigt, sodass nur ich seine Reaktion mitbekomme - was mich auch ehrlich gesagt gar nicht stört. Als er den kleinen Brief herauszieht und beginnt zu lesen mustere ich jeden seiner Gesichtszüge. Es ist das erste Mal, dass ich ihm etwas schenke und ich weiß selbst nicht genau, warum ich das so aufregend finde. Irgendwie will ich einfach, dass es perfekt ist.
Sein Gesicht verzieht sich zu einem sanfte Lächeln während er liest und ich entspanne mich schnell wieder etwas. Neben meiner Geschenkidee habe ich ihm noch eine kleine Liebesbotschaft dazugekritzelt, weshalb er zwischendurch nach meiner Hand greift und mir einen Kuss gibt, bevor er weiterliest. Als er beim eigentlichen Geschenk ankommt, wird sein Grinsen noch einmal breiter und als er fertig ist, zieht er mich zu sich rüber und sagt "Das ist eine ganz wundervolle Idee, Lou. Dann habe ich ja noch einen Grund mehr, nach Doncaster zu kommen... also nicht, dass ich einen mehr bräuchte als dich, aber..." Ich beginne zu lachen und unterbreche ihn mit einem Kuss. "Es freut mich, dass es dir gefällt." sage ich und drücke seine Hand in meiner.
"Total! Aber woher wusstest du, dass ich Wellness liebe?" "Tust du? Ich war nicht sicher, aber ich hatte die Hoffnung." antworte ich verlegen. "Doch, ich liebe es, habe aber viel zu selten Zeit für sowas. Ich freue mich, einen Tag mit dir in so einer Wellnesssuite verbringen zu können. Ich hoffe nur, die gehen da hinterher nicht mit einer Schwarzlichtlampe durch, ich kann für nichts garantieren, wenn ich den ganzen Tag deinen süßen Po vor der Nase habe..." sagt er und wird zum Ende hin immer leiser, flüstert mir den letzten Teil nur leise ins Ohr, während seine Hand unauffällig zu meinem eben erwähnten Hintern wandert. Ich kann mir mein schelmisches Schmunzeln nicht verkneifen, obwohl ich sehe, dass meine Mum zu uns herüber schaut. "Das wird nach jedem Gast komplett gereinigt und desinfiziert - und ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht nur bei uns besser so ist." "Vermutlich." stimmt er mir zu und drückt ein Küsschen auf meinen Mund.
"Dann pack' du jetzt meins aus." sagt er und greift nach einem kleinen Päckchen, mit einem Anhänger, auf dem 'Louis' steht. "Frohe Weihnachten, Baby." lächelt er mich an, als er es mir überreicht. "Bis ich deins einlöse, hilft uns das eventuell über die Zeit dazwischen." fügt er hinzu, weshalb ich ihn irritiert ansehe. Ähnlich wie gestern nickt er mit dem Kopf in Richtung des Päckchens in meiner Hand, um mich zu bitten, es zu öffnen.
Vorsichtig öffne ich es an einer Seite und blicke auf eine Aufschrift, die mir im ersten Moment nicht viel sagt. 'bond touch' steht dort in schwarzer Schrift auf weißem Untergrund. Ich befreie es also auch vom Rest des Papiers und halte nun einen kleinen Karton in der Hand, auf dem zwei Armbänder abgebildet sind, die mich ein wenig an Fitnessarmbänder erinnern. 'Be together, even when you are apart.' steht darunter und bevor ich zulange darüber grübeln kann, was genau diese Armbänder können, klärt mich Harry bereits auf. "Es sind Armbänder, die speziell für Paare gemacht sind, die sich oft lange nicht persönlich sehen können. Berührst du den Teil hier oben an deinem Armband, spürt dein Partner es an seinem - egal, wie weit man voneinander entfernt ist."
Mit großen Augen sehe ich ihn an, dann wieder auf das Kistchen in meiner Hand. "Wie cool ist das denn bitte?" sage ich ungläubig, bevor ich ihn erneut anstrahle. "Das heißt, wenn ich gerade an dich denke, dich aber nicht erreichen kann, weil du... keine Ahnung, ein Meeting hast oder auf der Bühne bist oder so, dann drücke ich darauf und du spürst das?" fasse ich zusammen, um sicher zu gehen, dass ich es richtig verstanden habe. Nickend sagt er daraufhin "Genau, dass ist das Grundprinzip dahinter. Es ist eigentlich ganz simpel, aber ich finde den Gedanken wirklich schön. Es gibt auch unterschiedliche Farben, die man auswählen kann, von denen nur wir die Bedeutung kennen." Während ich die Packung aufmache sage ich "Du meinst, was für was steht? Also Farbe x für eine normale Berührung, y steht für'fühl dich umarmt' und z für'ich würde dich gerade gerne küssen' zum Beispiel?"
Wieder nickt er. "Wir können uns natürlich auch eine Farbe für 'verschwinde kurz auf dem Klo und ruf mich an, ich bin horny' - für den Fall, dass das mal vorkommen sollte. - ausdenken..." sagt er leise und schiebt ein unschuldiges Räuspern hinterher. "Dann sollte das aber wirklich niemand außer uns wissen, was die Farben bedeuten." grinse ich und beiße mir unterbewusst auf die Lippe. "Nur wir beide, niemand sonst." verspricht er mir und gibt mir einen liebevollen Kuss. "Danke, Harry. Das ist ein ganz wundervolles Geschenk." sage ich dann und greife nach seiner Hand, woraufhin er sich an mich kuschelt.
Wir wenden uns wieder den anderen zu und beobachten, wie sich Alle über ihre Geschenke freuen, bis nur noch ein kleines Geschenk unter dem Baum liegt. "Da steht dein Name drauf, Harry." sagt Fizzy und krabbelt unter den Baum um es hervor zu holen. Überrascht nimmt er es entgegen und scheint etwas verlegen zu sein, da ihn nun alle anblicken. Er sieht fragend in die Runde und es ist schließlich meine Mutter, die sich zu Wort meldet. "Es ist von Dan und mir." sagt sie. Vorsichtig öffnet er die Schachtel und stockt in seiner Bewegung, als er den Inhalt erblickt. Mit offenem Mund sieht er wieder zu ihr hoch und sagt mit zittriger Stimme "Ist... ist das-" Mama nickt lächelnd. "... unser Haustürschlüssel, ja. Es ist auch ein bisschen metaphorisch gemeint. Wir wollen einfach, dass du weißt: Du bist immer willkommen, Harry und gehörst für uns zur Familie. Und wie jedes Familienmitglied brauchst du natürlich auch einen eigenen Haustürschlüssel." erklärt sie das Geschenk.
Ich sehe wie ihm die Tränen kommen, als er den Schlüssel herausnimmt und ihn in seiner Hand hin und her kullern lässt. "Oh Jay, das ist... wow, ich bin sprachlos, das ist so wahnsinnig schön, sowas zu hören, wirklich. Ich bin so froh, zu Eurer Familie gehören zu dürfen." sagt er, immer noch etwas zittrig. Er steht auf um meine Mutter und auch Dan fest zu umarmen und sich mehrmals und in überschwänglichen Maße zu bedanken. Auch meine Mutter hat natürlich lange begonnen zu weinen und bekommt von ihrem Mann nun beruhigend die Hand auf den Rücken gelegt. "Aaaah, deshalb auch der Schlüsselanhänger!" fällt es meinem Freund dann wie Schuppen von den Augen, weshalb sie nickt. "Du musst ihn natürlich nicht daran hängen, aber... du könntest natürlich." grinst sie. "Selbstverständlich kommt der daran, es gibt keine andere Möglichkeit." stellt er grinsend fest.
Als er zurück zu mir kommt, nimmt er mich ebenfalls fest in den Arm und vergräbt dabei seine Nase tief in meinem Nacken. Als die anderen sich bereits wieder unterhalten fragt er leise "War das deine Idee?" doch ich schüttle den Kopf. "Natürlich hat sie mich vorher gefragt, ob das für mich okay ist, denn schließlich bist du mein Freund und kommst im Zweifel mich besuchen. Aber die Idee kam alleine von ihr." Noch immer total überwältigt sieht er mir tief in die Augen, beginnt dann sanft zu lächeln.
"Eigentlich wollte ich dich damit auch überraschen, aber jetzt kann ich es einfach nicht für mich behalten." Er zieht einen kleinen Ring mit zwei Schlüsseln daran aus seiner Hosentasche.
"Willkommen in deinem zweiten Zuhause, Schatz."
♪I got it all, cause he is the one, his mum calls me love, his dad calls me son... ♫
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Helloooow lads x) Auch wenn dieses Update erneut ziemlich spät (oder früh? whatever, nachts halt haha) kommt, ist es deutlich entspannter entstanden, als man meinen könnte. Ich habe ein wundervolles, entspanntes Wochenende hinter mir und hatte heute richtig Lust auf dieses Kapitel. Da ich zusätzlich gerade 2x hintereinander von 2 unterschiedlichen Personen aus dem Nichts heraus mit so unfassbar viel Liebe überschüttet wurde (s/o to the wonderful soul _Hazzabear_ is btw, i luf u <3), habe ich spontan entschieden, das Kapitel sofort rauszuhauen. Ich hoffe, es gefällt Euch und der Weihnachtsfluff macht Euch genauso glücklich, wie mich (:
all the cuddles, xx alyssa (x
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