- always you ღ - L.

Louis P.o.V.

Mit einem leichten Kribbeln lösen sich die Wassertröpfchen auf meiner Haut auf, während sie in der warmen Abendsonne verdunsten. Ich grabe meine Nase in Harrys Halsbeuge und atme tief ein. Ich muss mir seinen Geruch so gut wie möglich einprägen, denn ich befürchte, ihn sonst zu vergessen.

In weniger als 15h holt mich die Limousine ab, um mich zu meinem Flieger nach Hause zu bringen. Ich versuche, es weiterhin auszublenden, aber seit mir gestern Morgen schmerzlich bewusst geworden ist, dass der Abschied immer näher rückt, wird das drückende Gefühl in mir von Stunde zu Stunde schlimmer. Wir haben noch immer nicht darüber gesprochen, wie es mit uns hier nach weiter geht und ich habe auch immer noch keine Ahnung, ob wir ein Paar sind. Ich weiß, dass ich ihn darauf ansprechen muss, aber ich habe so Angst davor die schöne Zeit mit dieser Ernsthaftigkeit zu zerstören.

"Wie kannst du eigentlich immer so unfassbar gut riechen?" Murmelnd verschwindet Harry mit seiner Nase in meinen Haaren. Schlagartig muss ich grinsen und lege ihm neben meinem Kopf auch die Hand auf die Brust, fahre mit meinem Zeigefinger zärtlich das Muster seines Schmetterlingtattoos nach. Kichernd teilt er mir mit, dass das wahnsinnig kitzelt, was natürlich für mich Anlass ist, auf gar keinen Fall damit aufzuhören. Immer breiter wird sein Grinsen, bis er irgendwann meine Hand festhält und sie hoch zu seinem Mund führt, um sie zu küssen. "Freche Finger hast du." murmelt er mit geschlossenen Augen gegen meine Hand und fährt mit seinem Daumen über meine Knöchel, bevor er sie erneut küsst. "Die gefallen dir doch sonst so gut..." hauche ich ihm an den Hals, gebe ihm anschließend ein sanftes Küsschen auf die entstandene Gänsehaut.

"Die sind aber auch extrem talentiert..." brummt er anzüglich. Dann spreizt er plötzlich meinen Zeigefinger ab und steckt ihn sich in den Mund. Er beginnt, genüsslich daran zu saugen und fährt mit seiner Zunge über meine Fingerkuppe. Schlagartig wird mir heiß und ein Kribbeln wandert durch meinen Magen an meinem Körper hinab, um sich in meinem Schritt zu sammeln. Ich schließe die Augen und muss leise Stöhnen, was Harry zum Kichern bringt. Als er mit der freien Hand meine Seite herab fährt, seufze ich kaum hörbar. Er scheint das als Zeichen der Erregung zu verstehen, denn er wandert weiter hinab, um mir sanft in den Po zu kneifen.

Eigentlich wird es allerdings davon hervorgerufen, dass die Verzweiflung mich von innen auffrisst. Die Angst, vor dem Gespräch, dass ich so unbedingt führen muss, gepaart mit dem Wunsch, dass er mich weiter verwöhnt, macht mich wahnsinnig. Ich weiß aber, ich muss erst mit ihm reden, bevor ich das hier zulassen kann, sonst kann ich nicht komplett abschalten.

Widerwillig halte ich Harry am Handgelenk fest, als er mir gerade die Badeshorts etwas nach unten schieben will. "H-Harry..." gebe ich mit zittriger Stimme von mir. Sofort stoppt er sein Tun und richtet uns etwas auf. "Tut mir Leid, ich wollte dich zu nichts zwingen, ich hab meine Hormone nicht im Griff..." murmelt er etwas verlegen. "Nein, ich... Darum geht's mir nicht, ich... Ich würde dich nie daran hindern, wenn es keinen guten Grund gibt... ich-" Er richtet sich noch etwas weiter auf, sodass ich von seiner Brust rutsche. Sofort fängt er mich auf und gibt ein leises, besorgtes "Oh..." von sich. "Hab ich... hab ich was falsch gemacht?" Sein Gesicht strahlt extreme Unsicherheit aus und ich versuche die richtigen Worte zu finden. "Ich... also... Ich muss mit dir über was reden..." "Okay..." Ich streichle ihm vorsichtig über die Falte zwischen seinen Augen. "Ich... hab nur... also ich muss nur..." Meine Stimme beginnt zu zittern.

"Sag es einfach, ich bin es gewohnt..." sagt er mit traurigem Unterton. Ich sehe zu ihm auf und blicke in traurige Augen. "Was?" Ich bin maximal verwirrt.

Denkt er wirklich, ich will ihn abservieren?!

"Nein, Harry, ich..." ich atme einmal tief ein und wieder aus. "Ich meine, bevor ich in ein paar Stunden wieder nach Hause muss, muss ich wissen, woran ich bin. Ich..." Ich schlucke kurz, denn ich muss kurz all meinen Mut zusammen kratzen, um auszusprechen, was ich denke. "Ich will nicht, dass es so endet. Ich... Harry, ich will mehr als diese 2 wunderschönen Wochen, weißt du..." Das Zittern meiner Stimme hat nicht aufgehört und der letzte Satz ist so leise, dass ich mich selbst kaum verstehe.

Ich traue mich nicht, ihn anzusehen, weshalb ich nervös am Bändchen meiner Shorts herumfummle. Ich höre, wie Harry zittrig einatmet, dann fragt er flüsternd "Wenn du 'mehr' sagst, dann meinst du...?" Ich nicke nur zögerlich, bevor ich mich traue ihn wieder anzusehen. Nervös beißt er sich auf die Lippe, als er mein Gesicht mustert. "Ich weiß selbst nicht wie das mit dieser Distanz und der Gesamtsituation funktionieren soll und ich habe keine Ahnung, wie wir das hinbekommen sollen, aber... du hattest Recht, mit dem was du gesagt hast. Ich würde bereuen, es nicht zu versuchen." Vorsichtig lege ich ihm eine Hand auf die Wange. "Ich kann nicht mehr ohne dich, Harry. Ich brauche dich." flüstere ich.

Okay, ich habe es ausgesprochen. Ich kann es nicht zurück nehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich ihm öffne, aber jetzt gerade bin ich seelisch komplett nackt.

Ich habe die Luft angehalten, seitdem ich den letzten Satz ausgesprochen habe und ziehe meine Lippen zwischen die Zähne. Es sind nur Sekunden, bis er reagiert, doch es sind die wohl längsten meines Lebens. Trotzdem ist es jede Einzelne davon wert zu warten, denn was er daraufhin tut, hätte nicht schöner sein können.

Kurz lächelt er, bis sein süßes Grübchen zum Vorschein kommt, dann legt er mir ebenfalls die Hand auf die Wange, zieht mich zu sich rüber und legt seine Lippen sanft auf meine. Mit dem Daumen streicht er mir sanft über den Wangenknochen, während er die andere Hand um meine Taille schiebt, um mich noch näher an sich heran zu ziehen. Mein Herz beginnt wie wild zu pochen und ich kann das Zittern meiner Hand an seiner Wange nicht kontrollieren, weshalb er seine darauf legt und sich vorsichtig wieder von mir löst.

"Ich will auch nicht mehr ohne dich sein, Lou. Ich meine... ich weiß ja nicht genau, wie ernst du das 'mehr' meinst... aber ich fänd' es schön, meiner Mum zu erzählen, dass ich... ich weiß nicht... vergeben bin?" Unkontrolliert beginne ich zu Grinsen und schließe kurz die Augen. "Wenn ich das meiner Mama dann auch sagen darf?" sage ich noch immer grinsend. Auch er lächelt nun breit und streicht mir über die Seite, sodass ich Gänsehaut bekomme. Er zieht mich in seine Arme, legt mir den Kopf in die Halsbeuge und flüstert mir "Boyfriend." ins Ohr. Ich gebe daraufhin seiner Schulter ein Küsschen und flüstere "My Boyfriend." zurück.

Ewig sitzen wir einfach so da, er streichelt mir sanft über die Rücken und ich merke irgendwann, wie ich immer mehr herunterfahre. Mir wird bewusst, wie müde ich bin, doch ich will nicht schlafen - ich will die letzten Stunden mit ihm - meinem festen Freund - voll und ganz ausnutzen, keine Sekunde davon verlieren. Doch die Müdigkeit ist stärker. Irgendwann nicke ich in seinem Arm weg, merke noch, wie er sich mit mir auf sich zurück lehnt und meinen Arm auf seiner Brust ablegt. Ich kann nichts mehr dagegen tun, denn ich bin einfach zu kaputt, nachdem das letzte bisschen Last von mir abgefallen ist.

Ich werde erst wieder wach, als Harry sich unter mir bewegt. Ich schrecke hoch und sehe mich verwirrt um, obwohl ich kaum etwas erkennen kann. Es ist stockdunkel und nur die kleinen Lämpchen am Dach erleuchten die Terrasse. "Mist, tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken." flüstert Harry und streicht mir behutsam über den Kopf. "Wie-wie lange habe ich geschlafen?" murmle ich verschlafen und reibe mir die Augen. Er sieht auf mein Handy, dass neben uns auf dem Tischchen liegt und sagt "knapp 4,5 Stunden." "Fuck." stoße ich hervor und lasse meinen Kopf auf seine Brust fallen. "Ich wollte nicht schlafen, wir haben doch nur noch ein paar Stunden zusammen..." murre ich genervt gegen seine Brust. "Babe, wenn du müde bist, musst du schlafen." "Schlafen kann ich zuhause noch, oder im Flieger. Wenn ich Zeit dazu habe. Aber nicht, wenn du da bist." brumme ich traurig.

"Du bist süß." sagt er und küsst meinen Haaransatz. "Aber wir sehen uns ja wieder, das hier ist nicht das Ende, Lou." Ich hebe den Kopf und sehe ihn an. "Aber wann?" Er senkt den Kopf und lächelt leicht. "So bald wie möglich." Ich richte mich noch etwas mehr auf. "Harry... ich meine wirklich, wann? Kannst du ungefähr sagen, wann du wieder Zeit hast oder irgendwo in England oder zumindest in Großbritannien bist? Ich versuche dann irgendwie frei zu bekommen, das krieg' ich schon irgendwie geregelt auf der Arbeit..." Nachdenklich verengt er die Augen und sieht in die Ferne. "Sorry, ich will dir keinen Druck machen..." murmle ich dann. "Ich würde nur gerne wissen, worauf ich mich einstellen muss. Wie viele Wochen ich überbrücken muss - oder Monate..."

Beim letzten Wort dreht sich mir der Magen um. Die Tatsache, dass es tatsächlich vorkommen kann, dass ich ihn mal so lange nicht sehen kann, tut mir jetzt schon weh. Wie soll ich das bitte aushalten?!

"Alles gut, Lou. Ich will dich ja auch so schnell wie möglich wieder sehen." Er gibt mir einen kurzen Kuss, bevor er seinen Kalender am Handy öffnet und nachdenklich den Finger an seine Nasespitze legt. "Die nächsten zwei Wochen bin ich planmäßig im Studio in LA, kurz danach starten die Konzerte in Deutschland, Italien, Frankreich und so weiter... Dazwischen steht vermutlich Promo an, aber eventuell kann ich 1-2 Tage freischaufeln und einen Abstecher nach England machen." Ich strahle ihn an. Das klingt nach einem Zeitrahmen, den ich überleben könnte, wenn wir übers Handy den Kontakt halten. Er gibt mir ebenfalls ein vorsichtiges Lächeln, bevor er leise fortfährt. "Ich will und kann dir nichts versprechen, sowas ändert sich leider oft kurzfristig. Aber ich versuche alles, was ich kann, ok?" Ich nicke und gebe ihm einen Kuss. "Allein die Hoffnung hilft mir schon, die Zeit zu überstehen." Er zieht mich wieder in seine Arme und küsst mich leidenschaftlich.

Wenige Stunden später stehe ich neben meinem gepackten Koffer im Flur und sehe Harry seufzend an. Das Sicherheitssystem hat vor ein paar Sekunden Bescheid gegeben, dass das Tor vorn geöffnet wurde, mein Fahrer ist also soeben eingetroffen. Er zieht mich in seine Arme und murmelt "Ich will nicht, dass du gehst..." Ich merke, dass sich ein Kloß in meiner Hals bildet und meine Unterlippe zu beben beginnt. Ich will nicht weinen, aber ich merke, dass ich keine Chance habe. Die Tränen kullern mir einfach so übers Gesicht und ich kann nichts dagegen tun. Ein unterdrücktes Schluchzen an meinem Ohr zeigt mir, dass auch Harry zu weinen scheint. So fest ich kann drücke ich ihn an mich, als könnte ich damit das Unvermeidbare verhindern.

"Versprich mir, dass du mich nicht vergisst." winsle ich in sein Ohr. "Selbst wenn ich wollte, ich kann nicht. Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, kann ich dich nicht vergessen, Louis." Mein Herz klopft noch schneller, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass das überhaupt möglich ist.

Draußen knirscht der Kies unter den Reifen der Limousine und zeigt uns, das es Zeit wird, loszulassen. Doch keiner von uns löst den festen Griff, bis es an der Tür klingelt. Leise seufzend löst sich Harry dann doch von mir und sieht mir tief in die Augen. Seine sind feuerrot und die Tränen stehen ihm bis zur Unterkante, als er sie kurz schließt, laufen Sie ihm über die ebenfalls geröteten, bereits komplett nassen Wangen. Ohne in den Spiegel zu sehen, weiß ich, dass ich genauso aussehe.

"Wir schaffen das, okay?" flüstert er und wischt mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich nicke nur, ich bin nicht fähig, zu reden. Mit einer Hand in meinem Nacken zieht er mich an sich und presst seine Lippen auf meine. Der Kuss ist so voller Verlangen und Verzweiflung, das wir beide erneut beginnen zu weinen. Erst das zweite Klingeln meines Fahrers löst uns wieder.

Als Harry ihm öffnet und der Fahrer sein Gesicht sieht, schaut er direkt wahnsinnig schuldbewusst. "Oh, entschuldigen Sie, Mister Styles. Ich wollte sie nicht stören, ich war nur nicht sicher, ob sie mich gehört haben..." "Schon okay, Ricardo." sagt er. Dieser geht an ihm vorbei und nimmt mir den Koffer ab, dann sagt er "Komme Sie einfach raus, wenn Sie soweit sind, Mister Tomlinson. Ich warte draußen." Damit lehnt er die Tür leicht an und lässt uns wieder allein.

Ein weiteres Mal küssen wir uns und umarmen uns fest, bevor er die Tür wieder öffnet und mich an der Hand nach draußen zieht. Ich fühle mich wie auf Schienen, ich bekomme kaum mit, wie ich mich in den Wagen setze und mich anschnalle. Noch einmal nimmt Harry meine Hand, sieht mir tief in die Augen und sagt "Melde dich, bevor du abhebst und wenn du gelandet bist, okay? Damit ich weiß, dass es dir gut geht..." Ich nicke. "Ich schreibe dir, sobald ich diesen Hof verlassen habe, Harry. Ich dachte, das wäre dir klar." Er grinst, gibt mir noch einen letzten Kuss. "Tschüss, Boo." flüstert er. "Tschüss, Hazza." antworte ich, bevor er meine Hand loslässt, die Autotür schließt und der Wagen sich in Bewegung setzt.

Solange ich kann schaue ich noch zurück und sehe Harry, der im Sonnenaufgang auf den Boden sackt und das Gesicht in seinen Hände vergräbt.

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16 Tage später...

"Babe?!" Ich drehe mich um und sehe Lottie an, die ungläubig auf mein Handy schielt, das auf der Küchenanrichte liegt. "Was?" Ich werfe das Messer, mit dem ich mein Sandwich geschmiert habe, in die Spülmaschine und schubse sie mit der Hüfte zu. "Er nennt dich Babe?" fragt sie und zeigt auf mein Smartphone. Schnell greife ich danach und blaffe "Schon mal was von Privatsphäre gehört?" Sie grinst breit und wird von Fizzy und meiner Mum, die nun ebenfalls in die Küche kommen, daran gehindert, zu antworten. "Privatsphäre gibt es in diesem Haushalt nicht, Boo Bear, das weißt du doch." sagt meine Mum und streicht mir liebevoll durchs Gesicht.

"Also, worum geht's?" grinst sie, und ignoriert meinen genervten Blick. "Ich habe noch immer keine Antwort auf meine Frage bekommen." Meine Mutter und meine beiden Schwestern sehen mich neugierig an. "Harry nennt dich Babe?" wiederholt Lottie daraufhin ihre Frage. "Uuuuuh" raunt die jüngere meiner beiden Schwestern in meine Richtung, während meine Mutter trocken antwortet "Wundert dich das? So verknallt wie der hier seit Wochen rumschwebt..." "Mum?!" Ich sehe sie entrüstet an. "Was? Das ist doch was Schönes, wenn man so verliebt ist. Du weißt, dass ich mich für dich freue, mein Schatz." Sie streicht mir sanft über den Oberarm und lächelt mich liebevoll an.

Ich bin so froh, wie positiv sie die ganze Sache aufgenommen hat. Natürlich wusste sie, dass ich mit Harry in Jamaika war, aber ich habe mich vorher nicht getraut, ihr zu erzählen, dass wir mehr als Freunde sind. Sie ist niemand, die sich mit Klatschpresse beschäftigt und auch Charlotte hat ihr auf meine Bitte hin nichts erzählt. Wenn, dann wollte ich, dass sie von mir selbst erfährt, dass ich etwas mit einem Mann habe. Als ich die erste paar Tage nach meiner Heimreise allerdings meine traurige Stimmung nicht verstecken konnte, musste ich ihr davon erzählen.

Im Nachhinein weiß ich nicht mal, warum ich überhaupt so nervös war, ihr davon zu erzählen. Sie hat mich einfach in den Arm genommen, mir einen liebevollen Kuss auf die Wange gegeben und gesagt, dass sie sich für mich freut. Als ich nachgefragt habe, ob es sie garnicht wundert, dass ich mit einem Mann zusammen bin, war ihre Antwort "Warum soll mich das wundern? So wie du gestrahlt hast, als du mir gerade von ihm erzählt hast, ist er sicherlich ein toller Mensch. Mir ist doch egal, was er für ein Geschlecht hat, solange er es schafft, dich so glücklich zu machen. Das ist alles, was für mich wichtig ist, Schatz."

Auch wenn ich wusste, dass meine Mutter immer nur mein Bestes will, ist es schön zu wissen, dass sie hinter mir steht. Leider war nicht jede Reaktion so positiv. Nach der Aktion in der Bar vor ein paar Wochen habe ich den Kontakt zu den Jungs vorerst abgebrochen, nur mit Anton schreibe ich noch immer häufig. Er hat mir geschrieben, als ich wieder zuhause angekommen bin und ein paar Screenshots aus dem Gruppenchat zukommen lassen, um mich zu informieren. Vorallem Jason hat sich ziemlich abwertend über die Paparazziblder von Harry und mir geäußert, hat gefragt ob ich mich neuerdings 'für Fame in den Arsch ficken lasse' . Bis auf Alex, der ihm schon immer gerne nach dem Mund geredet hat, waren die Anderen überraschend entgeistert von dieser Aussage, haben mich verteidigt und ihn für den homophoben Kommentar ordentlich zerrissen. Trotzdem nagt seine Abweisung ziemlich an mir. Nicht, dass mir seine Meinung besonders wichtig wäre, aber zum ersten Mal so direkt mit Homophobie konfrontiert zu werden - vorallem von einer Person, die mich seit Jahren kennt - tut schon ziemlich weh.

"Weißt du denn mittlerweile, wann Ihr Euch wieder seht?" will Fizzy wissen. "Ich hoffe immernoch, dass er es schafft, sich Donnerstag freizunehmen, aber momentan sieht das schwierig aus..." sage ich und versuche meine Enttäuschung zu verstecken. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, aber Harry hat bereits angekündigt, dass er aktuell nicht davon ausgeht, dass es klappt. "Schade, ich hatte gehofft, ich hätte ihn mal kennenlernen dürfen..." murmelt meine Mutter. "Wenn, wäre ich vermutlich nach London gefahren, Mum. Ich glaube kaum, dass Harry nach Doncaster gekommen wäre..." sage ich. Natürlich hätte ich ihm gerne mal meine Heimatstadt gezeigt, denn ich liebe es hier, aber es wäre weitaus einfacher für ihn, sich in der Hauptstadt zu treffen.

Knapp 2 Stunden später sitze ich satt in meinem Bett und skype mit Harry, der gerade vom Sport zurück ist. Er ist verschwitzt und oben ohne und mir fällt erneut auf, wie sehr mir der Sex mit ihm fehlt. Nach Jamaika von mehrmals täglich auf 0 runter zu fahren nagt mehr an mir, als ich zugeben will. Ihn gerade halbnackt zu sehen, sorgt dafür, dass ich mich nur schlecht auf das konzentrieren kann, was er sagt. Als er plötzlich aufsteht, um sich etwas zu trinken zu holen und ich im Hintergrund seinen nackten Hintern erkennen kann, merke ich, dass sich in meiner Hose etwas regt. Als er sich wieder setzt sage ich leise "Harry? Bist du etwa... komplett nackt?" Er grinst und sagt "Ich bin fast immer nackt zuhause, ja. wieso?" "Ach... nur so." lüge ich ziemlich schlecht, denn sein Gesicht zeigt mir deutlich, dass er genau weiß, was ich denke. "Du auch?" brummt er leise. "Ich hab 'ne Hose an." sage ich schluckend. "Schade..." murmelt er.

Kurz überlege ich und atme tief durch. Ich hatte nie sowas wie Cybersex, aber ich bin gerade so horny, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, ihn danach zu fragen. Ich schließe kurz die Augen.

Sei kein Schisser Louis, du weißt genau, dass du es willst.

Noch immer mit geschlossenen Augen sage ich leise "...aber das könnte man ja ändern." Als ich mich traue, die Augen wieder zu öffnen, sieht mich Harry direkt an, beißt sich lüstern auf die Lippe. "Ich vermisse es so, dich zu berühren, Lou." flüstert er. "Dich meinen Namen stöhnen zu hören." Meine Oberschenkel spannen sich an und es wird langsam eng in meiner Unterhose. "Hast... Hast du schon mal...?" frage ich leise. Er weiß direkt, wovon ich rede und schüttelt den Kopf. "Würdest du?" stellt er dann eine Gegenfrage. Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß nicht, wie macht man das denn? Gibts da Regeln für?" Er lacht leise. "Ich glaube nicht. Solange man sich wohlfühlt, ist alles erlaubt würde ich sagen..." "Könntest du Recht mit haben..." murmle ich.

"Wie wär's, wenn du erstmal deine Hose aussiehst?" fragt er leise. Nervös kaue ich auf meiner Lippe herum, nicke dann vorsichtig. "Falls dir irgendwas unangenehm ist, sag es mir bitte sofort, ok?" flüstert er. Ich nicke erneut. "Ich glaube, es wäre mir zu... sagen wir 'unsicher', Alles in die Kamera zu halten, wenn ich ehrlich bin..." gebe ich zu. "Würde ich auch nicht tun, schon alleine weil ich... naja, weil ich bin wer ich bin." stimmt er mir zu.

5 Minuten später habe ich nichts mehr an und die Tür abgeschlossen, obwohl wir mittlerweile spät abends haben und nie jemand reinkommt, ohne zu klopfen. Trotzdem weiß man ja nie... "Entspann dich, Babe." sagt Harry mit lüsterner Stimme und ich schließe die Augen, als ich meine Hand voll mit Gleitgel um meine Erektion lege.

Anfangs ist es schon komisch, aber irgendwann gewinnt die Erregung und Harry schafft es mich nur mit seinem Worten in meinem Ohren zum Höhepunkt zu bringen. "Gott, ich sollte dir immer dabei zugucken, wenn du es dir selbst machst..." raunt er mir durch die Kopfhörer in die Ohren, als ich mich gerade versuche wieder zu sammeln. Ich öffne meine Augen und sehe ihn an.

Er beißt sich auf seinen Daumen und seine Pupillen sind extrem geweitet, ich kann sehen wie sich seine Brust schwer hebt und senkt. Seine andere Hand kann ich nicht sehen, aber ich erkenne, dass sein Arm angespannt ist und sich langsam unterhalb der Kamera auf und ab bewegt.

"Erstmal gucke ich jetzt dir dabei zu." flüstere ich und bekomme dafür ein ziemlich eindeutiges Grinsen. Nach kürzester Zeit verstehe ich, was er meint. Mit anzusehen, wie er sich selbst verwöhnt und auf das reagiert, was ich seiner Fantasie zuflüstere, lässt auch meine Hand wieder an mir hinabgleiten. Er sieht einfach viel zu gut aus, wenn er so erregt ist und ich kann einfach nicht anders. Mein Penis hat die letzten zwei Wochen viel zu wenig Spaß haben dürfen, warum ihm dann nicht einfach 2x hintereinander die Freude machen...?

Als Harry mit meinem Namen auf den Lippen kommt, gibt das auch mir den Rest und ich komme ein zweites Mal, stöhne dabei ebenfalls seinen Namen. Beide öffnen wir zeitgleich wieder die Augen und er realisiert sofort, dass ich ebenfalls nochmal an mir rumgespielt habe. Er lächelt mich breit an und sagt, komplett außer Atem "Da konnte sich jemand nicht zusammenreißen, kann das sein?" "Kann ich bei dir nie, Harry Edward Styles, das sollte dir doch mittlerweile bewusst sein..." sage ich, ebenfalls grinsend. "Auch wieder wahr, du warst immer innerhalb von Sekunden hart, wenn ich dich berührt habe." Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. "Das hat übrigens nie jemand vor dir geschafft, nur fürs Protokoll." "Ich fühle mich geehrt." grinst er mit geschwollener Brust.

Kurz ist es still, dann sagt er "Das war schön. Fast, als wärst du bei mir..." Ich nicke. "Leider nur fast..." Er kaut sich auf der Innenseite seiner Wange herum und murmelt "Ja, leider..." er lässt den Kopf hängen. "Ich muss dir noch was sagen." "Du schaffst es nicht nach England zwischendurch, oder?" sage ich direkt. Langsam nickt er. "Ich bin zwar in England am Freitag, aber nur für ein paar Stunden und bin die ganze Zeit beruflich beschäftigt..." "Ich habs schon vermutet..." sage ich traurig, bin trotzdem deutlich geknickt es jetzt sicher zu wissen. "Es tut mir so leid Lou, wirklich..." Ich sehe, wie sich Tränen in seinem Augenwinkel bilden. "Du kannst nichts dafür, Love. Ich weiß, du würdest alles tun, um doch vorbei zu kommen... also, nicht nach Doncaster... ich meine, um mich zu sehen zumindest..." sage ich. "Ich würde dich sehr gerne mal zuhause besuchen kommen, Schatz."

Schatz. Er hat mich Schatz genannt.

Mein Herz macht einen großen Hüpfer. "Was guckst du plötzlich so komisch?" fragt Harry irritiert. "Du hast mich grade Schatz genannt..." kichere ich. "Ja...?" "Das war schön. Wie... bei 'nem richtigen Paar." murmle ich verlegen. "Wir sind ein richtiges Paar, Lou." grinst er. "Ich... ja ich weiß, aber es ist manchmal so surreal, dass es immer wieder aufregend ist, wenn es mir bewusst wird..." gebe ich zu. "Warum, weil ich DER Harry Styles bin?" fragt er. "Nein!" sage ich direkt. "Du weißt, dass mir egal ist, wie bekannt du bist, Harry. Nein, ich finde es nur manchmal so unglaublich, dass du mich annähernd genauso zu mögen scheinst, wie ich dich..." sage ich schüchtern.

"Ich glaube, ich mag dich noch viel mehr als du mich, Babe." stellt er fest. "Ich denke nicht." sage ich trocken. "Hmn... doch. Doch, ich denke schon." grinst er. "Haben wir jetzt unseren ersten Streit darüber, wer den anderen lieber hat?" lache ich. "Nö, ich hab einfach gewonnen." grinst er. "Garnicht!" "Nicht bockig werden, Schatz. Dann siehst du nur noch viel süßer aus und ich verfalle dir noch mehr." lacht er. Demonstrativ ziehe ich eine Fluppe. "Siehste, zack schon wieder neu verknallt." sagt er trocken. "Du bist so bekloppt!" lache ich.

"Ich vermisse dich, Lou." seufzt er dann leise. "Ich dich auch, Hazza."

_____

2 Tage später bin ich mit Lottie alleine zuhause und frustriert. Meine Mum ist mit Dan und den Kleinen im Kino, aber ich hatte keine Lust und Lottie war vorhin noch mit Freunden unterwegs. Es ist Donnerstag, morgen ist Feiertag und eigentlich hätte ich heute Harry wiedersehen sollen. Aus meine schlechten Laune heraus hab ich mir schon das 2. Bier aufgemacht und Lottie hat mich überredet, Pizza zu bestellen, die hoffentlich bald ankommt und meine Stimmung etwas hebt.

Lustlos tippe ich auf meinen Handy herum und warte drauf, dass Harry mir antwortet. Er hat heute Morgen geschrieben, dass er nochmal ins Studio muss und sein Akku leer ist, das Ladegerät zuhause liegt. Er hat mir versprochen, sich zu melden, wenn er daheim ist, aber dass es ein paar Stunden dauern kann. Mittlerweile sind einige vergangen und ich hab noch immer nichts von ihm gehört. Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, ich hab bereits Niall geschrieben, aber auch er weiß nicht mehr als ich.

Als es an der Tür klingelt, bitte ich Lottie die Pizza entgegen zu nehmen und werfe ihr mein Portemonnaie zu. Ich nehme den letzten Schluck aus meinem Bier und stelle es seufzend auf den Tisch, als sie nach mit ruft. "Louis, kannst du doch mal eben kommen?" Gernevt atme ich aus. "Warum? Du wirst ja wohl 'ne Pizza annehmen können..." "Irgendwas stimmt mit der Bestellung nicht glaube ich, komm mal bitte her..." Erneut gebe ich ein genervtes Seufzen von mir, absichtlich so laut, dass sie es hören kann.

Dann erhebe ich mich doch schwerfällig vom Sofa, ziehe meine runtergerutschte Jogginghose ein Stück nach oben und schiebe meine Brille zurecht. Auch wenn mir egal ist, was der Pizzabote von mir denkt, will ich ihm zumindest komplett bekleidet entgegen treten.

"Was ist denn dein Problem, Herrgott, du weißt ich bin heute nicht in Stimmung f-" der Satz bleibt mir im Hals stecken, als ich in den Flur trete. Lottie grinst mich breit an, aber ich beachte sie kaum.

Denn wo eigentlich der Pizzabote stehen sollte, strahlen mich stattdessen 2 wunderschöne, grüne Augen an.

♪Cause you where mine for the summer...♫

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