In the Shadow of the Night
2. In the Shadow of the Night
Er saß wieder ein mal in diesem Café und Patricks Blick folgte der Person, die sich langsam an ihrem üblichen Platz niederließ. Ein weiteres Buch in der Hand und Kopfhörer in den Ohren, während das Getränk vor ihm qualmte. Patrick war wirklich kurz davor einfach zu ihm zu gehen. Sebastian war noch einkaufen und Kelly schon bei ihrer kleinen Familie, weswegen Patrick keine Angst haben musste, dass sie ihn beim Starren erwischen würden. Kaum war er in seinen Gedanken gefangen, blickte er in giftgrüne Augen, die ihn schelmisch an funkelten. Schnell wandte er seinen Blick ab und schaute auf seinen Kaffee, der schon seit einigen Momenten unberührt vor ihm stand. Vielleicht hatte der junge Mann ihn nicht so offensichtlich beim Starren erwischt. Das war ihm noch nie passiert, weil er davor immer vorsichtiger war. Er war schon lange nicht mehr alleine in diesem Café und das letzte Mal war der junge Mann dann nicht da. Nun hatte er sich selber blamiert, weil er unvorsichtig war. Langsam blickte er wieder zu seiner Seite und sah dann zu einem leeren Platz. Überrascht versuchte er den jungen Mann auszumachen, bis sich ein Stuhl neben ihm bewegte und er ein Kichern vernahm. „Suchst du jemanden?" Patrick hätte fast nicht so männlich gekreischt, aber verschluckte sich dann eher an seiner eignen Spucke, als er den grinsenden jungen Mann neben sich sitzen sah. Er beugte sich besorgt näher zu ihm und klopfte ihn einige Male kräftig auf den Rücken. „Sorry", murmelte Patrick und wäre am liebsten im Erdboden versunken. „Heute gar nicht mit deinen Freunden hier?" Patrick schüttelte mit dem Kopf, während er selber noch nicht realisieren konnte, dass der Typ seiner Träume gerade neben ihm saß. Buch neben dem Getränk und ein Lächeln auf den Lippen, während ihm seine Augen entgegen funkelten. „Und du? Also du kommst ja nicht mit Freunden her, aber...", stotterte Patrick und könnte sich innerlich eine geben. Er war ein verdammter Jäger. Tötete Dämonen und rettete die Menschen, aber einen ordentlichen Satz brachte er vor dem jungen Mann nicht heraus.
„Ich bin übrigens Manuel, aber Manu reicht." Patrick nickte nur und nuschelte ein einfaches 'Patrick'. Wenn er nicht bald mal etwas tat, dann hatte er jegliche Chancen bei ihm vertan. Monatelange Schwärmerei waren dann umsonst und wie viel Glück musste man haben, dass gerade dieser junge Mann zu ihm kam und sich mit ihm unterhielt? „Du kannst aber auch Palle sagen." Er grinste sein bestes Lächeln und hoffte, dass es irgendeine Wirkung hatte. Manuel neben ihm lächelte nun auch wieder und nahm einen Schluck von seinem Getränk. „Du bist ziemlich oft hier. Ich tippe auf Nachtschichten bei der Arbeit." Patrick schluckte schwer und hoffte, dass Manuel nicht seine Gedanken lesen konnte. Mit Nachtschicht hatte er nicht ganz unrecht. „Ich mache fast nur Nachtschichten", erwiderte Patrick und sah neugierig zu Manuel, der nun nachdenklich nickte. „Dann bist du entweder im Krankenhaus oder bei einem Wachschutz. Oder vielleicht doch Barkeeper in irgendeiner Disco?" Patrick lachte, aber schüttelte dann mit dem Kopf. Sie hatten sich schon von Anfang an Fakeberufe gegeben, um solchen Fragen zu umgehen. Es durfte eigentlich niemand wissen, was er tat. Patrick war sich ziemlich sicher, dass es ihm so auch niemand glauben würde. „Ich arbeite als Restaurateur in dem alten Hexengebäude. Die Skulpturen und Gemälde sind leider so sehr beschädigt, dass wir meistens nachts arbeiten, damit die Sonne sie nicht beschädigen kann." Manuel sah ihn überrascht an. „Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet!" „Weil ich nicht wie ein Restaurateur aussehe?" Patricks Grinsen wurde breiter, als er den leichten Rotschimmer auf den Wangen seines Nachbars sah. „Ich finde nur, dass eher wie ein Polizist oder so wirkst", murmelte der Braunhaarige, aber lächelte dann wieder. „Ich mache viel Sport in meiner Freizeit, falls das den falschen Anschein erweckt haben sollte." Patrick war sich nicht sicher, ob das hier schon als Flirten galt, aber Manuel schien es an zusprechen, denn der Braunhaarige blickte kurz die Statur von Patrick ab und lehnte dann seinen Kopf auf seinen rechten Arm, während sein Lächeln breiter wurde.
Patrick drückte den jungen Mann an die Türe seiner kleinen Wohnung. Die Hände zogen grob an den braunen Haaren, während sein Gegenüber genüsslich seufzte. Patricks Lippen lagen wieder auf den Lippen von Manuel und sie küssten sich verlangend. Der Jüngere zog grob an der Kleidung und seine kühlen Finger fanden schnell die warme Haut von Patrick. Manuels Finger fuhren seinem Bauch entlang und ließen Patrick rau aufstöhnen, was Manuel aber durch einen Kuss unterdrückte. Patrick knabberte und zog an den Lippen seines Gegenübers. Drückte seinen Körper nur noch begieriger an den des Jüngeren. Ein Räuspern holte die beiden jungen Männer wieder in die Realität zurück. „Hätten sie die Güte! Kleine Kinder könnten hier vorbeikommen", maulte die alte Dame und schritt weiter den Flur entlang, aber ließ Patrick und Manuel nicht aus den Augen. Patrick sah kurz zu Manuel, der sich lachend die Hand vor dem Mund hielt. „Vielleicht sollten wir wirklich langsam in deine Wohnung gehen, als vor ihr zu stehen", murmelte der Braunhaarige und Patrick nickte. Er griff in seine Jackentasche und kramte seinen Schlüssel aus dieser. Kaum war die Tür offen, schubste Manuel Patrick schon förmlich wieder gegen irgendeine Wand. Die Tür krachte mit einem lauten Knall zu und Manuel presste seinen Lippen wieder stürmisch auf die von Patrick. Sie drängelten sich aneinander. Schoben sich hin und her, bis Patrick Manuel endlich auf sein Bett schubste. Der Braunhaarige sah erst überrascht, aber grinste dann breit. Manuel zog sich sein Shirt über den Kopf, was Patrick mit einer gehobenen Augenbraue kommentierte. „Jetzt du!" Der Jüngere zwinkerte ihm frech zu und Patrick lies sich das nicht zweimal sagen, weswegen sein Shirt neben das von Manuel landete.
Ein Rascheln ließ Patrick aufschrecken. Seine Vorhänge waren zugezogen und das Licht der Sonne kam nur spärlich durch die dicken Tücher. Aus Reflex zog Patrick sein kleines Messer aus der Matratze, aber bemerkte dann beim Aufstehen, dass er komplett nackt war. Sein angehaltener Atem löste sich erleichtert und er steckte das Messer wieder an seinem Platz, während er sich so leise wie möglich eine Jogginghose anzog. Mit vorsichtigen Schritt schlich er sich aus dem Schlafzimmer und stellte mit leichter Panik fest, dass die Tür zu seinem Waffenzimmer leicht geöffnet war. Wieder kamen Geräusche aus dieser, weswegen er sich näher zu ihr bewegte und dann leise lauschte. Er hörte Manuel fluchen, aber wollte ihn nicht sofort in den Raum platzen. Es gab mehrere Möglichkeiten. Die Erste wäre, dass Manuel den Raum zufällig auf der Suche nach der Toilette gefunden hatte. Problem hierbei. Patrick schloss den Raum immer ab. Zweitens und damit am wahrscheinlichsten Manuel war nicht der, für den er sich ausgab. Patrick fluchte innerlich, dass er sich so hat blenden lassen, auch wenn er im inneren noch hoffte, dass es alles ein falsches Missverständnis war. Langsam öffnete Patrick die Tür und schielte in den Raum. Der junge Mann saß auf dem Boden und neben ihm lauter Papiere. Er schien irgendetwas zu suchen und das machte Patrick nur noch nervöser. „Was tust du hier?" Patricks Stimme war kurz vor dem Brechen und Manuel zuckte zusammen. Leicht lachend drehte sich der Braunhaarige um und kratzte sich verlegen am Schopf. „Ich hatte mich ein wenig verlaufen und habe die ganzen Zettel herunter geworfen!" Jedem anderen wäre nichts an der Aussage aufgefallen, aber Patrick war nicht dumm und das erkannte Manuel wohl auch in dem Moment in dem sich ihre Blicke trafen. Patrick schritt zu der Wand und packte eines der Messer. Blitzschnell drehte er sich um und wollte das Messer auf den Jüngeren werfen. „Stop!" Patricks Luft stieß schmerzhaft aus seiner Lunge, während sein kompletter Körper zum Stillstand kam.
„Du bist ein Hexer!" Patrick zischte aufgebracht und er spuckte das Wort voller Hass aus. Manuel seufzte schwer, aber drehte sich ohne ein weiteres Kommentar um und durchsuchte weiter seine Sachen. Patrick musste sich sofort eingestehen, dass Manuel um einiges stärker war, als alle Hexer, denen er begegnet war. Eigentlich konnte man ihn nicht so leicht verhexen. Er wurde jahrelang dafür trainiert und nahm jegliche Kräuter, damit ihm kein Monster etwas anhaben konnte. „War das alles dein Plan?" Manuel stockte kurz in seiner Suche, aber sagte weiterhin nichts. „Was zur Hölle suchst du denn? Ich habe nichts, was für dich irgendeinen Wert hat, außer... ." „Ich will einen Dämonen töten", beendete Manuel den Satz und wandte sich endlich wieder zu Patrick. Ein Zettel hatte er in seiner rechten Hand und Patrick stockte der Atem, als er sah was es war. „Und ja. Das war geplant. Vielleicht nicht der Sex, aber die Aussicht war einfach zu verlockend." Manuel grinste und das ließ Patrick schnauben, auch wenn sein Gesicht sich leicht rot verfärbte. „Du hättest mich einfach gleich töten sollen!" Patrick versuchte all seine Gedanken zu vertreiben. Erinnerungen an den Jüngeren. Bilder, die sich vor einigen Stunden abgespielt hatten. Es war nicht mal so, dass sie es nur ein mal getan hatten und das auch nicht gerade kurz. Wie konnte seine Welt dann so schnell um ihn herum zusammenbrechen. „Ich werde dich nicht töten." Manuel schnappte sich seine Jacke und stopfte den Zettel in die Tasche. „Ich lasse dich frei, wenn ich weiß, dass ich genug Abstand habe. Ich würde dir empfehlen mich nicht zu suchen, weil dann kann ich leider für nichts garantieren!" „Was willst du damit?" Patricks Blick verfing sich wieder mit dem von Manuel. „Das was ihr jede Nacht tut. Die beschützen, die man liebt!"
Patrick war wieder in deren Hauptgebäude. Sebastian hatte von seiner Nacht erzählt, während Kelly kurz nur gemeint hatte, dass sie kaum schlafen konnte. Das Baby hatte wohl Fieber und Kelly saß dann so lange in dem Bett, bis die Kleine wieder eingeschlafen war. Die Begegnung mit Manuel hatte Patrick niemanden erzählt und das alles war nun schon eine Woche her. Er hatte Manuel auch nicht mehr im Café gesehen und auch wenn er im ersten Moment traurig darüber war, musste er sich trotzdem daran erinnern, dass der Jüngere sein Feind war. Er war ein Hexer. Ein Dämon, der die Schwachen ausnahm und Menschen für seine Rituale tötete. Auch wenn es Manuel geschafft hatte, dass Patrick mal für einen Moment loslassen konnte. Dass er endlich mal so sein konnte, wie all die Menschen um ihn herum. „Du bist schon die ganze Woche so launisch! Vielleicht solltest du dir endlich mal eine Kleine suchen und den ganzen Stress abbauen!" Sebastian grinste ihn anzüglich an und Patrick verdrehte daraufhin nur die Augen. „Ganz abgesehen davon, dass ich Basti eigentlich nie Recht gebe, bist du wirklich momentan nicht gut drauf", fing nun auch noch Kelly an und sah ihn besorgt an. Sie hatten im Grunde Recht. Patrick konnte sich nicht konzentrieren. Er sah überall Manuel und immer wenn sie einem Dämon gegenüberstanden, zögerte Patrick mit dem Gedanken, dass es der Jüngere sein könnte. Warum war er so ein Idiot? Warum musste der Junge, den Patrick seit Jahren mal wieder interessierte ein Hexer sein? „Palle?" Sebastian winkte mit seiner Hand vor Patricks Gesicht und er schlug sie dann genervt weg. „War nur in Gedanken", murrte er und schritt dann mit seinem Team aus dem Gebäude. „Was steht eigentlich an?" Patricks Blick lag auf Kelly, die den Auftrag entgegen genommen hatte. Sie kramte in ihrer Tasche und zog ein Blatt mit einigen Fotos aus diesem. „Wir verfolgen eine Sirene. Es sollen schon einige Männer zum Opfer gefallen sein", erklärte Kelly und reichte die Fotos, die Sebastian anzüglich pfeifen ließen.
Sie waren ihrer Spur bis zu einem unscheinbaren Club gefolgt. Der Bass dröhnte aus den Boxen und die Meute tanzte wild in dem stickigen Raum. Patrick hatte die Frau immer im Blick. Goldenes Haar und blaue Augen. Der perfekte Körper in einem engen Kleid gepresst, zog sie alle Blicke auf sich. Patrick ließ es in dem Sinne nicht nur kalt, weil er gar nicht auf Frauen stand, sondern weil sie als Jäger nicht von den Reizen eingenommen wurden. Sirenen sprachen etwas unterschwelliges in jedem Menschen an. Durch langes Training und ausdauernden Meditationen können Jäger so etwas unterdrücken. Patrick folgte der Dame weiter, während ihr Blick immer wieder seinen begegnete. Sie würde erst merken, dass er ihr Feind war, wenn Patrick ihr sein Schwert in den Bauch gerammt hatte. Sebastian deckte den Ausgang ab und Kelly sorgte dafür, dass ihnen dann keiner folgte. Die Blondine grinste breit, als Patrick dann in ihrer Nähe war. Sie strich sich durch die Haare und leckte sich über die Lippen. „Dich habe ich hier noch nie gesehen." Ihre Stimme drang trotz der lauten Musik klar und deutlich an sein Ohr. Patrick grinste daraufhin nur verführerisch und deutete ihr an, dass er gerne mitkommen würde. Sie nickte und musterte ihn nochmal gierig, bevor sie zu einer Tür schritt, die zu den hinteren Räumen führte. Patrick folgte ihr durch den Flur, während ihr lüsternen Blicke immer wieder an ihm klebten. Er spielte mit, auch wenn er nichts fühlte. „Was willst du?" Ihre Frage klang verführerisch und Patrick atmete einmal tief ein und aus. „Vielleicht ein ruhigeres Zimmer?", stellte er die Gegenfrage und sie lachte. „Ich habe da schon eine Ahnung, was dich heiß macht!" Ihr Augen färbten sich grün und ihre Haare nahmen einen dunklere Farbe an. Patricks Gehirn spielte ihm einen Streich. Zeigten ihm nicht die Sirene, sondern den jungen Mann nachdem sich sein Herz so sehr sehnte. Seine Abwehr fiel, während seine Sicht verschwamm. Ihm wurde schwindelig, während er nur ein lautes Lachen hörte.
Manuel blickte sich kurz in den Spiegel an und wischte sich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Handy vibrierte kurz und ließ ihn genervt die Augen verdrehen. Mit schnellen Schritten wollte er aus dem Klo verschwinden, doch irgendein Idiot rammte die Tür genau gegen ihn. „Wichser!" Manuel zischte wütend und wollte noch mehr Flüche loslassen, aber als er den jungen Mann erkannte, stockte ihm der Atem. „Hatte ich nicht gesagt, dass du mich nicht...", fing er an, aber stockte wieder. Patrick lag auf allen Vieren auf den Boden und hielt sich den Kopf. Manuel schritt schnell zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. Die Pupillen von Patrick waren geweitet und er wirkte wie auf Drogen, aber Manuel erkannte die Zeichen. Das waren keine Drogen, sondern eine Sirene. „Patrick? Hörst du mich?" Patricks Blick huschte hin und her, während er versuchte Manuel von sich zu schieben. Der Jüngere seufzte auf und schnipste ein mal vor Patricks Augen, welcher ein Mal gequält aufschrie. „Alles gut! Du bist in Sicherheit", murmelte der Braunhaarige. Patricks Blick wurde fokussierter und Manuel atmete erleichtert aus, dass das Gift der Sirene noch nicht lange in seinem Körper war. „Was zur...", murrte der Ältere und hielt sich den schmerzenden Kopf. Manuel stand auf und machte einige Tücher nass, damit Patrick sich die auf seine Stirn legen konnte. „Wie kommt Sirenengift in deine Laufbahn? Ich dachte, dass ihr Jäger dagegen immun seid?" Manuel kniete sich neben dem Jäger, welcher beschämt zur Seite sah. „Du warst nicht konzentriert? Wegen was? Unserem kleinen Abenteuer?" Patrick schnaubte nur und setzte sich dann auf. „Was machst du eigentlich hier?", fragte der Jüngere weiter und hoffte, dass Patrick ihm langsam mal antworten würde. „Eine Sirene hat uns hier hergeführt." Patrick stöhnte schmerzhaft auf und checkte dann sein Handy. Manuel sah, dass seine Kollegen wohl Verstärkung angefordert hatten. Somit wäre dann bald der ganze Club voller Jäger. „Fuck", zischte er und kramte ebenfalls sein Handy aus der Tasche. „T?" Er hörte nur ein Brummen und ein 'Was'n?' „Ihr müsst hier weg. Das Gebäude wird jeden Moment voller Jäger sein", antwortete Manuel und warf Patrick einen bösen Blick zu, der interessiert zu Manuel sah.
„Wo ist diese Bitch?" Patrick sah überrascht zu dem Braunhaarigen neben sich, der ziemlich sauer zu sein schien. Patrick hatte schon irgendwie eins und eins zusammengezählt und schnell gecheckt, dass das hier wohl ein Versteck war. Die Sirene müsste das gewusst haben und hatte sie dann gezielt hier her gelockt. Deswegen hatte sie Patrick auch nicht umgebracht oder verführt. Sie wollte ihn wohl nur betäuben. „Meine Leute werden jeden Moment kommen", murmelte er und sah kurz zu Manuel, der ihm ebenfalls einen Blick zu warf. „Und du machst dir nun Sorgen um mich? Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich dich ausgenommen!" Patrick schnaubte, aber sagte nichts weiter zu der Aussage von Manuel. „Was hast du jetzt vor?" Manuels Blick lag zielstrebig nach vorne, bis Patrick ihm am Handgelenk aufhielt. Grüne Augen, die ihn überrascht musterten. Patrick hätte sich noch Stunden in ihnen verlieren können, aber so viel Zeit hatten sie nicht. „Sie wusste von diesem... ." Manuel stockte genervt und sah sich vorsichtig um. „Sie wusste von diesem Versteck? Ich bin nicht dumm. Wo liegt also das Problem?" Manuel sah ihn an und nickte dann. „Das ist ein Versteck für Leute wie mich. Leute, die den Menschen nichts tun wollen und trotzdem verfolgt werden. Diese Sirene wusste davon, was bedeutet... ." „Dass ihr irgendjemand das verraten haben müsste." Patrick nickte nun verstehend und ließ das Handgelenk von dem Jüngeren los. „Wir werden sie befragen und dann kalt machen", sagte Manuel fest, aber Patrick nickte, auch wenn sein Kopf schrie, dass er dem Jüngeren nicht vertrauen sollte. Doch wie konnte er nicht? Sie schritten den Flur entlang und fanden schnell die Blondine, die überrascht zwischen Patrick und Manuel sah. „Ein Jäger und ein Hexer. Dann musst du wohl 'Manu' sein!" Sie lächelte schmeichelnd.
„Und woher willst du das wissen?" Manuel schnaubte genervt und sah die Dame vor ihm mit einem vernichtenden Blick an. „Weil unsere kleiner Jäger andauernd deinen Namen geflüstert. Wirklich süß. Da hatte ich leider keine Chance, was ziemlich Schade ist", sprach sie und zwinkerte Patrick zu. Der Ältere stockte und seine Wangen färbten sich in einem leichten rot. Manuel neben ihm warf ihn einen kurzen Blick zu und grinste dann breit. „Schon doof, wenn man nicht das haben kann, was man will!" Die Blondine zischte wütend, aber lachte dann. „Schon doof, wenn man von einem Hexer benutzte Sachen nun wirklich nicht will!" „Dann hättest du ihm nicht mal das Gift einflössen dürfen", zischte Manuel und Patrick fühlte sich gerade ein wenig wie das dritte Rad am Wagen. „Ich will euren kleinen Streit nicht wirklich unterbrechen, aber... ." Patrick stockte, als er den Blick von den beiden Dämonen sah und seufzte dann. „Du sagst mir jetzt woher du den Standort hier hattest!" Manuel sah sie wütend an und die Blondine zuckte gelangweilt mit den Schultern. Anscheinend hatte Manuel keine Nerven mehr, denn mit einer schnell Handbewegung krümmte sich die Sirene schreiend auf der Couch. „Patrick?", fragte Manuel und blickte zu dem Jäger, der nickend zu der Frau ging. Mit seinem Messer schnitt er ihre Kette ab, die wie ein blauer Edelstein aussah. Ihre haut wurde runzelig und ihre goldenen Haare wurden weiß. „Wer hat dich geschickt?", fragte dieses Mal Patrick und sie schüttelte wild mit dem Kopf. Manuel schritt nähere zu den Beiden und die Frau schrie. „Wer?", zischte Manuel. „Peter!" Sie schrie den Namen, was Manuel stocken ließ, doch bevor die Frau reagieren konnte, stieß Patrick ihr das Schwert in ihr Herz.
Mit schnellen Schritten lief er zu Manuel, der immer noch auf dem selben Fleck stand. „Wir müssen dich hier raus bringen!" Patrick umfasste die Hand des Jüngeren und zog ihn zurück in den Flur. Er wollte gerade aus dem Club verschwinden, als der Trupp von Jägern diesen stürmten. Sie hörten das Poltern und die aufgebrachten Stimmen der Menschen. Patrick sah sich panisch um und sein Blick fiel kurz auf Manuel, der sich ebenfalls suchend umsah. „Gibt es hier noch einen anderen Ausgang?" Manuel überlegte kurz und nickte dann. Ihre Hände waren immer noch ineinander verflechtet, doch das störte beide in diesem Moment relativ wenig. Es war außerdem etwas komplett neues für Patrick. Er hatte Angst. Richtige Angst um Manuel, der sicherlich sofort getötet wird, wenn seine Kollegen ihn hier finden würden. Panik, die sich durch die bloße Vorstellung in ihm breit machte. Manuel zog ihn weiter durch die Gänge und gelangte dann zu einem abgelegenen Raum, wo er Patrick das erste Mal los ließ. Der Jüngere schritt zu einem Schrank und atmete erleichtert aus, als sich dieser öffnen ließ. Patrick wusste nicht, warum er es tat. Er hätte es wahrscheinlich in einer anderen Situation nicht gemacht. Vielleicht hätte er anders reagiert, wenn Manuels Leben nicht auf dem Spiel stand, doch kaum hatte der Jüngere ihn ein kurzes Lächeln zu geworfen, umfasste Patrick den Nacken von Manuel und küsste ihn fest auf dem Mund. Nach wenigen Sekunden erwiderte Manuel genauso stürmisch, aber sie ließen auch genauso schnell voneinander ab. Ohne ein weiteres Wort verschwand der Braunhaarige in den Schrank und damit wohl in seine Freiheit, während Patricks Herz ihm bis zu den Ohren schlug.
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Hello :D
Und damit das zweite Kapitel und ein wenig Aktion. Wuuuuahhhh xD
Ich hoffe wirklich, dass das Kapitel gefallen hat. Ich weiß, dass es lange her ist und ich ein wenig eingerostet bin, aber ich versuche es :)
Wundervolle Ostern :3
Muffin
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