Hunter of the Moon


1. Hunter of the Moon

Er schritt langsam durch die Nacht, während er seine Jacke enger um seinen Körper schlang. Die Lichter um ihn herum flackerten und der Alkohol in seinem Blut wärmte ihn nicht mehr so auf, wie vor einigen Minuten. Er fühlte sich beobachtete, als er um die nächste Ecke bog. Schnell nach Hause und das ging nur durch die enge und dunkle Seitengasse. Ein schneller Blick nach hinten, doch ihm begegnete nur die leere Straße. Nur der Müll an den Seiten und die schwarze Katze, die schlafend auf dem Müllhaufen lag. Der Mond erhellte die Gegend nur leicht und sein Handy zeigte ihm mit einem warnenden Bild an, dass sein Akku nicht mehr lange hielt. Trotzdem schritt der Braunhaarige weiter. Er konnte schon das andere Ende der Gasse sehen und sein Herz machte einen Satz vor Erleichterung. Sein Schritt beschleunigte sich, aber er blieb stehen, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Vorsichtig blickte er wieder hinter sich, aber noch immer war dort nur die Leere. Die Katze war weg und vielleicht hatte sie das Geräusch verursacht, weswegen er sich wieder umdrehen wollte. Zwei Gestalten standen vor ihm. Sie waren nicht weit von ihm entfernt, aber wirklich erkennen konnte er sie nicht. Seine Finger umfasste stärker seine Tasche, während er langsam auf sie zu schritt mit dem Gedanken einfach umzudrehen. Er hatte schon von einer Bande gehört, die meistens in der Nacht alkoholisierte Personen ausraubte und es kam wohl auch schon zu einigen Todesfällen. Mit vorsichtigem Blick nährte er sich den Gestalten und atmete erleichtert aus, als er an ihnen vorbei schreiten konnte und sie nichts taten. Wenige Schritte noch bis zum Ende der Gasse. Sein Herz schlug erleichtert gegen seine Brust und blieb stehen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Die Nackenhaare stellten sich auf, während eine dunkle Stimme ihm etwas zu flüsterte: „Wir werden dich töten!"


Er konnte nicht so schnell reagieren, da spürte er schon einen starken Schmerz in seinem Nacken und er wollte nur schreien. Die andere Gestalt lachte, während der Mann hinter ihm ihn eisern festhielt. Nach einiger Zeit wurde er dann auf den Boden geschubst und zwei große rote Augen blickten ihn erschrocken an. Blut floss dem Mund des Mannes hinab und es zischte leise, als es die Haut berührte. „Schmeckt's?" Er stand auf, als der Mann zu Boden ging. Griff in seiner Jacke und schoss dem Anderen von ihnen eine Kugel zwischen den Augen. Ein lautes Zischen, während der zweite Mann nun ebenfalls zu Boden ging. Der junge Mann schritt zu dem noch immer knienden Mann, der nicht mehr schreien konnte, weil das Blut ihm schon die Zunge verätzt hatte. „Eisenkraut. Es wird dich langsam von innen zersetzen", sprach er und wischte sich über die Bisswunde an seinem Hals. „Verdammt Palle!" Ein andere junger Mann kam zu der kleinen Gruppe und kniete sich neben der Leiche. „Das war ziemlich riskant. Hätte der Typ schneller reagiert...", fing er an, aber Patrick hielt ihn davon ab. „Hatte er aber nicht. Ich hatte alles im Griff!" Sebastian seufzte genervt, aber zuckte dann mit den Schultern. Er holte sein Handy aus der Tasche und bestellte einen Abholer, während der andere Mann langsam auf den Boden sank und wild zuckte. „Du solltest ihm wenigstens den Gnadenstoß geben", murrte er noch und schritt dann mit seinem Handy weg. Patrick blickte auf die Kreatur vor ihm, zog wieder seine Waffe und beendete das Leben des Wesens. Er stieg über die Leiche und lief nun seinem Kollegen hinter her, als schon eine junge Frau auf ihn zu kam. „Das war zu riskant!" Sie sah ihn strafend an und er lächelte entschuldigend, während er seine Jacke ein wenig zur Seite schob, damit sie seine Wunde betrachten konnte. „Irgendwann muss ich Freddie erklären, warum du tot und verstümmelt in irgendeiner Ecke liegst", sprach sie warnend. „Sorry, Kelly." Die blonde Frau seufzte nur und drückte ihm noch ein Traubenzucker in die Hand. „Morgen kommst du uns besuchen!" Sie wandte sich wieder ab ohne auf seine Antwort zu warten.

Sebastian und er gingen durch die breiten Gänge des Anwesens. Das Anwesens der Obersten, die alles und jeden kontrollierten. Die Jäger waren von der Regierung finanziert. Offiziell gab es sie natürlich nicht, so wie es auch nicht die Kreaturen gab, die sie bekämpften. Patrick nannte sie immer gerne 'Viecher'. Dämonische Kreaturen, die nur eins wollten. Jeden verdammten Menschen auf dieser Welt vernichten. Für viele klang das alles unglaubwürdig, doch Patrick ist damit sein gesamtes Leben groß geworden. Seine Eltern sind selber Jäger, während sein Vater sogar im Rat sitzt. Er wurde schon als Kind darauf trainiert die Kreaturen der Nacht zu töten. Sebastian war da anders. Er kam zu ihnen als Jugendlicher, weil seine Mutter von einem Werwolf getötet wurde. Patrick hatte ihn damals beim spionieren eines Rudels erwischt und ihn dann vor diesem gerettet. Seitdem waren sie Kollegen und irgendwie auch Freunde, auch wenn sie sich die meiste Zeit eigentlich nur stritten. Sie waren beide Hitzköpfe und die Aktion, die Patrick heute tat, würde Sebastian jederzeit nachmachen. Daher war es kein Wunder, dass sein Vater als seinen Nachfolger nicht ihn wählte. „Kommst du mit in das neue Café?" Sebastian versuchte es beiläufig zu erwähnen, doch Patrick erahnte, worauf das hinaus lief. „Du willst also wieder die neue Kellnerin sehen?" Patricks Grinsen wurde breiter, als sein Kumpel verlegen schnaubte und versuchte irgendwelche Ausreden zu finden, was ihm aber nicht gelang. „Ich habe nichts vor. Vater ist beim Training mit seinem Schüler, daher habe ich den ganzen Nachmittag frei", erwiderte er und Sebastian warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Patrick sollte sich eigentlich schlecht oder wenigstens traurig fühlen, dass er nicht zum Nachfolger erwählt wurde, aber das tat er nicht. Sein Vater bekleidete eine hohe Position, die erforderte die meiste Zeit in diesem Gebäude zu sein. Patrick war schon immer jemand, den das hier nicht hielt. Er wollte auf die Straßen und die Menschen beschützen, weswegen er glücklich mit der Entscheidung seines Vaters war.

Nachdem sie dann endlich den Bericht abgegeben hatten, liefen sie aus dem Gebäude und kämpften sich durch die Menschenmassen, die sich langsam auf dem Weg zur Arbeit machten. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und Sebastian lief gähnend neben ihm. Das Café war nicht weit von ihrer 'Arbeit' und sie waren dort schon öfter, aber seit neustem fanden sie sich dort jeden Tag. Einer der Gründe war die neue Kellnerin, auf die Sebastian ein Auge geworfen hatte. Der andere Grund blieb Patricks kleines Geheimnis. Sein Blick fand sofort die Person, als er das kleine Café betrat. Trotzdem wandte er sich schnell ab und lief zu ihrem üblichen Tisch, während sein bester Freund der Dame mit der Schürze verliebte Blick zu warf. „Du könntest sie einfach ansprechen", sprach Patrick nach einiger Zeit, aber sein Kumpel winkte nur ab. „Sie spielt nicht in meiner Liga." „Sie ist wirklich viel zu hübsch für dich!" Patrick lachte leise, als er den Blick von Sebastian sah. „Ich will nur nicht, dass sie etwas über mein Leben weiß, aber das ist bei Frauen schwer." Sebastian lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete wieder die Kellnerin, während Patrick einen kurzen Blick zu der anderen Person in diesem kleinen Café warf. Patrick hatte den jungen Mann schon des öfteren hier gesehen. Schulterlange braune Haare, die meistens sein schönes Gesicht verdeckten. Einen Kaffee vor seiner Nase und ein Buch in seiner Hand. Es war immer ein anderes Buch und Patrick erstaunte es jedes mal. Er war selber nicht so der Leser und würde es wahrscheinlich auch niemals sein, aber er hatte sich selber schon einige Male dabei erwischt, wie er die Büchertitel des Mannes gegooglet hatte. Manche Bücher hatte er sich dann sogar selber gekauft und wenn das jemand mitbekommen hätte, dann wäre Patrick wahrscheinlich im Boden versunken. Sein Blick wieder auf seinen besten Freund richtend, bestellten sie die üblichen Getränke und unterhielten sich gedämpft über die momentanen Themen. Die Müdigkeit schlug bei Patrick immer schnell ein und er wusste, dass es Sebastian gleich ging, aber mit einem kurzen Blick auf den jungen Mann, verflog diese dann. Vielleicht sprach er ihn wirklich eines Tages an.


Das Klingeln seines Handy ließ Patrick aus einem verwirrende Traum aufwachen. Stöhnend griff er zu dem kleinen Gerät und brummte ein einfaches 'Hallo', während er sich gähnend über das Gesicht fuhr. „Palle? Bist du schon auf dem Weg?" Freddies Stimme drang fröhlich aus seinem Telefon und Patrick setzte sich erschrocken auf. Sein Blick glitt zu seiner Uhr und verriet ihm, dass er eindeutig verschlafen hatte. Mit einer schnellen Bewegung stand er von seinem Bett auf und schritt zu seinem Kleiderschrank. „Klar. Bin fast da!" Er hechtete zu seinen Sachen und würgte nach einiger Zeit dann endlich seinen Kumpel ab, wobei er sich seine Klamotten schnell anzog. In sekundenschnelle sprintete er aus seiner Wohnung und seufzte genervt, als er merkte, dass er etwas vergessen hatte. Er lief wieder zu seiner Wohnung und schnappte sich schnell das Paket, welches notdürftig im Geschenkpapier verpackt war. Wieder auf den Treppen tippte er schnell eine Nachricht an Kelly, dass er verschlafen hatte und er deswegen ein paar Minuten zu spät kam. Er ahnte schon ihre Antwort, aber er wusste auch, dass sie ihm nicht lange böse sein konnte, weswegen er schon mal die Adresse des Ladens raus suchte. Patrick seufzte erleichtert aus, als er vor dem Restaurant seine Freunde sah, die anscheinend auch gerade erst angekommen waren. Kelly kam zu erst auf ihn zu und umarmte ihn fest. „Ich hatte schon Angst, dass du es durch deine Verletzung gar nicht schaffst", murmelte sie nur leise, aber Patrick winkte nur ab. Freddie umarmte ihn ein wenig stärker und lachte dann fröhlich, als Patrick ihm sein missratenes Geschenk gab. „Willst du es ihr nicht selber geben?" Es war nur eine kleine Frage und Patrick wusste, dass er keine Angst haben sollte. Er warf einen kurzen Blick in den Kinderwagen, wo ihn ein kleines Kind freudig an gluckste. „Du weißt, dass ich nicht so... ." Patrick wollte protestieren, aber ihm blieben alle Worte ihm Halse stecken, als Freddie ihm das kleine Kind auf den Arm drückte mit den Worten 'Du bist der Pate!'. Vorsichtig umfasste er den kleinen Kopf und blickte in die strahlenden blauen Augen des kleinen Mädchens. Sie lächelte lieb und lachte sogar ein wenig, als Kelly dann neben ihm stand und merkwürdige Gesichter machte. „Sei mal nicht so steif, Palle", kommentierte sie das flüsternd, aber Patrick war wie eine Salzsäule erstarrt und sah sie fliehend an. „Ich habe nur Angst, dass...", fing er wieder an.

Nach einiger Zeit nahm ihm Kelly dann endlich das kleine Mädchen ab, während sie alle langsam in den Laden schritten. Freddie übergab die ganzen Geschenke dann einem der Kellner, der sie dann auf einen Tisch platzierte. „Was hast du eigentlich mit dem Hals gemacht?" Freddie warf ihm einen besorgten Blick zu und Patrick sah kurz zu Kelly, die ihn ermahnend an funkelte. „Irgendeine allergische Reaktion, aber Kelly hatte sich darum gekümmert", log Patrick und sein Kumpel nickte dann erleichtert. „Hast du heute eigentlich wieder eine Spätschicht im Krankenhaus?", wandte sich Freddie nun zu seiner Frau. Patrick atmete erleichtert aus und schritt dann schnell zu den Toiletten. Manchmal war dieses ganze Doppelleben anstrengend. Patrick hatte damals Freddie und Kelly miteinander vorgestellt und das war nicht mal beabsichtigt. Sie brauchten ein Alibi und das war in diesem Moment leider sein alter Kindheitsfreund, der dann sofort ein Auge auf die Blondine geworfen hatte. Im ersten Moment sah das ganze relativ einseitig aus, aber Patrick bekam schnell mit, dass Kelly dann nach einigen Dateanfragen endlich einem zu gestimmt hatte. Bei einem blieb es dann nicht und nun waren die beiden glücklich verheiratet und hatte nun eine Tochter. Nur wusste Freddie bis heute nicht, was Kelly und er wirklich beruflich taten. Patrick hatte es nie für nötig empfunden, weil er auch wusste, dass viele Menschen schlecht reagierten. Bei Kelly lag es eher an der Sicherheit von Freddie und deren Tochter. Sie wollte nicht, dass er sich Sorgen um sie machte und dann vielleicht Dinge tat, die ihn gefährden könnten. Deswegen war Freddie nun auch Zuhause und sorgte sich um die kleine Marie. Patrick schritt wieder aus der Toilette und verdrehte die Augen, als er Sebastian sah, der vor dem kleinen Mädchen stand und die merkwürdigsten Gesichter zog. „Warum kann er das?" Sebastian ging normal mit dem kleinen Mädchen um, während Patrick sich die meiste Zeit fürchtete, dass er ihr irgendetwas tat. Er war so sehr in seiner Welt gefangen, dass er nur zum Töten lebte, dass er mit solchen Dingen gar nicht umgehen konnte. Kelly meinte, dass es ihr am Anfang genauso erging, aber mit der Mutterschaft kam dann auch das Vertrauen.

Sie hatten sich dann nach einiger Zeit verabschiedet, während die Nacht langsam über der Stadt hereinbrach. Marie lag schon im Bett und Kelly verabschiedete sich von Freddie. Patrick versprach ihm, dass er seine Frau sicher zum Krankenhaus brachte und Sebastian schloss sich ihnen dann an. Zu Dritt schritten sie durch die niemals leerenden Straßen und ließen sich ein wenig mit der Masse mit treiben. „Hattest du schon mal überlegt es Freddie zu sagen?" Sebastian sah fragend zu Kelly, die ihn überrascht ansah. Patrick war auch ziemlich erstaunt bei Sebastians Frage, da gerade er von den Dreien nicht wirklich viel zu verlieren hatte. „Ich meine ja nur, dass ihr doch eure Leben lang zusammen bleiben wollt und...", fing er an und Patrick lachte. „Du meinst, dass du dich irgendwann auch mal in dieser Position siehst?" Patrick grinste wissend, als Sebastians leicht rot um die Nase wurde, aber sein Kumpel winkte nur ab. „Moment. Hat Basti etwa eine Freundin?" Kelly sah wieder mal erstaunt zu ihrem Nebenmann, der nur genervt seufzte. „Es gibt da vielleicht jemand, aber sie weiß nicht...", sprach er weiter, aber stockte dann. „Sie ist eine Kellnerin und somit ein normaler Mensch", fügte Patrick hinzu und Kelly nickte nun verstehend. „Und du willst sie ansprechen? Ganz abgesehen davon, dass du es bestimmt sowieso vermasseln wirst, kommt die Zeit für alles. Irgendwann werde ich Freddie alles erzählen, aber nicht heute oder morgen", antwortete die Blondine und lächelte dann aufmunternd. „Was soll das heißen, dass ich es vermasseln werde?" Sebastian sah grimmig zu seinen beiden Partnern, welche nun wieder lachten. „Du bist nicht wirklich gut mit Frauen." „Du auch nicht!" Patrick zuckte mit den Schultern, auch wenn in diesem Moment wieder dieser junge Mann vor seinem geistigen Auge erschien.


<><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><>
Maybe i'm dead, maybe i'm not :DDDD
Ich weiß nicht, wie lange ich schon diese Story in meinem Ordner hatte, aber ich hatte Zeit und irgendwie wieder Lust was zu schreiben und ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt noch gut ist xD
Es war im ersten Moment komisch wieder eine Story über Kürbistumor zu schreiben, gerade weil ich momentan in einem anderen Fandom aktiver bin und daher eher dort schreibe :) (Wobei ich keine Storys veröffentliche, weil ich Angst davor habe, dass ich sie wieder nicht beende und Leute enttäusche T.T)

Seid mir nicht böse, aber das gute ist, dass diese Story fast durch ist und ich nicht vorhabe, dass sie lange gehen soll :)

Byyeee
Muffin <3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top