Vorbereitung

Rais sprach die ganze Woche nicht mit mir, aber ich sah ihn ständig mit irgendwelchen Leuten. Ich wusste er trank ihr Blut, doch mein Herz zog sich immer wieder zusammen, wenn ich nur daran dachte. Kol und ich verstanden uns von Tag zu Tag besser. Heute war Freitag. Müde sprang ich auf und lief in mein Bad, ehe ich runter ins Wohnzimmer lief, doch ich aß nichts, wie schon die anderen Tage nicht. Zumindest nicht viel, denn ab und an überkam auch mich ein klein wenig der Hunger.

,,Morgen Darling!" ertönte Kols Stimme und er setzte sich lächelnd neben mich. Lachend verdrehte ich die Augen und dann betrat Rais das Zimmer. Er war Blut überströmt und ließ sich mit einem seufzen auf den Stuhl mir gegenüber fallen.

,,Schwesterherz, wie wäre es wenn du mir einen kleinen Snack gibst?" grinste er frech und versuchte mich zu manipulieren. Ich nahm das Messer, neben meinem Teller und schnitt mit in die Handfläche, ehe ich ihm die Hand hinhielt. Verwirrt betrachtete er mich und biss dann in meine Hand. Doch er löste sich sofort wieder und spuckte das Blut in seinen Becher.

,,Eisenkraut, dagegen kommst nicht einmal du an!" grinste ich und wedle mit dem Messer umher. Rais wollte etwas sagen, blieb dann aber doch still. Kol neben mir spannte sich an und ich wusste, dass er jeden Moment an die Decke gehen würde, doch zum Glück wurde er plötzlich von Bekkah unterbrochen: ,,Claudia wir müssen heute noch shoppen gehen!"

,,Frauen und ihre Probleme!" entgegnete Kol theatralisch, die Sache mit Rais schien sofort vergessen zu sein. ,,Wir wollen doch schön aussehen!" erwiderte ich lachend. ,,Für wen willst du das denn?" grinste Kol und drehte sein Gesicht zu meinem, uns trennten nur noch wenige Zentimeter.

,,Wer weiß wer sich alles auf der Feier herumtreibt!" erwiderte ich und zwinkerte ihn provozierend an.

,,Hmmm!" sagte er und entfernte sich langsam wieder. ,,Gut, na dann los, wir haben nur noch 10 Stunden!" scheuchte Bekkah mich auch schon hoch, als würden die vielen Stunden schon gar nicht mehr reichen.

Mit einem seufzen folgte ich ihr. Fast den gesamten Tag verbrachten wir in der Stadt und Rebekah scheuchte mich von einem Laden zum anderen, bis wir mein Kleid endlich gefunden hatten. Wir liefen nachhause und halfen dann mit beim Schmücken. ,,Sorry, weißt du wo Rais ist?" fragte auf einmal eine Mädchenstimme.

Ich drehte mich um und sah ein nur leicht bekleidetes Mädchen. Geschockt starrte ich sie an, als Rais auch schon die Treppe herunterkam und sie ausgiebig küsste. Bevor ich mich übergab, drehte ich mich wieder um und machte weiter das Geländer mit einer Lichterkette zu umschlingen.

,,Mach mal für mich weiter, ich bin beschäftigt!" meinte Rais und lief hoch. ,,Klar doch, viel Spaß mit deiner 'Freundin'!" schrie ich ihm hinterher. ,,Pass auf was du sagst!" meinte Rais von der Treppe oben.

,,Na wenigstens sehe ich nicht aus wie ne billige Tusse oder?" meinte ich nur genervt, als ich plötzlich mit einer Hand gegen meinen Hals gedrückt an die Wand gepresst wurde.

Ich keuchte auf Keuchend versuchte ich meinen Bruder zu treten und ihn anzuschreien, doch daraus wurde nur ein krächzen. Und dann stand plötzlich Finn da, zog Rais von mir und schleuderte ihn von sich. Nach Luft ringend fiel ich auf den Boden und atmete hektisch ein und aus. Mir liefen Tränen über die Wange und mein Herz schlug unglaublich schnell, doch von Rais war nichts mehr zu sehen. Finn half mir auf und stützte mich leicht.

,,Tut mir leid dass ich jetzt erst komme!" sagte er dann. ,,Kein Problem, ich verdankte dir schließlich mein Leben!" erwiderte ich lächelnd und setzte mich auf einen der Stühle. ,,Wird ... wird es immer so zwischen uns sein?" fragte ich Finn nach einiger Zeit schweigend.

,,Nein, dein Bruder weiß nur noch nicht mit seinen Gefühlen umzugehen. Es wird besser, mit der Zeit!" erklärte Finn mir freundlich.

Ich nickte dankend und wand mich dann wieder meiner Arbeit zu. Rebekah würde in einer Stunde kommen und dann würden wir uns fertigmachen. Während ich weiter dekorierte, dachte ich an alte Zeiten, so lange hatte es nur mich und meinen Bruder gegeben und jetzt, jetzt war alles anders, es gab nun Vampire und so viele andere Kreaturen. Sie alle waren nun ein Teil meines, ... unseres Lebens.

,,Hey Liebes, was ist denn los?" fragte Klaus plötzlich und wischte mir eine Träne weg. Erschrocken schaute ich auf und sah Elijah, Kol, Rebekah und Marcel dastehen. Ich lachte nervös und wischte mir die Träne weg.

,,Nichts, ich ... war nur in Gedanken. Wer hilft mir jetzt bei dem Kronleuchter?" fragte ich um von mir abzulenken. Sie mussten nicht alles wissen und außerdem wollte ich ihnen nicht so zur Last fallen.

vom 23.Januar 2017

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