*5 Jahre später*

,,Kol Mikaelson, ich bring dich um!" schrie ich durchs halbe Anwesen.

,,Dafür Liebes, solltest du schneller sein!" rief er und lief weg. Ich rannte runter in den Eingang wo Klaus lachend mit Marcel stand während Kol mit meinem Tagebuch auf dem Dach des Hauses stand und umher lief.

,,Und so, obwohl Nik mir manchmal wirklich auf die Nerven ging und Kol mich rasend vor Wut machte, freute ich mich jedes Mal aufs Neue mit Elijah zu trainieren und wenn Rebekah mir neue Tipps für irgendwas gab. Genauso liebte ich ihre Geschichten, mir ihre Vergangenheit anzuhören. Aus ihrer Geschichte sprach so viel Liebe und Trauer, obwohl sie alle auf ihre Art und Weise kalt wie Eis sind. Oft höre ich wie mein Bruder überlegt wie sie zu werden, auch wenn wir das Versprechen für immer und ewig haben, weiß ich nicht ob ich diese Börde auf mich nehmen könnte, ob ich einer von ihnen werden könnte." las er laut vor und sprang dann zu mir herunter.

,,Ich dachte du wolltest immer für mich da sein!" schrie auf einmal die Stimme meines Bruders mich an.

Ich schaute ihn geschockt an und schüttelte den Kopf.

,,Rais ... ich ...!" doch ich unterbrach mich als er davon stürmte, meine Tränen rannen meine Wangen hinab und tropften auf den Boden.

,,Wir konntest du das tun Kol? Wie konntest du mir das antun?" schrie ich ihn wütend an und rannte meinem Bruder hinterher.

Im Augenwinkel sah ich wie Elijah und Rebekah die Treppe herunterkamen und wie Finn ebenfalls zu Nik stieß, aber das alles interessierte mich nicht mehr. Alles was in diesem Moment zählte war Rais.

,,Bitte bleib stehen Rais, lass es mich doch erklären! Weißt du warum Rebekah gerne wieder ein Mensch wäre? Weil sie keine Familie haben kann, weil sie jeden verloren hat den sie geliebt hat! Keiner dieser Familie will in Wahrheit ein Vampir sein. Nicht einmal Kol oder Klaus, sie wurden einfach nur dazu verbannt! Und ich will nicht so leben, will das Ganze nicht auch durchmachen müssen, verstehst du mich? Ich will dich nicht verlassen, in meinem Leben geht es nur um dich und dass ist alles was zählt. Wenn du ein Vampir sein willst, dann werde ich auch einer, aber lass mir noch ein paar Tage, ich bin neulich 19 geworden, ich will diese Zeit noch als Mensch genießen." sagte ich ruhig zu ihm und erklärte ihm mein Anliegen.

Rais nickte und nahm meine Hand, ehe er mich umarmte. Er war nun 12, doch er verstand nicht worum es hier ging, verstand nicht wie das ganze Leben war, weil er den Unfall verdrängt hatte. ER hatte alles verdrängt von dieser Nacht, doch ich konnte es nicht. Immer wieder spuckten die Bilder in meinem Kopf umher und auch nach so vielen Jahren saß die Angst noch immer tief in mir.

,,Gehen wir zurück!" sagte er und zog mich sanft mit sich.

Ich folgte ihm, als wir zurück liefen schaute uns jeder an. Ich gab Rais einen Kuss auf den Kopf und ließ seine Hand los.

,,Ich gehe hoch in mein Zimmer!" sagte er und lief schnell die Treppe hoch.

,,Tu das nie wieder Kol, ich kann nicht glauben dass du das wirklich vorgelesen hast. Das war meine Privatsphäre, alles war mir seit Rais lebt geblieben ist! All mein Gedanken und Gefühle. Dass ist alles was mir bleibt und du hast mich vor meinem Bruder bloßgestellt, das werde ich dir nie verzeihen und ja, ich will kein Vampir werden, aber für ihn würde ich es tun. Für meinen Bruder würde ich alles tun, eben weil ich ihn liebe und er der einzige Mensch ist der mir noch bleibt, der noch bei mir ist, aber du kannst das nicht verstehen Kol, weil du dich so alleine und betrogen von deiner Familie fühlst und doch tanzt du nach ihrer Pfeife. Aber ich werde mich nicht von dir so behandeln lassen. Das hast du zum letzten Mal getan!" sagte ich wütend zu ihm und entriss ihm mein Tagebuch.

,,Was hast du vor?" fragte Elijah und wollte mich festhalten, doch das Buch lag schon längst im Feuer.

,,Meine Vergangenheit zerstören!" mit diesen Worten drehte ich mich von ihnen weg und lief zu meinem Zimmer.

Ich hasste ihn und er tat es immer wieder aufs Neue, aber nicht dieses Mal, nicht mehr!

vom 23.Januar 2017