5
Miami
Die untergehende Sonne färbt den Himmel in ein rot-orangenes Kleid, während vereinzelt, verirrte Möwen über den Dächern von Miamis Häusern ihre Runden ziehen. Die Aussicht lässt mich für einen kurzen Moment innehalten, der Strohhalm meines Sex on the Beach an meinen Lippen, während ich den Anblick vor mir in mich aufsauge. Meine Beine übereinandergeschlagen, sitze ich neben Ximena, Amaia, Lupita und Ricardo. Auf der andere Seite von mir sitzen Diego und Mateo, zwei Nachbarn von Ximena, die ebenfalls in die Bar mitgekommen sind.
Ich nehme einen großen Schluck von meinem Sex on the Beach, lasse die Mischung von süßlicher Frucht und Wodka auf meiner Zunge zergehen, während mein Blick auf die Tanzfläche fällt, auf der bereits sehr viel los ist. Paare wirbeln in wilden lateinamerikanischen Tänzen über sie hinweg. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel feuriges Blut auf einer Tanzfläche gesehen.
„Chicas, ich will tanzen!", ruft Lupita ungeduldig aus, springt plötzlich von ihrem Platz auf und zieht mich an meinem Arm hoch.
Ihr dunkler Bob, umrahmt ihr Gesicht, als sie mich durch die Rooftop Bar, hinter sich her, Richtung Tanzfläche zieht. Ich lache auf und streiche mir die nun glatten, dunklen Haarsträhnen, aus dem Gesicht. Wir alle sind angezogen, um zu beeindrucken. Allen voran Lupita, die eine schwarze Lederhose, gepaart mit einem schwarzen Lederbustier trägt, das einen weiten Ausschnitt hat. Um ihren Hals trägt sie eine schwarze Choker. Sie sieht aus wie Eine der drei Engel für Charlie und ich liebe es! Die Männer im Club ebenfalls, denn bewundernde Blicke von jenen, die in den Sitznischen, am Geländer der Bar sitzen, landen auf ihr. Doch sie ist nicht die Einzige, die angeschaut wird. Ein kleines, wissendes Lächeln kommt über meine Lippen, als ich in Ximenas rotem Mini-Kleid, aus Samt mit geschnürter Rückseite, über den dunklen Parkettboden laufe. Das klackernde Geräusch meiner roten Sandalen mit Stöckelabsatz, ist wie Musik in meinen Ohren.
Aus den Lautsprechern dringt Ènchame La Culpa als wir die Tanzfläche betreten. Lupita und ich drängen uns an den tanzenden Körpern vorbei, bis wir eine Stelle zum Tanzen gefunden haben. Lupita zeigt mir noch einmal die Schritte für eine Salsa, bevor wir Beide anfangen unsere Hüften zu kreisen. Nicht lange und die Anderen sind auch auf der Tanzfläche.
Ximena tanzt mit Ricardo, der im Himmel zu sein scheint. Er blickt sie an, als ob sie ihm soeben die Sterne vom Himmel geholt hätte. Amaia presst sich an Diego, während Mateo mich über die Tanzfläche wirbelt. Der Rock meines Kleides klebt an meinen Oberschenkeln, als Mateo mich zu sich eindreht. Er erinnert mich ein bisschen an einen jungen Enrique Iglesias. Seine braunen Augen leuchten jedes Mal vor Schalk auf, wenn er mich an seiner Hand im schnellen Takt zur Musik führt.
„ ¿Te estás riendo mi?", frage ich ihn auf Spanisch. Lachst du mich aus?
„¿Tú hablas español?" Du sprichst Spanisch?
Sein Blick liegt nun beeindruckt auf mir. Ich schenke ihm ein Lächeln, tanze ein paar Schritte und drehe mich schließlich zu ihm ein. Als ich mit meinem Rücken an seiner Seite lande, hebe ich meinen Kopf, drehe ihn und schaue in seine braunen Augen. „Claro, no soy solo una cara hermosa". Klar, ich bin nicht nur ein schönes Gesicht.
♥♥♥
„Ich muss mal für kleine Coco Chanels", rufe ich den anderen eine Stunde später über die Musik hinweg zu, bevor ich meinen Weg durch die Menschenmenge auf der Tanzfläche mache.
Die heiße, stickige Miamiluft hat mein glattes Haar wieder wellig gemacht. Es klebt mir nun an meinem Nacken und ich verfluche mich kurz, dass ich mir kein Haargummi mitgenommen habe. Bailando von Enrique Iglesias dringt durch die Lautsprecher, als ich auf meinen Absätzen über den dunklen Parkettboden entlanglaufe. Je mehr ich mich von der Tanzfläche entferne, desto leiser wird die Stimme von Enrique. Meine Augen wandern, suchend nach einer Toilette, über das Dach hinweg, während ich an den Sitznischen am Geländer der Bar vorbeilaufe.
Als ich schließlich an der Toilette ankomme, die sich in der hintersten Ecke der Rooftop Bar befindet, muss ich mich in eine Schlange von Frauen einreihen, die vor ihr ansteht. Es war manchmal unfair, eine Frau zu sein.
Ich überlege kurz, ob ich nicht einfach auf die Männertoilette gehen soll, als ich plötzlich die drei Männer entdecke, die in der hintersten Ecke des Geländers, in einer Nische sitzen. Einer von ihnen, der zu mir gedreht sitzt, wirft mir einen widerlichen Blick zu, während seine Augen meinen Körper entlangfahren. Als er an meinen Brüsten angekommen ist, formt sich sein Gesicht zu einem Grinsen, was seine Goldzähne zum Vorschein bringt. Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, wie der Mann neben ihm, seine Faust langsam auf den Tisch legt. Panik wallt in mir hoch, als ich einen Blick auf das silberne Objekt, das an seinen Fingerknöcheln liegt, erhasche. Ein Schlagring.
Hastig wende ich meinen Blick ab, im selben Moment wandert die Schlange zur Toilette ein Stück nach vorne. Ich zwinge mich meinen Blick nicht wieder zu den Männern schweifen zu lassen und das zu vergessen, was ich gesehen habe. Manchmal ist es besser, wenn man keine Fragen stellt. Die Welt war voll von Menschen mit Masken. Was die Meisten nur nicht wussten war, dass unter Einigen von ihnen Menschen steckten, die irgendwann in ihrem Leben vom richtigen Weg abgekommen waren. Und diese Männern waren vermutlich von dieser Sorte.
Nach fünf Minuten, schaffe ich es endlich auf die Toilette und kann mich entleeren. Ein Blick in den Spiegel, beim anschließenden Händewaschen, verrät mir, dass mein roter Lippenstift verschmiert ist und meine Haare in der Tat wieder zu Locken geworden sind. Ich reiße ein Papier aus dem Papierspender, befeuchte es leicht und reibe anschließend den verschmierten Lippenstift von meinen Lippen. Dann fahre ich mit meiner Hand einmal durch mein Haar, um ihm ein bisschen Schwung zu verleihen, bevor ich die Toilette verlasse.
Als ich das Dach wieder betrete, kann ich nicht anders, als noch einmal einen Blick auf den Tisch mit den Männern zu werfen. Meine Neugierde überwältigt mich, wie so oft in meinem Leben. Goldzahn und Schlagring sitzen nun mit dem Rücken zu mir, vor mir einzig allein der Mann, der ihnen gegenüber sitzt. Sein dunkler Haarschopf hängt zwischen seinen Schultern, während er auf irgendetwas zu blicken scheint, was in seinem Schoß liegt. Abwesend wandern meine Augen über seine tätowierten Arme, die in einem hellblauen Shirt stecken, bis sie schließlich auf einem bekannten Löwenkopf fallen. Ein erschrockenes Keuchen verlässt meinen Mund, als ich realisiere, wer den Beiden gegenüber sitzt. Sofortige Hitze senkt sich in meinen Körper. Ich muss hier weg!
Ich will gerade meinen Blick losreißen, da hebt er plötzlich langsam seinen Kopf. So als ob er mich spüren würde. Seine eisblaue Augen kollidieren direkt mit meinen grünen. Meine Augen weiten sich für einen kurzen Moment und meine Lippen öffnen sich leicht, während das Blut in meinen Ohren pulsiert. Mein Herzschlag geht so schnell, ich kann ihn in meiner Brust spüren.
Ich glaube nicht an sowas wie Schicksal, aber manche Dinge sind einfach zu merkwürdig und zu stark um reiner Zufall zu sein. Und dass ich ihn hier erneut sehe, ist einer dieser merkwürdigen Dinge.
Seine Augen liegen vielleicht nur fünf Sekunden auf meinen, dennoch spüre ich seinen Blick bis tief ins Mark. Er wendet seinen Blick schließlich von mir ab, sein Gesichtsausdruck wechselt zu einem von Gleichgültigkeit. Erst jetzt merke ich, dass ich komplett eingefroren auf der Stelle stehe. Ich reiße meinen Blick schließlich von ihm und versuche mich zu beruhigen. Ich bin keine Frau, die Männern wie ein liebestrunkener Teenager hinterherrennt. Und schon gar nicht Männern, die sich mit welchen herumtreiben, die Schlagringe bei sich tragen.
Ich setze mich wieder in Bewegung und laufe schließlich zurück zur Tanzfläche. Kurz bleibe ich vor der Tanzfläche stehen, versuche über die Menschen hinweg, Ximena, Amaia oder Lupita zu erkennen. Als ich schließlich den dunklen Zopf von Ximena erkenne, der zur Musik mitschwingt, mache ich mich tanzend durch die Menschenmenge auf den Weg zu ihnen. Die ersten Töne von La Camisa Negra, lassen mich für einen kurzen Moment die erneute Begegnung mit dem Fremden vergessen. Als ich schließlich neben Lupita zum Stehen komme, zieht mich Mateo sofort in seine Arme und beginnt mich herumzuwirbeln.
„Tengo la camisa negra, hoy mi amor està de luto...", singt mir Mateo laut ins Ohr, was mich zum Lachen bringt.
Er wirbelt mich in einem wilden Salsa Freestyle über die Tanzfläche, obwohl nicht viel Platz auf der Tanzfläche ist. Lupita pfeift durch ihre Finger, feuert uns an, als Mateo meinen Oberkörper nach hinten neigt und mich kurz danach wieder an seinen Körper zieht. In seinen Augen nun ein Ausdruck, den ich zugut kenne.
„Te deseo!", haucht er mir mit belegter Stimme zu. Ich will dich.
„Sé", antworte ich ihm. „Eres un hombre atractivo, Mateo, pero no estoy buscando a un hombre esta noche", sage ich sanft und lege meine Hand dabei auf seine Brust. Du bist ein attraktiver Mann Mateo, aber ich bin heute Abend nicht auf der Suche nach einem Mann.
„Nicht schlimm, es gibt ja noch andere Abende", wechselt er schließlich zu Englisch und zwinkert mir frech zu.
Ich schüttele lachend meinen Kopf. Der Mann war echt unglaublich!
Das Lied wechselt zu einer sanfteren Gitarrenmelodie und ich beobachte wie immer mehr Paare auf die Tanzfläche wandern und ihren Partner nah an sich heranziehen.
„Oh dios mío! Ist das etwa No Me Doy Por Vencido?!", höre ich auf einmal Lupita aufkreischen. Ich weiß nicht wo sie hergekommen ist, aber plötzlich steht sie neben mir. Ich mache einen Schritt zurück, weil mir die Liebespaare auf der Tanzfläche zu viel werden und ich mich mehr als fehl am Platz fühle. Mateo hat seine Arme inzwischen um Lupita geschlungen und tanzt mit ihr einen langsamen Tanz. Aus den Augenwinkeln kann ich Ximena und Ricardo erkennen, die ebenfalls miteinander tanzen. Zufrieden lächele ich, bevor ich meinen Weg von der Tanzfläche mache.
An der Bar angekommen, setze ich mich auf einen der Barhocker und wende mich an den Barkeeper. Ich öffne meinen Mund, doch bevor ich meine Bestellung aufnehmen kann, kommt mir jemand dazwischen.
„Ein Sex on the Beach", ertönt eine rauchige, tiefe Stimme neben mir und verursacht ein Prickeln, das über meine Haut fährt.
Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und treffe auf seinen Blick. Eisblaue Augen halten meine als ihre Geisel fest. Ein Kribbeln wandert über meinen Körper, gefolgt von heißer Lust, die mich fest in ihrem Griff hält. Ein Blick genügte von diesem blauäugigen Teufel und mein Körper schien sein eigener autonomischer Staat zu werden.
„Verfolgst du mich etwa?", frage ich ihn und versuche meine körperliche Reaktion, die sein intensiver Blick bei mir auslöst, zu überspielen.
„Vielleicht", antwortet er knapp, leichte Belustigung in seinen Augen, bevor er nach dem Barhocker neben mir greift und sich mit dem Gesicht zu mir gedreht, auf ihm niederlässt. Im selben Moment wird mein Sex on the Beach vor mir abgestellt. Ich greife nach dem orangefarbenen Getränk und drehe mich ebenfalls zu ihm um.
„Du weißt, ich kann mir meinen eigenen Cocktail bestellen. Ich bin schon ein großes Mädchen", merke ich an und nehme einen Schluck von der fruchtigen Mischung.
„Ich weiß", gibt er von sich, während sein Blick zu meinen Lippen wandert, die sich nun an dem Strohhalm befinden.
Sein Blick verweilt für einen kurzen Moment dort. Seine dunklen Wimpern streifen leicht über seine Wangen. Hitze senkt sich in meinen Körper, fast so als ob ein Vulkan in meinem Inneren ausgebrochen wäre. Ich hatte schon mit einigen Männern in meinem Leben geschlafen, aber dieser Mann war eine ganz andere Hausnummer. Noch nie hatte ich mich körperlich so sehr zu jemanden hingezogen gefühlt. Er ist so verdammt gutaussehend. Ich bin mir sicher, meine Eierstöcke sind kurz davor zu explodieren, als ich eine weitere Frage stelle, um mich von der Hitze in meinem Inneren abzulenken. Ich hätte doch Mateos Angebot annehmen sollen.
„Wo sind deine Freunde?"
„Das sind nicht meine Freunde"
„Ach nein?", ich ziehe meine Augenbraue hoch und schaue ihn misstrauisch an, weil ich ihm nicht glaube. Er schüttelt seinen Kopf.
„Was sind sie dann? Deine Verwandten? Ist Goldzahn dein Cousin oder so?", sprudeln die Fragen aus mir heraus.
„Bekannte", sagt er knapp. Mehr nicht.
Ich drehe mich wieder von ihm weg und schaue auf die Bar, beobachte wie der Barkeeper, Cocktails in seinem Cocktailshaker zusammenmixt. Auf einmal greift der Fremde nach meinem Hocker und zieht mich samt Hocker zu sich, so dass ich zwischen seinen Beinen sitze. Genau vor ihm. Gefangen zwischen seinen Beinen.
Geruch von Sandelholz dringt in meine Nase, als ich meinen Kopf hebe und in sein Gesicht blicke, das mir plötzlich unglaublich nah ist. Mein Blick fällt auf seine Unterlippe, die voller ist als seine obere. Ich weiß genau, was er alles damit anstellen kann und auf einmal blitzen Bilder vor meinem inneren Auge auf, wie seine Arme mich auf dem Bett festpinnen und mich .....
„Wie heißt du?", platze ich plötzlich leicht heiser heraus, um meinen Gedankenstrom zu unterbinden.
Sein durchdringender Blick bringt mich fast um den Verstand. Er ist so groß, dass sein Oberkörper fast zwei Köpfe über mir thront und meinen vollkommen zu verschlingen scheint.
„Jay", sein Name kommt rau von seinen Lippen.
Jay.
Meine Lippen ziehen sich leicht nach oben, als ich auf sein markantes Gesicht schaue. Er macht keine Anstalten, die Konversation weiter zu führen.
„Willst du mich gar nicht nach meinem Namen fragen, Jay?", frage ich ihn und betone seinen Namen extra dabei, während ich mir eine Haarsträhne, die nun von der stickigen Luft in meinem Gesicht klebt, aus dem Gesicht streiche.
„Kommt drauf an, ob du ihn mir verraten willst, Sweetheart", sein Blick bohrt sich in meinen, raubt mir fast den Atem.
„Ich bin Ariel", sage ich mit leicht belegter Stimme und strecke ihm meine Hand entgegen. Er nimmt sie in seine und hält sie ein wenig länger fest, sein Daumen wandert dabei in langsamen Bewegungen über meinen Handrücken. Ein wissender Ausdruck liegt in seinen Augen, als sein eisblauer Blick meinen Körper entlangfährt. Ich bin mir sicher, meine Nippel drücken sich durch das Kleid durch und ich rieche förmlich nach sexueller Erregung.
„Ist das dein Freund?", Jay lässt meine Hand los, auf seinem Gesicht ein nachdenklicher Ausdruck, während er seinen Kopf leicht zur Tanzfläche neigt, auf der Mateo weiterhin engumschlungen mit Lupita tanzt. Meine Hand kribbelt noch immer von seiner Berührung, als ich meinen Kopf schüttele.
Er zieht eine seiner dunklen Augenbrauen fragend hoch. Ich zucke leicht mit meinen Schultern. „Ich hab keine Zeit für einen Freund."
Er fragt nicht weiter nach und ich wechsele schnell das Thema, weil ich keine Lust habe mit Jay über mein Liebesleben zu reden. Wenn es überhaupt sowas wie Liebe gibt.
„Was bringt dich nach Miami?", frage ich ihn stattdessen.
„Die Arbeit."
„Als was arbeitest du denn?", bei der Frage schießen mir alle möglichen Bilder von ihm in verschiedenen Berufen, in den Kopf. Eins bleibt besonders haften. Vor allem weil er offensichtlich reisen musste für seinen Job.
„Lass mich raten...", fange ich erneut an, hebe meinen Cocktail hoch und nehme einen Schluck. „Du modelst."
Seine Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben, so als ob er etwas lustig finden würde. „So heiß, huh?"
Ein verschmitztes, wissendes Lächeln erstreckt sich auf meinem Gesicht. Auf einmal ist mir unglaublich warm. Ich lege meine Lippen wieder an meinen Strohhalm und nehme einen Schluck.
„Also...", beginne ich gelassen „von schlechten Eltern bist du nicht", ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und ich zwinkere ihm spielerisch zu, obwohl die Hitze, die nun in seinen Augen liegt, mein Innerstes zum Schmelzen bringt.
„Wo arbeitest du dann?", lenke ich die Konversation in eine andere Richtung, weil ich sonst auf diesem Barhocker in Flammen aufgehen würde.
„Im Transport" , sagt er heiser und ich spüre regelrecht, wie die Luft um uns herum immer schwerer wird.
„Und was bringt dich in diese Bar?", meine Stimme klingt ebenfalls belegt, während die Spannung zwischen uns immer mehr wächst.
Auf einmal nimmt er mir meinen Cocktail aus der Hand, führt den Strohhalm an seine Lippen und nimmt einen Schluck. Ich beobachte, wie seine Zunge kurz nach vorne schießt und am Strohhalm entlangfährt.
„Der Geschmack von etwas Gutem", in seiner Stimme schwingt ein sexuelles Innuendo vermischt mit etwas Anderem, was ich nicht entziffern kann, mit.
„Und ist es das?", frage ich ihn mit leicht belegter Stimme.
„Stellst du immer so viele Fragen, Sweetheart?", er lässt seine Lippen vom Strohhalm und reicht mir das Glas. Unsere Hände streifen sich und ich spüre die Berührung bis tief in mein Innerstes.
„Sprichst du immer so wenig Jay?", mein Brustkorb hebt und senkt sich rapide, während meine Augen auf seinen Lippen liegen.
„Kommt drauf an", seine Stimme klingt nun eine Spur tiefer.
„Auf was?", meine Lippen legen sich nun um den Strohhalm meines Cocktails. Hitze steigt in meinen Unterleib bei dem Gedanken daran, dass seine Lippen keine fünf Minuten zuvor am selben Strohhalm gelegen haben.
„Ob ich reden will oder nicht", seine Augen wandern zu meinen Lippen, die am Strohhalm liegen. Sie sind nun eine Nuance dunkler.
Ich lasse bei seiner Antwort vom Strohhalm und stelle den Cocktail auf der Bar ab. „Ist das eine unterschwellige Art von dir mir zu sagen, dass ich nicht interessant genug bin, um sich mit mir zu unterhalten?", ich stemme meine Hände nun in meine Hüften. „Weil das ist echt eine beschissene Art mir das zu sagen", sage ich leicht verärgert. Mein Temperament kommt, wie so häufig, mit mir durch.
„Glaub mir, Sweetheart...", beginnt er mit rauer Stimme, bevor sein Kopf sich plötzlich senkt, bis ich seinen heißen Atmen an meinem Ohr spüren kann.
Sein Daumen streicht quälend langsam mein Kinn entlang und wandert schließlich meinen Hals herunter. Er hinterlässt mit seinem Daumen eine heiße Spur, meine Haut fängt da an zu kribbeln, wo er mich berührt.
„Du interessierst mich", beendet er seinen Satz. Sein Atem kitzelt an meinem Ohr, als er mit seinem Daumen wieder träge meinen Hals hochwandert.
Wieder oben angekommen umschließt seine Hand mein Kinn und er dreht mein Gesicht leicht zu sich, so dass unsere Lippen nur noch Millimeter von einander entfernt sind. Ich kann seinen heißen Atem an meinen Lippen spüren, seine Augen nun die Farbe von dunklem Schiefergrau. Meine Nippel werden hart, während mein Atem schneller über meine Lippen kommt.
„Komm mit mir", murmelt er auf einmal mit tiefer Stimme an meinen Lippen.
Ich bin dermaßen erregt, dass ich nur nicken kann, woraufhin er uns beide vom Barhocker zieht und mich an seiner Hand aus der Bar herausführt.
♥♥♥
Jays große Hand hält meine fest umschlossen, während er mich den Ocean Drive entlangführt. Meine Absätze klackern über den Bürgersteig, die stickige, heiße Abendluft flimmert über die Straße. Aber nichts geht über die Hitze in meinem Inneren, die kurz vorm Ausbruch steht. Jay beschleunigt seine Schritte, bis er schließlich rechts abbiegt und wir an seinem schwarzen Plymouth Cuda ankommen. In der Nähe höre ich das sanfte Geräusch, der Wellen des Ozeans.
Mit einer schnellen Bewegung öffnet er die Beifahrertür seines Wagens. Ich schüttele nur den Kopf, woraufhin er mich fragend anblickt.
„Mein Cottage ist näher", hauche ich und ziehe leicht an seiner Hand. Ohne weitere Fragen zu stellen, schließt er die Beifahrertür seines Wagens und wir laufen in Richtung Strand.
Den ganzen Weg dorthin kreist Jay mit seinem Daumen in trägen Bewegungen über meine Handinnenfläche. Je näher wir dem Strand kommen, desto mehr scheint sich mein Verlangen ins Unermessliche zu ziehen. Sein herber Geruch nach Sandelholz dringt in meine Nase und raubt mir den Verstand. Gott meine Libido spielt verrückt!
Als wir endlich angekommen sind, bin ich dermaßen erregt, dass ich das Gefühl habe ich würde jeden Moment explodieren. Mein Atem geht flach in meiner Brust, während mein Blick den schwach erhellten Strand, der sich weit vor uns erstreckt, in mich aufnimmt. Das Meer liegt still im Dunklen vor uns. Einzig das schwache Mondlicht, welches es in einen leicht silbernen Schimmer taucht. Ich streife mit meiner freien Hand meine High Heels von meinen Füßen und betrete den immer noch warmen Sand.
Jays warme Finger wandern stetig, quälend langsam meine Handinnenfläche entlang, bis sie schließlich zu meinem Handrücken wandern. In einer sanften Bewegung dreht er meine Hand um, meine Handinnenfläche nun nach oben gerichtet. Ein Keuchen dringt aus meinem Mund, als seine Lippen sich plötzlich in einem Flüstern von einer Berührung auf meine Handinnenfläche drücken. Seine Zunge streift jetzt über die Stelle und das ist der Moment, in dem ich explodiere. Abrupt lasse ich meine High Heels in den Sand fallen, kralle in einer schnellen Bewegung meine Hand in sein Shirt, ziehe seinen Kopf ruckartig zu mir hoch und presse meine Lippen auf seine. Seine Lippen treffen meine mit derselben Wildheit, schmettern in einer derartigen Wucht auf sie, das mein Kopf ein Stück zurückgeworfen wird. Eine seiner Hände umschließt meinen Nacken und hält mich still, während nun seine Zunge in meinen Mund gleitet. Ein Stöhnen dringt über meine Lippen, als seine Zunge meinen Mund erkundet, sich in jeden einzelnen Winkel schiebt. Meine harten Nippel, drängen sich an seinen Oberkörper, als sich das Tempo seiner Zunge beschleunigt, er den Druck erhöht. Er fickt mich mit seiner Zunge fast in die Besinnungslosigkeit, während mein Tanga bereits durchnässt ist. Ich halte es nicht mehr länger aus. Mit einem Ruck löse ich mich keuchend von ihm, mache einen Schritt zurück, während ich meinen Blick nicht von seinem löse. In langsamen Schritten laufe ich immer weiter rückwärts in Richtung Wasser. Jay folgt mir, sein Blick liegt hungrig, wie der eines Wolfes, der gleich zum Sprung ansetzt, auf mir. Langsam wandere ich mit meinen Fingern zu dem Saum meines Kleides, ziehe es mir in einer raschen Bewegung vom Körper und lasse es neben mir im Sand fallen. Dann wandere ich mit meinen Händen zum Verschluss meines BHs, öffne ihn und lasse ihn ebenfalls von meinem Körper fallen. Mein Blick ist immer noch auf Jay gerichtet, der inzwischen ebenfalls nach dem Saum seines Shirts greift und es sich in einer raschen Bewegung über den Kopf zieht. Ich habe fast das Meer erreicht, einzig allein mein Tanga noch an meinem Körper. Ich kann den Ozean bereits riechen. Kurz werfe ich einen Blick über meine Schulter, nehme die dunklen Wellen in mich auf.
Ein kleiner Aufschrei dringt aus meinem Mund, als Jays Arme mich plötzlich packen und meinen Körper flach an seinen pressen. Sein heißer Mund landet sofort auf meinen, entlockt mir ein lautes Stöhnen. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und presse meine Brüste an seine breite, durchtrainierte, nackte Brust. Meine Zunge dringt in seinen Mund, während ich eines meiner Beine anwinkele und es um seine Taille schlinge. Seine Hand landet sofort an meinem Hintern und hält mich in der Position fest. Mein Schritt reibt sich in sinnlichen Bewegung an seine harte, steife Erektion, während ich ihm meine Zunge in den Mund schiebe, als ob es keinen Morgen mehr geben würde.
Plötzlich löst er sich von mir, mein Bein immer noch an seiner Taille, während sein eisblauer Blick sich in meinen bohrt. Das Mondlicht verleiht seinen Augen einen beinahe mysteriösen, silbernen Schimmer. Seine freie Hand wandert zwischen uns, greift nach meinem Tanga und reißt ihn mit einem Ruck entzwei.
„Der ist im weg", knurrt er an meinen Lippen.
Heiße Erregung senkt sich bei seiner Stimme, in jede einzelne meiner Poren, als er schließlich seine Hände unter meinen Po schiebt und mich hochhebt. Meine Beine schließen sich wie von selbst um seine Mitte, meine Lippen finden seine, während er uns in die dunklen Fluten trägt. Ich halte, mit beiden Händen, seine Wangen umfasst und erkunde in sinnlichen, aufreizenden Bewegungen seinen Mund mit meiner Zunge, während er immer weiter mit mir ins Wasser watet. Als das Wasser ihm schließlich bis zu seinem Oberkörper geht, greift er nach meinem Nacken und zieht meinen Kopf ein Stück zurück, sodass ich in seine Augen blicken kann. Sie sind dunkel.
„Du bist verdammt sexy, Sweetheart", sagt er mit rauer Stimme, bevor er seine Lippen auf meine schmettert. Unsere Münder krachen in einem wilden Kampf aufeinander, während ich mich an seiner Erektion entlangreibe. Ein heißes, männliches Stöhnen dringt aus seinem Mund, als die Spitze seines Penis für einen kurzen Moment in mich eindringt.
„Pille?", fragt er mich keuchend, während ich wild an seinem Haar ziehe. Wasser schwappt über uns, während unsere Körper nun weiter in die Fluten stolpern.
Ich nicke nur an seinen Lippen, bevor er endlich in einem harten Stoß in mich eindringt. Wir stöhnen beide gleichzeitig auf, meine Lippen fallen von seinen und wandern stattdessen zu seinem Hals. Ich beginne abwechselnd an ihm zu saugen und mit meinen Zähnen über seine Haut zu fahren, während er in harten Stößen immer wieder in mich dringt. Meine Lippen öffnen sich leicht, als er einen besonders sensiblen Punkt findet.
„Genau da. Genau da", keuche ich auf, während ich meinen Körper im Rhythmus seiner Stöße mitbewege.
Eine kleine Flamme breitet sich in meinem Inneren aus, wird immer größer je mehr sein Penis in wilden Stößen in mich pumpt. Sein Blick bohrt sich intensiv in meinem, während er mich mit jedem seiner Stöße mehr in Ekstase bringt.
„Fick mich härter Jay", krächze ich schamlos aus, meine Augen selbstbewusst auf ihn gerichtet, während meine Fingernägel sich in seinen Rücken krallen.
Etwas zerreißt in ihm und keine Sekunde später, rammt er seinen Penis ungezügelt in mich, jeder Stoß trifft dabei einen Nerv.
Mein Orgasmus türmt sich in Sekundenschnelle auf. Ich bin ganz kurz davor zu explodieren, als Jay meinen Kopf plötzlich nach oben reißt und seinen Mund in einem so erotischen Kuss auf meinen presst, dass ich mit einem lauten Stöhnen in seinem Mund komme.
Sein Penis stößt weiter hemmungslos in mich hinein, während seine Finger sich in meinen Po krallen. Unsere schweißbedeckten Körper reiben sich ungezügelt aneinander, während sich erneute Hitze zwischen meinen Beinen ausbreitet.
Plötzlich hält Jay inne und ich spüre, wie seine Muskeln sich zusammenziehen. Ich bin ebenfalls kurz vor meinem zweiten Höhepunkt. Mein Körper zieht sich zusammen, während mein Atem in kurzen, abgehackten Stößen aus meinem Mund kommt. Ein Knurren dringt aus seinem Mund, als er ein letztes Mal in mich pumpt, gefolgt von einem tiefen Stöhnen, was eine Gänsehaut auf meinem Körper verursacht und mich gleichzeitig dermaßen antörnt, dass es mich mit ihm über die Klippe zieht. Das Geräusch unserer Stöhnen vermischt sich in einer sinnlich, leidenschaftlichen Symphonie miteinander, unsere Münder wild aufeinander gepresst.
Nachdem beide unsere Höhepunkte verebbt sind, löst Jay schließlich seinen Mund von meinem und schaut mich mit einem eindringlichen Ausdruck an. Seine Augen sind benebelt von sexueller Zufriedenheit. Das sanfte Geräusch des Ozeans dringt zu uns, als er auf einmal seine Lippen erneut auf meine legt. Doch anstelle mich mit wilden Küssen um den Verstand zu bringen, schiebt er seine Zunge in meinen Mund und beginnt meine in langsamen, sinnlichen Bewegungen zu streichen. Unsere Zungen beginnen einen wilden Tanz miteinander, saugen und lecken abwechselnd aneinander. Meine Arme schlingen sich um seinem Nacken, bevor er seinen Körper hinabsenkt und uns beide in die kühlen, dunklen Fluten senkt.
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Hi :)
Erst einmal will ich sagen, wie verdammt stolz ich auf das Kapitel bin!:) Es gibt nicht oft Kapitel, auf die ich stolz bin, aber auf das wirklich, weil ich tagelang dran gesessen hab und mir so viel Mühe gegeben hab. Ich hoffe das kann man irgendwie sehen :)
Zweitens hoffe ich, dass die sexual chemistry zwischen Ariel und Jay (wuhuuu wir wissen endlich seinen Namen) gut rübergekommen ist !:) Es ist nicht immer einfach, sowas zu schreiben, aber Ty Dollar $ign hat dabei echt seinen Beitrag geleistet ;) - übrigens gibt es irgendwen, der den Song auch so sehr liebt, wie ich ?<3-
Außerdem hoffe ich, dass sich niemand durch die leicht vulgäre Sprache in der Szene abgeschreckt fühlt hahaha.
Als Letztes: Falls jemand Spanisch kann und das liest: Ich hatte zwar Spanisch damals in der Schule, aber ich kann nur noch Bruchstücke verstehen, wenn ich was lese. Deshalb musste mir Google Übersetzer helfen. Vermutlich sind deshalb auch Fehler im Spanischen, weil Google Übersetzer nicht immer das Beste ist ;)
Deshalb falls mich jemand korrigieren will, immer gerne :D
Jetzt höre ich mal auf mit meinem Wortschwall! Sorry ich bin einfa
Ich hoffe ihr habt noch einen schönen Tag und bleibt gesund :D
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