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An @narmo_, die sich auch in meiner offline Zeit für mein Schreiben interessiert hat. Ich werde für immer dankbar sein, dass du einer meiner Leser bist und meinem Schreiben eine Chance gibst <3 


San Antonio

Mein Körper zittert. Unkontrolliert. Alles um mich herum scheint aus dem Blickfeld zu geraten, während mein Herz zu Stein wird.

Bilder von dem Mann, den ich liebe gehen mir durch den Kopf. Bilder von eisblauen Augen, warmen Händen, die mich berühren. Jays großer Körper, der sich um mich legt. Seine weichen, fordernden Lippen. Seine Zunge. Sein Herz.

Ein kalter Luftzug strömt über meinen Körper und kitzelt meine Wirbelsäule. Die Kälte des Steinbodens unter mir sickert durch meine Beine, die klebrig sind. Klebrig von ihm. Klebrig wegen eines anderen Mannes, der nicht Jay war. Meine Lunge zieht sich zusammen und ich habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

„Nicht der beste Fick, den ich hatte, aber man kann ja nicht alles haben, oder?", gluckst der Mann, die schneidende Stimme von ihm verursacht Übelkeit in meiner Magengegend. Übelkeit, die meinen Körper zu vergiften scheint.

Bilder von seinen schmutzigen Hände auf meiner Haut dringen in meine Gedanken. Ich versuche sie zu verdrängen, doch sie sind wie ein böser Einsiedler, der sich nun mit seinen scharfen Klauen in mich frisst.

„Ihr habt euren Teil der Abmachung eingehalten. Du darfst sie mitnehmen, aber wenn ich jemals wieder einen von euch beiden hier finde, werde ich euch kleinen Wichsern die Kehle aufschneiden.", fügt der Mann nun mit einer kälteren Stimme hinzu, seine dunklen, fast leblosen Pupillen bohren sich in Cian.

„Du kleines Stück Scheiße.", spuckt Cian zwischen zusammengebissenen Zähnen aus. Sein blauer, grimmiger Blick weicht nicht von dem Mann. Es folgt ein kaltes Lachen, das mir den Rücken hinunterläuft und meinen Körper erneut erzittern lässt.

„Wie charmant! Aber nichts, was ich noch nicht gehört habe.", antwortet der schwarzhaarige Teufel mit einem hohen Lachen. „Ich würde dir raten, dich mit deinen kleinen Freunden zu verpissen. Ich bin mit meiner Geduld am Ende.", spuckt er aus und knirscht nun mit seinen Zähnen.

Ein Wimmern entweicht meinen Lippen, als ich urplötzlich hochgehoben werde. Ein erdiger, mit Leder vermischter Geruch steigt mir in die Nase. Mein Körper wird an eine breite, bequeme Brust gepresst.

„Cupcake?", atme ich mit zitternder Stimme aus. Meine Stimme klingt, als hätte ich eine ganze Flasche harten Schnaps getrunken. „Geht's ihm gut?"

Eine große Hand streicht vorsichtig über meinen Kopf. „Ja es geht ihm gut, Darling.", bringt Cian sanft hervor, bevor er sich schließlich mit mir in Bewegung setzt.

Ich versuche meinen Kopf zu heben und nach Blake zu suchen, doch Cians Hand greift nach meinem Hinterkopf und drückt mich fester an seine Brust. Der Stoff seines Hemdes kitzelt meine Nase.

„Cian.", wimmere ich eindringlich.

„Mach dir keine Sorgen, a mhuirnín.", sagt der blonde Mann nun, sein irischer Akzent wird breiter, während er spricht. „Er ist hier.", fügt er nun eine Spur sanfter hinzu, seine Hand streicht weiter über meinen Kopf als sei ich ein kleines Kind.

Ich seufze schwer und schließe meine Augen. Im selben Moment setzt sich Cian mit mir in Bewegung, die Sohlen seiner Boots hinterlassen ein knirschendes Geräusch auf dem Boden.

„Ich... ich, oh mein Gott. Es tut mir leid.", höre ich auf einmal eine zittrige Stimme, von der ich geglaubt habe, dass ich sie vielleicht nie wieder hören würde, neben uns ausatmen.

Cupcake.

„Lass uns von hier verschwinden", murmelt Cian nur leise als Antwort. Ich vergrabe mein Gesicht weiter in seinem Gesicht und suche den Schutz seines Körpers.

Es gab nicht viele Zeiten in meinem Leben, in denen ich mich schwach fühlte. Aber dieser Moment war einer von ihnen. Meinen Körper, wehrlos in die Hände dieses schrecklichen Mannes zu geben, um Blake zu beschützen, hatte mir alle Kraft geraubt.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, aber als ich das nächste Mal meine Augen öffne, lässt mich Cian wieder sanft auf den Boden gleiten. Meine Absätze kommen auf dem Schotter auf und ich blicke in gleißendes Tageslicht. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube. Die Realität bricht über mich herein und plötzlich durchströmt meinen Körper eine eisige Kälte. Plötzlich wird mir klar, was ich getan habe. Ich habe meinen Körper einem anderen Mann überlassen. Aus freien Stücken. Ich wusste nicht, ob Jay mir dies jemals verzeihen würde.

„Oh mein Gott.", keuche ich mit zitternden Lippen aus. „Er wird mir das niemals verzeihen.", bringe ich in einem schmerzerfüllten Flüstern über meine Lippen, meine Gedanken und Gefühle ein völliges Chaos in mir.

„Es tut mir so leid, rocket.", mein Kopf hebt sich bei Blakes gebrochen Worten. Meine Augen blicken nun zu ihm. Er steht keinen Meter neben mir, sein Gesicht ist blutverschmiert und leicht aufgequollen. Aber es ist die tiefe Traurigkeit in seinen babygrünen Augen, die mir das Herz zerreißt. Für einen Moment vergesse ich meine eigenen Gefühle und konzentriere mich nur noch auf Blake. Der kleine Bruder, des Mannes, den ich liebe.

„Ich wollte nie, dass das passiert. Du musst mir das glauben! Ich ...Gott, du musst mich hassen!", ein herzzerreißender Schluchzer verlässt nun Blakes Lippen. „Weil ich mich gerade verdammt noch mal selbst hasse!", schreit er nun mit tränenüberströmten Gesicht. Seine Hand greift verzweifelt in sein Haar und zieht daran. „Ich hasse mich so sehr, rocket!", schluchzt er, seine grünen Augen sind vor Kummer geweitet und starren ins Leere.

„Cupcake...", bringe ich mit krächzender Stimme hervor.

„Cian!", unterbricht mich Blake, während seine Füße ihn zu ihm tragen. Ich beobachte, wie er eine von Cians Händen ergreift und seine grünen Augen flehend in Cians blaue starren.

„Du musst deine Waffe ziehen und mir eine Kugel zwischen die Augen jagen. Ich.. Ich kann nicht ... Ich bringe nur Unglück über die Menschen.", sagt Blake mit einem herzzerreißendem Schluchzer, im selben Moment geben seine Beine unter ihm nach und er sinkt vor Cian auf den Schotterboden.

Ein durchdringender Schluchzer zerschneidet die Luft um uns herum. Er ist gebrochen und herzzerreißend. Es ist meiner, wie ich Sekunden später feststelle.

Ich kann nicht alle meine Kräfte verloren haben, denn meine Beine tragen mich nun mit einer unglaublichen Kraft hinüber zu Blake.

„Cupcake...", meine Stimme zittert, als ich nach seinem Gesicht greife. Seine tränenüberströmte Wange liegt in meiner Handfläche, als ich mich neben ihm niederlasse.

„Ich hasse dich nicht. Ich könnte dich niemals hassen, Blakey.", presse ich mit einem Wimmern in meiner Stimme von mir, während ich fest in seine grünen Augen blicke. „Ich liebe dich, Blake und es war meine Entscheidung . Meine. Verstehst du mich? Ich war diejenige, die mich ins Unglück gestürzt hat, nicht du.", bringe ich mit fester Stimme hervor.

„Aber ich...", beginnt Blake erneut, sein kompletter Körper zittert.

„Nein.", unterbreche ich ihn, während ich sein Kinn leicht anhebe. Tränen laufen mir übers Gesicht, als ich ihn ansehe. „Ich will nicht, dass du jemals so über dich denkst. „Du bist mein kleiner, süßer Cupcake und die Welt wäre ohne dich ein sehr dunkler Ort.", meine Stimme bricht und ein schmerzhaftes Schluchzen kommt über meine Lippen. Ich presse meinen Lippen zusammen und wende meinen Blick nicht von Blake ab.

Stille Tränen rinnen über mein Gesicht, als ich mit wilder Intensität in Blakes Gesicht blicke. Ein Meer von Gefühlen in einem einzigen Blick zwischen uns. Sein Gesicht zerbröckelt unter meinen durchdringenden grünen Blick. Seine Augen füllen sich mit Tränen. Reue steht ihm ins Gesicht geschrieben . Im selben Moment landet eine große Hand auf meiner Schulter.

„Niemand wird eine Waffe auf irgendwen richten.", sagt Cian ruhig, gleichzeitig streicht weicher Stoff über meine Schultern. „Außer vielleicht eine Klinge in die Eier von jemanden.", fügt er eine Spur düsterer hinzu.

„Cian...", ein Flehen kommt über meine Lippen, während sich meine Augen vor Angst weiten. Mein Herz klopft laut in meinem Brustkorb, als ich meinen Blick von Blake abwende und auf meine Füße stolpere.

Cians Hemd rutscht mir von den Schultern, doch bevor es auf den Boden gleitet, wird es von einer Hand aufgehalten. Mit einer raschen Bewegung zieht es Cian wieder über meine Schultern und zieht es mir an, als sei ich eine Puppe. Es bedeckt das Kleid vollständig. Cians Gesicht wird nun weich, als er mich ansieht.

„Nicht jetzt. Aber ich werde mich um ihn kümmern.", verspricht er mir, während er die ersten drei Knöpfe schließt. „Trag es einfach so lange, bis wir wieder beim Auto von Jay sind. Er wird mir wahrscheinlich den Sack abreißen, wenn er merkt, dass du meine Sachen trägst.", sagt Cian, um die Stimmung aufzulockern.

Beim Klang von Jays Namen kommt der Schmerz in mir wieder hoch. Ich sehe sein maskulines, gemeißeltes Gesicht direkt vor mir. Seine eisblauen Augen, die sich in meine brennen. Ich spüre seine Berührungen auf meinem Körper. Die Art und Weise, wie er mein Kinn ergreift und es festhält. Seine kleinen, verweilenden Berührungen auf meiner Haut. Die Art, wie seine Zunge über meine wandert und über jeden einzelnen Zentimeter meines Körpers. Wie seine Hände meinen Körper ergreifen und meine wilde, ungezügelte Seele befreien.

Ein schmerzendes Gefühl zieht sich in meiner Brust zusammen und plötzlich will ich nur noch von seinen starken Armen gehalten werden, die mich wahrscheinlich nie wieder umarmen würden. Hände, die mich nie wieder berühren würden.

Mein Körper zittert, als Cian Blake auffordert, zu ihm auf seine Ducati zu steigen. Blake gehorcht ohne ein Wort zu sagen.

Wir setzen uns in Bewegung. Cian fährt mit seiner Ducati langsam voran, während ich den Beiden mit zittrigen Beinen folge. Es ist nur ein kurzer Weg, aber mein Herz zieht sich bei jedem Schritt in meiner Brust zusammen. Mein Atem verlässt schließlich komplett meine Brust, als die Ducati zum Stehen kommt. Direkt neben Jays Cuda, der ein paar Meter vor mir geparkt ist. Jay sitzt mit dem Rücken zu mir auf der Motorhaube und raucht.

Mein Herz beginnt wieder zu schlagen, als ich beobachte, wie Cian und Blake von der Ducati absteigen und Cian sich neben Jay auf die Motorhaube setzt. Mein Puls steigt in die Höhe, während ich ihnen ein paar Minuten dabei zusehe wie sie sich unterhalten. Blake steht ein paar Meter zurück, sein Blick auf den Boden gerichtet.

Jays Rücken wird urplötzlich starr und ich kann sehen wie sein Kopf sich langsam zu mir bewegt. Selbst aus der Ferne kann ich das Aufbrausen der Emotionen in seinen eisblauen Augen sehen, als sein Blick an meinem Körper hinunterwandert, der nur mit Cians Hemd bekleidet ist.

Tränen schießen mir in die Augen, als ich beobachte, wie Jay von der Motorhaube springt. Cian tut es ihm gleich und hält ihn kurz an seiner Schulter zurück. Die Männer wechseln ein paar Worte miteinander, während eine heftige Sehnsucht von meinem Körper Besitz ergreift. Schließlich tritt Cian von Jay weg, packt Blake und fährt mit ihm zusammen auf seiner Ducati fort.

Jay macht einen Schritt nach vorne und in diesem Moment beginne ich zu rennen. Angetrieben von der Sehnsucht in meinem Herzen. Als ich ihn erreiche springe ich in seine Arme. Er fängt mich in der Luft auf, meine Beine schlingen sich um seine Taille, während ich mich an seinen Körper klammere. Ein schmerzhafter Schluchzer dringt aus meinem Mund, als ich meinen Kopf in Jays Shirt presse. Mein Oberkörper zittert dabei unkontrolliert.

Jays Hand wandert zu meinem Kopf und zieht an meiner Perücke. In einer sanften Bewegung gleitet sie von meinem Kopf und meine Locken fallen mir über den Rücken. Seine Hand streicht nun in sanften Bewegungen über mein Haar. Ein weiterer Schluchzer bricht aus mir hervor und meine Hände krallen sich in den Rücken seines Shirts.

„Es tut mir so verdammt leid, Sweetheart!", krächzt er, seine Stimme ist voller Schmerz. „So, so sehr.", bricht seine Stimme, gefolgt von seinem eigenen Schluchzer.

Er schneidet mir das Herz auf. Ein neuer Schwall von Tränen bricht aus mir hervor. Mein Herz ein Ozean der Emotionen, indem ich das Gefühl habe zu ertrinken.

„Nein...", bringe ich mit zitternder Stimme hervor und schüttele meinen Kopf an seinem Hemd. Schließlich hebe ich meinen Kopf und blicke mit tränenbenetzten Augen in das Gesicht meines gebrochenen Löwen.

Tränen glänzen in seinem eisblauen Blick, als er mich mit so viel Kummer ansieht, dass mir der Atem im Hals stecken bleibt. „Du darfst nicht weinen, Jay. Das darfst du nicht.", meine Stimme kommt in einem gebrochenen Wimmern von meinen Lippen. „Du bist der Starke von uns beiden.", schluchze ich.

Eine Welle furchtbarer Qual durchfährt seine Augen, als sein eisblauer Blick sich in mich frisst. Er beißt sich auf die Lippen und schüttelt seinen Kopf dabei. „Bin ich nicht. Alleine der Gedanke an ihn...", seine Stimme bricht, als ihm nun eine einzelne, einsame Träne das Gesicht herunterläuft.

Es vergehen nur Sekunden, bis er nach meinem Nacken greift und seine Lippen schließlich auf die meinen presst. Unsere salzigen, tränenüberströmten Lippen bewegen sich in einem langsamen, verlockenden Rhythmus. Jays Zunge gleitet in meinen Mund und küsst mich mit solch wilder Intensität, dass ich es bis in das Innerste meines Körpers spüre. Meine Zehen krümmen sich, als sein warmer Kuss meine Seele von den Toten auferstehen lässt.

Er löst sich von mir. Wir beide schwer atmend, als seine Stirn anschließend meine berührt.

„Alleine der Gedanke, dass du deinen Körper ihm überlassen musstest. Du musst so eine Scheißangst gehabt haben! Und der Gedanke ...", er holt zittrig Luft, während seine schmerzverzerrten, dunklen Augen mir nun ins Gesicht blicken.

„Der Gedanke, dass dich jemand so behandelt, deinen Körper beinahe vergewaltigt, fickt mit meinem Kopf und bricht mir das Herz, Sweetheart!", bringt er mit gebrochener Stimme von seinen Lippen.

„Jay.", wimmere ich seinen Namen und berühre mit einer Hand sein Gesicht, während ich mich mit der anderen immer noch an seinem Shirt festkralle.

„Ich hab dich nicht verdient, SweetSheart. Ich kann dir das niemals zurückzahlen.", bringt Jay mit belegter Stimme von seinen Lippen und schließt dabei seine Augen.

„Doch, das kannst du Jay.", sage ich mit erstickter Stimme, woraufhin dieser wieder seine Augen öffnet. „Indem du mich einfach festhältst und für mich da bist. Es war furchtbar und ich fühle mich wie Dreck und mir ist schlecht, wenn ich an seine Hände auf meinem Körper denke. Aber ich weiß auch, dass es mir irgendwann wieder gut gehen wird, Jay. Solange du da bist, um seine Berührungen durch deine zu ersetzen, wird es mir gutgehen." 


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Als aller Erstes, was sind eure Gedanken zu dem Kapitel?

Zweitens:

Ich bin wieder da :) und auch mit coolen Neuigkeiten :) Ich war mir nicht wirklich sicher, wo ich sie veröffentlichen sollte, bin aber schlussendlich dazu gekommen es hier zu tun, weil nicht jeder, der dieses Buch liest mir folgt :) 

"The one who owns my soul" wird ein Zweiteiler werden !<3 und ich bin einfach so aufgeregt und auch irgendwie stolz- weil "Towoms zum Einem fast fertig ist und ich niemals gedacht hätte, dass ich in 10 Monaten ein ganzes Buch mit über 100.000 Wörter verfasse :O - und weil ich niemals gedacht hätte, dass ich jemals eine Buchserie schreibe. 

Es macht mich einfach irgendwie sprachlos, weil ich dann bis jetzt drei ganze Bücher verfasst habe :O. Neben der Uni und Arbeit.


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