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Havanna
Mit langen, zielgerichteten Schritten läuft er über das Deck des riesigen Containerschiffes. Der pechschwarze, klare Nachthimmel erstreckt sich beinahe endlos über ihm. Ein leicht kühler Luftzug weht über ihn hinweg, während er mit Egor, seinem privaten Leibwächter, über das Deck des großen Containerschiffes wandert. Egor trägt die große, schwarze Box, in der sich Entstanden in der Sowjetunion. 880 Millimeter lang. 600 Schuss pro Minute.
Er kommt vor den drei Männern, die sich in der Mitte des Containerschiffes befinden , zum Stehen. Der Älteste von ihnen, verbeugt sich sofort, als er ihn erblickt.
„Señor!", begrüßt er ihn respektvoll und ehrfürchtig zu gleich, sein Oberkörper tief vor ihm verneigt.
Durch ein erkenntliches Nicken, bedeutet er dem Mann sich wieder aufzurichten. Seine Augen wandern nun kühl zu den beiden jüngeren Männern, die es dem Mann nicht gleichtun. Sie waren junge Narren, die nicht wussten was gut für sie war. Seine dunklen Augen nehmen einen nach dem anderen langsam ins Visier, erdolchen sie einzeln mit seinem Blick.
„Egor, qué volviste a ver ayer en la bahía?", richtet er seine nun kühle Stimme in Spanisch an seinen Leibwächter. Egor, was hast du gestern noch einmal in der Bucht gesehen?
„Un gran tiburόn blanco", antwort Egor ihm knapp. Aus seinem Spanischen war der russische Akzent herauszuhören. Einen weißen Hai.
Er sieht, wie jegliche Farbe aus den beiden Gesichtern, der jungen Männer weicht.
„Sería una làstima que el tiburόn tuviera que morir de hambre , ¿no es asì?", fragt er seinen Leibwächter nun mit tiefer Stimme und fasst sich mit seinen langen Fingern unter sein Kinn. Es wäre ziemlich schade, wenn der Hai verhungern müsste, nicht wahr?
Seine Worte zeigen sofortige Wirkung. Angst bricht bei den beiden Männern aus. Er kann es in ihren Gesichtern sehen, kann den Angstschweiß der Beiden beinahe schon riechen. Hektisch verbeugen sie sich, einer nach dem anderen, vor ihm. Seine Mundwinkel ziehen sich zu einem höhnischen Grinsen nach oben. Er macht einen Schritt auf die jungen Männer zu und blickt auf die dunklen Haarschöpfe der Beiden. Er lässt sie länger als nötig in dieser Position verharren. Es bereitete ihm immer wieder Freude Menschen unter sich zu sehen.
„Esta es la última vez que me ignorarás así", sagt er kühl, bevor er den Beiden herabwürdigend auf den Kopf spuckt. Das ist das letzte Mal, dass ihr mich so missachtet.
Er beobachtet, wie die Beiden sofort zusammenzucken.
Bastardi!
Er nickt leicht, woraufhin sich die Beiden wieder aufrichten. Sein Blick wandert erneut zu dem älteren Mann vor ihm. Aus den Augenwinkeln kann er sehen, dass einer der Männer sich angewidert, seine Spucke aus dem Nacken wischt.
„Distribuimos diez de ellos en el barco", beginnt der ältere Mann nun zu sprechen. Wir haben zehn von ihnen auf dem Schiff verteilt.
Ein dämonisches Lächeln spielt sich bei den Neuigkeiten um seine Lippen. Er beginnt über das Deck zu laufen, seine teuren, italienischen Halbschuhe erzeugen dabei ein Geräusch auf dem Boden.
„Muy bien", seine tiefe Stimme dringt über die pechschwarze Nacht zu den anderen Männern. Ein zufriedenes Lächeln liegt nun auf seinen Lippen. Sehr gut.
Er kommt schließlich vor einem der Schlauchrettungsboote, an der Seite des Containerschiffs, zum Stehen und geht langsam in die Hocke. Er streckt eine seiner gebräunten Hände aus und streicht mit seinen langen Fingern langsam über das Material des Schlauches.
„Cuantos?", fragt er den Mann schließlich. Wie viele?
„Veinte asesinos y treinta nunchuks", antwortet der Mann ihm sofort. Zwanzig Totschläger und dreißig Nunchaku.
Ein zufriedenes Lächeln erscheint auf seinen Lippen, gleichzeitig erhebt er sich wieder aus seiner Hocke.
„Egor!", ruft er nach seinem Leibwächter, welcher sofort zu ihm herüberkommt. Er hält die schwarze Box dabei immer noch, wie seinen am meist geschätzten Besitz, in seiner Hand.
„Открой это!", befiehlt er Egor nun auf dessen Muttersprache. Öffne sie.
Egor öffnet die Box und legt damit die Awtomat Kalaschnikowa, obraza 47 frei. Die Augen des Mannes weiten sich bei dessen Anblick. Rechts von sich hört er einen der anderen Männer laut nach Luft schnappen. Ein erneuter Luftzug weht über sein Gesicht, als er sich nun zu der Box dreht und das Sturmgewehr aus dessen dunklen Inneren hervorholt. Mit den Handflächen nach oben zeigend, hält er es in die Höhe, gen Himmel.
„Esto también se espera", sagt er mit Bewunderung in der Stimme, während seine Augen anerkennend über die 88 Zentimeter lange Waffe gleiten. Dies wird ebenfalls erwartet.
Totenstille folgt seinen Worten und lässt ihn seinen Blick langsam von dem Gewehr lösen und nun, in die ebenfalls dunklen, Augen des älteren Mannes blicken.
„Señor, no podemos...", beginnt der Mann leise und schüttelt dabei kaum merklich seinen Kopf. Herr, wir können nicht...
„No puedo o no quiero?", unterbricht er ihn nun schneidend. Wut macht sich in seinem Inneren breit. Könnt nicht oder wollt nicht ?
Sein Deal würde nicht an diesen Männern scheitern. Es ging um mehre hunderttausend Dollar!
„Es demasiado arriesgado cruzar la frontera", fügt der ältere Mann etwas leiser und verzweifelter hinzu. Es ist viel zu riskant es über die Grenze zu bekommen.
„¿Es asi?", fragt er nun leise, seine Stimme noch eine Spur dunkler. Ist es das?
Erleichterung folgt seine Worten. Das Gesicht des älteren Mannes entspannt sich ein wenig, während er nickt.
„Si, es demasiado peligroso". Ja, es ist viel zu gefährlich.
Er spürt wie seine Zähne, hart bei seinen Worten, aufeinander knirschen. Der dünne Faden, an dem die Wut in seinem Inneren nur noch hängt, reißt. In einer flinken Bewegung hebt er das Sturmgewehr hoch und zielt mit der Mündung auf den älteren Mann. Aus den Augenwinkeln kann er sehen, dass Egor in jeweils einer seiner Hände, ein russisches AK- Bajanott hält, und es den beiden anderen Männern an die Kehle hält. Es gab einen Grund, warum Egor die Messer jeder Zeit bei sich trug. Genugtuung durchflutet ihn.
„Escúchame, pedazo de mierda!", herrscht er den Mann nun laut an, während er die Mündung der Waffe nun näher an sein Gesicht schiebt. Seine langen Finger auf dem Abzug.
Die Augen des Mannes sind vor Angst weit aufgerissen, während ihm jegliche Farbe Stück für Stück aus dem Gesicht weicht. Hör mir mal gut zu, du kleines Stück Scheiße! „O haces lo que quiero o te arranco la cabeza!", droht er ihm mit, gnadenloser, kühler Stimme, seine Zähne knirschen dabei laut aufeinander. Entweder du machst was ich will, oder ich knall dir dein Gehirn raus!
Der Mann vor ihm wimmert, seine Augen fallen ihm fast aus den Augenhöhlen so weit sind sie aufgerissen. Ein leises, plätscherndes Geräusch durchdringt die Stille. Ein kurzer Blick nach unten, lässt ihn erkennen, dass der Mann sich in die Hose gemacht hat.
„Espera! Yo...yo ..tengo una idea!", schreit plötzlich einer der jüngeren Männer panisch, von der Seite, dazwischen. Warte! Ich...ich habe eine Idee!
Er wird bei seinen Worten hellhörig und hebt langsam seinen Kopf. Abwartend blickt er dem Mann nun mit seinen dunklen Augen ins Gesicht.
„Eschucho!", fordert er den Mann schließlich mit seiner Stimme auf, sein Ton ist schneidend. Ich höre.
Er hält die Waffe weiterhin auf den älteren Mann gerichtet. Er ist bereit ihn abzuknallen, wenn ihm nicht gefiel, was der jüngere Mann zu sagen hatte.
„Nosotros tenemos otro congelador para esconderlo!", sagt der jüngere Mann, seine Stimme zittert leicht dabei. Wir...haben noch eine Kühltruhe, in der wir es verstecken könnten.
„Es demasiado peligroso!", wirft der ältere Mann vor ihm sofort dazwischen und schüttelt dabei vehement mit dem Kopf. Es ist viel zu gefährlich.
„Tranquilo!", herrscht er ihn mit lauter Stimme an. Ruhig.
Der Mann hatte definitiv einen Todeswunsch. Wenn er so weiter machen würde, würde er ihn erfüllt bekommen.
„Podemos esconderlos en la nevera con los componentes de la máquina", schlägt der jüngere Mann ihm nun vor. Wir können sie in der Kühlbox mit den Maschinenbauteilen verstecken.
Seine Antwort gefällt ihm. Ein leicht diabolisches Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen, bei dem Gedanken an das Geld, welches er durch den Deal an sich reißen würde.
„Estas loco?!", dringt die Stimme des Mannes nun erneut, eine Spur verzweifelter und lauter durch die dunkle Nacht. Seid ihr verrückt ?
Ein tiefes Knurren verlässt seinen Mund, im selben Moment wandern seine Finger an den Abzug der Waffe. Er hatte keine Geduld mehr für diesen Winzling!
„No me gusta la gente que se me opone", sagt er mit kühler, berechenbarer Stimme und drückt schließlich gnadenlos auf den Abzug der Waffe. Ich mag keine Menschen, die sich mir widersetzen.
Ein ohrenbetäubender Knall dringt über das Containerschiff hinweg. Er sieht wie der Mann vor ihm zu Boden geht, die Patrone steckt in seinem Kopf. Er hat perfekt auf sein Gehirn gezielt.
„Егор избавится от этого", sagt er knapp, während er die Waffe sinken lässt. Egor, entsorg ihn.
Egor erscheint sofort neben ihm und bückt sich zu dem nun toten Mann herunter. Er schließt das zweite AK-Bajonett und steckt es sich in die Hosentasche seiner schwarzen Lederhose. Die dolchartige Klinge, des übriggebliebenen Messers, hält er dem Mann nun an die Kehle und beginnt in mechanischen Auf- und Abwärtsbewegungen zu schneiden. Rotes Blut tropft in Lachen auf den Boden des Containerschiffes, tränkt Egors weißes T-Shirt in ein dunkles Rot und läuft nun auch unter seine teuren italienischen Halbschuhe. Er würde die Schuhe nach heute entsorgen müssen.
Er beobachtet, wie die Ränder der Wunde immer mehr auseinanderklaffen, während Egor nun, durch einen weiteren Schnitt, gekonnt die beiden Halsschlagadern des Mannes durchtrennt. Weiteres Blut dringt aus der Wunde und zieht eine lange Spur hinter sich.
Nach ein paar weiteren Minuten hat Egor den Kopf des Mannes abgetrennt. Die weitaufgerissenen Augen ,des Mannes starren ihm vom abgetrennten Kopf entgegen. Es sieht fast so aus, als würden sie ihn noch anschauen.
„Очень хорошо. Вы можете выбросить свое тело за борт. Мы не теряем головы.", sagt er abschließend zu Egor und wirft dabei seinen Kopf über seine Schulter, um die beiden anderen Männer mit seinen Augen zu fixieren. Die Beiden sind bleich wie Bettlaken, ihre Körper stehen stocksteif und regungslos auf der Stelle. Sehr gut. Den Körper kannst du über Bord schmeißen. Den Kopf behalten wird.
Er dreht sich schließlich um und läuft mit großen Schritten auf die Männer zu. Das Blut, unter den Sohlen seiner italienischen Halbschuhe, hinterlässt Spuren auf dem Deck des Containerschiffes. Seine Lippen ziehen sich bedrohlich nach oben, als er vor den beiden jüngeren Männern zum Stehen kommt.
„Entonces comencemos." Dann wollen wir mal loslegen.
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Das Kapitel zu schreiben, war echt eine experience in itself. Wirklich.
Mir ist teilweise echt schlecht geworden beim Schreiben, aber ich glaube das zeigt echt nur wie viel ich in meinem Schreiben drin bin und wie sehr es mich emotional mitnimmt.
Ich hoffe, dass das Kapitel spannend war und ihr genauso geschockt beim Lesen gewesen seid , wie ich beim Schreiben.
Mir ist es heiß und kalt den Rücken heruntergelaufen.
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende und danke, dass ihr das hier lest <3
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