Kapitel 2🐍
Astoria blieb noch bis spät in den Abend bei Draco. Die beiden redeten wie immer sehr viel, lachten auch manchmal. Lachten vor Freude. Vor Freude hatte Draco schon lange nicht mehr gelacht. Das Wort Freude allein war ein Fremdwort für ihn geworden. ,,Wir sehen uns.", Draco lächelte etwas, als er Astoria in ihren langen Mantel half und sie zur Tür begleitete. ,,Ja. Ganz bestimmt.", sie lächelte, dann beugte sich Astoria vor und küsste Dracos Wange. Mit einem letzten Lächeln verschwand sie über die lange Einfahrt des Hauses. Draco sah ihr nach, auch wenn er sie schon nicht mehr sehen konnte. Seine Wange kribbelte angenehm warm und er fühlte sich in diesem Moment unglaublich frei. ,,Draco, Schatz, wie lange willst du noch in der Tür stehen?", Narcissa trat hinter ihren Sohn und zog ihn sanft von der Tür weg. ,,Ich weiß nicht?", murmelte Draco benommen, ließ sich aber zurück ins Haus ziehen und ins Wohnzimmer führen. Sein Vater saß auf einem der großen Sessel, den Tagespropheten in der einen, eine Tasse Tee in der anderen Hand. ,,Ist deine Freundin schon weg?", wollte er von Draco wissen. ,,Ja, sie musst nach Hause.", berichtete Draco und ließ sich neben seine Mutter auf das Sofa sinken. ,,Sie hätte gern noch zum Essen bleiben können. Sag ihr das, wenn sie das nächste Mal da ist.", Lucius legte die Zeitung beiseite und betrachtete Draco mit dem Ansatz eines Lächelns. Draco nickte. Er stelltes fest, dass sein Vater müde und erschöpft aussah. Dunkle Augenringe zeichneten sich unter seinen Augen ab und er sah älter aus als sonst. Sein Gesicht wirkte irgendwie eingefallen und ohne jeglichen Ausdruck. ,,Geht es dir gut Vater?", fragte Draco vorsichtig nach. ,,Mach dir um mich keine Gedanken mein Sohn.", beruhigte Lucius ihn. ,,Also Draco. Du musst mir unbedingt mehr von Astoria erzählen. Sie ist wirklich ein entzückendes Mädchen.", meinte Narcissa und legte Draco eine Hand aufs Bein. Ihr Sohn lächelte und lehnte sich zurück. ,,Da gibt es nicht viel zu erzählen. Sie hat mich so lange genervt, bis ich ihr Aufmerksamkeit geschenkt habe und jetzt sind wir Freunde. Was willst du denn sonst wissen?", Draco sah seine Mutter fragend an. ,,Nur Freunde?", nun hob Lucius die Augenbraue. ,,Ja. Nur Freunde.", wiederholte Draco. ,,Nie im Leben.", Narcissa schüttelte den Kopf, ,,Das sieht doch jeder, dass ihr etwas füreinander empfindet."
,,Ich empfinde nichts für sie. Und selbst wenn, wüsste ich nicht mal , wie sich das anfühlt. Ich war schließlich noch nie verliebt, geschweige denn in einer Beziehung. Wie auch? Es hatten ja alle entweder Angst vor mir oder sie haben mich gehasst.", seufzte Draco. Narcissa legte die Arme um ihren Sohn und zog ihn zu sich. Ihr dünnen Finger strichen immer wieder durch Dracos blonden Haare. ,,Wie fühlst du dich denn, wenn du in ihrer Nähe bist?", fragte Narcissa. ,,Ich bin glücklich. Und ich habe keine Angst mehr. Sobald sie da ist und mich in den Arm nimmt, ist alles schlimme vergesse. Bei ihr kann ich einfach der sein, der ich will und sie verurteilt mich für nichts. Egal was ich schlimmes getan habe. Ich fühle mich frei.", erzählte Draco leise. ,,Dann bist du verliebt. Ganz eindeutig Draco.", nun schaffte es Lucius endlich ein breites Grinsen aufzusetzen. ,,Woher willst du denn wissen, wie es sich anfühlt verliebt zu sein?", brummte Draco. ,,Ich bin auch ein Mensch."
,,Ja, aber einer ohne Gefühle, oder zumindest nur mit sehr wenig Gefühlen. Und Liebe gehört definitiv nicht dazu.", meinte der Blonde, bereute es aber sofort, als er die Trauer in den Augen seines Vaters aufblitzen sah. ,,Tut mir leid Vater.", flüsterte er. Lucius nickte ihm zu. Er hatte die Entschuldigung angenommen. ,,Draco, Baby, jeder Mensch hat Gefühle. Jeder kann Liebe empfinden. Und ob du mir glaubst oder nicht dein Vater ist einer der liebevollsten Menschen die ich kenne. Alle Entscheidungen die er getroffen hat, alle Fehler die er begangen hat, hat er nur getan um mich und vor allem dich zu beschützen. Weil er dich mehr leibt als alles andere auf der Welt.", hauchte Narcissa und hauchte Draco einen sanften Kuss auf die Stirn. Lucius konnte nur zustimmend nicken. Solch sanfte Wort seiner Frau hatte er seit langem nicht mehr gehört. Die letzten Jahre waren voller Wort der Angst und Verzweiflung gewesen, voller Wort der Wut und Traurigkeit. Seine Frau hatte ihr doch so sanftes Wesen verloren und es durch ein hartes, gefühlloses ersetzt. Genauso wie er. Aber das war nötig. Um zu Überleben. Um Draco zu beschützen. Draco wischte sich mit einer schnellen Bewegung en paar Tränen aus dem Gesicht und lächelte schwach. ,,Glaubt ihr, wir werden ein normales Leben führen können?", fragte er dann vorsichtig. ,,Also wenn du damit meinst, ob du irgendwann heiraten kannst und Kinder bekommen kannst, wie jeder andere auch, dann lautet die Antwort ja.", nickte Lucius. ,,Ja, das zähle ich da auch mit hinein. Aber ich meine auch, ob wir irgendwann wieder in die Öffentlichkeit gehen könne, ohne dass uns alle komische Blicke zuwerfen und flüstern.", antwortete Draco. ,,Das wird möglich sein. Bestimmt. Irgendwann. Aber nicht jetzt. Die Narben sind bei allen zu frisch, der Schmerz sitzt zu tief. Momentan sind wir die Anhänger des Menschen, wegen dem Familienmitglieder und Freunde gestorben sind. Aber auch das wird sich mit der Zeit legen und es wird normaler für uns werden. Aber wir werden nie so leben können, wie das vielleicht andere können.", erwiderte Nacissa ehrlich. ,,Aber es wird besser und irgendwann wirst du all diese Sachen gar nicht mehr bemerken.", Lucius nahm den letzten Schluck aus seiner Tasse und stellte diese auf dem kleinen Tisch neben seinem Sessel ab, auf dem schon die Zeitung lag. ,,Wie lange wird das dauern?", wollte Draco wissen. Sein Vater zuckte mit den Schultern. ,,Ein paar Wochen, ein paar Monate, vielleicht ein paar Jahre. Das hängt ganz von dir ab Draco. Aber ich denke mit diesem Mädchen an deiner Seite wird es schneller gehen als du denkst.", damit erhob der blonde Mann sich und verließ das Wohnzimmer. ,,Wo will der denn jetzt hin?", Draco sah seinem Vater verwundert nach. ,,Vermutlich auf die Toilette. Um das Abendessen wird er sich jedenfalls nicht kümmern.", Narcissa seufzte und stand ebenfalls auf, ,,Leistest du mir Gesellschaft?"
,,Gern.", Darco stand ebenfalls auf und folgte seiner Mutter in die große Küche des Hauses. Dort nahm er sich einen Apfel und setzte sich auf einen der Küchenstühle, während seine Mutter zu kochen begann.
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