Kapitel 1🐍

Draco lehnte sich zitternd an die Wand seines Zimmers. Schon wieder hatte er eine dieser Panikattacken, die er bekam, wenn er nur Schritte auf dem Flur hörte. Die Angst, Voldemort sei wieder da saß zu tief. Der dunkle Lord hatte es schon einmal geschafft zurückzukehren, also wieso sollte er es kein zweites Mal schaffen? Es klopfte an seiner Tür und er zuckte zusammen. „Draco kann ich reinkommen?", erklang da eine sanfte Stimme vor der Tür. „Du kommst doch sowieso rein.", murmelte er und erhob sich, um die Tür zu öffnen. Vor dieser stand Astoria, die dunklen Haare zu einem  unordentlichen Zopf gebunden. Der Pullover den sie trug war ihr viel zu groß, schließlich gehörte dieser ja auch Draco. „Wie geht's dir?", fragte sie vorsichtig und betrat das Zimmer. „Ganz gut.", log der Blonde schnell. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Sie war einer der wenigen Menschen auf der Welt, die er wirklich gern mochte und nicht vergraulen wollte. „Sicher? Du siehst aus als hättest du geweint.", Astoria strich ihm eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte. „Ja sicher. Es geht mir gut.", Draco lächelte tapfer und ließ sich auf sein Bett sinken. „Draco.", die Braunhaarige setzte sich neben ihn und nahm ihn fest in den Arm. Er ließ sich einfach in ihre Arme sinken und schmiegte sich unbewusst etwas an sie heran. Astoria lehnte sich etwas zurück, sodass sie in die großen, weichen Kissen in Dracos Bett fielen. ,,Du weißt, dass du da nicht allein durchmusst. Ich bin für dich da.", flüsterte sie und strich ihm durch die Blonden Haare. Draco zuckte kurz, ließ diese Berührung dann aber zu. Schon Monate bevor Voldemort das Schloss angegriffen hatte, hatte Astoria angefangen sich Draco immer weiter zu nähern. Zu erst hatte er jeden Annäherungsversuch von ihr abgeblockt, hatte es sich nicht leisten können, jemanden zu nahe an sich heran zu lassen. Und trotz der Tatsache, dass er sie immer wieder abgeblockt hatte, hatte Astoria nicht locker gelassen und irgendwann, ein paar Monate vor dem schweren Schicksalsschlag, hatte sie es endlich geschafft seine Mauer einzureißen. Sie war diejenige, die ihn verwundbar machte. Und einer der wenigen Menschen außerhalb seiner Blutsverwandten, denen er sein Leben anvertrauen würde. Und er war froh, dass sie auch nach all dem was er während des Krieges getan hatte, immer noch an seiner Seite war und ihn nicht mit seinen Gedanken allein ließ. ,,Danke.", mehr sagte Draco nicht. Und mehr war auch nicht nötig. ,,Wie soll es jetzt für dich weitergehen?", Astorias Finger fuhren immer wieder durch Dracos hellen Haare. Langsam hob dieser den Kopf und setzte sich im Bett auf. ,,Frag mich etwas, das ich dir beantworten kann. Momentan ist mein einziges Ziel, nicht völlig zu zerbrechen und am Leben zu bleiben.", er strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah sie erschöpft an. Astoria nahm ihn einfach wieder in den Arm, zog ihn wieder zu sich hinunter. ,,Wir bekommen das schon wieder hin.", flüsterte sie, ,,Ich bin mir ganz sicher. Du darfst nur nicht zu viel darüber nachdenken."

,,Genau das ist das Problem. Sobald ich allein bin, sobald alles still ist, frisst mich die Dunkelheit auf. Ich kann meine Gedanken nicht kontrollieren, aber das kann ich nicht. Astoria, sie schreien in meinem Kopf, sie lassen mir keine freie Minute. Ich halte das nicht mehr aus. Ich will doch nur, dass es aufhört.", er hatte wieder begonnen hemmungslos zu weinen. Er wusste, das Astoria ihn dafür nicht verurteilen würde. In ihren Armen fühlte er sich so sicher wie in denen seiner Mutter. Sie hatte ihn immer beschützt, hatte sich immer vor ihn gestellt und alles in ihrer Macht stehende getan, damit der dunkle Lord sich von ihm fernhielt. Anders als sein Vater kümmerte sich seine Mutter um ihn und wollte das es ihm gut ging. Genauso war Astoria. Sie kümmerte sich erst darum, dass es ihm gut ging und erst dann machte sie sich Gedanken um sich selber. Dracos Körper zitterte, als er sich an die Schulter der Braunhaarigen schmiegte und die Arme eng um sie schlang. Er wollte sie unter keinen Umständen loslassen. Er hatte Angs, sie würde einfach verschwinden, wenn er sie losließe. So wie alles Glück es sein ganzes Leben lang tat. Er konnte und wollte sie nicht verlieren. Wenn Astoria weg war, dann würde er nicht überleben. Draco spürte, wie sich Astorias Griff um ihn verstärkte und sie ihn si näher an sich zog. Sanft strich sie ihm über den Rücken und wiegte ihn sanft hin und her. Auch ihr liefen ein paar Tränen die Wangen hinunter. Natürlich war der Krieg nicht spurlos an ihr vorbeigegangen, viele ihrer Freunde waren ums Leben gekommen und auch sie hatte Verletzungen davongetragen, die bald nur noch als Narben auf ihrem Körper zurückbleiben würden und sie für immer an diese schreckliche Nacht erinnern würden. ,,Shhh Draco. Es ist alles gut. Ich bin da.", ihre Stimme zitterte, was dazu führte, dass Draco den Kopf hob und sie ansah. ,,Es wird nicht alles gut. Wenn alles gut werden würde, dann würdest du nicht auch weinen.", mit dem Daumen wischte er sanft ihre Tränen weg. Er wollte nicht, dass sei weinte, es zerstörte ihr wunderschönes Gesicht. Das Gesicht das er jeden Tag sehen wollte, sein ganzes Leben lang. ,,Ich weine, ja. Aber trotzdem wird alles wieder gut. Die Zukunft bringt gutes mit sich. Ich bin mir sicher.",  nun war Astoria diejenige, die Tränen von Dracos Gesicht wischte. Sie wollte ihn ebenso wenig weinen sehen, dafür bedeutete er ihr viel zu viel. Sonst hätte sie sich nicht die ganze Mühe gemacht seine Aufmerksamkeit und sein Vertrauen zu bekommen. Sie würde ihn nicht allein lassen, nicht bei dem, was er durchmachen musste. ,,Dann werde ich dir wohl vertrauen.", ein Lächeln huschte über seine Lippen, was auch Astoria zu einem Lächeln veranlasste. ,,Du solltest öfter Lächeln.", meinte Draco. ,,Meinst du?"

,,Ja. Mom sagt, wenn man einfach oft genug lächelt, vergisst man den Schmerz irgendwann. Und außerdem ... außerdem steht es dir.", zum Ende hin wurde er leiser und deutlich röter. Dadurch dass er von Natur aus eine eher helle Haut hatte, zeigte es sich immer deutlich wenn er rot wurde. ,,Danke. Dir auch.", Astoria stand auf und lief zu Dracos Kleiderschrank. ,,Hey, was soll das werden?", fragte der Blonde verdutzt, wischte sich die restlichen Tränen von den Wangen und sprang auf, um das Mädchen von dem abzuhalten was sie tat. Was auch immer das war. ,,Ich brauche neue Pullover. Mein Vorrat ist aufgebraucht.", Astoria kicherte und machte weiter damit Dracos Schrank nach Pullovern zu durchsuchen. Sie wusste mittlerweile wo sie suchen musste. Draco hatte nichts dagegen, dass sie seine Pullover nahm. Dadurch dass sie ihr viel zu groß waren, sagen sie bei ihr eher aus wie ein Kleid und das fand er super niedlich. ,,Hast du alten wenigstens wieder mitgebracht?", wollte er dann wissen und lehnte sich neben ihr an den Schrank. ,,Jaja. Deine Mutter hat mir die unten gleich zum Waschen abgenommen."

,,Na dann bediene dich." 

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